Читать книгу Pelus der Elfenzauberer - Sascha Zaremba - Страница 4

Kapitel 2

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Am Morgen danach war Ritter Beng schon früh auf den Beinen. Er hatte einen seiner Späher zu Fürst Kerzee gesandt.

Auch Pelus hatte die Nacht beendet. Er trug die weise Kutte die sein ständiger Begleiter werden sollte.

„Du siehst sehr gut aus in deiner neuen Kleidung.“, lachte Raven und küsste ihn auf die Wange.

„Wir müssen weiter, mein Freund.“, sagte er zu Siding der zu ihnen getreten war. „Vorher aber muss ich noch den Fluch von euch nehmen.“

,,Der Fluch der Gleiches sieht,

der jetzt aus diesen Dorfe flieht.“

„So Siding, eure Gleichheit ist jetzt weg. Nun habt ihr euer wahres Aussehen wieder.“ Und alle im Dorf freuten sich miteinander. „Wir aber müssen jetzt weiter. Unser Auftrag wartet auf uns.“

Ritter Beng führte den kleinen Trupp an, doch ihren Plan Pelus zu beseitigen ließ sie nicht mehr los.

„Ich traue den Beiden nicht.“, sagte Raven leise.

„Hab keine Angst, Raven. Was sie auch vorhaben sie werden immer die Verlierer sein.“ Sie zogen durch Wiesen und Wälder, die Raven noch nie gesehen hatte.

„Diese Welt ist wunderschön und trotzdem gibt es so viel Gewalt. Gut dass es so etwas nicht bei uns gibt.“, sagte sie ruhig.

„Ja Raven, du hast Recht. Aber genau deswegen sind wir hier um diese Ungerechtigkeit ein wenig zu mindern.“

„Du wirst wohl Recht haben.“ Und da ritten sie in ein riesiges Tal.

„Wir kommen jetzt in das Fürstentum Kerzee. Hier sind wir sicher.“, sagte Ritter Beng grinsend. Pelus hatte seine Augen geschlossen und las seine Gedanken. Als er sie wieder öffnete, wusste er dass sie nun sehr vorsichtig sein mussten.

Fürst Kerzee war noch sehr jung, dafür aber kräftig und stark. Den König hasste er bis auf,s Blut weil der seinen Vater und Bruder getötet hatte. Jedenfalls hat ihn das Ritter Beng erzählt, als man ihn tot nach Hause brachte. Fürst Kerzee hatte einen Hinterhalt gelegt, doch Pelus hatte schon die ganze Zeit so ein ungutes Gefühl. Er schloss kurz die Augen und nun wusste er was Ritter Beng vorhatte. Wie aus dem Nichts standen plötzlich gut tausend Schattenkrieger hinter ihn.

„Was ist los?“, rief Heerführer Idil der ganz überrascht war als die vielen Schattenkrieger hinter Pelus standen. Diesmal aber hatte Pelus keine Waffen mehr, was ihn selbst erstaunte.

Beng und Idil wussten auf einmal nicht mehr wie sie sich verhalten sollten. Da aber griffen die Krieger des Fürsten auch schon an. Sofort stürmten die Schattenkrieger auf den kleinen Trupp zu. Das hatte Fürst Kerzee nicht erwartet, denn seine Späher sprachen von einem kleinen Trupp. Dieses Heer war Meisterhaft ausgerüstet und hatte eine große Kampfkraft.

Die Krieger des Fürsten hatten nicht die geringste Chance. Pelus sah wie Heerführer Idil zu den Fürsten überlief. Er wollte das kleine Heer anführen um die Schattenkrieger zu vernichten.

Pelus schleuderte eine Kraftladung auf ihn ab, die warf Idil aus dem Sattel. Im hohen Bogen wurde er genau in die Reihen der Fürstenkrieger geschleudert und riss etliche mit um. Nun streckte Pelus seine rechte Hand aus. Obwohl Ritter Idil weit weg von ihm war, stieg er plötzlich in die Luft. Er rann nach Luft denn irgendetwas schnürte ihn den Hals zu.

„Ruf sie zurück oder ich töte dich auf der Stelle.“

„Legt eure Waffen nieder!“, rief er röchelnd, was die Krieger auch taten. Fürst Kerzee sah eine ganze Weile auf die Beiden, doch auch er streckte letztlich seine Waffen. Ohne zu zögern ließ Pelus Idil fallen und ging ruhig auf ihn zu.

„Hast du vergessen was ich euch sagte? Du willst deinen König verraten? Ich bin hier um ihn zu helfen.“ Idil zitterte am ganzen Körper, doch Pelus wandte sich Kerzee zu. „Dein König ruft dich, du aber wagst es ihm die Gefolgschaft zu verweigern? Warum?“

„Warum?“, schrie Fürst Kerzee. „Weil er meinen Vater und Bruder getötet hat.“

„So, und wer behauptet das?“, fragte Pelus ruhig. Fürst Kerzee sah Ritter Beng an und zeigte auf ihn.

„Er hat es mir gesagt als er sie mir brachte.“ Pelus sah ihn eine Weile an, doch Ritter Beng konnte seinem Blick nicht standhalten.

„Was hast du auf einmal, Beng?“ Denn er konnte seine Gedanken lesen.

„Nein Fürst! Nicht der König ließ deine Vater und Bruder töten. Es war, Ritter Beng. Sie hatten seinen Verrat entdeckt. Er ist auf der Seite von König Adrian. Der König weiß gar nichts davon.“

„Was?“, schrie Fürst Kerzee und zog seinen Dolch. Blitzschnell warf er ihn, Beng aber konnte sich nicht mehr ducken. Als er auf den Boden aufschlug war er schon Tod.

„Das war für meinen Vater und Bruder.“, schrie Fürst Kerzee wütend. Heerführer Idil sah den Fürsten mit weit aufgerissenen Augen an.

„Das war das letzte Mal das ich dich verschone.“, sagte Pelus zornig.

„Verzeih, ich werde natürlich mit all meinen Rittern und Krieger unseren König unterstützen. Erst aber begleite ich dich um auf deine Sicherheit zu achten.“

Raven lächelte Fürst Kerzee an, als hätte sie die Liebe ihres Lebens gefunden. Pelus war das nicht entgangen. Er wusste dass er sie verloren hatte, doch wenn sie glücklich ist hätte er nichts dagegen.

„Gut, wir reiten erst mal auf dein Gut.“, sagte Pelus und lächelte Raven ruhig an.

So machten sich alle auf den Weg und sie wurden schon erwartet. Nach gut zwei Stunden saßen sie im großen Thronsaal. Fürst Kerzee hatte reichlich auf getafelt doch nach einer Weile verließ er mit Pelus den Saal.

„Hör mal, Pelus. Es tut mir Leid was ich getan habe. Ich möchte dich begleiten wenn es dir nichts ausmacht.“

„Nein Fürst, es macht mir nichts aus. Ich freue mich auf deine Schutz denn Heerführer Idil traue ich noch nicht.“

„Das würde ich auch nicht. Er steht nicht hinter seinen König. Er ist der Königin verfallen. Sie ist der wahre Feind.“

„Das habe ich immer befürchtet.“, sagte Pelus nachdenklich. „Wer ist der Nächste auf unseren Weg?“

„Fürst Metull. Auch er ist der Königin treu ergeben.“, sagte Kerzee leise.

„Das ist kein Hindernis. Wir reiten Morgenfrüh.“ Und Sie gingen zurück in den Saal. Beide setzten sich zu Raven und sie himmelte Kerzee regelrecht an. Der Fürst setzte sich an ihre Seite und Pelus ließ ihn gewähren.

„Du hast es nicht leicht als Fürst.“, sagte sie liebevoll.

„Ja, leicht ist es nie. Aber ich komme zurecht. Meine größte Angst ist, dass uns dieser Zauberer Seelu alle unterjocht.“ Pelus bemerkte das Heerführer Idil seine Ohren spitzte. Er wollte hören was der Fürst vorhatte. Nach einer Weile stand Idil auf und verließ den Saal.

Er war noch gar nicht richtig in seinen Gemächern, da ging er zu einer Truhe und öffnete sie. Einen Spiegel und eine Feder nahm er heraus. Mit der Feder strich Idil leicht über den Spiegel und plötzlich erschien Königin Mila.

„Hoheit, ich habe schlechte Nachricht. Ritter Beng ist von Fürst Kerzee getötet wurden. Er hat die Seite gewechselt und wird den König unterstützen.“

„Wie war das möglich?“, schrie Königin Mila zornig.

„Dieser Junge ist ein großer Zauberer.“, sagte Idil aufgeregt.

„Was, wer ist ein Zauberer?“, knurrte Mila.

„Dieser Pelus! Er ist ein Zauberer aber ich glaube nicht das er dir gewachsen ist.“ Die Königin fühlte sich geschmeichelt.

„Gut, du wirst bei ihnen bleiben und mir immer wieder Bericht erstatten.“ Was sie nicht wussten, Pelus war Idil gefolgt und saß als Falke oben an einem kleinen Fenster. Er hatte alles gesehen und mitgehört. Jetzt war er sich ganz sicher, Königin Mila war eine Zaubrerin. Ohne zu zögern, flog er wieder weg denn er wusste nun was er wissen wollte.

Ritter Idil strich noch einmal mit der Feder über den Spiegel, Königin Mila verschwand wieder und er legte alles in die Truhe zurück. Jetzt ging er wieder zu den Anderen zurück. Auch Pelus war zurück und Raven zog ihn zu sich.

„Wo warst du, mein Freund?“ Pelus musste etwas lachen.

„Das du überhaupt merkst wenn ich weg bin wundert mich ein wenig.“ Raven und Fürst Kerzee hatten das spitzfindige in seinen Worten bemerkt.

„Was willst du damit sagen?“, kicherte Sie.

„Was ich damit sagen will, du hast nur noch Augen für Fürst Kerzee.“ Beide sahen sich verwundert an. „Ich freue mich für dich Raven, ihr Beide passt gut zusammen.“ Raven fing an zu schmunzeln. Im geheimen hatte sie sich ein wenig in Fürst Kerzee verguckt.

Nun kam auch Ritter Idil und setzte sich neben Ritter Exklu der Schwertführer des Fürsten.

„Hallo, Ritter Exklu. Sind alle Krieger auf der Seite deines Fürsten?“

„Ich glaube, ich kann dir nicht folgen.“

„Gut, ich sage es dir noch einmal mit anderen Worten. Wer steht auf der Seite der Königin und wer auf der Seite des Königs?“

„Bei uns sind alle für den, für den unser Fürst ist.“, sagte Exklu grinsend.

