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URLAUB VOM LEBEN

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Am 5. Juli 1841 organisierte der 32-jährige englische Verleger Thomas Cook eine Zugfahrt für fünfhundert Personen von Leicester nach Loughborough. Ziel der Reise war kein lauschiger Badesee, sondern ein dröges Treffen von Abstinenzlern. Trotzdem gilt dieses Datum als Geburtstagsstunde der Pauschalreise, seit jenem Julitag ist das Reisen für immer mehr Menschen auf der Welt eine bewährte Option, sich für einige Zeit aus dem täglichen Einerlei auszuklinken.

»Wenn du denkst, Abenteuer seien gefährlich, versuche es mit Routine. Diese ist tödlich«, bemerkte der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho. Das kleine und große Ausbrechen aus dem Alltag ist ein unschlagbares Lebenselixier. Es hilft, die Zeit, die uns gegeben ist, mehr wertzuschätzen und sie vielleicht sogar ein wenig anzuhalten.

Auf Reisen zu gehen fasziniert den modernen Menschen des frühen 21. Jahrhunderts wie kaum eine andere Freizeitbeschäftigung. »Da der Tourismus sogar noch wichtiger ist als der Sport und die Werbung, kann man durchaus so weit gehen, unsere Epoche als Zeitalter des Tourismus zu bezeichnen, so wie man vom Zeitalter des Stahls oder dem Zeitalter des Imperialismus gesprochen hat«, schreibt der italienische Journalist Marco d’Eramo in seinem Buch Die Welt im Selfie. Auch ökonomisch ist der Tourismus relevant: Laut der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) beliefen sich im Jahre 2016 die Erträge aus dem internationalen Reisegeschäft auf 1,4 Billionen US-Dollar. 2016 leistete der Tourismus einen (direkten und indirekten) Beitrag zum europäischen BIP von 10,2 Prozent.

Schöne Strände, Berge und Städte verzaubern die Reisenden mitunter so stark, dass sich auch ihr Charakter verändert. Viele Menschen entdecken während der schönsten Wochen des Jahres gänzlich neue Seiten an sich: Es wird zu viel getrunken, gegessen, geflirtet, eingekauft, ausprobiert. Und wollte man nicht eigentlich schon immer mal Bungee-Jumping testen? YOLO!

Meist steht am Ende eines solchen Wagnisses ein gewisser Stolz auf die eigene Kaltblütigkeit, vielleicht fällt auch ein verwegenes Foto ab. Da sich aber Millionen von Touristen in Sachen Erholung und Erlebnisjagd über den Erdball wälzen, bleibt es nicht aus, dass der Mut zum Risiko manchmal tragische Konsequenzen hat. Und selbst jene, die sich auch in den Ferien eher risikoavers verhalten, können sich unversehens in lebensbedrohlichen Situationen wiederfinden.

Von solchen tödlich-bizarren Reiseunfällen will das vorliegende Büchlein berichten, trotz größtem Respekt vor den Toten stets ein wenig augenzwinkernd – denn manche Fälle kann man ohne Humor einfach nicht ertragen!

Meine Intention ist es keinesfalls, Menschen vom Reisen abzuhalten oder ihnen die Lust auf Grenzüberschreitungen zu nehmen. Vielmehr sollte man es mit dem Extrem-Alpinisten Reinhold Messner halten: »Wer nichts riskiert, kann nicht einmal scheitern.« Risiken gehören zum Leben dazu – in welchem Maße, das muss jeder von uns für sich selbst entscheiden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen spannende Erkenntnisse bei der Lektüre und viele unvergessliche und sicherere Reisen!

Herzlichst

Ihr Nicolas Bogislav von Lettow-Vorbeck

Das Krokodil im Flugzeug

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