Читать книгу Schach dem König - Siri Kohl & Kirstin Körner - Страница 8

Kapitel 4

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Obwohl Philipp bereits mit Elisabeth von Valois vermählt worden war – bei der Trauung in Paris hatte Herzog Alba seine Stelle eingenommen - und sich die französische Prinzessin auf dem Weg nach Spanien befand, genoss er seine Affäre mit Eufrasia de Guzmán weiterhin in vollen Zügen. Die junge Frau war für seine Lektionen auf dem Gebiet der körperlichen Liebe sehr aufgeschlossen und erwies sich als gute Schülerin, und Philipp fand nach vielen anstrengenden Tagen am Schreibtisch Entspannung in ihren Armen.

Auch an diesem Abend hatten sie sich leidenschaftlich geliebt, und Philipp lehnte erschöpft in den Kissen seines Bettes und trank zum wiederholten Male einen Schluck Wein, während Eufrasia neben ihm lag und ihn selig ansah. Seine Blicke glitten bewundernd über den makellosen Körper seiner Geliebten, und da ihm der Wein langsam zu Kopf zu steigen begann, erlaubte er sich entgegen seiner sonstigen Gewohnheit ein etwas selbstgefälliges Lächeln und die Frage: „Na, wie war ich, Kleines?“

Eufrasias Lächeln bekam einen verschwörerischen Zug, und sie antwortete leise: „Deine Manneskraft ist eines Königs würdig.“

Philipp, der auf eine solche unfreiwillig komische Bemerkung nicht gefasst gewesen war, musste einen Lachanfall unterdrücken und gleichzeitig versuchen, seinen Wein dabei nicht wieder auszuspucken. „Keine Frau macht Komplimente wie du!“ stellte er fest, als er sich wieder gefangen hatte. Eufrasia schmiegte sich glücklich an ihn und streichelte seine Brust. „Schmeichle mir...“ flüsterte er in ihr Ohr.

Sie drehte sich langsam auf den Rücken und sah ihn an. „Du bist der beste Liebhaber in Spanien.“

„Das ist keine Schmeichelei, das ist wahr“, bemerkte Philipp. „Weiter.“

„Du bist der König der Welt!“

Philipp grinste. „Na ja, fast... Weiter.“

„Du bist der Mann meines Lebens“, sagte sie sanft.

Philipp gelang es, keine Miene zu verziehen, obwohl er innerlich erschrak. Hatte sich Eufrasia etwa in ihn verliebt? Er hatte nie daran gedacht, dass diese Affäre solche Folgen zeitigen könnte – doch der Blick, mit dem sie ihn ansah und die zärtlichen Worte, die sie ihm zuflüsterte, wenn sie sich liebten, ließen kaum einen anderen Schluss zu... Entschlossen schob er diesen Gedanken beiseite. Mit der Zeit würde er eine Lösung für dieses Problem finden; jetzt wollte er sich seine Stunden mit ihr nicht verderben lassen. Er stellte das Weinglas ab und nahm seine Geliebte in die Arme. „Mir würde es schon reichen, der Herrscher über deine Nächte zu sein“, sagte er leise. Eufrasias Antwort war ein leidenschaftlicher Kuss.

Im Januar des Jahres 1560 war es dann endlich soweit: Spaniens neue Königin, die französische Prinzessin Elisabeth, traf im Land ein. Philipp war seiner jungen Frau bis nach Guadalajara entgegengereist und erwartete nun unter einem reich verzierten Baldachin ihre Ankunft. Er war umgeben von allem, was in Spanien Rang und Namen hatte, und der düstere Prunk, den sein Hof entfaltete, war durchaus dazu angetan, einen Neuankömmling in Ehrfurcht erstarren zu lassen. Die alles dominierende Farbe war schwarz, und der würdevoll-versteinerte Gesichtsausdruck der Granden, die sich um ihren König versammelt hatten, tat nichts dazu, die Düsternis ihrer Kleidung aufzuhellen.

Philipp war bewusst, dass die Schlichtheit, die die gleichmäßig schwarze Kleidung suggerierte, gespielt war. Sein Vater hatte diese Kleiderordnung zu seiner Regierungszeit durchgesetzt, als er am spanischen Hof das burgundische Hofprotokoll seiner Großmutter Maria eingeführt hatte, doch schon zu den Zeiten Karls V. war eine klaffende Lücke zwischen der höfischen und der privaten Kleidung der Adligen entstanden. Kein Hofprotokoll würde Kastiliens Edelleute auf ihren Schlössern und Herrensitzen je vom Zurschaustellen prunkvoller Stoffe und teurer Schmuckstücke abhalten, dachte Philipp resigniert... Er selbst hielt sich nicht nur aus Verehrung für seinen Vater an die burgundischen Kleidungsvorschriften, sondern auch, weil er deren Einfachheit schätzte. Doch in diesem Augenblick war er etwas besorgt, ob die französische Prinzessin, die die helle, fröhliche, verschwendungssüchtige Atmosphäre des Pariser Hofes der Valois gewöhnt war, vom Anblick ihres künftigen Gatten nicht eingeschüchtert werden würde.