„Also für den König!“, zischte Idil zornig.

„Ja genau und ich hoffe du bist auch für den König oder bist du nicht mehr sein Heerführer?“

„Selbstverständlich bin ich für meinen König.“ Idil hatte aber etwas ganz anderes im Sinn, seine nächste Chance konnte nur bei Fürst Metull kommen.

Der Abend wurde noch sehr lang aber wie heißt es, jeder Tag geht mal zu Ende.

Der Morgen danach begann mit strahlendem Sonnenschein. Alle waren bereit zum Aufbruch, nur Fürst Kerzee war etwas nervös.

„Was ist los?“, fragte Raven die es bemerkt hatte.

„Dieser verdammte Idil. Er hat einen Späher zu Fürst Metull geschickt und der weiß nun dass wir kommen. Wir werden es nicht leicht haben. Es wird ein schwerer Gang.“

„Bleib ganz ruhig Kerzee, ich wusste dass es ein Hinterhalt ist.“, lachte Pelus.

„Ja da gebe ich dir Recht, Pelus. Wir waren sehr überrascht als du mit deinem Heer über uns hergefallen bist.“

„So dumm wird Fürst Metull auch aus der Wäsche gucken wenn er uns angreift.“, lachte Raven. Dann zogen sie los und Raven ritt neben Kerzee der ein kleines Heer mit sich führte.

„Was ist dieser Fürst Metull für ein Kerl?“

„Ich bin auch gegen den König gewesen aber mit Fürst Metull wollte ich nichts zu tun haben.“

„Ja Kerzee, bei uns es gibt ein Sprichwort, „Wenn du zu lange in den Abgrund siehst, zieht er dich eines Tages runter“.“ Eine ganze Weile sah er sie stumm an, dann aber sagte er ruhig. „Man erzählt sich, er würde sehr grausam gegen seine Untertanen sein.“

„Was hat er gegen den König? Das interessiert mich.“, sagte Sie ruhig.

„Also Prinzessin Sulu und Prinz Will waren einander versprochen, doch vor zwei Jahren wollte er sie plötzlich nicht mehr. Genau da fing der Streit zwischen den Beiden an.“

Sie ritten schon seit Stunden durch die wunderbare Gegend.

„Wir müssen uns nun etwas vorsehen.“, sagte Schwertführer Exklu. Pelus aber ritt einfach weiter als wäre er allein. Er ritt in eine kleine Schlucht und lies den Trupp halten.

„Wir haben uns eine Pause verdient.“, rief er den Anderen zu.

„Oh ja, ich habe großen Hunger.“, sagte Raven. Keine Minute später stand eine reichlich gedeckte Tafel auf der großen Wiese. Heute war sie besonders lang denn alle wollte an die Tafel. Jeder konnte nehmen was sein Herz begehrte, doch als die Stimmung am besten war wurden sie plötzlich von Kriegern umstellt.

„Wehe wer seine Waffen zieht.“, sagte Pelus leise zu seinen Gefährten. „Ich werde euch beschützen, also haltet euch raus.“ Sie speisten alle in Ruhe weiter als wären die Krieger gar nicht da. Ganz in Ruhe zog Pelus seine Kapuze über den Kopf so dass man sein Gesicht nicht sehen konnte.

„Ich bin Fürst Schurka. Was willst du hier auf Fürst Metulls Land, Ritter Idil?“, schrie er los. „Was willst du bei den Königstreuen?“, sagte er zu Fürst Kerzee.

„Ich hab es mir anders überlegt seit dem ich weiß, das Ritter Beng meinen Vater und Bruder ermordet hat und nicht der König. Wenn Blicke töten könnten wäre ich jetzt tot.“, lachte Kerzee los als er das Gesicht von Fürst Schurka sah.

„Ihr verlasst sofort unser Gebiet oder ich lasse euch nieder reiten.“ Keiner von Pelus Gefährten machte Anstalten aufzustehen. Pelus beobachtete Ritter Schurka ganz genau. Er ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Der wurde puterrot vor Wut und zog sein riesiges Schwert. Ohne zu zögern schlug er auf die reich gedeckte Tafel. Jetzt hatte Pelus seinen Auftritt und stand ganz ruhig auf. Seine Kapuze schützte sein Gesicht vor den Blicken der Fremden.

„Wenn du noch einmal auf meine Tafel schlägst, werde ich dich bestrafen.“, sagte er mit dunkler Stimme. Er hatte noch gar nicht richtig ausgesprochen als Ritter Schurka noch einmal ausholte. Doch zum Schlag kam er nicht mehr. Pelus schleuderte ihm eine gewaltige Kraftladung entgegen. Die traf ihn so unerwartet, das er aus den Sattel seines Pferdes geschleudert wurde und meterweit durch die Luft flog. Als er sehr hart auf den Boden aufschlug, dachte jeder er wäre tot. Seine Krieger waren Fassungslos über so eine Kraft die der junge Fremde hatte. Langsam erhob sich Ritter Schurka. Seine Wut hatte sich jetzt nur noch mehr gesteigert. Pelus hatte so etwas schon hundertmal erlebt und wusste was nun kommen würde.

„Geht alle unter die Tafel. Ich glaube er hat es nicht verstanden.“ Er selbst sprang mit einem schnellen Satz auf die Tafel und zog die Kapuze vom Kopf. Sofort breitete er die Arme aus und sah zum Himmel. Da war sie wieder, diese Tausend farbige Wolke die sich rasend schnell drehte.

„Was in aller Welt ist das?“, rief Ritter Schurka der bemerkt hatte wie sich die Wolke über ihn und seine Kriegern ausbreitet. Pelus aber stand wie ein Fels auf der Tafel und hatte immer noch die Arme ausgebreitet.

„Was tut er da oben?“, fragte Kerzee die grinsende Raven.

„Wenn du es wissen willst, sehe einfach nach. Du wirst es nicht glauben was du siehst.“ Ganz vorsichtig sah Kerzee unter der Tafel hervor. So etwas hatte er noch nie gesehen, denn genau in diesem Augenblick explodierte die tausend farbige Wolke. Die gewaltige Druckwelle ließ die Krieger in alle Windrichtungen auseinander fliegen. Ritter Schurka wollte sich noch in Sicherheit bringen, er hatte als einziger die Gefahr erkannt. Doch auch für ihn war es zu spät, denn die eigenen Ritter rissen ihn mit sich fort. Kleiner und kleiner wurden sie, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

„Winde des Himmels, das glaube ich jetzt nicht.“, rief Fürst Kerzee. „Warum braucht der König uns überhaupt, wenn er so einen Zauberer hat?“

„Ganz einfach, weil dieser König Adrian auch einen Zauberer hat.“ Sie krochen unter der Tafel hervor, doch auch Pelus sprang gerade herunter.

„Was ist?“, sagte er zu Fürst Kerzee der ihn mit großen Augen ansah.

„Wer dich zum Freund hat, für den gibt es keine Feinde mehr.“, lachte Kerzee listig.

„Feinde gibt es in eurer Welt genug. Du musst sie nur rechtzeitig erkennen.“

„Ja da gebe ich dir Recht.“, lachte Kerzee und legte den Arm um Raven. Für eine Weile ruhte der Blick von Pelus auf den Beiden und er musste an Lexe denken.

„Wie schön wäre es heute, wenn er damals nicht in diese Hütte gegangen wäre. Er wäre nun an meiner Seite, doch leider hatte das Schicksal es anders mit Lexe gemeint. Er ist heute glücklich mit seiner Hida und nur das zählt.“ Raven bemerkte den leeren Blick von Pelus. „Was hast du, mein Freund?“, fragte sie liebevoll. Da wurde er aus seinen Gedanken gerissen und lächelte ein wenig.

„Nichts, Raven. Gar nichts.“, sagte er etwas unterdrückt.

„Ich merke doch dass du etwas hast.“

„Nein es ist nichts oder doch, aber nein lassen wir das.“

„Was denn nun, Pelus. Dich bedrückt etwas ich spüre das genau.“

„Ja eigentlich schon. Ich dachte gerade an Lexe als ich euch beide so sah.“

„Wer ist Lexe?“, fragte Kerzee neugierig.

„Ein guter Freund der sein großes Glück gefunden hat. Wenn es einige Umstände nicht gegeben hätten, wäre ich heute vielleicht auch so glücklich wie er.“ Dabei sah er auf Raven und hatte wieder diesen nachdenklichen Blick.

„Leider ist es anders gekommen aber es war vielleicht besser so.“, sagte er auf einmal. Er ließ die Tafel verschwinden und mahnte zum Aufbruch.

„Er ist nicht ganz glücklich mit seinem jetzigen Leben.“, sagte Kerzee leise.

„Nein das würde ich nicht sagen. Vielleicht wird er eines Tages so ein Leben führen wie wir oder dieser Lexe.“, sagte Raven nachdenklich.

„Das habe ich gehört.“, grinste Pelus aus der Ferne. Alle suchten ihre Sachen zusammen und gut eine halbe Stunde später ritten sie weiter.

„Wie weit ist es noch bis zum Fürstentum von Metull?“, rief Raven etwas müde.

„Vielleicht eine Stunde.“, zischte Ritter Exklu nach hinten.

Als sie durch eine Schlucht ritten bemerkte Raven die malerische Landschaft.

„Was für eine traumhaft schöne Gegend.“, sagte sie zu Kerzee.

„Ja die Wälder und Wiesen laden zum Träumen ein, doch die Krieger von Fürst Metull sind alles andere als friedlich. Seine Tochter ist da ganz anders.“

„So, wie meinst du das?“

„Prinzessin Sulu kümmert sich rührend um seine Untertanen aber das liebt ihr Vater gar nicht. Wenn du in der Bevölkerung über die Prinzessin lästern würdest, wärst du tot.“

„Ich bin auf sie gespannt.“, grinste Raven freundlich.

Nach gut einer halben Stunde kam das Schloss in Sichtweite.

„Der Fürst wohnt fast wie ein König. Allein sein Schloss übertrifft alles.“, lachte Pelus.

„Ja das wäre er auch fast geworden doch die meisten Fürsten wählten Schandor.“, sagte Ritter Idil ruhig.

„Halt!“, schrie der Wachmann auf der Mauer als sie an das Tor kamen.

