Читать книгу Lebe deine Träume - Sergio Bambarén - Страница 8

Оглавление

KAPITEL 1

Haben oder Sein?


In einem gut gelebten Leben geht es nicht so sehr darum, was wir haben, sondern darum, wie glücklich wir sind.

Niemals werde ich den Tag vergessen, an dem ich mich vor vielen Jahren mit meiner Schwägerin in einem gemütlichen Restaurant in der Stadt zum Essen traf.

Ich war 20 Jahre alt und hatte meine Karriere in der Chemieindustrie bei der Texas A&M in den Vereinigten Staaten soeben beendet. Ich war nach Lima, Peru, zurückgegangen, in diese vom Meer geküsste Stadt, die ich so liebte. Lima ist der Ort, an dem ich meine Augen öffnete und an dem ich den ersten Atemzug auf dieser wundervolle Reise nahm, die wir Leben nennen. Dies ist der Ort, an dem ich den Ozean entdeckte, da unser Haus direkt an der Strandpromenade stand. Vom Fenster meines Zimmers aus konnte ich die Wellen und die Delfine beobachten, die mich in einen Soul-Surfer und Träumer verwandelt haben, und später im Leben in vieles mehr, das ich mir damals noch nicht vorstellen konnte …

Obwohl meine Schwägerin und ich ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben, worum es im Leben ging, war es mir immer eine Freude, mit ihr zu reden. Sie ist eine intelligente Frau und auch für Ideen offen, die nicht unbedingt mit ihren eigenen übereinstimmen.

Verheiratet war sie mit meinem älteren und einzigartigen Bruder. Sie waren in einer großartigen, finanziellen Situation, hatten zwei wundervolle Kinder und all die materiellen Besitztümer, von denen ein Mensch nur träumen kann.

Es hat mich immer wieder erstaunt, wie zwei Brüder, die von denselben Eltern geboren worden waren, so unterschiedlich denken konnten. Er war ein Jahr älter als ich. Mein Bruder Carlos und ich gingen in die gleiche Privatschule und zu Hause genossen wir dieselbe Erziehung. Wir hatten zwei wundervolle Eltern. Mein Vater war Psychiater und Philosoph und meine Mutter hatte ein großes Herz in einem wunderschönen, schlanken Körper. Sie lehrte uns, dass es das Wichtigste im Leben sei, ein Mensch mit Prinzipien zu werden und sich selbst treu zu bleiben; jemand, der es vorzieht zu geben, anstatt zu nehmen, ein Mensch, der es liebt, anderen zu helfen, anstatt um Hilfe zu bitten.


Wie ich schon sagte, ich bin als Träumer geboren … doch mein Bruder stand mit beiden Füßen fest auf der Erde.

Er wollte immer reich sein, finanziell angesehen, eine schöne Frau heiraten, was er auch getan hat, und viel Geld besitzen. Ich dagegen war ein Mensch, der sich nie viele Gedanken um materiellen Besitz gemacht hat. Ich war ein engagierter Soul-Surfer und segelte auf einem Wall sich bewegenden Wassers. Von Delfinen umgeben zu sein, machte mich glücklicher als irgendetwas anderes. Der Natur und meinen guten Freunden nahe zu sein, zu machen, was ich liebte, war für mich mehr als genug, um wahrhaft glücklich zu sein.


»Sergio?«

»Sergio!«

»Entschuldige, Rosemarie«, sagte ich. »Ich habe gerade über etwas nachgedacht.«

Meine Schwägerin lächelte. »Oh Sergio, immer denkst du, immer träumst du. Was willst du bloß aus deinem Leben machen?«

Ich starrte sie an. Sie war wunderschön angezogen, trug, was der letzte Schrei der Modeindustrie diktierte. Dazu ein Armband und Ohrringe aus 18-karätigem Gold. Ihr teures Auto parkte ein paar Straßen vom Restaurant entfernt. Ihre Patek-Philippe-Uhr und ihr glänzendes Aussehen verhüllten sie komplett, während mein Bruder Tag für Tag zehn Stunden arbeitete, etwas, das ihr ziemlich gleichgültig war. Er war ein Workaholic. Er liebte es, Geld zu verdienen.

Ich habe ihn niemals wirklich verstanden. Doch er war mein einziger Bruder, also liebte ich ihn so, wie er war.

