Читать книгу 5 Tage Millionärin - Ruth Broucq - Страница 8

Hübsch machen

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Mein Mann? Ein bissel früh, mein Herr. Wir werden sehen, dachte ich und begann mich ausgehfertig zu machen.

Gegen 14.30 klingelte mein Telfon. Auf dem Display erkannte ich bereits seine Handynummer. Als ich das Gespräch annahm hörte ich seine Stimme und im Hintergrund Fahrgeräusche:

Hallo Schatz, Julia, es tut mir leid, aber ich werde mich verspäten. Bin auf der A 3 im Stau. Hier liegt ein LKW auf der Fahrbahn und die Bergungsarbeiten dauern circa 45 Minuten, laut ADAC – Info. Ich hasse es, bin normal immer pünktlich. Aber das ist höhere Gewalt. Ich wollte dir nur eben bescheid sagen, dass ich auf dem Weg bin. Ich melde mich wenn es weiter geht. Ach und noch etwas, ich wollte dir eigentlich etwas mitbringen, war bei Douglas und hatte schon das Parfüm in der Hand, aber weil ich nicht wusste welches du gerne magst, habe ich es nicht gekauft, das machen wir dann gleich zusammen in Düsseldorf. Dann kannst du dir das selbst aussuchen. Okay? Ich freue mich auf dich Schatz. Bis gleich.

Was sollte ich antworten, außer: Kein Problem, ich warte. Bis später.

Fertig gestylt, mit meinem engen schwarzen Minikleid, was selbst meinem kühlen Ex-Lover ein Kompliment abgenötigt hatte, mit grauer Häkelweste darüber und schwarzen Lederstiefeln mit 10-Centimeter- Pfennigabsatz, betrachtete ich zufrieden mein Spiegelbild als meine Tochter klingelte.

Wo willst du denn hin? staunte Rabea als sie mich erblickte.

Selbst meine 4jährige Enkelin sagte bewundernd: Du siehst aber schick aus, Oma!

Ich lächelte geheimnisvoll als ich lapidar erklärte: Ich werde abgeholt!

Von wem und wohin? bohrte Rabea neugierig nach.

Zum shoppen auf die KÖ! ließ ich sie noch ein wenig zappeln. Es machte mir riesigen Spaß, den Spieß einmal umdrehen zu können, denn sonst bewunderte oder kritisierte ich immer Rabeas Outfit, wenn sie ausgehen wollte. Diese Variante war ungewöhnlich für sie.

Wie? Mit wem? Mensch Mama, lass dir doch nicht die Würmer aus der Nase ziehen. Erzähl mal, was ist passiert? Doch nicht mit dem Carsten? Versöhnung? Oder was? Nee, das kann nicht sein. Also, raus mit der Sprache. Drängte sie wissbegierig.

In Kurzform berichtete ich die Ereignisse der letzten beiden Tage. Tja, Maus, das kann auch passieren, dass mal Jemand mit mir shoppen gehen will. Er hat vorhin angerufen, dass es später wird, weil er im Stau steht. War ich ganz stolz, auch mal einen interessanten Mann zu kennen, einen Mann der nicht nur wegen Sex kommt, sondern mich erst einmal ausführt.

Toll Mama, find ich super. Echt. Das wäre ja mal eine große Ausnahme, einen vernünftigen Mann aus diesem Forum zu finden. Dann hoffe ich mal, dass es kein Reinfall wird. Ich wünsch dir Glück. Freute sie sich für mich.

Dass du gerade hier bist passt ganz gut, Maus. Du könntest hier bleiben und dir die Autonummer aufschreiben, schließlich kenne ich den Mann noch nicht, außer über die Mails kann ich den Kontakt nicht nachprüfen. Hast du so viel Zeit? Er müsste eigentlich jeden Moment kommen. Schlug ich sicherheitshalber vor.

Rabea nickte: Mach ich Mama. Bin ja neugierig was das für ein Typ ist. Du rufst mich aber bitte zwischendurch an, oder schreibst mir, ob alles in Ordnung ist, ok? sorgte sie sich.

Klar. Mach ich. Aber auf der Kö kann mir ja nix passieren. Winkte ich ab.

Rabea lachte: Doch, du kannst von teuren Geschäften mit tollen Klamotten erschlagen werden. Was willst du denn einkaufen? ging sie ins Detail.

Ich winkte ab, erklärte: Ich brauche keinen Fummel von Prada, ich brauch nen neuen Laptop. Das werde ich ihm sagen. Mal schauen was dann kommt. Schmunzelte ich.

Das Telefon klingelte, Micha-Horst rief an. Ich stehe jetzt hinter einem lila Auto mit dem Kennzeichen- Nummer 777 - bin ich da richtig? klang seine Stimme amüsiert.

Ok- ich komme sofort runter. Eine Minute. Versprach ich und ging noch dem Hörer in der Hand ans Fenster.

Auch meine Tochter spähte mit mir hinunter auf den großen silbernen Mercedes, der hinter unserer alten, kleinen Lila-Pause stand.

Das ist er, ich muss los, Maus. Schreib die Nummer auf und schließ die Wohnung gleich ab. Sagte ich aufgeregt während ich nervös nach Mantel und Handtasche griff. Wie sehe ich aus, Bea? fragte ich noch wobei ich schon in der offenen Dielentür stand.

Alles ok, du kannst dich sehen lassen. Geh schon! ermutigte sie mich.

5 Tage Millionärin

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