Wenige Meter vor Philipp stieg Elisabeth vom Pferd. Gleichzeitig erhob er sich, und sie gingen aufeinander zu. Er musterte sie unauffällig, und was er sah, gefiel ihm sehr: Die Französin war zwar noch ein Mädchen, kaum vierzehn Jahre alt, doch sie war bereits ausgesprochen schön. Ihre dunklen Augen blickten herausfordernd und offen, und die schwarzen Haare fielen lang und kaum zurückgehalten über ihre Schultern.

Caterina de’ Medici hat mir eine hübsche „Agentin“ geschickt, dachte Philipp. Dann fiel ihm auf, dass Elisabeth ihn geradezu anstarrte, als habe etwas an ihm ihren Blick so sehr gefesselt, dass sie ihn nicht lösen konnte. Philipp war irritiert, und um das zu verbergen, bemerkte er: „Seht Ihr nach, ob ich graue Haare habe, Señora?“

Aus dem Augenwinkel sah er, wie Ruy, entsetzt über diesen Fauxpas, zusammenzuckte und stellte im gleichen Moment fest, dass er erstens bissiger geklungen hatte als beabsichtigt und zweitens die Unhöflichkeit besessen hatte, Spanisch zu sprechen statt Französisch. Doch Elisabeths Reaktion nahm der Situation alle Schärfe: Sie begann zu lächeln und dann übermütig zu kichern. Die Grandezza schien schockiert; doch Philipp, der innerlich aufatmete, stimmte in ihr Lachen ein, eilte an ihre Seite und ergriff ihre Hand. Zu Pferd begab sich die Gruppe zu der Kirche, in der die Trauung vollzogen werden sollte.

Philipp und Elisabeth waren Seite an Seite geritten, und er stellte fest, dass ihr Spanisch vorzüglich war, was ihn der Verlegenheit enthob, seine Französischkenntnisse vorführen zu müssen. Doch obwohl sie fröhlich schien, beschäftigte sie offenbar der gerade erlebte Vorfall, denn als sie vor dem Altar standen, fragte sie leise: „Warum haben vorhin alle so erschrocken ausgesehen, als ich gelacht habe?“

Philipp belehrte sie nachsichtig: „In Spanien lacht man nicht vor dem König – und schon gar nicht über ihn.“

„Ich wollte Euch nicht beleidigen, Señor.“ Sie wirkte etwas erschrocken.

Er lächelte. „Das habt Ihr nicht. Ich hätte Euch diese dumme Frage nicht stellen sollen.“

„Zumal ich auf den ersten Blick festgestellt hatte, dass Ihr keine grauen Haare habt“, sagte sie mit etwas altklug wirkender Kennermiene.

Kopfschüttelnd bemerkte Philipp: „Ich muss gestehen, Elisabeth: Ihr gefallt mir!“

Elisabeth wurde rot und wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment erschien der Bischof, der die Trauung zelebrieren sollte, und beide schwiegen. Nach der Zeremonie nahm Philipp seine Frau in die Arme und küsste sie sanft, und als er ihre Unsicherheit spürte, wurde er sich bewusst, dass er für dieses Mädchen echte Zuneigung zu fühlen begann.

Um sie zu beruhigen, sagte er beim Auszug aus der Kirche leise: „Ich hoffe, ich kann dafür sorgen, dass Ihr Euch schnell an Spanien gewöhnt.“

„Ich werde mir die größte Mühe geben, mein Gemahl“, erwiderte sie förmlich.

Philipp verzog leicht das Gesicht. „Spanien mag zwar für manche gleichbedeutend mit Etikette und Zwang sein, aber Eheleute dürfen sich hier trotzdem beim Vornamen anreden.“

Elisabeth sah zu Boden. „Verzeiht – Philipp.“

„Das sollte kein Tadel sein, Elisabeth“, sagte er sanft.

Sie sah ihn an, und er bemerkte die Angst in ihren Augen, die sie bei ihrer ersten Begegnung noch hatte überspielen können. „Ich fürchte, in Eurer Gegenwart bin ich etwas empfindlich; Ihr müsst wissen, dass meine Mutter...“

„Sie hat Euch aufgetragen, mir in jeder Hinsicht gefällig zu sein, ich weiß“, unterbrach er sie. „Aber bis eine so wunderbare Frau wie Ihr mir missfällt, muss viel passieren, glaubt mir.“

„Meint Ihr das ernst?“

„Ich habe noch nie etwas so ernst gemeint“, sagte er eindringlich.

