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Die Wikinger

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Die Wikinger waren ein bäuerliches und seefahrendes Volk aus Norwegen, Schweden und Dänemark. Außerdem lebten in Skandinavien damals wie noch heute die Samen und in Finnland die Finno-Ugrier. Wikinger haben Europa ab ca. 790 n. Chr. in allen 4 Himmelsrichtungen mit vielen Überfällen heimgesucht und es plündernd und mordend durchzogen. Allein in Schweden wurden bedeutend mehr englische Münzen gefunden als in England selbst.


Die Anzahl, Art und Herkunft der Funde geraubter Gegenstände in Skandinavien sagt viel über die durchgeführten Überfälle aus. Die Raubzüge durch die Wikinger waren oft blutig und brutal. Wobei sie sich aber nicht so sehr von anderen Volksgruppen unterschieden, wie die erste Eroberung von Jerusalem zeigt. Damals wurden bei der Eroberung der Stadt alle Einwohner, selbst kleine Kinder, von christlichen Kreuzrittern getötet. Eine besondere Rolle bei Wikingerangriffen wurde den Berserkern zuteil. Sie waren die Elitekämpfer und kämpften in der ersten Reihe wie im Rausch ohne Rücksicht auf Verluste und ohne selbst Schmerzen oder Wunden wahrzunehmen. Sie durchbrachen todesmutig in Rage versetzt und voller Wut feindliche Linien und ließen eine Schneise des Todes zurück. Die oft gezeigten Hörner auf ihren Helmen aber gab es damals nicht. Sie sind wohl erst bei den Aufführungen von Wagneropern erfunden worden.


Und wie lebten die Frauen der Wikinger? Sie konnten sich scheiden lassen und waren sogar erbberechtigt. Errungenschaften, die erst heute in Zeiten der Emanzipation wieder eingeführt wurden. Ebenso gab es unter ihnen hoch geachtete Kämpferinnen wie auch Herrscherinnen. Gräberfunde mit aufwendigen Grabbeigaben sowie DNA-Analysen der darin gefundenen Knochen bestätigen das. Mit der Einführung des Christentums verschwanden die „modernen“ Errungenschaften des Frauenrechts wieder. Filme wie zum Beispiel die spannende Serie „Vikings“ über die aus isländischen Sagas bekannten Wikingeranführer Ragnar Lodbrok, Lagertha und Rolo zeigen sehr realistisch das Leben der Wikinger und rücken sie heute wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Die in Vikings dargestellte Heldin Lagertha kann es also durchaus als Kriegerin und Königin gegeben haben.

Die Wikinger gehörten neben ihrer Lieblingsbeschäftigung, der brutalen Raubzüge, aber auch zu den Ersten, die Europa bis weit über seine Grenzen hinaus mit einem weitgespannten Handelsnetz überzogen und die einen großen Anteil an der Entdeckergeschichte mitgeschrieben haben. Ihre Verbindungen reichten von Nordamerika bis in den arabischen Raum und haben fast die halbe Welt umspannt. Liest man ihre alten Segelanweisungen, so wird deutlich, dass sie mit ihren hochseetüchtigen Booten heutigen modernen Segeljachten in Nichts nachstanden. Auch haben sie wohl als erstes europäisches Volk durch die stetige Weiterentwicklung im Schiffbau die offene Seefahrt betrieben und die bis dahin übliche Küstenseefahrt erfolgreich überwinden können. Wie haben sie sich aber auf offener See orientiert? Wenn ihre seemännischen Kenntnisse und nautischen Hilfsmittel so mangelhaft wie die der anderen seefahrenden Völker gewesen wären, hätten sie nie Transatlantikfahrten durchführen können. Auch sind die Witterungsbedingungen für Fahrten über das offene Meer durch Nebel und schlechtes Wetter im Norden deutlich schwieriger zu meistern als in südlichen Gefilden, wo eine Orientierung einfacher ist.


Drachenboote der Wikinger

Die Wikinger wurden je nach Region noch unter anderen Namen bekannt und berüchtigt. Im Osten als Waräger (Weggefährten) und im Süden als Normannen (Nordmänner).

Die Wikinger entdecken Amerika

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