„Öffne das Tor! Wir wollen zum Fürsten.“, schrie Idil zornig.

„Nein, er hat jetzt keine Zeit.“ Und wie aus dem Nichts kamen auf einmal hunderte Krieger zum Vorschein. Alle hatten ihre Bogen auf sie gerichtet. Da schlug Pelus seine Weise Kutte etwas zurück und zog sein Pferd nach hinten. Er streckte seine rechte Hand aus.

„Was hat er vor?“, fragte Kerzee gespannt doch Raven wusste nicht was Pelus vorhatte. Plötzlich kam ein starker Wind auf und der stieg sehr stark an.

„Schießt, schießt auf den Zauberer!“, schrie der Hauptmann wie ein Verrückter. Die Hunderten Pfeile zeigten nicht das gewünschte Ergebnis denn der Sturm der immer kräftiger wurde ließ sie alle in die Luft steigen. Doch auch die Krieger auf der Mauer wurden regelrecht runter geblasen. Ohne zu zögern lies Pelus eine gewaltige Feuerkugel auf das Tor los. Mit einmal flog das Tor in tausend Stücke und der Weg ins Innere war frei. Ohne zu zögern, ritten sie in das Schloss. Kerzee ritt neben Raven denn er konnte das alles noch nicht glauben.

„Dieser Pelus wird einmal ein ganz großer Zauberer.“, sagte er leise.

„Ja das wird er ganz bestimmt.“, lachte Raven die immer mehr von Pelus beeindruckt war. Es dauerte nicht lange und sie waren auf den Schlosshof.

„He, Ritter Idil.“, rief Pelus gelassen. „Ist unser kleines Heer gut untergebracht?“

„Ja, es lagert vor dem Schloss.“

„Gut, dann lasst uns reingehen.“ Weit kamen sie aber nicht. Wie aus dem Nichts wurden sie von vielen Kriegern umzingelt. Fürst Metull kam ganz langsam auf sie zu.

„Sieh mal an, der Heerführer des Königs ist persönlich zum Fürsten gekommen. Du und deine Freunde werden sterben. Sie haben dir keinen guten Dienst erteilt.“ Da trat Prinzessin Sulu auf den Platz.

„Was ist hier los, Vater? Und wer sind diese Fremden?“

„Nichts, mein Kind. Das erledigt alles Zauberer Sindex.“ Der plötzlich hinter dem Fürsten hervortrat.

„Wer von euch hat das Tor und die Wachen angegriffen?“, schrie er voller Wut.

„Was willst du denn schon wieder? Ich habe meinen Vater gefragt und nicht dich.“, schrie sie zurück. „Hier gibt es nur einen der etwas zu Befehlen hat, das ist mein Vater. Wenn das mein Vater nicht kann, bin ich das und nicht irgendein Zauberer.“, sagte Prinzessin Sulu gelassen.

Zauberer Sindex sah die Prinzessin mit einem starren Blick an und plötzlich wurde sie eine alte sehr hässliche krumme Frau.

„Oh nein!“, schrie der Fürst und seine Krieger schreckten alle zurück.

„Seht ihr was für Kräfte ich habe. Jeder der sich gegen mich stellt erleidet dasselbe Schicksal.“

Pelus faltete seine Hände zusammen und schloss die Augen. Plötzlich hatte Prinzessin Sulu ihr wahres Aussehen wieder.

Zauberer Sindex traute seinen Augen nicht. „Was in aller Welt soll das?“, schrie er verwundert. „Ah ich verstehe. Hier ist noch ein Zauberer aber er ist zu feige sich mit mir zu messen.“ Sindex sah den Mann auf einmal an der sich vor ihn stellte.

„Nehm deine Kapuze ab. Ich will dein Gesicht sehen.“ Ganz langsam zog Pelus die Kapuze herunter was Sindex in Erstaunen versetzte.

„Das glaube ich jetzt nicht.“, lachte Sindex los. „Du junger Bursche willst dich mit mir messen.“ Ohne zu zögern ließ er eine Kraftladung auf ihn los. Pelus aber wollt nicht gleich seine Kräfte zeigen und wich gekonnt aus. Jetzt schoss er selbst eine seiner Kraftladung ab.

Sindex hatte mit so etwas nicht gerechnet. Wie ein Blatt im Wind schoss er durch die Luft und schlug sehr hart auf den Boden auf. Doch er stand schneller auf den Beinen als Pelus gedacht hätte.

„Du bist nicht gut aber schnell doch jetzt hast du mich erst recht wütend gemacht.“ Wie aus dem Nichts ließ Sindex einige Blitze auf den jungen Pelus ab. Was er nun sah verschlug selbst ihn die Sprache. Pelus streckte seine rechte Hand den Blitzen entgegen und zog sie einfach in sich auf. Nach einer ganzen Weile hatte er seine Sprache wieder gefunden.

„Das glaube ich jetzt nicht.“, sagte Sindex leise und machte sich aus dem Staub. Er schloss schnell seine Augen und ehe Pelus verhindern konnte das er den Ort nicht mehr verlassen konnte war er weg. Pelus wusste er hatte Seelu wieder mal einen Fürsten entrissen doch er wusste auch dass er immer gefährlicher wurde. Jetzt stand Fürst Metull allein da, doch aufgeben wollte er nicht.

„Ritter, wir kämpfen bis zum Untergang.“ Doch Prinzessin Sulu erhob das Wort.

„Legt eure Waffen nieder.“, schrie sie ihren Vater und dessen Krieger an. Fürst Metull liebte seine Tochter über alles und legte das Schwert nieder, was seine Krieger auch taten.

„Jetzt führe ich das Fürstentum, der König braucht unsere Hilfe.“

„Ich bin zwar nicht damit einverstanden doch meine Tochter wird das Fürstentum gut führen. Auch meine Ritter und Krieger werden ihr die Treue schwören.“

Als sich Prinzessin Sulu, Pelus zuwandte zog Fürst Metull seinen Dolch und wollte seine Tochter töten. Ohne zu zögern, warf sich Fürst Kerzee auf ihn und der Mordversuch war gescheitert.

„Genauso hast du Mutter getötet und nur weil du sie nicht mehr halten konntest.“

„Du undankbares Ding, dafür stirbst du wie deine Mutter.“ Er riss sich los und hatte den Dolch schon oben, als Pelus ihm eine Feuerkugel entgegen schleuderte. Der Fürst wurde auf der Stelle vernichtet und von ihm war nur noch ein Haufen Asche übrig. Alle seine Krieger wichen auf der Stelle zurück und unterwarfen sich der Prinzessin.

„Ich glaube das nicht.“, sagte Prinzessin Sulu. „Mein eigener Vater wollte mich töten. Ich danke dir.“, sagte sie zu Pelus. „Wir werden dem König dienen wenn er es verlangt.“

Pelus lächelte ein wenig. „Das ist ein guter Weg den sie einschlägt.“, sagte er zu seinen Gefährten. „Wer wird dein neuer Schwertführer?“, fragte er sie.

„Das wird, Ritter Gotter. Er steht zwar nicht gerade auf meiner Seite aber er hat mir die Treue geschworen.“ Als sich Pelus umsah, standen Ritter Gotter und Heerführer Idil zusammen und tuschelten. Pelus schloss die Augen um das Gespräch mitzuhören.

„Ich habe dir doch den Späher gesandt. Du wusstest dass der junge Zauberer gefährlich ist.“

„Das weiß ich.“, zischte Ritter Gotter zurück. „Aber Fürst Metull wollte von alle dem nichts wissen. Er hat den Angriff selbst befohlen. Wir sollen auch die Prinzessin töten wenn er verliert, das ist sein Befehl.“

„Das wirst du auf den Weg zu Fürst Latree erledigen.“, sagte Idil zornig.

„Ja das werde ich. Und du hältst mir den jungen Zauberer vom Hals.“

„Wir gehen mit ins Schloss denn erst Morgen ziehen wir weiter.“

„Lasst uns ins Schloss gehen.“, rief auch Prinzessin Sulu die von dem Gespräch nichts mitbekam.

„Ich muss dich sprechen. Wir warten bis alle drin sind.“, sagte Pelus zu Fürst Kerzee. Als alle weg waren, sagte er ganz ruhig.

„Du musst gut auf Prinzessin Sulu aufpassen. Dieser Ritter Gotter und Heerführer Idil wollen sie töten.“

„Woher weißt du das? Sie waren doch allein. Nein sag es mir nicht, ich glaube du kannst Gedanken lesen. Also gut, ich werde die beiden Helden gut im Auge behalten. Sie werden übrigens nie zum König halten. Die Königin ist der Feind im Reich aber das weist du ja schon Pelus.“

„Ja, das weiß ich schon und nun lass uns reingehen.“

Die riesige Tafel war mit den feinsten Speisen gedeckt und so waren erst mal alle beschäftigt.

Königin Mila hatte sich wieder einmal weggezaubert. Sie war bei Zauberer Seelu zu Gast.

„Was ist, meine Liebe?“, sagte er froh gelaunt.

„Ich habe diesen jungen Zauberer auf die Reise zu den Fürsten gesandt. Er ist gut, sogar sehr gut.“

„So, woher weißt du das?“, fragte Er verwundert.

„Einer meiner Späher sagte, er hätte Fürst Metull getötet und Fürst Kerzee auf seine Seite gezogen. Jetzt ist diese Prinzessin Sulu die rechtmäßige Fürstin und steht auf der Seite des Königs. Dann wirst du diesen Ritter Sattu zu mir schicken.“

„Ja, ich werde ihn gleich rufen lassen wenn du fort bist.“, sagte Seelu.

„Nun lass uns zu deiner neuen Königin gehen. Weiß sie übrigens wer du wirklich bist?“, lachte Mila.

„Nein, und ich habe es auch nicht vor ihr zu sagen.“

„Gut, dann weiß ich Bescheid.“ Sie gingen gemeinsam in den großen Thronsaal wo Königin Piglet auf Seelu wartete.

„Oh, mein Gemahl hat hohen Besuch bekommen. Ist mir gar nicht aufgefallen. Wann sind sie denn gekommen?“

„Ja, sie ist meines Bruders Gemahlin.“

„Oh, ist er auch hier?“, sagte sie und nahm den Blick nicht von Mila.

„Er muss eine große Schlacht schlagen.“ Was Königin Piglet gerne Hörte. Seelu hatte sie als seine Gemahlin ausgesucht weil sie schon immer kriegerisch war.