Bald nach der königlichen Hochzeit wurde die Feierstimmung bei Hofe schlagartig getrübt, denn ein Kurier brachte die Nachricht, dass König Heinrich II. von Frankreich, Elisabeths Vater, auf einem Turnier zur Feier ihrer Hochzeit eine tödliche Verletzung erlitten hatte. Die junge Frau trug die Nachricht mit erstaunlicher Fassung, doch als Philipp an diesem Abend ihr Gemach betrat, wohl wissend, welchen Schmerz sie ausstand, fand er sie tränenüberströmt. Als sie ihn bemerkte, wischte sie eilig die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. „Mein Gemahl...“

Er eilte zu ihr und schloss sie in die Arme. „Es tut mir so leid, Elisabeth“, flüsterte er und küsste sie sanft auf die Stirn. Er spürte, wie sie wieder zu schluchzen begann, und als er ihr tröstend über die Haare strich, verbarg sie das Gesicht an seiner Brust und ließ ihren Tränen freien Lauf. Lange standen sie so, dann nahm Philipp sie vorsichtig auf die Arme und legte sie auf das Bett. Er setzte sich neben sie, immer noch ihre Hand haltend. „Erzähl mir von deinem Vater“, bat er leise.

Zögernd, stockend begann sie zu sprechen, schilderte Begebenheiten, an die sie sich vorher kaum noch hatte erinnern können, spürte, wie der unsägliche Schmerz in ihr langsam einem Gefühl sanfter Melancholie wich. Als sie geendet hatte und Philipp anblickte, sah sie eine Träne über seine Wange laufen. „Ich habe mit zwölf Jahren meine Mutter verloren“, sagte er leise. „Als die Nachricht vom Tod deines Vaters kam – ich wusste plötzlich, was du fühltest... Mein Vater dachte damals, ich könnte noch nicht begreifen, was Sterben bedeutet, aber er hatte unrecht. Ich habe nie wieder so gelitten wie damals.“

Aus einem plötzlichen Impuls heraus zog Elisabeth ihn an sich und küsste die Tränen von seinem Gesicht. Diese Nacht wurde die erste, die sie gemeinsam verbrachten, doch Philipp ging über einige vorsichtige Zärtlichkeiten nicht hinaus – seine Frau war schließlich fast noch ein Kind, und er spürte, dass sie zu mehr noch nicht bereit war. Er würde warten.

Einige Wochen später hatte sich die Aufregung am Hof gelegt, und Philipp verbrachte seine Tage wieder im Arbeitszimmer in Gesellschaft von Ruy und ein oder zwei Sekretären. Eines Abends wartete Ana wie üblich auf ihren Gatten, während sie ihren kleinen Sohn – zu Doroteas großer Freude hatte sie einen gesunden Jungen geboren, der auf den Namen Rodrigo getauft worden war – im Arm wiegte, bis er einschlief. Als Ruy auch zu später Stunde noch nicht erschienen war, entschloss sie sich, ihn zu holen. Leise klopfte sie an die Tür von Philipps Arbeitszimmer.

Adelante!“ Die Stimme des Königs klang abgelenkt. Als Ana eintrat, bemerkte sie auch, warum: Philipp und Ruy saßen über ein Schachbrett gebeugt und boten ein Bild angestrengten Nachdenkens.

„Guten Abend, Don Felipe! Verzeiht, wenn ich störe.“

Er lächelte; die nicht zu förmliche, doch auch nicht zu vertraute Anrede hatte sich stillschweigend zwischen ihnen etabliert, und er genoss die leichte Ironie, die stets darin lag. „Ihr stört nicht, Doña Ana. Kommt herein!“

Als sie zu den beiden trat, wandte Ruy sich ihr mit entschuldigendem Lächeln zu. „Du wartest sicher schon auf mich. Wir sind gleich fertig, wir beenden nur noch diese Partie.“

„Das dauert höchstens noch fünf Züge“, bemerkte Philipp mit siegessicherem Gesicht.

Ana trat an das Brett, betrachtete sachkundig die Figuren und sagte zu Ruy: „Du musst deine Dame schützen.“

„Ich weiß!“ Mit überlegener Geste, doch leider mit weniger Überlegung machte er den nächsten Zug.

„Das war keine gute Idee, mein lieber Freund“, grinste Philipp, als er ebenfalls zog und seinen Vorteil sofort nutzte.

Ana griff ein. „Jetzt ist dein König auch in Gefahr, mi corazón. Nimm den Turm, um ihn zu schützen.“

„Ich weiß schon, was ich tue!“ Gereizt zog Ruy erneut.

