Читать книгу Vicious - Melody Adams - Страница 6

Оглавление

Kapitel 1


Ellie

Gegenwart

„Ich kann nicht mehr“, sagte Star und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, die Arme über ihrem Bauch faltend. „Ich bin abgefühlt bis oben hin. Das war absolut köstlich, Ellie.“

„Ja, die besten Spaghetti Carbonara die je gegessen habe“, stimmte Kathie zu.

Ich errötete bei dem Lob. Ich war so nervös geworden, dass ich heute für meine Freundinnen kochen sollte. Wir trafen uns jeden Freitag, und jedes Mal war jemand anderer dran, fürs Lunch zu sorgen. Seit meiner Trennung von Michael hatte ich nie wieder für jemand anderen gekocht und ich war es so gewöhnt, dass Michael an meinen Kochkünsten herum meckerte, dass ich nicht erwartet hatte, dass meine Freundinnen mein Essen tatsächlich mögen würden. Selbst ohne ihre lobenden Worte wusste ich, dass sie meine Spaghetti tatsächlich genossen hatten. Sie alle hatten reichlich Nachschlag genommen. Besonders Star, die einen scheinbar endlosen Magen zu haben schien.

„Du scheinst überrascht“, bemerkte Diarra.

„Ich... ich bin es nicht gewohnt dass jemand mein Essen lobt“, sagte ich leise. „Michael... Er hat immer an meinem Essen herum gemeckert. Er hat eigentlich an allem was ich getan habe etwas auszusetzen gehabt. Ich konnte es ihm nie recht machen.“

„Was für ein Arschloch“, sagte Star. „Du kannst froh sein, dass du den Idioten los bist. Ein Mann der nicht sehen kann was er an dir hat, ist deiner nicht wert. Und selbst wenn du nicht kochen könntest wäre das noch lange kein Grund dafür, gemein zu dir zu sein.“

„Ja, Star hat recht“, mischte sich Kathie ein. „Männer die ihre Frau ständig runter machen müssen sind schwach. Es ist ihr mangelndes Selbstwertgefühl das sie dazu treibt, ihre Partnerin fertig zu machen. Nur so können sie sich groß und mächtig fühlen. Sag – hat er einen kleinen Schwanz gehabt?“

Ich errötete erneut, doch ich musste kichern, und nickte.

„Da hast du es!“ sagte Kathie. „Mini-Schwanz-Syndrom!“

Alle am Tisch fingen an zu lachen.

Auf dem Weg von Stars Bungalow nach Hause wanderten meine Gedanken zu Michael. Nach einem Jahr Therapie hatte ich zwar gelernt, dass ich nicht wertlos und unfähig war, wie Michael mir immer wieder eingeredet hatte, dennoch hatte ich hin und wieder Momente wo ich mich genau so fühlte. Nutzlos. Wertlos. Wenn du diese Dinge fünf Jahre lang täglich eingeredet bekamst, dann verankerten sich diese Gefühle. Es half auch nicht gerade, dass meine Eltern auf seiner Seite waren. Sie machten mich für das Scheitern meiner Ehe verantwortlich. Wenn sowohl Michael als auch meine Eltern mich für nutzlos, für einen Versager hielten, musste dann nicht wenigstens etwas daran sein? Klar war mir bewusst, dass es nicht richtig gewesen war, wie Michael mich behandelte, doch das bedeutete nicht, dass an seinen Worten nicht zumindest etwas wahr gewesen war.

Gott! Ich hasste dieses Gefühl. Wieso ausgerechnet jetzt, wo ich hier so glücklich war? Es war lange her, dass ich einen Anfall von Selbstzweifel gehabt hatte. Doch nach dem Essen mit meinen Freundinnen kamen plötzlich so viele Erinnerungen wieder hoch. Seufzend starrte ich zum Himmel hinauf. Es war ein wunderbares Wetter. Der Himmel war blau und es war warm ohne dass es zu heiß war. Eine leichte Brise wehte und die Luft war angefüllt mit dem süßen Duft der Likkos, einer orchideenähnlichen Blume, die hier überall wuchs. Vielleicht sollte ich einen kleinen Spaziergang machen um meinen Kopf zu klären, anstatt mich zurück zu meinem kleinen Zimmer zu begeben wo mir wahrscheinlich die Decke auf den Kopf fallen würde.

Ja, das ist eine gute Idee.

Entschlossen änderte ich meine Richtung und schlenderte in Richtung des Flusses, der unserer Siedlung seinen Namen gegeben hatte.