„Komm an meine Tafel.“, grinste sie Mila an. Es waren sehr viele Fürsten und Ritter an ihrer Tafel, was ihren Reichtum verriet.

„Du hast dir wiedermal die Richtige ausgesucht.“, lachte Zauberin Mila leise. Sie merkte das Seelu eine gewaltige Macht hatte, doch noch immer war da dieser junge Zauberer.

„Was überlegst du so krampfhaft?“, sagte Seelu ruhig.

„Dieser junge Zauberer zieht einen Fürsten nach den Anderen auf die Seite des Königs.“

„Lass ihn ruhig. Wenn König Adrian fallen sollte, ziehen wir selber gegen König Schandor. Königin Piglet würde am liebsten alle beide Königreiche einnehmen. Ich habe sie überzeugt, dass sich König Schandor und König Adrian selbst vernichten.“

„Du bist ein großer Zauberer. Gut das ich auf deiner Seite stehe. Was wird mit der Königin wenn du erst mal die Königreiche hast.“, lachte Mila leise.

„Was schon, sie wird sterben wie die anderen auch. Ich suche mir eine neue Königin die mir hemmungslos ergeben ist.“ Da strahlte Zauberin Mila, denn sie malte sich eine große Chance aus.

„Weißt du an wen ich immer denken muss, wenn ich Königin Piglet sehe?“

„Nein Seelu, aber du wirst es mir gleich sagen.“

„Ja, das werde ich. Meine Schwester Seelo. Dieser junge Zauberer hat sie getötet.“

„So, du hast sie mir nie vorgestellt.“, sagte Mila verwundert.

„Konnte ich auch nicht. Sie lebte in einer anderen Welt wo du nicht hin kannst.“

„Ich kannte sie nicht aber dafür werde ich ihn töten, du hast mein Wort.“

„Das muss aber ein schönes Thema sein. Ihr zwei tuschelt schon eine ganze Weile.“, grinste Piglet die Beiden an.

„Wir sprachen gerade von meiner Schwester.“, sagte Seelu liebevoll.

„Du hast eine Schwester? Das hast du mir nie gesagt.“

„Hatte, meine Liebe. Hatte.“

„Willst du damit sagen dass sie tot ist?“, fragte Piglet aufgeregt.

„Ja, ein junger Zauberer Namens Pelus ist ihr Mörder.“

„Von dem habe ich schon mal gehört.“, sagte die Königin nachdenklich.

„So und wann?“, sagte Seelu erstaunt.

„Ich glaube heute Morgen. Ein paar Kaufleute kamen gerade von Fürst Metull. Sie sahen seinen tot und nun regiert seine Tochter das Fürstenreich sagten die Kaufleute. Da war auch dieser junge Zauberer, so haben sie es erzählt. Er wird für seine Taten bezahlen, mein Gemahl.“ Genau das wollte Seelu hören und Mila musste lächeln.

„Ich muss leider wieder gehen. Mein Reich braucht mich.“, sagte Mila gelassen.

„Ich begleite sie hinaus, meine Königin.“, sagte er freundlich.

„Geh ruhig, mein Gemahl. Ich werde hier auf dich warten.“ Seelu, wollte ihr noch einige Anweisungen geben und so Verliesen sie den Saal.

„Du weißt was du zu tun hast.“, sagte er als sie in seinem Gemach waren.

„Ja Seelu, ich werde alles tun um das Königreich für dich zu gewinnen.“

Mit einem Mal war sie weg.

„Hallo, mein Gemahl!“, sagt sie zu König Schandor der höllisch erschrak.

„Wo zum Kuckuck kommst du auf einmal her?“, schrie er erschrocken.

„Wo schon? Natürlich von draußen, du Dummer.“ König Schandor sah sie an als wäre sie ein Geist.

„Was hast du?“, fragte Mila etwas nervös.

„Ich weiß was du bist.“, sagte Schandor auf einmal.

„Was, was redest du da?“

„Ja, da staunst du. Ich weiß das du eine Zaubrerin bist.“ Mila sah sich erst mal um ob keiner in der Nähe ist. Als sie sich sicher war das sie allein waren, goss sie zwei Krüge Wein ein.

In den einen Krug schüttete sie ein kleines Fälschen und rührte kurz um.

„Was soll ich sein?“, sagte sie lachend und reichte dem König einen Krug. Ohne zu zögern griff Schandor danach denn er dachte im Leben nicht daran das Mila ihm etwas tun könnte.

„Du bist eine Zauberin!“ Und trank den Krug bis auf den Grund aus. Nach einer Weile wurde es ihm auf einmal ganz anders. „Was ist das auf einmal?“ Seine Beine wurden auf einmal zu Stein und es kroch immer höher. „Was hast du mir gegeben?“, schrie er doch es war zu spät.

Ehe er noch ganz begriff was vorging, wurde er zu Stein. Gerade wollte Königin Mila die steinerne Statue aus den Fenster werfen als Prinz Will eintrat.

„Das ist aber eine gute Statue von Vater. Wann hat er sie anfertigen lassen?“

„Er hat sie mir zum Geburtstag geschenkt, ich glaubte du weist das.“

„Nein weiß ich nicht, aber wo ist er eigentlich?“

„Hier ist er nicht, doch wenn ich mich nicht täusche wollte er in den Thronsaal.“

„Ich komme gerade aus dem Thronsaal.“ Und Prinz Will verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.

„He, Kelas!“, rief Will und eilte zu ihm. Kelas stand mit Maren und Gugs am Stall.

„Was ist, mein Freund?“, lächelte er ihn an.

„Hast du meinen Vater gesehen? Ich suche ihn schon eine ganze Weile kann ihn aber nicht finden.“

„Was, das kann nicht sein. Er war vor gut einer halben Stunde noch hier.“

„Er suchte die Königin und konnte sie nicht finden.“, lachte Kelas.

„Die Königin ist oben, Vater aber nicht. Doch die Königin hat eine Statue von Vater, sie gefällt mir sehr gut.“ Jetzt sahen sich Kelas und Gugs erstaunt an.

„Denkst du auch was ich denke?“, lachte Kelas.

„Ja, ich denke dasselbe wie du.“

„Woher wollt ihr wissen was jeder von euch denkt?“, fragte Will verwundert.

„Das erklären wir dir später.“ Doch Will wollte es jetzt wissen.

„Wir glauben, dass die Königin deinen Vater zu Stein verwandelt hat.“, sagte Gugs mit seiner ruhigen Stimme.

„Das ist doch ein Scherz.“ Aber als er die Gesichter der zwei sah wusste er sie meinten es ernst. Auch Maren war völlig außer sich.

„Wollt ihr im ernst sagen, die Königin ist eine Zauberin?“

„Du bist klüger als du aussiehst.“, scherzte Gugs lachend.

„Findet ihr das zum Lachen?“, sagte sie zornig.

„Nein, aber Gugs hat Recht. Sie hat den König verzaubert.“, sagte Kelas.

Will zog sein Schwert.

„Sie wird dafür bezahlen!“ Doch Kelas legte seine Hand auf sein Schwert.

„Nein Prinz, wir hätten keine Chance gegen sie. Erst wenn Pelus wieder hier ist gehen wir gegen sie vor.“

„Gut Kelas, was schlägst du vor?“

„Wir machen einfach so weiter. Ab und zu fragen wir nach dem König. So hegt sie keinen Verdacht und wiegt sich in Sicherheit.“ Da ertönten plötzlich die Trompeten und sie sahen zum Tor rüber. Sofort erschien Königin Mila auf den Schlosshof. Ein kräftiger Ritter kam mit seinem Gefolge durch das Tor.

„Wer ist das?“, fragte Maren doch Prinz Will zuckte nur mit den Schultern.

„Das weiß ich nicht aber er reitet zielstrebig auf die Königin zu. Es ist bestimmt dieser Bekannte von dem sie schon öfter gesprochen hat. Er soll uns unterstützen doch Vater wollte das nie.“

„Vielleicht hat dein Vater ihr gesagt dass er weiß dass sie eine Zauberin ist.“, sagte Gugs nachdenklich zu Will.

„Das glaube ich nicht aber ausschließen kann man das bei meinen Vater nie.“

„Gut, lasst uns erst mal hinübergehe. Mal sehen wer der große Ritter ist.“, sagte Kelas leise.

„Ich grüße euch, Königin Mila.“, rief der Ritter laut.

„Gut dass du gekommen bist, Ritter Sattu.“, sagte die Königin freundlich.

„Ich halte immer mein Wort auch in der Not.“

„Wir haben dich erwartet. Wenn der König wieder da ist wird er dich begrüßen.“

„So, wo ist er denn?“, sagte Ritter Sattu und jeder konnte sein grinsen sehen. Auch Königin Mila lächelte ein wenig.

„Sie verhöhnen uns.“, sagte Prinz Will und legte seine Hand auf sein Schwert.

„Lass das!“, sagte Kelas ruhig. „Jetzt ist nicht die Zeit für Helden, unsere Stunde kommt noch.“

„Wir gehen alle in den großen Thronsaal. Ich muss etwas bekannt geben.“, rief Mila laut. Ritter Sattu und seine Leute stiegen ab und alle begaben sich in den Thronsaal. Viele Fürsten waren anwesend und staunten nicht schlecht als die vielen fremden Ritter in den Saal kamen.

Als die Königin auf ihren Thron saß, hob sie die Hand und es kehrte Ruhe ein.

„Mal sehen welche Gemeinheit sie diesmal ausgeheckt hat.“, sagte Kelas leise zu Prinz Will.

„Der König ist verschwunden. Es kann sein das er auch vor Angst geflohen ist.“ Ohne zu zögern, griff Will an sein Schwert. Gugs aber hielt seine Hand fest.

„Lass das hat Kelas gesagt, es wäre dein Tod. Wenn Pelus hier ist, wird sich das Blatt wenden.“

„Ab sofort werde ich alle Befehle geben. Ritter Sattu ist unser neuer Heerführer. Wer uns die Gefolgschaft verweigert, ist des Totes.“, sagte Königin Mila streng. Kein Laut des Aufbegehrens hörte man von den Fürsten und Königin Mila wusste sie hatte gesiegt.

„Ich gebe ein Fest und wenn die Fürsten hier sind die noch fehlen, werde ich entscheiden ob wir gegen König Adrian ziehen oder ob ich mich mit ihm einige. Jetzt aber wird erst mal gefeiert.“, rief sie und die Fürsten jubelten ihr zu.