Was ich an meiner Schwägerin niemals verstehen konnte, war nicht die Tatsache, dass sie es liebte, sich so zu kleiden. Nein, es ist nichts falsch daran, ein großes Auto zu fahren, wenn du Autos liebst. Es ist nicht falsch, schönen Schmuck zu tragen, wenn du Schmuck liebst. Was ich in ihrem Fall nicht verstand, war die Tatsache, dass sie sich allen anderen überlegen fühlte, nur weil sie all diese Dinge trug. Man könnte meinen, dass sie ihren Körper mit diesen Modefreuden bedecken musste, um sich sicher zu fühlen, und die Unsicherheit zu verstecken, die sich zeigen würde, wenn sie das nicht täte.

»Also, was möchtest du aus deinem Leben machen?«, fragte sie nach.

Ich erinnere mich noch heute an jedes einzelne Wort, das direkt aus meinem Herzen kam, ohne nachzudenken: »Ich weiß es immer noch nicht, was ich in diesem Leben machen werde«, antwortete ich. »Doch etwas weiß ich mit Sicherheit.«

»Und was ist das?«, fragte sie.

Ich starrte sie an und sagte:

»Ich weiß genau, was ich nicht machen werde in meinem Leben.«


Wenn ich jetzt, 30 Jahre später, daran zurückdenke, dann weiß ich, dass mir in dem Moment zum ersten Mal bewusst wurde, dass die Reise der Entfaltung meines Lebens begonnen hatte. Es gab einen Traum, dem ich seit meiner Kindheit gefolgt bin, ohne es selbst zu bemerken. Ich erkannte, dass das Leben eines jeden Menschen einen bestimmten Sinn hat, und dass es keinen Grund gibt, kein wunderschönes und erfüllendes Leben zu führen. Wenn wir nur bereit sind, die kristallenen Mauern der Gesellschaft, in die wir geboren wurden und mit der wir konfrontiert sind, zu durchbrechen und den entsprechend starken Druck zu ignorieren, um zu vermeiden, ein Teil der Meute zu werden. Dann können wir das Leben führen, um dessentwillen wir in diese Welt gekommen sind und eine bessere Welt für uns alle erschaffen.

Daher bitte ich dich, mir die Freiheit zu schenken, dich sehr direkt etwas zu fragen. Bitte sei jetzt absolut ehrlich mit dir selbst und fühle um der Antwort willen in dein Herz, deine Seele und deinen Geist.

Lebst du ein Leben, bei dem du das Gefühl hast, dass es wahrhaft von Bedeutung ist? Ist es das Leben, das du schon immer leben wolltest?

Lebst du ein Leben, das sich leer anfühlt? Ist es so, dass egal wie viel materiellen Besitz du hast, dieses Gefühl der Leere nicht vergeht?

Wachst du jeden Morgen mit einem Lächeln in deinem Gesicht auf? Hast du dann das Gefühl, dass der Tag, der auf dich wartet, ein Abenteuer ist, das es wert ist, gelebt zu werden? Oder wachst du auf, weil du aufwachen musst?

Wachst du jeden Morgen mit dem Gefühl auf, dass du deine Arbeit hasst?

Hast du das Gefühl, dass dein Leben eine endlose Routine ist, und dass du nur genauso lebst wie alle anderen auch?

Hast du das Gefühl, dass es tief in dir eine innere Stimme gibt, die sich danach sehnt, dass du etwas dafür tust, um das Lächeln zurückzugewinnen, das du als Kind hattest? Ist da diese Stimme, die dich darauf hinweist, dass dir etwas nicht behagt?

Wir können alle Menschen anlügen, aber nicht uns selbst, jedenfalls nicht immer. Wir können das Leben, so wie wir es gegenwärtig leben, weiterhin beibehalten. Doch wenn wir morgens nicht mit einem Lächeln im Gesicht aufwachen, wenn wir unseren Job hassen, wenn die Leere, die wir fühlen, nicht weggeht, dann muss ich sagen …

Es wird Zeit, etwas zu tun.

Es wird Zeit aufzuwachen.

Steh auf!

Alle Mann an Deck. Das ist kein Drill.

Die Zukunft unseres Lebens und unserer Träume steht auf dem Spiel!

Lebe deine Träume

Подняться наверх