Vicious

Seit ich endlich das Camp allein verlassen durfte, nutzte ich meine neue Freiheit oft, um in der Wildnis herum zu streifen. Manchmal nur für ein paar Stunden. Andere Male für mehrere Tage. Ich mochte die Einsamkeit. Nicht nur um meine Gedanken zu klären, sondern auch weil es schwerer war, meine Aggressionen unter Kontrolle zu halten, wenn ich so viele Leute um mich herum hatte. Auch wenn ich meine sadistische und aggressive Natur dank Holly unter Kontrolle hatte, so hatte ich noch immer eine ziemlich kurze Zündschnur.

Ich ließ die trockene Steppe hinter mir und vereinzelte Baumgruppen wurden langsam zu einer mehr bewaldeten Fläche. Es gab zwar nicht so viele größere Bäume, doch der Unterbusch wuchs stellenweise bis zu drei Meter hoch, was einem das Gefühl vermittelte, sich im Wald zu befinden.

Das Erste was ich bemerkte war der unwiderstehliche Geruch. Ein Weibchen. Der Geruch eines Weibchens war stets anregend für einen Alien Breed, solange er nicht bereits an eine Gefährtin gebunden war. Doch nur eine Frau konnte uns durch ihren Duft allein hart machen. Mein inneres Biest regte sich zur selben Zeit als mein Schwanz in meiner Hose hart wurde wie Stahl. MEIN. Ich hatte sie noch nicht einmal zu Gesicht bekommen, doch die Reaktion meines Biests, die Tatsache dass alle meine Instinkte schrieen zu jagen, überwältigen und besitzen machte es eindeutig. Da war kein Missverständnis. Kein Zweifel. Nur absolute Gewissheit. Ein leises Knurren vibrierte in meiner Brust, als ich meiner Nase folgte. Adrenalin schoss durch meine Venen und in jede Zelle meines Seins. Sie war nah. Ich wusste, dass die neue Siedlung der Alien Breeds, wo sie zusammen mit Menschen und Jinggs lebten, nicht weit von hier war, doch meine Gefährtin war näher. Sie befand sich allein außerhalb der Sicherheit ihres Dorfes. Ärger ließ mein Blut kochen, dass meine Brüder ein hilfloses Weibchen allein so weit entfernt von Schutz und Sicherheit herum laufen ließen. So vieles konnte ihr hier geschehen. Ja, die Jinggs waren keine Gefahr mehr seit auch der letzte Stamm von Feind zu Verbündete gewechselt hatte, doch es gab eine Menge tödlicher Gefahren in der Wildnis. Und mein Weibchen war allein. Da war kein anderer Geruch als der Ihre. Ich lief schneller. Der Drang, sicher zu stellen dass meine Gefährtin beschützt war, überwältigte sogar den gewaltigen Drang sie mein zu machen. Eines nach dem anderen. Erst musste ich sie einfangen. Dann würde ich sie an einen sicheren Ort bringen. Zum Glück hatte ich genau solch einen Platz. Meine zahlreichen Streifzüge würden sich jetzt auszahlen, denn ich hatte einen Ort wo ich sie verstecken konnte, bis sie bereit war, sich mir zu ergeben. Ich machte mir keine Illusionen, dass dies automatisch geschehen würde, wenn wir uns begegneten. Die Instinkte der Menschen waren geradezu lächerlich im Vergleich mit unseren. Sie würde länger brauchen um zu erkennen, dass sie mein war. Und bis wir das erreicht hatten, konnte ich nicht riskieren, dass meine Brüder sich einmischten oder dass sie mir davon lief.

Ich war jetzt ganz nah. Ich verlangsamte mein Tempo und hielt mich im Schutze der Böschung. Ein paar weitere Schritte, dann sah ich sie durch das Dickicht, welches mich vor ihr verborgen hielt. Für einen Moment konnte ich nicht atmen. Sie war alles was ich mir von meiner Gefährtin erhofft haben könnte und mehr. Sie war klein und zierlich, doch mit sanften, weichen Rundungen. Ihre blonden Locken umrahmten ein herzförmiges Gesicht und fielen ihr bis zu ihrer schmalen Taille. Ihre Lippen waren voll und rosig und eine heiße Welle des Verlangens schoss durch meinen Leib direkt in meinen Schwanz als Bilder vor meinem inneren Auge auftauchten. Bilder von ihr, wie sie vor mir kniete und diese weichen Lippen sich um meinen Schaft schlossen, während sie zu mir aufblickte. Welche Farbe würden ihre Augen haben? Ich konnte es von hier nicht sehen. Ich unterdrückte ein Knurren, welches meine Anwesenheit verraten könnte. Ich verharrte, wartend, dass sie näher kam. Es war besser sie hier zu überwältigen, wo die Sicht nicht so offen war, auch wenn ich im Moment niemanden in der Nähe riechen könnte der uns beobachten könnte. Und selbst wenn. Ich würde für sie kämpfen. Sie war mein, und nichts und niemand würde mich davon abhalten sie zu schnappen.