„Sieh dir diese Speichellecker an.“, schrie Prinz Will doch Kelas hielt ihn den Mund zu.

„Hör auf habe ich dir gesagt. Du gefährdest auch unser Leben. Lasst uns zu unserem Heer reiten, dort sind wir sicher.“

„Gut.“, sagte Prinz Will und sie Verliesen den Saal. Dieser Tag war verloren aber Kelas wusste wenn Pelus zu rückkehrt würde sich das Blatt wenden.

Sie wollten gerade los reiten als Fürst Gärnisch in den Hof trat.

„Wo wollt ihr hin?“, rief er den Prinzen zu.

„Was geht dich das an wo ich hin reite?“

„Du willst doch nicht fliehen wie dein Vater.“, fing er an zu lachen.

„Lass dich nicht darauf ein. Er will dich nur töten.“, sagte Gugs ruhig.

„Sei still Alter, oder ich töte dich als Ersten.“

„Er will an dir Rache nehmen weil er nicht mehr an den König ran kommt.“, sagte Kelas lässig und stieg von seinem Pferd.

„Was willst du denn? Ich habe nur mit Prinz Will gesprochen.“, schrie Fürst Garnisch wütend.

„Lass uns in Ruhe oder du bekommst eine Tracht Prügel.“ Doch auf einmal hatte der Fürst sein Schwert in der Hand. Kelas hatte mit so etwas gerechnet und wich aus. Nun hatte auch Kelas sein Schwert in der Hand und griff sofort an. Es wurde für ihn kein leichter Kampf, doch auch Fürst Garnisch merkte sofort er hatte sich den Falschen ausgesucht. Kelas wurde immer stärker, so dass Fürst Garnisch nur der Rückzug blieb. Noch einmal nahm er all seine Kräfte zusammen und stützte sich auf den Jungen. Doch auch diesmal lies Kelas ihn ins Leere laufen aber der Fürst wurde schwer am Arm verletzt. Garnisch ließ das Schwert fallen denn er wusste sein Ende nahte.

„Nein, ich werde dich nicht töten. Du bist es nicht wert.“ Sie stiegen auf ihre Pferde und ritten los. Für einen Augenblick trafen sich ihre Blicke, als Kelas an ihm vorbei ritt. Garnischs Augen waren leer, doch Kelas wusste er hatte sich Garnisch zum Feind gemacht und ritt mit den Anderen durch das große Tor.

Als der Fürst in den Saal kam, bemerkte die Königin seine Verwundung.

„Was ist geschehen?“, schrie sie den Fürsten an und sofort war es totenstill geworden.

„Prinz Will wollte mich töten. Er und die Fremden sind geflohen.“

„Wo ist er hin?“, schrie Ritter Sattu. Er war ein sehr großer und kräftiger Mann der den Anderen Respekt einflößte.

„Ich glaube sie sind zu ihrem Heer geritten. Es steht nicht weit von unserem Schloss in einer kleinen Senke.“

„Folgt mir! Ich werde den Verräter bestrafen.“ Und seine Ritter begleiteten ihn zu seinem Heer. Sofort nahm er mit seinem kleinen Heer die Verfolgung auf.

„Glaubst du dass sie uns verfolgen?“, fragte Prinz Will den alten Gugs.

„Darauf kannst du Wetten. Sie wollen dich loswerden. Zauberer Seelu will dieses Reich, die Königin ist auf seiner Seite.“

„Ihr redet immer von diesen Seelu. Was ist das für ein Zauberer?“, fragte Maren aufgeregt.

„Er ist böse und will diese Welt beherrschen. Pelus ist sein größter Feind.“

„Warum will er ihn tot sehen?“, wollte Maren wissen.

„Weil Pelus ihn schon aus drei Welten vertrieben hat. Das ist die letzte Welt die er beherrschen kann. Wenn er sie auch noch verliert, kann er nur noch in seine eigene Welt zurück. Er wird alle seine Kräfte aufbringen um Pelus zu vernichten.“, sagte Kelas ruhig.

„Das glaube ich jetzt nicht. Dieser Zauberer hat eine eigene Welt.“, lachte Maren los.

„Bis zum letzten wird er nicht kämpfen.“, sagte Gugs grinsend.

„So? Warum nicht?“, fragte Kelas verwundert.

„Genau deswegen, weil er eine eigene Welt hat und dort ist er fast nicht zu schlagen. Das weiß er und Pelus weiß es auch. Meine Angst ist mehr bei Pelus. Wie weit wird er gehen, um ihn in dieser Welt zu vernichten?“

„Das verstehe ich nicht ganz.“, sagte Will. „Wenn Pelus ihm diese Welt auch noch abjagt ist er doch der Sieger.“

„Ja so sehe ich das auch, doch was wird wenn er in seine Welt geht?“, sagte Kelas nachdenklich.

„Noch ist es nicht so leicht. Erst müssen wir diesen Seelu mal in dieser Welt schlagen.“, sagte Gugs. Da kam ein Späher der Schattenkrieger.

„Ein kleines Heer rückt auf unsere Stellung vor.“, sagte er ruhig.

„Wir müssen das Heer aufstellen!“, rief Kelas laut denn ein Zurück gab es nicht.

„Du kannst immer noch Pelus rufen wenn wir es nicht schaffen?“, sagte Maren ängstlich. Da kam auch schon das Heer von Ritter Sattu an geritten. Als er die rechte Hand hob, kam das kleine Heer zum Stehen. Ohne zu zögern, ritt Sattu zu Kelas.

„Gebt Prinz Will heraus. Die Königin will ihn haben.“

„Wer sagt das?“, zischte Kelas böse.

„Ich, Ritter Sattu, der neue Heerführer der Königin.“

„Noch ist der König der rechtmäßige Herrscher und du bist nur Gast genau wie wir.“

Ritter Sattu sah das Kelas, der fiel jünger war als er, keinerlei Angst zeigte. Er erkannte auch, dass dieses Heer was Prinz Will befehligte bestens ausgerüstet war.

„Ich glaube, wir stehen auf derselben Seite.“, sagte Sattu zu Kelas.

„Ja, das siehst du richtig.“, sagte Kelas. „Und deswegen ist Prinz Will auch nicht geflohen.

Er ist mit mir zum Heer geritten um es auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten.“

„Gut, dann wäre das auch geklärt. Aber ich bin der neue Heerführer bis der König wieder da ist. Ihr Beiden steht unter meinen Befehl.“, sagte Sattu böse.

„Nein, das werden wir nicht. Dieses Heer befehligt nur Pelus und der ist bei den Fürsten.“, sagte Gugs zynisch. „Wenn er wieder da ist, kannst du mit ihm darüber reden.“

„Bis es so weit ist, wird Kelas unser Heer führen.“, schrie Prinz Will zornig.

Ritter Sattu wäre Kelas und den alten Gugs am liebsten an die Kehle gesprungen, aber er wusste das dieses Heer sie überrennen würde.

„Du hast Recht. Ich werde lieber mit diesen Pelus und nicht mit einen seiner Lakaien reden.“, grinste Sattu den Alten an. Kelas wusste das er sie nur beleidigen wollte, doch er ging gar nicht näher darauf ein. Umso mehr ärgerte sich Sattu doch am Ende gab er klein bei.

„Meine Leute werden wieder kommen wenn dieser Pelus zurück ist.“ Er ritt zurück zu seinem Heer und zog ab.

„Warum reiten wir weg?“, sagte Fürst Garnisch wütend.

„Eigentlich erübrigt sich diese Frage, doch für so einen Dummkopf wie du einer bist sage ich es noch mal laut. Wir würden verlieren und das willst du doch nicht. Nur du hast uns das hier eingebrockt und wenn du mich noch einmal in so eine Lage bringst töte ich dich auf der Stelle.“ Er ließ Fürst Garnisch stehen und gab seinen Krieger das Zeichen zum Abmarsch.

„Fürst Garnisch hat ihn auf uns gehetzt.“, sagte Kelas zu Gugs der sich hinter Prinz Will gestellt hatte.

„Er hatte schon immer Streit mit meinen Vater und ist ein gefährlicher Gegner.“, sagte Prinz Will.

„Wir lassen ihn nicht an dich heran und können nur hoffen, das Pelus bald wieder kommt.“, sagte Gugs ruhig.

Ritter Tegan, kam gerade mit seinem kleinen Heer in Fürst Lobis Hof geritten. „Es wurde höchste Zeit, der Umweg hat uns gut einen Tag gekostet“ sagte Hunt zu Tegan.

Ritter Hunt wusste, dass Fürst Lobis keine große Gegenwehr leisten würde.

Da trat der Fürst schon auf den Hof. Erst jetzt merkte Tegan und Hunt, das auf den Palisaden ringsum überall Bogenschützen standen.

„Was willst du Ritter Tegan?“ fragte Fürst Lobis ganz ruhig.“ Du sollst den König unterstützen, er wird bald König Schandor angreifen.“

„Gut du bekommst deine Krieger“. Er winkte seine Leuten zu, dass sie die Bogen runter nehmen sollen. Alle begaben sich in den Thronsaal, um erst mal einen großen Krug Wein zu trinken.

„Wo ist Fürst Contor eigentlich?“ Fragte Lobis neugierig.

„Wir reiten später bei ihm vorbei.“, sagte Ritter Hunt. Er wollte Fürst Lobis keinen Grund geben sich die Sache noch mal zu überlegen.

Als alle zu trinken und Essen hatten, stand Ritter Hunt auf.

„Wir werden König Adrian die Treue halten!“, schrie er und hob sein Schwert in die Luft.

Sofort schrien alle: „Hoch, König Adrian!“ Diese Nacht wurde noch sehr lang, aber auch sie Endete wie so viele Nächte vor ihr.

Am anderen Morgen waren alle wieder auf den Beinen. Ritter Tegan gab das Zeichen zum Abmarsch. Der Weg zum nächsten Fürstentum war noch weit.

Auch Pelus war bereit aufzubrechen und Prinzessin Sulus kleines Heer hatte sich mit Fürst Kerzee vereint. So zogen auch sie durch das Land, ihr Ziel war Fürst Latree. Diesmal hatte Pelus ein paar Schattenkrieger ausgesandt. Keiner sollte den Fürsten warnen. Was er nicht wusste war, das Zauberer Sindex längst bei Fürst Latree war und ihn alles berichtete. Jetzt aber waren Pelus und seine Gefährten auf den langen Weg und der hatte viele Gefahren. Sie bogen in ein riesiges Tal ein, das von den Seiten durch dichte Wälder geschützt war.