„Schach.“ Philipp bemühte sich, nicht allzu triumphierend zu lächeln.

Ana schüttelte resigniert den Kopf, und Ruy, der das bemerkt hatte, stand beleidigt auf. „Spiel du doch weiter, du kannst es ja anscheinend besser!“

„Vielleicht...“ Ana nahm auf seinem Stuhl Platz und brachte mit dem nächsten Zug erst einmal ihren König in Sicherheit. Im Verlauf der nächsten halben Stunde musste Philipp dann feststellen, dass sie eine gnadenlose Gegnerin war: Wiederholt brachte sie ihn in arge Bedrängnis, und nur mit Mühe und Not schaffte er es, sich aus der Gefahr zu befreien. Ruy verfolgte das Spiel fasziniert – er hatte von diesen Fähigkeiten seiner Frau nichts gewusst.

Schließlich sah Philipp Ana skeptisch an. „Remis?“

„Remis.“ Sie nickte zustimmend.

Philipp erhob sich langsam. „Ich bin sehr beeindruckt von Eurem Können, Doña Ana. In Anbetracht dieser ausweglosen Situation noch ein Remis zu erreichen, verdient größte Anerkennung.“

Sie lächelte. „Es war mir ein Vergnügen, Don Felipe.“

Er überlegte kurz. „Wie wäre es morgen mit einer neuen Partie?“

„Es ist mir eine Ehre!“ Sie errötete vor Freude.

Ruy machte sich mit einem dezenten Hüsteln bemerkbar, und Ana erinnerte sich daran, wie spät es war. „Wir werden jetzt gehen. Gute Nacht, Don Felipe!“

Der König verabschiedete sich mit dem üblichen Handkuss, und Ruy und Ana wandten sich zum Gehen, doch an der Tür drehte sie sich noch einmal um, um Philipp ein strahlendes Lächeln zu schenken. „Bis morgen, mein König!“

Bei ihrem Anblick durchrieselte ihn plötzlich und unerwartet ein Schauer der Vorfreude. „Bis morgen.“

Ana traf den König von nun an regelmäßig zum Schachspielen, und zwischen ihnen entwickelte sich ein enges Vertrauensverhältnis, das trotz der vereinten Anstrengungen der Klatschmäuler bei Hofe Ruy nicht im Geringsten beunruhigte. Er liebte seine Frau und vertraute sowohl ihr als auch Philipp blind; und außerdem war er durch seine immer wichtiger werdende Stellung am Hof zu sehr in Anspruch genommen, um sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Immer klarer zeichnete sich die Gegnerschaft zwischen ihm und dem Herzog von Alba ab. Riet Alba zum Krieg, trat Ruy für Frieden ein, argumentierte Alba zugunsten harten Durchgreifens, vertrat Ruy eine Politik der Milde. Philipp hörte sich die Streitereien ruhig an und versuchte, sich eine Meinung zu bilden, ohne einen der beiden vor den Kopf zu stoßen.

Ruy war mit dem Gang der Dinge recht zufrieden, und so zog er sich mitunter gern auf sein Landgut in Pastrana zurück und ließ die Entwicklung bei Hofe in den Händen seiner Freunde und Parteigänger. Er liebte diese ruhigen Wochen auf dem Land, die er an Anas Seite verbrachte, und auch sie lernte das Landleben schnell schätzen. Auf ihr Drängen hin hatte Ruy in Pastrana ein kleines Gestüt angelegt, und so verbrachte sie einen Großteil ihrer Zeit damit, junge Pferde zuzureiten. Auch an diesem Morgen galoppierte sie am Ufer des Tajo entlang; die aufgehende Sonne ließ ihr Haar aufstrahlen und verlieh auch dem kohlschwarzen Fell ihres Pferdes blendenden Glanz.

Sie befand sich bereits auf dem Rückweg zum Schloss von Pastrana, als sie Ruy erblickte, der langsam auf sie zugeritten kam. Als sie an seine Seite trabte, sah er sie liebevoll an. „Ich liebe dein Haar, wenn es vom Wind verweht wird“, sagte er leise und lächelte neckend. Dann wurde er ernst. „Ich habe mir Sorgen gemacht, als du heute Morgen beim Aufwachen nicht neben mir lagst.“

„Es tut mir leid, dass ich dir nicht gesagt habe, dass ich ausreite, aber ich wollte allein sein. Ich musste nachdenken.“

„Und du meintest, du könntest deine Gedanken nicht mit mir teilen?“ Er wirkte verletzt.

