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Der Kämpfer als Kommunikator

Bewaffnete Propaganda hat zum Ziel, innerhalb der Bevölkerung die positive Meinung über die Guerilla zu verstärken. Die Aktionsform der Bewaffneten Propaganda nimmt von jeglicher Gewaltanwendung gegenüber der Zivilbevölkerung Abstand. Konkret kann eine derartige Operation wie folgt Umsetzung finden: Zunächst begibt sich eine schwer bewaffnete Propaganda Gruppe in ein Dorf. Die Waffen werden zwar offen getragen, aber dann zu Seite gelegt. Natürlich befindet sich in den Magazinen keine Munition und Mörser sowie andere Explosivwaffen sind gesichert. Die Bevölkerung wird dies als positives Signal wahrnehmen, da die Waffen ganz offensichtlich nicht dafür gedacht sind, um gegen sie Verwendung zu finden. Die Gewehre können an die Hauswände gelehnt werden. In der zweiten Phase wird der Kontakt intensiviert und die Bevölkerung z.B. zu einem Drink und einer politischen Diskussion eingeladen. Es ergibt sich von selbst, dass die jungen Männer Interesse an den Waffen bekunden. Die Waffen können nun den Männern erklärt werden und auch ein kleines Probeschiessen lässt sich organisieren. Wichtig ist, dass die Leute des Dorfes erkennen, dass die Guerilla Gruppe zwar gut bewaffnet ist, dies aber keinerlei Gefahr für sie bedeutet. Im nächsten Schritt können die Guerilla Kämpfer anbieten sich an Arbeiten, wie dem Bau eines Brunnens, aktiv zu beteiligen. In Gesprächen welche sich in Arbeitspausen fast automatisch entwickeln, können einfache Parolen ausgegeben werden. Gesprächsthema ist z.B. die Forderung nach besseren Krankenhäusern, Schulen oder Straßen. Die Artikulation einer gemeinsamen Forderung schafft eine Identifikationsmöglichkeit der Bevölkerung mit den Guerilla Kämpfern. Die vorgestellte Maßnahme ist extrem wichtig, da die Menschen unterbewusst Wahrnehmen, dass Waffen gegen sie benutzt werden können. Wenn es gelingt diese Ängste zu durchbrechen und ein Gefühl der Sympathie herzustellen, welches die Zivilbevölkerung gegenüber den Guerilla Truppen mit der Zeit entwickelt, ist ein sehr wichtiges Ziel erreicht worden, ohne dass dabei eine einzige Kugel verschossen wurde! Wichtig ist, dass solche Bewaffnete Propaganda Gruppen ausschließlich aus Kämpfer bestehen, welche hochmotiviert und informiert hinter den Politischen Zielen der Guerilla stehen. Die sorgfältige Auswahl dieser Kämpfer basiert auf dem Kriterium der Überzeugungskraft, welche in informellen Gesprächen vorab überprüft wird. Bewaffnete Propagandaaktionen müssen verdeckt durchgeführt werden und sollten losgelöst von den militärtaktischen Maßnahmen stattfinden. Dabei ist vorab die Erstellung eines Stimmungsbildes der Bevölkerung Voraussetzung, um eine solche Operation erfolgreich durchführen zu können. Es empfiehlt sich vor Beginn einer Operation alle Maßnahmen und die argumentative Taktik in der Gruppe zu besprechen. Rollenspiele können helfen sich auf die Situation vorzubereiten.

Handbuch der Contra Rebellen

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