„Das gefällt mir gar nicht.“, sagte Fürst Kerzee doch Pelus spürte noch keine Gefahr.

„Wir suchen uns einen Lagerplatz“ Und so ritt Heerführer Idil voraus.

„Ich glaube das Ritter Idil und Gotter etwas gegen Prinzessin Sulu im Schilde führen. Sie wollen dir Prinzessin töten.“, sagte Pelus nachdenklich.

„Soll ich auf sie aufpassen?“, fragte Raven leise.

„Nein, du hättest gegen die Beide keine Chance. Das muss schon Kerzee übernehmen. Pass gut auf das sie immer in eurer Nähe bleibt.“, sagte Pelus.

„Das werde ich.“, rief Kerzee. Sie ritten langsam weiter und Raven bewunderte die schöne Gegend.

„Diese Wälder laden zum Träumen ein.“, sagte Sie.

„Das würde ich in dieser Gegend lieber nicht tun.“, sagte Kerzee besorgt.

„Warum nicht?“, fragte Pelus grinsend.

„Ich habe gehört dass dieses Tal, Tal der verschwundenen Seelen, genannt wird.“

„Verschwundene Seelen wird dieses Tal genannt?“, sagte Gugs der hinter ihnen ritt.

„Ja genau, von hier ist noch keiner zurückgekehrt, das erzählt man jedenfalls.“

„Hör auf uns Angst zu machen.“, sagte Raven plötzlich. Da brächte plötzlich Idil heran.

„Was ist los, das du so aus der Puste bist?“

„Sie wollen nicht weiter. Ritter Gotter sagt das aus diesem Tal keiner mehr zurückgekommen ist.“ Pelus ritt nach vor um die Krieger zu besänftigen.

„Männer ich bin ein Zauberer, also vor was habt ihr eigentlich Angst? Ich reite ab sofort voraus und ihr folgt mir.“ Jetzt ritten Pelus und Kerzee voraus. Immer tiefer und tiefer ritten sie in das Tal, aber noch war keine Gefahr zu erkennen. Sie kamen an eine riesige Lichtung und genau hier schlugen sie ihr Lager auf. Raven und Prinzessin Sulu sammelten Holz und nun sahen Idil und Gotter ihre Chance.

„He, Gotter, die beiden Mädchen gehen allein in den Wald.“, sagte Idil leise. „Wenn Pelus und Kerzee einen Augenblick nicht aufpassen, wirst du ihnen flogen.“

„Gut, ich werde die Prinzessin töten und wenn es nicht anders geht stirbt auch diese Raven.“

Pelus und Kerzee hatten einen Moment nicht aufgepasst und schon folgte Gotter den beiden Mädchen in den Wald.

Raven kam an einen großen Felsen wo sehr viel Holz lag.

„Komm her, Sulu, hier liegt eine Menge Holz.“ Sie bemerkten nicht dass sie in großer Gefahr schwebten. Gotter war einige Meter entfernt von ihnen, schon wollte er auf die Prinzessin losgehen als sich plötzlich der große Felsen öffnete und so ein unbekanntes Wesen herauskam.

Nicht einen Laut gab er von sich, solch ein Wesen hatte er noch nie gesehen. Auch Raven und die Prinzessin staunten nicht schlecht, als viele dieser Wesen plötzlich vor ihnen standen.

Sie hatten einen Wolfskopf doch alles andere war wie bei einen Menschen. Ohne zu zögern, zogen sie die beiden Mädchen in den Felsen und er schloss sich wieder. Gotter war völlig paff, doch er rührte sich nicht vor Fleck denn die Wolfsmenschen waren schwer bewaffnet. Sie hätten ihn am Ende mitgenommen oder sogar getötet. Eine Minute später, verschwanden auch die Anderen in den Felsen und der schloss sich hinter ihnen. Besser konnte es für ihn nicht laufen. Jetzt waren sie weg und er hatte sich nicht Mal die Finger schmutzig gemacht.

Pelus stieß Kerzee an, er hatte bemerkt das Ritter Gotter fehlte.

„Wo ist Gotter? Er war doch vorhin noch bei Ritter Idil.“ Doch in diesen Moment kam er aus dem Wald wo auch Raven und Sulu waren. Pelus hatte sofort einen Verdacht und ging ihn entgegen.

„Wo sind die Mädchen?“, fragte er ruhig. Ritter Gotter war gerade bei Idil angelangt und grinste ein wenig.

„Woher soll ich das wissen?“ Doch in diesen Moment schloss Pelus kurz die Augen. „Ihr findet sie nie.“, dachte er und nun hatte Pelus die Gewissheit dass er wusste wo die Mädchen sind.

„Ich frage dich noch einmal, wo sind die Mädchen?“ Da zog Gotter blitzschnell sein großes Schwert.

„Du glaubst, ich habe Angst vor dir?“, schrie er wütend. Doch auch Kerzee hatte sein Schwert gezogen.

„Du hast also keine Angst vor mir.“, lacht Pelus. „Es wäre besser gewesen, die Angst hätte dich vorsichtig werden lassen.“ Und schon flog eine gewaltige Kraftladung auf ihn zu. Er sah sie gar nicht kommen und wurde einige Meter nach hinten geschleudert. Als er auf den Boden auf traf, überschlug er sich mehrmals. Ritter Idil zitterte am ganzen Körper und Gotter rappelte sich mühevoll hoch.

„Wo sind die Mädchen, frage ich dich ein letztes Mal.“, sagte Pelus ganz ruhig.

„Sie sind von einen Felsen verschluckt worden.“, stieß Gotter etwas gequält hervor.

„Was, was sagst du da?“, schrie Kerzee aufgebracht.

„Ja, sie sind von Wesen mit einem Wolfskopf einfach in den Fels gezogen worden.“ Kerzee wollte sein Schwert ziehen doch Pelus hielt ihn zurück.

„Warte, ich glaube er sagt die Wahrheit.“, sagte Pelus.

„Führe uns sofort zu den Felsen.“, schrie Kerzee.

„Hol einige Ritter die uns treu ergeben sind. Ich glaube wir brauchen sie.“

Als alle da waren, führte Gotter sie zu den Felsen.

Anführer Eric, ließ die beiden Mädchen ins Gefängnis werfen.

„Wie soll es weiter gehen?“, fragte Cruse und rümpfte sich die Nase.

„Wir müssen Krieger aufstellen. Die fremden Krieger werden sie suchen. Hier in diesem Tal sind wir die Herrscher. Schon seit Jahrhunderten haben wir jeden getötet die dieses Tal betraten. Wir werden auch diese Eindringlinge töten. Lass sie nur kommen.“, sagte Anführer Eric.

Eine Weile später, kamen hunderte Wolfskrieger um gegen die Fremden zu kämpfen.

Pelus stand mit seinen Gefährten vor den großen Felsen, doch er konnte noch nichts erkennen. „Ihr müsst mir glauben, man hat sie in den Felsen gezogen.“, rief Gotter etwas ängstlich.

Pelus sah auf den Felsen und schloss die Augen. Er konnte die riesigen Höhlen und Gänge sehen die sich hinter den Felsen verbargen.

„Tretet alle etwas zurück und haltet die Waffen bereit.“ Ohne zu zögern, schoss er eine gewaltige Kraftladung auf den Felsen ab. Mit einer riesigen Explosion flog der ganze Felsen auseinander und der Eingang lag frei. Wie aus dem Nichts griffen die Wolfsmenschen an doch Pelus und seine Leute hatten sie schon erwartet. Der Kampf der nun entbrannte war sehr hart, doch nach einer Weile hatten Kerzee und seine Ritter die Oberhand über die Wolfsmenschen.

Ohne zu zögern drangen sie in das unterirdische Labyrinth ein. Sie staunten nicht schlecht als sie die riesigen Gewölbe betraten. Vor ihnen tauchte plötzlich ein großer See auf.

„Geht nicht so nah heran. Wir wissen nicht was er beinhaltet.“, sagte Pelus nachdenklich. Er hatte noch gar nicht richtig ausgesprochen, als ein Drachen mit drei Köpfen aus dem Wasser schoss. Ohne zu zögern fraß der große Wasserdrache ein paar Krieger auf. Kaum hatte er sie gefressen, spie er den übrigen Unmengen von Wasser entgegen. Alle Ritter liefen wie aufgescheuchte Hühner durcheinander und Pelus wusste er musste etwas tun.

„He, Kerzee. Halte die Ritter zusammen. Ich glaube diese Wolfsmenschen fallen gleich wieder über uns her.“ Sofort rief er alle Ritter und Krieger zu sich und bildete einen Halbkreis.

Ohne zu zögern schloss Pelus seine Augen und zum Entsetzen seiner eigenen Gefährten stand plötzlich ein gewaltiger Drache vor ihnen. Kerzee war wieder einmal sprachlos über seine Fähigkeiten, aber er wusste auch dass nur Pelus jetzt helfen konnte. Wie es sich für einen Drachen gehörte, griff Pelus den Wasserdrachen an. Sie kämpften ohne Rücksicht, so dass es die Gefährten kaum glauben konnten. Mit einem gewaltigen Feuerstoß, ließ Pelus den Wasserdrache zurück weichen. Doch wenn einer gedacht hatte, dass er sich ins Wasser zurückziehen würde, wurde eines Besseren belehrt. Eine gewaltige Wasserfontäne stürzte über die Gefährten herein, doch jeder brachte sich schnell in Sicherheit. Pelus stieß noch einmal einen gewaltigen Feuerstoß auf den Wasserdrachen ab so dass seine zweite Wasserfontäne einfach verdampfte. Nun aber packte Pelus mit seinem riesigen Maul einen der drei Köpfe und riss ihn einfach ab. Der Wasserdrache schrie wie am Spieß, so dass den Anderen fast das Blut in den Adern gefror. Nun schabte er nach Pelus, doch der konnte in letzter Sekunde zurück weichen. Da stieß Pelus überraschend vor und wieder biss er den Wasserdrachen einen weiteren Kopf ab. Jetzt hatte Pelus die Chancengleichheit hergestellt und wieder fielen sie über sich her. Diesmal aber stieß der Wasserdrache plötzlich einen Feuerstoß auf Pelus ab. Doch auch Pelus hatte einen Feuerstoß abgefeuerte und so krachten die beiden Feuerbälle zusammen. Die riesige Explosion streute gewaltige Feuerbrocken durch die Luft und jeder der Ritter suchte Schutz vor den Feuerregen. Wie aus dem Nichts, tauchten plötzlich die Wolfskrieger auf und nun sprang auch Fürst Kerzee auf. Er führte seine Ritter und Krieger in den Kampf. Die unterirdischen Höllen wurden zum Kampfgebiet und nach einer Weile hatten Pelus Gefährten die Wolfskrieger zurück getränkt.