Mit wild klopfendem Herzen wartete ich. Sie war jetzt nah, doch sie lief parallel zu dem Gestrüpp in dem ich mich verbarg. Ich schlich auf derselben Höhe neben ihr her. Sie konnte mich weder sehen, hören noch riechen. Ihre menschlichen Sinne so verdammt nutzlos, dass sie die Gefahr in unmittelbarer Nähe gar nicht bemerkte. Das ließ meinen Ärger darüber dass sie allein im Busch herum stolzierte wieder aufkeimen. Plötzlich blieb sie stehen. Hatte sie meine Anwesenheit gespürt? Sie wandte sich um. Schaute in alle Richtungen und runzelte die Stirn. Dann blickte sie genau in meine Richtung, doch sie sah mich nicht. Ich war zu gut versteckt. Doch sie spürte mich. Ich konnte es an ihrem Gesicht ablesen, welches plötzlich Furcht zeigte. Gut! Sie sollte sich fürchten, dass sie solch ein Risiko einging. Sie konnte nicht wissen dass das Biest welches sie spürte, ihr niemals ein Leid antun würde. Unsicherheit zeigte sich in ihren Augen, die, wie ich jetzt sah, blau wie der Himmel über uns waren. Dann wandte sie sich um und begann zu rennen. Ich brach durch das Gestrüpp und verfolgte sie. Sie kam nicht weit. Meine Arme schlossen sich um ihren Oberkörper. Meine Hand erstickte den Schrei, den sie viel zu spät ausstieß.

„Still, Little Bird, ich werde dir nicht wehtun“, raunte ich in ihr Ohr.

Meine Worte hatten keine Wirkung auf sie. Sie wandte sich in meinem Griff und schrie gegen meine Hand. Sie versuchte sogar, mich zu beißen, wenn auch erfolglos. Ohne sie aus meinem Griff zu lassen, bewegte ich meine andere Hand zu ihrer Kehle und drückte zu. Ich konnte ihr panisches Herz hören, als sie versuchte, meinen Griff von ihrer Kehle zu lösen.

„Bekämpfe es nicht, Little Bird“, sagte ich eindringlich. „Alles wird gut.“

Ihre Gegenwehr wurde kraftlos. Ihr Herzschlag langsamer als der Sauerstoff knapp wurde. Mein Griff um ihre Kehle war kontrolliert. In derselben Sekunde in der ihr Leib in meinen Armen erschlaffte, ließ ich von ihrer Kehle ab und fing sie auf. Wärme füllte meine Brust als ich mein Weibchen fest an mich drückte und auf ihre stille Form hinab sah. Eine Locke klebte an ihrer Schläfe und ich strich sie beiseite, ehe ich ihr einen sanften Kuss auf ihre süße kleine Nase gab.

„Hab dich, Little Bird.“

Ellie

Ich fühlte mich seltsam als ich erwachte. Etwas stimmte nicht, doch ich konnte nicht sagen, was das war. Es war dunkel, doch da war eine Lichtquelle zu meiner Linken. Je länger ich wach war, desto mehr gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich erkannte, dass die flackernde Lichtquelle von Flammen her rührte.

Oh mein Gott! Brennt es in der Siedlung?

Ich setzte mich abrupt auf und mein Gehirn versuchte verzweifelt zu begreifen was geschehen war und wo ich mich befand. Dies war nicht mein Zimmer. Es sah mehr aus wie...

Oh mein Gott! Dies ist eine Höhle!

Ein geschockter Schrei kam über meine Lippen. Etwas regte sich neben mir. Ich war nicht allein!

Oh mein Gott! Oh mein Gott!

„Hey. Little Bird. Beruhige dich. Alles ist okay. Du bist sicher“, erklang eine Stimme neben mir.

Mit einem Schrei wandte ich mich um, und ich starrte in das Gesicht eines fremden Alien Breeds. Erinnerungen kamen zurück. Schnell und mit brutaler Deutlichkeit. Ich war Spazieren gegangen. Ich hatte eine Gefahr gespürt. Die Anwesenheit eines Rauntieres. Zumindest hatte ich gedacht, es wäre ein Raubtier. Ich war geflohen, bis starke Arme mich plötzlich von hinten gegriffen hatten. Eine riesige Hand hatte meinen Schrei erstickt.

