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Atriumgarten

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Fritzchen lebte mit seinen Eltern in einem Atriumhaus, dessen Mauern einen kleinen Garten umschlossen. Neben der Terrasse hatte Papa einen Seerosenteich angelegt. Hier sollte das Fröschlein sein neues Zuhause finden.

Klopfenden Herzens schraubte Fritzchen das Marmeladenglas auf, tauchte es langsam ins Teichwasser und ließ die Kaulquappe samt Wasserlinsen hinaus schwimmen. Das Froschbaby ruderte sofort drauflos, um den Teich zu erkunden.

Die drei Goldfische machten große Augen und machten verwundert „blubb".

Nach und nach wuchs das Tierchen, häutete sich mehrmals, bekam Beine und eines Tages saß ein richtiger kleiner Frosch auf einem Seerosenblatt.

Fritzchen jubelte vor Freude und nannte ihn Fridolin. Jeden Tag hockte der kleine Junge nun stundenlang vor dem Teich und beobachtete sein Fröschlein beim Fliegenfangen. Manchmal sang er am Teich versonnen "Hänschen klein" und stellte sich vor, ein Däumling zu sein, auf Fridolins Rücken über den Teich zu schwimmen und die Libellen zu begrüßen, die über den Seerosen herum schwirrten...

Wenn Fritzchen schlafen ging, sang Fridolin eine Frosch-Arie und die Grillen aus dem nahen Staudenbeet begleiteten ihn mit ihrem Zirpen.

Fritzchens Eltern hörten lieber Mozart, aber sie schätzten es doch sehr, dass der kleine Frosch ihnen die Mücken vom Leibe hielt.

Fridolin indes hörte ergriffen zu, wenn an lauen Abenden das Laudate Dominum und das Ave Verum mit Ingeborg Hallstein von einer alten Schallplatte erklangen. In Gedanken summte er die anbetungswürdigen Gesänge mit.

Der Musenkuss

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