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VORWORT
TILL BRÖNNER

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Q

uincy. Quincy Jones. Nicht wenige sehen in ihm einen Zauberer. Einen, der sich am liebsten selbst verwandelt. Ich sehe sofort die Trompete, Count Basie, Lionel Hampton, Dizzy Gillespie, den Arrangeur, den Produzenten, den Afroamerikaner, Frank Sinatra at the Sands, Ray Charles, Die Farbe Lila, We Are The World und natürlich: Michael Jackson. Alles meine Welt. Und es ist nur ein Bruchteil. Doch wie kann ein Mann allein all das repräsentieren? Ich wähle die einfachste These: Weil es möglich ist. Für ihn gehört es alles zusammen. Einzig die Schubladen im Kopf der anderen sind es, die seit jeher versuchen Künstlerseelen fassbar zu machen, sie möglichst schnell Teil des uns vertrauten Mobiliars werden zu lassen. Sehr unmagisch. Nein, wir brauchen sie, diese Zauberer, mehr denn je.

Und wie gerne bringe ich kurz zu Papier, was mir zu Quincy Jones durch den Kopf geht. Es fällt mir leicht, denn ich fühle mich ihm wie viele meiner Kollegen verbunden. Als Trompeter vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Quincy Jones weiß, was es heißt, Trompete zu blasen, diesen schönen, aber auch nicht enden wollenden Kampf mit einem Stück Blech zu führen, zu wissen, dass es nichts Schöneres und manchmal nichts Frustrierenderes geben kann. Doch ihn interessiert das große Ganze. Dort spielt die Trompete nur eine von vielen Rollen, die zu besetzen und organisieren dem jungen Quincy ebenso verlockend erscheint, wie lebensnotwendig. Seine Gesundheit zwingt ihn, die Trompete zur Seite zu legen. Die Gefäße halten dem physischen Druck im Kopf nicht stand und zweimal wäre es fast schon vorbei gewesen. Sein Talent zum großen Erfolg hat er da längst erkannt und man bescheinigt es ihm allerorts, sucht die Nähe dieses extrem charmanten und begabten jungen Mannes, der eine klare Vision zu haben scheint: Qualität muss schmecken.

Und noch etwas: Er lebt und arbeitet in einem Land, in dem es brodelt und die Musik das alles widerspiegelt, ja sogar das Hippste ist, was man machen kann. Früh wird er als studierter Musiker Teil einer Industrie, die bis heute in keinem Land der Welt echte Konkurrenz hat und zu Recht für sich proklamiert, das einzige echte amerikanische Kulturgut in die Welt hinausgetragen zu haben: Jazz. Dann den Pop, der keine eigene Stilrichtung, sondern ein Phänomen ist, für das man ein Händchen haben muss. Er hat dieses Händchen, für das ihm die Stars reihenweise zu Füßen liegen. Es ist seine große Fähigkeit, Menschen aller Stilrichtungen und Couleur zu einem dringlichen Miteinander zusammenzuführen.

Betrachten Sie die folgenden Fotos, Briefe und Aufzeichnungen ruhig etwas genauer: Für mich sind sie nicht nur ein wertvolles Dokument aus dem erfolgreichen Leben eines Weltbürgers, sondern allesamt ein Plädoyer für die kommunikative Kraft der Musik und ihre Fähigkeit zu verändern. Und das finde ich immer wieder magisch.


© Till Brönner

Quincy Jones

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