„Still, Little Bird, ich werde dir nicht wehtun“, hatte eine männliche Stimme in mein Ohr geraunt. Die Stimme gehörte zu dem Alien Breed neben mir.

Er hatte mich gewürgt, bis ich das Bewusstsein verloren hatte. Dann musste er mich hierher in diese Höhle gebracht haben. Doch warum? Was hatte er mit mir vor? Wer war er? Ich hatte ihn nie zuvor gesehen.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich reagierte instinktiv. Ich sprang auf und rannte an der Feuerstelle vorbei und in Richtung des Ausgangs, den ich im Schein des Feuers sehen konnte. Ich hörte den Alien Breed hinter mir fluchen. Ich wusste, er würde hinter mir her kommen, und ich beschleunigte meine Schritte.

„Nicht!“ schrie er hinter mir. „Bleib stehen, da ist ein...“

Ich wurde plötzlich gepackt und zu Boden gerissen. Der Aufprall war unsanft, doch der Alien Breed hatte es irgendwie geschafft, uns im Fall zu drehen und er absorbierte den größten Teil des Aufpralls, während ich auf ihm zu liegen kam. Ich versuchte, mich aus seinem Griff zu lösen und weiter zu rennen, doch er hielt mich so fest, dass ich kaum noch Luft bekam.

„Lass mich los!“ schrie ich panisch. „HIIIIILFEEEEEE!“

„Still! Niemand kann dich hören. Hör auf zu kämpfen“, knurrte der Breed, mich noch immer wie ein Schraubstock umschlungen haltend. „Verdammt, Little Bird. Was hast du dir gedacht? Willst du dich umbringen?“

„Umbringen? Ich will sofort zurück nach Rainbow Creek. Du kannst mich nicht gefangen halten.“

„Du kannst hier nicht weg. Nicht ohne meine Hilfe. Und wenn du nur einen weiteren Schritt getan hättest, dann wärst du jetzt tot. Wir sind gut fünfzig Meter hoch. Du wärst zu Tode gestürzt.“

Seine Worte brauchten eine Weile, um in meinem Gehirn Sinn zu machen. Zu Tode gestürzt? Fünfzig Meter hoch? Was zum Teufel meinte er damit?

„Versprich mir, dass du nicht mehr einfach davon stürzt und ich lasse dich los. Lass uns zurück in die Höhle gehen und reden.“

„Was meinst du damit – fünfzig Meter hoch! Es muss einen Weg hinab geben.“

„Es gibt keinen. Es sei denn du kannst klettern.“

„A... aber wie sind wir dann...?“

„Im Gegensatz zu dir kann ich klettern, Little Bird.“

„Aber wie... wie bin ich hier...?“

„Ich hab dich getragen“, erklärte der Breed.

„Du bist... mit mir... hier herauf geklettert?“ fragte ich entsetzt. „Was wenn du mich fallen gelassen hättest? Oder wenn du abgerutscht wärst?“

Mir wurde ganz schwindelig bei der Vorstellung.

Der Breed lockerte seinen Griff und brachte uns in eine sitzende Position, ließ mich jedoch nicht los.

„Ich bin gut im Klettern. Ich würde dich niemals fallen lassen. Du bist sicher mit mir.“

„Sicher?“ kreischte ich hysterisch. „Du... du hast mich entführt!“

„Es war der einzige Weg.“

„WAS? Der einzige Weg – für was? Was willst du von mir?“

„Du bist mein, Little Bird.“

„Nein! Ich... ich bin nicht...“

„Doch! Und wir bleiben hier bis du bereit bist, zu erkennen, dass du mein bist.“

Ich schüttelte den Kopf. Wie zum Teufel war ich in diesen Alptraum gestolpert? Alles was ich gewollt hatte war, meinen Kopf zu klären. Ich hatte mich sicher gefühlt. Die Jinggs waren keine Gefahr mehr und ich hatte meine Augen nach Wildtieren offen gehalten. Ich wusste, dass es keine Raubkatzen in der Gegend gab, wo ich herum wanderte. Ich hatte nach Schlangen Ausschau gehalten. Womit ich nicht gerechnet hatte war ein Alien Breed. Ich vertraute den Breeds die ich kannte. Sie stellten keine Gefahr für mich dar. Doch diesen Breed hatte ich nie zuvor gesehen. Er hatte mich gejagt wie ein Tier, mich überwältigt, gewürgt und verschleppt. Was noch würde er mir antun? Terror erfasste mich, und ich begann zu zittern. Ich konnte nicht einmal fliehen ohne zu Tode zu stürzen.