„Ich dachte, es würde dir vielleicht nicht gefallen, zu hören, was ich denke.“

„So? Was denkst du denn?“

Ana zögerte. „Ich habe über deine Stellung bei Hofe nachgedacht, über die Verantwortung, die du trägst, und ich glaube, dass diese Last irgendwann zu schwer für dich werden wird. Gegen einen Mann wie Alba zu arbeiten ist nicht nur gefährlich, sondern auch kräftezehrend, und früher oder später...“ Sie brach ab.

„Früher oder später – was?“

„Ich möchte dich nicht verlieren, Ruy.“

Er sah sie ungläubig an. „Glaubst du, dass Alba versuchen wird, mich zu beseitigen?“

„Nein, das traue ich ihm nicht zu. Aber ich fürchte, dass du an der ständigen Überforderung, der du dich aussetzt, zugrunde gehen könntest.“

Ruy nahm ihre Hand. Ihre Besorgnis rührte ihn. „Ich verstehe, warum du dir Sorgen machst, und manchmal würde ich auch lieber heute als morgen den Hof verlassen und nur noch mit dir auf meinen Ländereien leben. Aber eins musst du einsehen: Auf dem spanischen Thron sitzt mein bester Freund, und diesen Freund werde ich niemals im Stich lassen, schon gar nicht, wenn er mich so dringend braucht wie jetzt.“

Ana lächelte. „Philipp bedeutet dir viel, nicht wahr?“

Ruys Stimme wurde weich. „Sehr viel.“

„Du hast mir nie erzählt, wie eure Freundschaft begann. Ich weiß nur, dass ihr als Jungen gemeinsam unterrichtet wurdet.“

„Nun ja, ich war damals schon zwanzig Jahre alt, also kein Junge mehr. Ich war so etwas wie ein Aufpasser für Philipp; er war neun, musste sich daran gewöhnen, seine geliebte Mutter nicht mehr so oft zu sehen wie in den Jahren seiner frühen Kindheit und lenkte sich mit jeder Menge Unsinn von den Gedanken an sie ab.“

Ana lachte leise, als sie sich einen fünfundzwanzig Jahre jüngeren Ruy vorstellte, der den schmollenden Philipp wegen eines Streichs zurechtwies. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so beherrschter Mensch wie Philipp sich jemals wirklich wie ein Kind benommen hat.“

„Oh doch, das hat er... Auch wenn er seine Gefühle schon damals erstaunlich gut verbergen konnte.“ Für einen Moment verlor sich Ruys Blick in liebevoller Erinnerung. „Luis de Requesens, der Sohn des kaiserlichen Fechtmeisters, und Philipp waren als Jungen unzertrennlich, und ich war für sie eine Art älterer Bruder, eine Respektsperson. Ich hatte etwas Angst vor dieser Verantwortung, schließlich war Philipp der Sohn des Kaisers, doch die beiden wurden sehr schnell meine Freunde – und sind es bis heute.“ Er zögerte einen Augenblick. „Aber es gab ein Ereignis, das meine Freundschaft zu Philipp für immer besiegelt hat.“

Ana zügelte ihr Pferd und sah ihn an. Sie spürte, dass ihn die Erinnerung noch immer bewegte. „Was ist damals passiert?“

„In der Gruppe von Pagen, die mit Philipp unterrichtet wurden, gab es einen anderen jungen Mann, Alejandro de Montelibán, der nur wenig jünger war als ich – siebzehn oder achtzehn. Er war ein aufbrausender Kerl und wahrscheinlich neidisch auf meine Stellung als Philipps Freund, jedenfalls hasste er mich und versuchte mich ständig zu provozieren. Eines Tages kam er im Streit mit mir so in Rage, dass er seinen Dolch zog und auf mich losging. Ich war auch bewaffnet und habe mich gewehrt, und das Ganze hätte ziemlich böse ausgehen können, wenn Philipp nicht dazwischengegangen wäre.“

„Ein neunjähriger Junge gegen zwei erwachsene, bewaffnete Männer?“

„Man sieht es Philipp vielleicht nicht an, aber er hat viel Mut, besonders wenn es darum geht, seine Freunde zu verteidigen. Er hielt Alejandro fest und konnte ihn tatsächlich am Angriff hindern, aber mich hielt leider niemand fest. Mein Dolch verletzte Philipp über dem linken Auge, bevor ich meinen Ausfall abfangen konnte.“

Ana erschrak. „Du hast den Thronfolger verletzt? Und trotzdem hat Karl dich am Leben gelassen?“

„Warte ab – ich sagte ja, Philipp verteidigt seine Freunde sehr mutig. Der Kaiser bekam natürlich Wind von der Sache und verurteilte mich zum Tode, obwohl Philipp immer wieder beteuerte, dass mich keine Schuld träfe. Ich bereitete mich schon darauf vor, die letzte Beichte abzulegen, als mir mitgeteilt wurde, dass ich auf Bitten des Infanten freigelassen würde.“

