Читать книгу Selma steht Kopf - Saskia Hula - Страница 7

2. Selma schlägt Räder

Оглавление

Dann kam Onkel Ruben zu Besuch.

Onkel Ruben war Mamas jüngerer Bruder.

Er lebte in der Schweiz.

Er hatte keine eigenen Kinder.

Und er kam nicht sehr oft zu Besuch.

Wenn er allerdings zu Besuch kam, wollte er sich mit Mama und Papa unterhalten. Kleine Kinder fand Onkel Ruben eher anstrengend.

Selma fand er besonders anstrengend.

„Müssten die beiden nicht längst im Bett sein?“, fragte Onkel Ruben gleich nach dem Abendessen.

„Ich darf mir noch die Millionenshow anschauen!“, sagte Melle und drehte den Ton leiser. „Das hast du mir versprochen, Mama!“

„Ich schlage nur noch vierundzwanzig Räder“, sagte Selma. „Und du, Onkelchen, schaust zu!“


Onkel Ruben schaute sich die ersten drei Räder an.

Selma konnte wirklich gute Räder schlagen.

„Toll machst du das“, sagte Onkel Ruben nach dem dritten Rad. „Aber solltest du jetzt nicht ins Bett gehen?“

„Lass sie nur“, sagte Mama. „Wenn sie so aufgedreht ist, kann sie sowieso nicht schlafen!“

Also schaute sich Onkel Ruben auch die nächsten sechs Räder an.

„Prima“ sagte er und gähnte. „Aber ist das nicht sehr anstrengend?“

„Da kennst du mich schlecht, Onkelchen!“, rief Selma. „Ich fange doch gerade erst an!“

Onkel Ruben nahm die Mama zur Seite.

„Eigentlich wollte ich dir doch von Tante Hilde erzählen“, sagte er. „So geht es wirklich nicht weiter mit ihr!“

Tante Hilde war Mamas und Onkel Rubens Großtante. Sie lebte auch in der Schweiz, so wie Onkel Ruben und war in letzter Zeit ein bisschen vergesslich.

Aber die Mama konnte gerade nicht über Tante Hilde sprechen. Sie musste Selmas dreizehntes Rad bewundern.


„Warte doch einen Augenblick“, sagte Mama zu Onkel Ruben.

Und zu Selma sagte sie: „Was du alles kannst!“

Melle, die gerade die ersten drei Antworten bei der Millionenshow gewusst hatte, fand Selmas Räder ziemlich langweilig. Schließlich konnte Selma schon seit Monaten Räder schlagen. Das war echt überhaupt nichts Neues!

„Jetzt zeig ich dir, wie ich Schnur springen kann“, sagte Selma nach dem vierundzwanzigsten Rad zu Onkel Ruben.

„Können wir das nicht auf morgen verschieben?“, fragte Onkel Ruben.

Aber Selma verschob nie etwas. Sie hatte die Springschnur bereits geholt.

„Du musst zählen!“, sagte sie zu Onkel Ruben.

„Sei so lieb“, sagte die Mama. „Dann räume ich inzwischen den Geschirrspüler ein!“

Also zählte Onkel Ruben bis siebenundneunzig.

Dann stolperte Selma über die Schnur.

Das war auch höchste Zeit, fand Melle.


Aber Selma fand das nicht.

„Das gilt nicht!“, schrie sie. „Ich kann noch viel öfter! Wir fangen noch einmal an!“

Die Mama steckte den Kopf zur Tür herein.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie. „Dann hänge ich nämlich noch schnell die Wäsche auf!“

„Sollte dieses Kind nicht längst im Bett sein?“, fragte Onkel Ruben.

Aber die Mama war schon weg.

Also fing Onkel Ruben wieder mit dem Zählen an.

Diesmal kam er bis fünfundachtzig, bevor Selma über die Schnur stolperte.

„Ich glaube, du wirst müde“, sagte er. „Morgen geht es bestimmt besser!“

Aber davon wollte Selma nichts hören.

„Ich kann das echt viel besser!“, rief sie. „Du wirst es gleich sehen!“

Aber Onkel Ruben hatte keine Lust, noch einmal zu zählen.

„Ich finde, du gehörst jetzt wirklich ins Bett“, sagte er.

„Ach, du hast ja keine Ahnung“, sagte Selma. „Ich wache doch gerade erst auf!“

Selma steht Kopf

Подняться наверх