Читать книгу Christine Bernard. Tödliche Intelligenz - Michael E. Vieten - Страница 12

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Das Ermittlerteam

Der Besprechungsraum füllte sich mit den Beamten von der Spurensicherung und der Kriminaltechnik. Dazu Tanja und Luc, Jörg und Christine. Torsten Kluge natürlich und fünf Kolleginnen und Kollegen vom Streifendienst. Die hatte er zur Verstärkung angefordert. Außerdem drei Übersetzer für die Sprachen Rumänisch, Polnisch, Russisch, Albanisch und Ungarisch. Wer keinen Sitzplatz bekam, blieb einfach irgendwo stehen oder zweckentfremdete halb stehend, halb sitzend eines der Sideboards. Hauptkommissar Kluge wartete, bis sie vollzählig waren.

»Schließt bitte einer die Tür.«

Er grüßte in die Runde und fasste zusammen, was in dieser Fabrik geschehen war. Dann erklärte er kurz den bisherigen Ermittlungsstand, damit jeder über die gleichen Informationen verfügte.

»Wir haben noch nicht viel«, gab er zu. »Um das zu ändern, richten wir hier Befragungsräume ein. Von der Werksleitung habe ich die fünf Büros um diesen Besprechungsraum herum zur Verfügung gestellt bekommen. Die Kollegen von der Streife unterstützen die Kommissare bei diesen Befragungen und überprüfen die Angaben der Befragten. Niemand verlässt diese Gebäude. Die Schichten der Arbeiter sind ausgesetzt. Die Produktion ruht bis auf weiteres. Nehmt euch einen nach dem anderen vor. Wir vergleichen die Aussagen in regelmäßigen Abständen miteinander.«

Er blickte in die Runde.

»Jan? Wie sieht es bei euch aus?«

Die Blicke richteten sich auf den Computerfachmann.

»Wir brauchen diesen Raum hier«, forderte er. »Hier sind ausreichend Steckdosen und Anschlüsse vorhanden für unseren Zugang zum Netzwerk und den Servern.«

Torsten Kluge nickte.

»Dann machen wir das so. Günther? Hast du noch was für uns?«

Der Leiter der Spurensicherung schüttelte langsam seinen Kopf. Der gequälte Gesichtsausdruck, den er dabei zeigte, ließ bereits ahnen, was er zu sagen hatte.

»Es gibt Unmengen an Spuren von jedem, der hier arbeitet. An den Leichen hingegen bisher kaum etwas Verwertbares. Bei dem ersten Toten sind Spuren verbrannt, wenn welche da waren. Der Zweite wurde von der Maschine mit einem Druck von 200 Tonnen zerquetscht. Was das bedeutet, brauche ich wohl keinem zu erklären. In diesen beiden Fällen liefern euch die Befragungen der Mitarbeiter oder die Arbeit von Jans Team sicher schneller Hinweise.«

»Nicht aufgeben. Trotzdem weiter dranbleiben«, ermutigte Torsten Kluge den Polizeihauptmeister und wandte sich seinen Kommissaren zu. »Wir müssen zunächst alle Mitarbeiter ausschließen, die zur Tatausführung keine Gelegenheit hatten oder nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen. So nähern wir uns dem Täter und dessen Motiv an. Ihr bildet mit den Kollegen von der Streife Zweierteams. Wir beginnen sofort mit den Einzelbefragungen.«

Er deutete auf einen Stapel DIN-A4-Papier auf dem Tisch. »Das Personalbüro hat Listen mit den Namen aller Mitarbeiter und einen Auszug aus deren Personalakte gedruckt. Jedes Team nimmt sich eine dieser Aufstellungen und sucht sich draußen ein Büro. Und los geht’s.«

Vor Kommissarin Bernard stand plötzlich Kollegin Sass von der Streife. Die Polizeimeisteranwärterin sah sie an und lächelte.

»Wollen wir beide …? Wir kennen uns ja bereits. Ich heiße übrigens Katrin.«

Christine lächelte zurück.

»Klar. Gerne.«

Sie drängelten sich durch die Kollegen hindurch und verließen den Besprechungsraum. Schräg gegenüber befand sich ein Büro mit einer breiten Fensterfront, die den Blick auf einen Mitarbeiterparkplatz und die Werkszufahrt freigab. »Bemusterung« stand auf einem Schild neben der Glastür. Zwei Schreibtische waren aneinandergestellt.

Sie besetzten den Raum sogleich. Christine zog ihre Jacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. Katrin Sass überflog mit den Augen die Personalliste.

»Das sind die Werker aus der Montagehalle. Vigeland steht auch drauf. Willst du mit dem zuerst sprechen?«

»Nein, mit ihm zuletzt. Fangen wir einfach oben auf der Liste an und arbeiten uns vor. Weißt du, wo die Personalräume sind?«

Katrin nickte.

»Ich hole uns mal den ersten Kandidaten.«

Sie verließ das Büro. Der Besprechungsraum lehrte sich. Die anderen Teams suchten ihre Büros auf. Christine beobachtete Jan und seine Kollegen dabei, wie sie ihre Notebooks auf dem Tisch aufbauten, sie mit Strom versorgten und die Geräte mit dem Netzwerk von Winkler Automotive verbanden.

Katrin führte einen kleinen hageren Mann mit schütterem Haar ins Büro und wies ihn an, sich neben dem Schreibtisch der Kommissarin auf einen Stuhl zu setzen. Dann schloss sie die Tür.

Christine Bernard. Tödliche Intelligenz

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