Die beiden Drachen aber kämpften immer noch und auch da bekam Pelus die Oberhand. Sie drehten sich wie ein Wollknäuel, doch mit einem Mal packte Pelus den letzten Kopf und riss ihn einfach ab. Der Wasserdrache fiel ganz langsam zur Seite und nun rannten die Ritter und Krieger um ihr Leben. Doch als der Drache auf den Höhlenboden aufschlug, zerschellte er in einer riesigen Wasserfontäne die alle Ritter und Krieger nass spritzte. Der Kampf war zu Ende und Pelus nahm seine wahre Gestalt an. So etwas hatten Kerzee und die Anderen noch nie gesehen. Doch so sehr er auch über Pelus nachdachte, die Wolfskrieger ließ er nicht aus den Augen. Genau in diesen Augenblick wollten sie angreifen, doch plötzlich rief Anführer Eric die Krieger zurück. Kerzee und die Anderen trauten ihren Augen nicht aber irgendetwas ging hier plötzlich vor.

„Warum sind die auf einmal geflohen?“, sagte Idil leise zu Gotter.

„Das würde ich auch gerne wissen.“ Doch auf einmal öffnete sich das Wasser des Sees.

„Was zur Hölle ist das auf einmal?“, rief Kerzee und dann sahen alle warum die Wolfskrieger plötzlich flohen. Ein noch viel größerer Drachen stieg aus den Fluten und stieß einen so schrecklichen Schrei aus das fast Alle ihre Ohren zu hielten. Dieser Drache hatte vier große Köpfe und war doppelt so groß wie der erste.

„Ich glaube es ist die Mutter des anderen Drachen. Und so wie sie aussieht ist sie mächtig sauer.“, sagte Fürst Idil aufgeregt.

„Das glaube ich auch.“, grinste Pelus. „Zieht euch zurück und passt auf das uns die Wolfskrieger nicht in den Rücken fallen. Das hier ist eine Aufgabe für mich.“, sagte Pelus ruhig. Das ließen sich seine Gefährten nicht zwei Mal sagen und suchten Deckung. Der große Drache stieß gleich aus zwei Köpfen gewaltige Feuerkugeln auf die fliehenden Ritter und Krieger ab. Die aber hatten in letzter Sekunde ihre Deckung erreicht. Nun trat Pelus diesen großen Drachen entgegen. Er zog langsam seine Kapuze zurück und sah ihn eine Weile schweigend an. Dann wie aus dem Nichts, schleuderte Pelus so eine gewaltige Kraftladung ihm entgegen das selbst so ein großer Drache ein paar Meter zurück geschoben wurde. Der Drache sah Pelus ganz ruhig an, man konnte meinen er mustert Ihn. Pelus aber wollt nicht warten bis dieses riesige Vieh ein paar Feuerkugeln auf ihn abschoss. Noch einmal schleuderte er dem Drachen eine gewaltige Ladung entgegen. Auch diesmal rutschte der Drache ein paar Meter nach hinten. Jetzt stieß der Drache einen ohrenbetäubenden Schrei aus und wieder hielten sich alle die Ohren zu. Pelus wusste dass er diesen Drachen nur mit seiner berühmten Wolke besiegen konnte und breitete seine Arme aus. Da war sie wieder, die tausendfarbige Wolke und sie drehte sich sehr schnell. Immer schneller und schneller wurde sie, aber als sie genau über den Drachen war ließ Pelus sie explodieren.

„Was ist das?“, schrie Anführer Eric zu seinen Leuten denn sie warteten auf den richtigen Augenblick um auf die Fremden los zugehen. So etwas hatten sie noch nie gesehen doch was nun kam konnten sie nicht glauben. Die explodierende tausendfarbige Wolke, zerfetzte den Drachen der gerade auf Pelus losgehen wollte in tausend Stücke. Anführer Eric und Krieger Cruse, waren völlig paff als sie das sahen. So eine gewaltige Explosion hatte sie in ihren langen Leben noch nie gesehen und sahen sich fassungslos an.

„Wie in aller Welt kommt dieser junge Zauberer zu so einer Macht?“, sagte Eric leise. „Wir müssen ihm die Mädchen sofort zurückgeben.“

„Ja, Eric. Ich bin auch deiner Meinung, am Ende tötet er uns auch.“ Auch Pelus Gefährten konnten nicht glauben was sie gerade gesehen hatten. Keiner von ihnen wagte es ihn anzusprechen. Pelus hatte seine Augen wieder geöffnet und nahm die Arme runter. Ganz ruhig streifte er die Kapuze wieder über.

„Was ist mit dir, Kerzee? Hast du einen Geist gesehen?“

„Nein, habe ich nicht. Aber wer bist du eigentlich? Warum sollen wir König Schandor helfen wenn du sein Freund bist?“

„Ganz einfach, auch König Adrian hat einen Zauberer und der ist vielleicht besser als ich. Genau deswegen brauchen wir euch so dringend. Zauberer Seelu ist sehr grausam. Er ist nicht so gnädig wenn ihr seine Befehle nicht befolgt.“

„Ja, du hast wohl Recht. Eines dürfen wir aber nicht vergessen, die Wolfsmenschen sind immer noch in den vielen Höhlen.“ Er hatte noch gar nicht richtig ausgesprochen, als Hunderte von ihnen aus den Höhlen kamen. Pelus hob die Hand, er hatte bemerkt dass sie keine Waffen mehr trugen.

„Keiner greift zu den Waffen. Ich glaube sie wollen verhandeln.“ Anführer Eric war der erste der auf Pelus zuging. Er war zwar sehr kräftig, doch vor Pelus hatte er großen Respekt.

„Großer Zauberer, wir geben dir die Mädchen sofort zurück. Wir bitten um Gnade, es war ein großer Fehler von uns.“ Pelus merkte dass es Anführer Eric ehrlich meinte und reichte ihm die Hand.

„Führe uns zu Raven und Sulu. Es gibt Freunde von ihnen die sich Sorgen machen.“ Anführer Eric beugte sich ein wenig zu Cruse rüber.

„Geh voraus und bring die beiden Mädchen aus den Käfig. Sie sollen nicht sehen, dass sie so gefangen gehalten werden.“ Pelus hatte alles mitgehört. Schon seit einer ganzen Weile hatte er die Augen geschlossen. Ohne ein weiteres Wort führte der Anführer die Anderen durch die Gänge um noch etwas Zeit zu gewinnen. Pelus aber war mit einem mal verschwunden und seine Gefährten sagten kein Wort davon.

„Was ist los?“, sagte Kerzee etwas zornig zu Anführer Eric. „Wann kommen wir endlich zu den beiden Mädchen?“

„Es ist nicht mehr weit.“, lächelte Eric und ging ruhig weiter.

Wie aus dem Nichts stand Pelus plötzlich neben den Käfigen. Die Wachen staunten nicht schlecht als der junge Zauberer plötzlich neben ihnen stand. Sofort griffen sie nach ihren Schwertern, doch Pelus ließ beide durch die Luft fliegen. Er hatte nur eine Handbewegung gemacht und schon gab es keine Wachen mehr.

„Man, Pelus. Es ist gut dich zu sehen.“, rief Raven und Sulu lächelte seit langen wieder einmal.

„Wie geht es euch?“, lachte er die Beiden an. „Haben sie euch gut behandelt oder sind diese Wolfsmenschen böse?“

„Eher nicht. Sie waren mehr mit euch beschäftigt.“, sagte Prinzessin Sulu.

„Ja, so könnte es man sagen.“ Doch mit einem Mal trafen auch die Anderen ein. Anführer Eric traute seinen Augen nicht als Pelus schon da war.

„Wie hat er das gemacht?“, fragte Er seinen Freund Cruse der es selbst nicht glauben konnte.

„Ich weiß es noch nicht. Er war schon hier als ich eintraf und so konnte ich nicht an die Käfige heran.“ Pelus sah das Schloss eine ganze Weile ruhig an, dann mit einem Mal flog es einfach ab.

„Wie zum Henker machst du das?“, fragte Raven etwas verblüfft.

„Kommt nun raus. Wir müssen weiter.“, sagte Kerzee aufgeregt. Die Beiden Mädchen verließen den Käfig und Kerzee sah Raven verliebt an. „Gut das wir dich wieder haben.“, sagte er grinsend. Nun trat auch Anführer Eric auf die beiden Mädchen zu und entschuldigte sich noch einmal bei ihnen.

„Pelus, darf ich euch begleiten? Ich möchte etwas gut machen bei Euch.“, sagte er freundlich. „Das kannst du nicht zulassen. Er sieh nicht gerade einladend aus.“, rief Ritter Idil.

„Das bist du auch nicht.“, zischte Kerzee erbost.

„Ich traue euch beiden nicht und wen Eric uns begleiten will, soll er es tun.“, sagte Raven ruhig.

„Gut, wenn er will dann soll er uns begleiten. Wir brauchen jede Hilfe auf unseren Weg.“, sagte Pelus grinsend in Richtung Ritter Gotter. Fürst Idil und Ritter Gotter zogen sich zurück, doch für sie war das Thema noch nicht erledigt.

„Bei uns gibt es ein Sprichwort für solche Ritter.“, sagte Kerzee.

„So? Und wie heißt es?“, fragte Raven neugierig.

„Ich trage mein Schwert in den Händen,

sie aber tragen ihr Schwert im Herzen.“

„Also so richtig verstehe ich das nicht aber ich glaube du meinst sie sind im Herzen schon eiskalt.“

„Ja so meinen wir das.“ Und Raven strahlte über alle Backen als Kerzee das sagte.

„Aber Fürst, was soll aus uns werden wenn du fort bist?“, fragte Cruse verwundert.

„Du bist ein Fürst?“, sagte Kerzee überrascht.

„Für meine Leute bin ich ihr Fürst.“ Und er wandte sich Cruse zu.