„Wie hat Philipp es geschafft, seinen Vater zu erweichen?“

„Er erzählte mir später, dass er Karl zuerst auf Knien und unter Tränen um mein Leben angefleht habe.“ Ruy machte eine Pause und ließ Ana Zeit, zu ermessen, wie stark eine Freundschaft sein musste, für die ein so stolzer Mensch wie Philipp zu einer solchen Selbsterniedrigung fähig gewesen war. „Und als das nichts half, verkündete er vor Karl und seinen engsten Beratern, er werde nichts mehr essen, bis ich wieder auf freiem Fuß und von jeglicher Schuld freigesprochen sei. Im schlimmsten Fall sei er bereit zu sterben.“

„Und die Aussicht, seinen einzigen Sohn zu verlieren, hat Karl dazu gebracht, dich zu begnadigen.“

„Richtig. Philipp hielt Wort und rührte vier Tage lang keine Mahlzeit an, und als Karl sah, dass es seinem Sohn ernst war mit dem, was er gesagt hatte, ließ er mich frei.“

Der junge Wallach, den Ana ritt, spürte, wie die Anspannung seiner Reiterin nachließ, und begann unruhig zu tänzeln. Mit einem leichten Druck ihrer Fersen ritt Ana an, und Ruy folgte ihr. Für einige Minuten herrschte Schweigen, dann sagte Ana leise: „Jetzt verstehe ich vieles besser. Verzeih mir, dass ich dich dazu bewegen wollte, weniger bei Hofe zu weilen. Du stehst in Philipps Schuld, und ich weiß, dass du das ernster nimmst als die Gefahr, in die Albas Intrigen dich bringen könnten.“

Ruy ritt näher an seine Frau heran und legte den Arm um ihre Taille. „Es gibt nichts zu verzeihen, mein Liebling.“

Ana schien immer noch tief in Gedanken zu sein. „Ich wusste nicht, dass Philipp so selbstlos handeln kann.“

„Er ist ein guter Mensch, Ana, auch wenn viele das Gegenteil behaupten, und wenn ihn ein Fanatiker wie Herzog Alba ständig zum Krieg drängt, braucht er jemanden, der ihm den Rücken stärkt und sich für Frieden einsetzt.“

„Und dieser Jemand bist du.“

„Richtig. Ich verdanke Philipp so viel – nicht zuletzt meinen gesellschaftlichen Rang, der mir bei deinem Vater die Türen geöffnet hat. Und deshalb muss ich irgendwie versuchen, ihm wenigstens einen Teil dessen zurückzugeben, was er mir gegeben hat, verstehst du?“

Sie sah ihn eindringlich an. „Egal, was du tust, Ruy: Du darfst niemals vergessen, dass ich dich liebe. Versprichst du mir das?“

„Wie könnte ich das je vergessen?“ Er küsste ihre Hand und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Lass uns zum Schloss zurückreiten – der Morgen ist noch jung, mein Schatz...“

„Ich hoffe, du sitzt fest im Sattel. Ich werde nicht auf dich warten!“ Sie wendete ihr Pferd, so dass das Ufer des Tajo frei vor ihr lag.

Ruy nahm die Zügel auf und rief abenteuerlustig: „Wohin geht der Weg?“

„Wohin der Wind weht, der alle Wege geht.“ Ana galoppierte an. „Den Wind kann niemand aufhalten!“ rief sie lachend, und Ruy gab seinem Pferd die Sporen und folgte ihr.

Der Frühling hatte Einzug in Madrid gehalten, und die kleine, fast noch dörfliche Stadt, die sich gewissermaßen über Nacht als Hauptstadt Spaniens wiedergefunden hatte, war lebendig wie nie zuvor. Straßen, Häuser und Adelspaläste wurden gebaut, die Märkte zogen Händler aus ganz Kastilien an, und selbst die ausländischen Botschafter begannen sich an ihren neuen Lebensmittelpunkt, der so gar nichts mit dem strengen, düsteren Toledo gemeinsam hatte, zu gewöhnen.

Die Entscheidung für Madrid war Philipp nicht leicht gefallen. Spanien hatte nie eine feste Hauptstadt gehabt, und Madrid hatte außer einer zentralen Lage wenige Vorteile. Doch im Gegensatz zu Toledo gab es hier Platz für königliche Bauten und für Wohnhäuser, und Elisabeth, die den schmucklosen Lebensstil an Spaniens Hof bemängelt hatte, würde im Alcázar, der aus- und umgebaut wurde, endlich prunkvolle Bälle und Empfänge geben können. Nach einiger Zeit genoss der König es sogar, dem Wachsen seiner Hauptstadt zuzusehen, denn er hatte der aus seiner Kronprinzenzeit stammenden Begeisterung für Architektur nachgegeben und an vielen Plänen für die entstehenden Bauten selbst mitgearbeitet; und wenn er jetzt aus den Fenstern des Alcázar auf die Stadt sah, erfüllte ihn dieser Anblick jedes Mal mit Stolz.