„Shhhh. Hab keine Angst. Ich werde dir nicht wehtun.“

Er erhob sich mit mir auf seinen Armen und trug mich zurück in die Höhle, wo er mich auf dem Lager, welches aus schwammartigen, fingerdicken Blättern und ein paar Decken bestand, vorsichtig ablegte.

Mein Herz schlug mir bis zum Halse und mein Verstand versuchte noch immer, Sinn aus allem zu machen. Es war dunkel in der Höhle. Trotz des Feuers. Ich konnte das Gesicht des Breeds über mir nicht ausmachen. Er war so riesig und muskulös. Er könnte mich mit einer Hand töten ohne sich anzustrengen. Als er seine Hand nach mir ausstreckte, zuckte ich zusammen, und er zog seine Hand seufzend zurück.

„Ich würde dir nie wehtun, Little Bird. Du bist mein. Du hast vor mir nichts zu befürchten.“

„D... du hast mich ge... gewürgt und ver... verschleppt.“

„Ja. Das hab ich. Doch hab ich dir wehgetan?“

Ich schüttelte den Kopf. Abgesehen von der Panik die ich durchlebt hatte als er mich würgte, hatte er mir nicht wehgetan. Aber das hieß nicht, dass er es nicht in Zukunft tun würde. Wenn ich nicht tat was er von mir wollte. Wenn seine Geduld ihn verließ, würde er sich einfach nehmen, wonach es ihn verlangte?

Der Alien Breed ging vor der Schlafstatt in die Hocke. Ich spürte seinen Blick auf mir, auch wenn sein Gesicht im Schatten lag. Erneut streckte er eine Hand aus, und strich eine Locke aus meinem Gesicht. Die Berührung war sanft, und sandte einen angenehmen Schauer durch meinen Leib.

„Wie ist dein Name, Little Bird?“

„Ee... Ellie.“

„Ellie“, sagte er rau, meinen Namen auf seiner Zunge kostend. „Ellie. – Mein Name ist Vicious.“

„V... Vicious?“

Warum würde sich irgendjemand so einen Namen geben? Ich rutschte von ihm weg und atmete erleichtert auf, als seine Hand mich nicht länger berührte.

„Warum?“

„Warum was, Ellie?“

„V... Vicious?“

„Es... es schien einfach zu passen.“ Er seufzte und kroch ein Stück von der Schlafstatt weg, ehe er sich setzte. „Flößt der Name dir Angst ein?“

Ich nickte. Meine Kehle war zugeschnürt, und ich wusste, ich konnte keinen Laut hervorbringen.

„Ich hab stark ausgeprägte sadistische Züge, Ellie“, begann er zu erklären und ich rückte entsetzt noch weiter von ihm an. Er seufzte, sich mit der Hand durch die Haare fahrend. „Deswegen war ich im Camp für schwere Fälle. Ich hab jahrelange Therapie hinter mir. Ich war in viele Raufereien verwickelt. Meist für vollkommen lachhafte Gründe. Und ich mochte es, wenn ich jemandem wehtun konnte. Wenn ich ihr Blut vergoss. Bei DMI hab ich einmal zwei Pfleger überwältigt und sie zu Tode gefoltert. Ich mochte es. Doch Holly hat mir geholfen. Ich hab meine sadistische Natur unter Kontrolle. Deswegen darf ich mittlerweile auch das Camp für Streifzüge verlassen. – Doch ich würde dir wirklich niemals wehtun, Ellie. Ich würde mir eher einen Arm abhacken als dir Gewalt anzutun.“

„Ich... ich kenne dich nicht. Wie kann ich...?“

„Mir vertrauen?“ beendete er meine Frage als ich stoppte.

Ich nickte.

„Ich werde mir dein Vertrauen verdienen. Du wirst lernen, dass ich dir niemals etwas antun würde.“

„Du... du kannst mich nicht hier gefangen halten? Wie... wie lange soll das gehen?“

„Bis du erkennst, was zwischen uns ist. Es ist der einzige Weg. Wenn ich dich zurück bringen würde, würden die anderen Breeds mich niemals in deine Nähe lassen. Ich würde niemals tolerieren, dass man mich von dir trennt. Ich würde töten, Ellie. Dich hierher zu bringen bewahrt mich davor, für dich töten zu müssen.“

Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste nicht, was ich denken oder tun sollte. Die ganze Situation war vollkommen absurd. Dieser Breed – Vicious – wollte mich in einer verdammten Höhle gefangen halten bis ich... Bis ich was? Zuließ, dass er mich...?

Oh mein Gott! Was soll ich tun? Wie bringe ich diesen Kerl dazu, mich gehen zu lassen?

Vicious

Подняться наверх