„Du wirst so lange ihr Anführer sein bis ich zurückkehre. Wir rauben keine Leute mehr, du wirst jeden beschützen die dieses Tal durchquert.“

„Gut, Fürst. Ich führe die Krieger bis du wieder zurück bist.“, sagte Ritter Cruse zufrieden. „Ich nehme ein paar Krieger mit wenn du einverstanden bist Pelus.“

„Gut, wenn du es für richtig hältst, nehme ein paar deiner Krieger mit.“

Dann nach gut einer halben Stunde, brachen sie auf und verließen die Höhlen. Sie waren froh, wieder frische Luft zu atmen und ritten weiter.

„Siehst du, Gotter, wir haben dieses Tal lebend verlassen.“, sagte Fürst Kerzee leise.

„Ja, dieses Tal schon.“, sagte Fürst Eric der es gehört hatte.

„Was willst du damit sagen?“, fragte Raven neugierig.

„Wenn wir aus diesen Tal reiten, kommen wir in ein Reich wo die Götter herrschen. Auch wir Wolfsmenschen habe dieses Reich immer gemieden. Diese so genannten „Götter“ töten jeden der das Reich durchqueren will.“

„So, dann werden wir mal diese so genannten „Götter“ besuchen. Wir müssen zu Fürst Latree die Zeit drängt.“, sagte Kerzee zu Pelus.

Sie ritten nun schon seit vielen Stunden und das Land wurde immer grauenvoller. Die Wälder verloren ihr grün und die Bäume sahen aus als wären sie alle tot.

„Also hier sollen Götter leben? Nein, eher leben hier Monster denn diese Gegend kann kein Leben beherbergen.“, sagte Kerzee leise zu Raven.

„Warum sprichst du so leise?“, fragte Raven.

„Ich sagte dir doch, hier leben höchstens Monster und ich will sie nicht wecken.“

„Du meinst sie schlafen, oder verstehe ich dich falsch?“

„Seit endlich ruhig!“, sagte Ritter Gotter zornig und sah sich immer wieder um.

„Also ich sehe keine.“, lacht Raven ihn aus.

„Das heißt noch lange nicht, das hier keiner ist wenn du keinen siehst.“, zischte Fürst Idil sie an. Er hatte noch gar nicht richtig zu Ende gesprochen, als er von einer Art Keule getroffen wurde und aus den Sattel flog. Er schoss einige Meter nach hinten. Der Aufschlag auf den Boden war sehr hart. Doch was dann losbrach, war die Hölle. Überall ließen sich graue Ritter von den Bäumen, und nun griff Fürst Eric ein.

„Bildet einen Kreis.“, schrie er seine Krieger an. „Wir müssen Pelus und seine Gefährten schützen.“ Sofort bildeten die Ritter und Krieger einen Kreis und hielten die Lanzen so wie ihre Schilde zur Abwehr vor den Körper. Sie hatten Pelus und die Mädchen in die Mitte genommen so dass man sie gut schützen konnte. Eine Minute später waren sie von hunderten Kriegern umzingelt.

„Das ist das Tal der grauen Ritter.“, rief Fürst Eric.

„Hast du nicht gesagt, wir sind im Reich der Götter.“, rief Ritter Gotter.

„Ja, aber ich habe mich getäuscht.“, sagte Eric kampfbereit. Pelus hörte die ganze Zeit nur zu, er war über die Kampferfahrung von Fürst Eric verwundert.

„Du bist eine gute Bereicherung für König Schandor.“, lachte er.

„Du lachst über unseren Tod. Wenn wir nicht gleich eine gute Idee haben sind wir alle tot.“, schrie Ritter Gotter.

„Ganz ruhig!“, sagte Pelus zu ihm. „Du hast um dein Leben Angst, doch für König Adrian willst du uns verraten. Sein Zauberer hat diese grauen Ritter geschickt und er nimmt auf euch keine Rücksicht.“

„Woher kennst du Zauberer Seelu?“, fragte Fürst Eric verwundert.

„Ich habe schon öfter mit ihm zu tun gehabt, doch nun müssen wir eine Schneise bilden.“

Ritter Beers der Anführer der grauen Ritter, schrie den Fremden entgegen. „Ihr seid in unser Reich eingedrungen, wir wollen die Mädchen. Dann lassen wir die Anderen weiterziehen.“, sagte er wütend. Ganz langsam öffnete sich der Kreis und Pelus trat heraus.

„Zieh deine Leute ab.“, sagte Pelus ganz ruhig.

Ritter Beers der die grauen Ritter führte fing laut an zu lachen. „Nimm deine weise Kapuze ab. Ich will dein Gesicht sehen.“

Ganz langsam zog Pelus die Kapuze herunter. „Was, du halbe Portion willst uns bedrohen?“, schrie Ritter Beers als er den jungen Pelus sah.

„Nein, nicht bedrohen. Ich will euch beschützen.“, sagte Pelus ganz ruhig.

„Was, du willst uns beschützen? Vor was denn, wenn ich dich fragen darf, du großer Held?“ Ein riesiges Gelächter brach unter den grauen Rittern aus.

„Vor euren Untergang, wenn du es ganz genau wissen willst.“ Da hob Ritter Beers seine Hand und alle seine Ritter und Krieger zogen ihre schweren Schwerter.

„Ich glaube es ist unser Ende, sie wissen es nur noch nicht.“, sagte Fürst Idil zu Ritter Gotter.

„Du hast dein Schwert und deinen Mut, also sprich nicht von unserem Ende. Sie werden auch euch nicht verschonen, ihr könnt euch nur retten wenn ihr kämpft.“

Ritter Gotter war kreidebleich im Gesicht, was bei Kerzee ein Grinsen hervor rief.

„Gut, Ritter Beers, dann wird dein ruhmreiches Heer mit dir untergehen.“

„Du kennst meinen Namen, woher?“

„Ich weiß viel über euch.“, sagte Pelus ruhig.

„Du machst mich neugierig, dann leg mal los.“

„Zauberer Seelu hat euch auf uns gehetzt. Hat er dir auch gesagt das du gegen einen Zauberer antrittst?“

„Du willst ein Zauberer sein? Das glaube ich nicht.“ Und er hob wieder seine Hand. Ohne zu zögern, hoben seine Leute ihre schweren Schwerter die sie gerade gesenkt hatten.

Pelus wusste, dass sie ihm nicht glauben würden und schloss seine Augen.

„Haltet eure Schilde über eure Köpfe und kniet nieder.“, rief er seinen Leuten zu. Dann breitete er seine Arme aus und wie aus dem Nichts war die tausendfarbige Wolke wieder da.

Diesmal raste sie ungeheurer schnell, was Ritter Beers nicht entgangen war.

„Was ist das?“, schrie er seinen Kriegern zu und gab das Zeichen zum Angriff. Von allen Seiten brechen sie auf das gepanzerte Heer von Pelus zu. Ohne zu zögern lies Pelus die tausendfarbige Wolke explodieren. Mit einem gewaltigen Knall flog die Wolke auseinander und die riesige Druckwelle fegte das Heer der grauen Ritter einfach weg. Ritter Beers sah die Gefahr kommen doch auch er konnte sich nicht retten und flog seinem Heer hinterher. Als die Gefahr vorüber war, nahmen Pelus Gefährten die Schilder von ihren Köpfen und standen auf. Fürst Eric staunte immer wieder. Er hatte diese Fähigkeit des jungen Zauberers schon mal gesehen.

„Du bist ein ganz Großer. Wir hätten dasselbe Schicksal geteilt wie diese grauen Ritter.“, sagte der Wolfsfürst.

„Ja, Ritter Eric. Wenn ich Reue ernten könnte wäre ich ein reicher Mann.“, sagte Pelus lächelnd. Nun sah er zu Raven die ihn etwas merkwürdig ansah.

„Weißt du was Kerzee am meisten gefallen hat?“

„Nein, weiß ich nicht. Aber wie ich dich kenne wirst du es mir gleich sagen.“, grinste Pelus.

„Als du dich in einen Drachen verwandelt hast, waren sie von deinen Fähigkeiten fasziniert.“

„Was ist daran so schlimm?“, fragte Er grinsend.

„Dass du ein Zauberer bist, weiß ich schon lange aber so viele Gestalten kann auch ich nicht glauben.“

„Du wirst noch so viel sehen, das du nicht begreifen wirst.“ Mit einem Mal standen ein kleines Reh vor ihr, dann ein Drache und dann wieder ein riesiger Löwe und so ging es noch eine ganze Weile.

„Siehst du Raven, ich kann so vieles und muss doch aufpassen wen ich als Freund habe.

Du kennst doch das alte Sprichwort.

„Der Feind meines Feindes, ist mein bester Freund.“

Raven aber sah ihn an als verstehe sie gar nichts.

„Na gut, ich sehe du musst noch so vieles lernen aber dafür hast du hier eine gute Gelegenheit.“, sagte Pelus indem er seine Stirn runzelte.

„Lasst uns nun weiterreiten. Wir müssen zu Fürst Latree.“ Als sich das kleine Heer wieder geordnet hatte zogen sie weiter. Langsam verließen sie das öde Land und umso weiter sie kamen umso grüner wurde es.

Ritter Gotter führte sie, doch was er nicht bemerkte, er war längst von Weg abgekommen. Sie befanden sich schon längst im Reich Gram.

„He, Gotter!“, rief Fürst Idil. „Ich glaube wir sind vom Weg abgekommen.“

Pelus hob kurz die Hand und schon stand das kleine Heer.

„Was hast du gesagt? Wir sind hier falsch?“

„Ja, ich glaube das ist nicht das Fürstentum von Fürst Latree.“ Prinzessin Sulu ritt langsam zu Pelus der gerade abstieg.

„Ich kenne dieses Land. Es ist das Reich Gram von König Adrian. Es grenzt an unser Reich, doch ganz am äußersten Gipfel der Grenze.“

„Gut, wir reiten wieder zurück. Fürst Latree wird nicht ausreisen.“, lachte Raven.

„Nein wir reiten eine Weile weiter, das Fürstentum von Fürst Contor muss ganz in der Nähe sein.“, sagte Fürst Idil gelassen. „Er ist der beste Freund von König Schandor.“

„Ich traue diesen Heerführer nicht.“, sagte Fürst Kerzee leise zu Pelus.

„Ich auch nicht, aber wir reiten erst mal zu diesen Fürst Contor das andere ergibt sich dann.“, sagte Pelus und alle ritten weiter.

Es wurde langsam dunkel. Doch das hielt sie nicht auf zu Fürst Contor zu reiten.

Pelus der Elfenzauberer

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