Elisabeth hatte sich über die endgültige Entscheidung für Madrid sehr gefreut, denn Toledos Enge bedrückte sie, und das laute, quirlige Leben in der neuen Hauptstadt glich mehr der Atmosphäre, die sie aus Paris gewöhnt war. Ihre Hofdamen beschwerten sich zwar über die mangelnde Achtung, die ihnen die Stadtbewohner entgegenbrachten, aber das amüsierte Elisabeth mehr, als dass es sie interessierte, denn auch Ana hatte Gefallen an Madrid gefunden, und das Stadthaus, das sie zusammen mit Ruy vor kurzem bezogen hatte, diente den beiden Frauen oft als Ausgangspunkt für eine Erkundungsfahrt durch die Stadt und ihre Umgebung.

Doch an diesem Nachmittag war alles anders; als Ana sich zum Alcázar fahren ließ und Elisabeths Gemächer betrat, bemerkte sie sofort, dass ihre Freundin nicht zu einem Ausflug aufgelegt war. Nach einigen Minuten eines mehr pflichtbewusst als erfreut geführten Gesprächs ergriff Ana die Initiative. „Der Tag ist so schön, warum bist du so traurig?”

Elisabeth sah ruckartig auf und wirkte fast erschrocken, als sie antwortete: „Ich bin nicht traurig, ich bin…“ Sie zögerte und fuhr dann etwas heftig fort: „Ach, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll.”

Ana legte ihr sanft die Hand auf die Schulter und sagte: „Du weißt, dass du mir alles sagen kannst.”

Zögernd und leise gestand Elisabeth: „Es hat – mit meiner Ehe zu tun.”

„Behandelt Philipp dich etwa schlecht?” fragte Ana ungläubig.

„Nein, aber…” Sie schlug die Augen nieder. „Ich habe dir ja erzählt, dass er mich bisher im Bett nicht angerührt hat.“

„Wofür du ihm auch sehr dankbar warst.“

Elisabeth ging darauf nicht ein. „Gestern Nacht haben wir uns zum ersten Mal geliebt.“

Ana erahnte das Problem und fragte vorsichtig: „War Philipp nicht rücksichtsvoll genug? Du bist immerhin noch sehr jung.”

Elisabeth hatte sichtlich Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu schildern. „Nein, es ist nur... Ich hatte mir das alles etwas anders vorgestellt! Ich meine, ich weiß ja, dass Frauen an der Erfüllung ihrer ehelichen Pflichten keinen Gefallen finden müssen, aber…”

Ana, die sich in ihrer Ahnung bestätigt fühlte, vollendete den Satz: „Aber wie immer hat eine Kammerzofe zuviel geplaudert und dir erzählt, dass man dabei durchaus Spaß haben kann. Und den vermißt du jetzt.”

Elisabeth nickte erleichtert. „Genau! Weißt du, es ist ja nicht so, dass Philipp nicht zärtlich zu mir war, aber ich konnte diese Nacht einfach nicht so genießen wie er.”

„Hast du ihm das gesagt?” fragte Ana.

„Um Gottes willen, nein!”

Ana sah ihrer Freundin eindringlich in die Augen. „Das wirst du aber müssen. Oder vielleicht musst du es ihm nicht direkt sagen, aber auf jeden Fall solltest du ihm zeigen, was du möchtest.”

Elisabeth sah alarmiert auf: „Zeigen?”

Ana lächelte verständnisvoll. „Ich weiß, das klingt sehr verworfen, aber wenn du willst, dass es in Zukunft anders wird, darfst du deine Wünsche nicht für dich behalten.”

Elisabeth war diese Wendung des Gesprächs sichtlich unangenehm. „Aber wie soll ich denn... Ich kann doch nicht einfach seine Hand nehmen und…”

„Aber sicher! Philipp ist doch kein Hellseher; vielleicht denkt er, dass du – gewisse Dinge noch nicht zu schätzen weißt.”

Diese Bemerkung schien Elisabeth noch mehr zu verwirren. „Und wie kann ich ihm das Gegenteil beweisen?”

Ana sah sorgfältig musternd an ihrer Freundin herunter. „Wie wäre es mit einem neuen Kleid?”

„Was ist an meinem Kleid denn nicht in Ordnung?” Elisabeth war sichtlich betroffen.

„Für deine Zwecke brauchst du etwas Verführerisches, nicht so steif und züchtig wie die spanische Mode.”

