Читать книгу Labyrinth der Lust - Das Geheimnis einer zügellosen Liebe | Erotischer Roman - Mandy Fox - Страница 8

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Kapitel 6

Elvira erwachte mit schweren Lidern und einem dröhnenden Schädel. Der träge Deckenventilator schaffte es kaum, die schon am Morgen stickig-schwüle Sommerhitze in einigermaßen erfrischende Wallung zu versetzen. Missmutig drehte sie sich noch einmal auf die Seite. Blickte auf ihren Nachttisch, der Wecker zeigte kurz vor Mittag. Daneben standen eine knapp halb volle Weinflasche und – bedenklich nahe am Rand – ein leeres Glas.

Auf dem Fußboden entdeckte sie ihren Laptop, noch aufgeklappt. Sie selbst, das wurde ihr allmählich bewusst, hatte nur ihr Schlafshirt an, kein Höschen.

Als zöge jemand langsam einen Schleier von ihrem Gedächtnis, tauchten aus den grauen Gehirnwindungen Erinnerungen auf – Fetzen, Bruchstücke, wie Teile eines Mosaiks, die begannen, sich langsam zu einem Ganzen zu formen. Je mehr der kleinen Puzzleteile sichtbar wurden, desto deutlicher, klarer wurde ihr Blick.

Was war da gestern Abend geschehen? Ihre Finger tasteten unsicher zwischen ihre leicht gespreizten Schenkel zu ihrer Lustgrotte, so als wollte sie sich versichern, dass alles seine Ordnung hatte. Strichen gedankenverloren über die trockenen Lippen, auf und ab.

Hatte sie sich tatsächlich vor der Webcam befriedigt? Danielle gar dabei zusehen lassen? Sie wollte die unliebsame Erinnerung beiseiteschieben, doch diese drang mit einer gewissen Impertinenz immer und immer wieder in ihr Bewusstsein. In Elvira wuchs eine Art von Scham ... schließlich war sie eine erwachsene, gut aussehende Frau mit einer recht ansprechenden Figur, die durchaus Chancen hätte, eine Menge Männer kennenzulernen, wenn sie es darauf anlegte ... Was in aller Welt, welcher kleine Teufel besinnungsloser Geilheit hatte sie am Abend zuvor bloß geritten, dass sie sich dermaßen hatte gehen lassen?

Gewissensbisse.

Sie fühlte sich irgendwie unrein, wie ein Kind, das etwas Verbotenes getan hat und nun erwartet, dass man es irgendwie dafür straft.

Widerwillig grunzend schälte sie sich unter ihrem Laken hervor, trabte ins Bad, schaltete das Licht ein und blickte lange in den großen Spiegel an der Wand. Sah dort ein zerknautschtes Schlafshirt, in dem eine nicht gerade hässliche junge Frau steckte, die keinen Slip trug. Und ein mindestens ebenso zerknautschtes Gesicht, noch jugendlich, aber doch das Gesicht einer Frau, die sich unter Kontrolle haben sollte.

Elvira stellte die Brause an, ließ das Wasser einen Moment laufen, bis es so angenehm lau war, wie sie es jetzt brauchte. Schäumte wohlriechendes Gel über ihre bronzebraune Haut, ins Gesicht, an den Hals. Strich über ihre festen Brüste, deren Nippel noch schliefen, fuhr hinab an die fast mädchenhafte, glatt rasierte Spalte, über die strammen Backen ihres wohlgeformten Hinterteils. Doch es wollte ihr kein Wohlbefinden bereiten, sich zu befummeln ...

Zu sehr hingen ihre Gedanken an dem, was in der zurückliegenden Nacht geschehen war und versuchten, das Ganze in einen erträglichen Zusammenhang zu bringen. Ihre Empfindungen fuhren Karussell, fanden keinen rechten Anfang und kein erlösendes Ende.

Es war etwas mit ihr passiert, das ihr inneres Gleichgewicht vollkommen durcheinandergebracht hatte, das wurde ihr mehr und mehr klar. Ihre Aufgabe wäre es nun, sich in irgendeiner Weise dazu zu stellen, es zuzulassen oder abzulehnen. Aber zuerst musste sie sich eine Meinung über sich selbst bilden.

Mit diesem unbefriedigenden Gefühl trieb sie ein wenig orientierungslos durch den Samstag, räumte hier ein Regal auf, sortierte dort etwas Wäsche, shampoonierte da einen Fleck aus dem Teppich, reinigte im anderen Raum ein Fenster von den Streifen des letzten Sommerregens.

Doch ebenso wenig, wie ihre Seele sich momentan ordnen ließ, so wenig gelang es ihr, das kleine gelbe Häuschen insgesamt aufzuräumen. Hatte sie hier etwas ordentlich aufgestellt, entdeckte sie dort neues Durcheinander ...

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