Elisabeth sah nun ihrerseits an Ana herunter und stellte fest, dass ihre Freundin sich wie immer nicht besonders um die Modevorschriften für die Frauen der Grandezza gekümmert hatte. Zögernd bemerkte sie: „Ich glaube nicht, dass ich mich so wie du kleiden könnte. Es ist so freizügig…”

Ana lächelte und erinnerte sich an Ruys bewundernden Blick, als er sie am Morgen in ihrem Kleid gesehen hatte. „Lass uns einfach deine neuen Roben zusammen auswählen, wir werden schon etwas Passendes für dich finden.”

Wie immer setzte Ana ihre Idee sofort in die Tat um, und als wenig später ein eilig gerufener und sich hochgeehrt fühlender Schneidermeister im Alcázar eintraf, hatte sie Elisabeth überredet, ein Kleid anzuprobieren, das nicht nach spanischer, sondern nach englischer Mode geschnitten war. Sie entschieden sich für eine bordeauxrote Robe mit weiten, schwingenden Ärmeln und einem Ausschnitt, der nicht als skandalös, aber als außerhalb der Etikette betrachtet werden konnte; und nach einer weiteren halben Stunde, in der Ana ihre ganze Überredungskunst aufbot, erstand die Königin auch noch ein dünnes und die Reize der Trägerin nur mangelhaft verbergendes Unterkleid.

Als der Schneider den Palast verlassen hatte und Elisabeth sich nochmals im Spiegel betrachtete, erinnerte sich Ana an den eigentlichen Grund des Kleiderkaufs und sagte: „Und jetzt geh zu Philipp, er wird sehr angetan sein.” Sie konnte ein leichtes Lächeln nicht verbergen, da sie die Wirkung tiefer Ausschnitte auf den König aus eigener Erfahrung kannte.

Elisabeth sah sie an, und in ihren Augen stand Angst. „Aber ich weiß immer noch nicht, wie ich mich verhalten soll.”

Ana legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. „Lass dein Herz sprechen.”

„Mein Herz?”

„Gib dich deinen Gefühlen hin, zeig ihm, wie sehr du ihn liebst, und er wird dir zeigen, was es heißt, eine Frau zu sein.”

Elisabeth bemühte sich, ihre Angst zu unterdrücken, als sie den Gang zu Philipps Arbeitszimmer entlangging. Sie war sich schon seit einiger Zeit bewusst, dass sie viel mehr für ihn empfand als die bloße Faszination, die er in den ersten Monaten auf sie ausgeübt hatte, und sie hätte zu gern geglaubt, dass er ebenso fühlte. Doch sicher war sie sich nicht, und wieder einmal wünschte sie sich, ihre Mutter hätte ihr nicht nur gute Ratschläge bezüglich der Wichtigkeit einer spanisch-französischen Allianz, sondern auch einige Weisheiten über die richtige Führung einer Ehe mitgegeben.

Die Tür zum königlichen Kabinett stand wie meistens offen – Philipp mochte es nicht, sich in seinem eigenen Arbeitszimmer eingesperrt zu fühlen, wie er sagte. Elisabeth trat an die Tür und blickte vorsichtig ins Zimmer. Philipp hatte sie nicht bemerkt, er saß an seinem Schreibtisch und brütete über einem Dokument. Während des Lesens pfiff er leise vor sich hin. Elisabeth lächelte unwillkürlich, als sie die Melodie erkannte: Es war ein französischer Tanz, der auf dem Ball vor einigen Tagen gespielt worden war und den sie zusammen getanzt hatten. Philipp hatte ein gutes Ohr für Melodien und Lieder, und mehr als einmal hatte sie ihn leise singen hören, wenn er über seinen Papieren saß oder sich anderweitig unbelauscht glaubte.

Als er das Dokument niederlegte und sich nachdenklich durch die kurzen Haare fuhr, fasste sie sich ein Herz und trat einen Schritt ins Zimmer. Erfreut sah er auf. „Elisabeth! Du hier?”

Unsicher lächelte sie. „Ich wollte dich nicht stören; wenn du arbeiten möchtest…”

Sein Blick glitt an ihr herab, und er bemerkte wohlwollend: „Nein, bleib ruhig hier.” Er senkte die Stimme etwas und fuhr fort: „Du siehst bezaubernd aus heute Abend.”

Elisabeth errötete über das Kompliment. „Gefällt dir mein Kleid wirklich? Ich finde es ein bisschen gewagt.”

Philipp stand von seinem Stuhl auf und trat vor sie, was ihr Herz augenblicklich schneller schlagen ließ. Sein Lächeln wurde eine Spur anzüglich, als er feststellte: „Es betont genau die richtigen Stellen.”

Er zog sie sanft an sich und küsste sie, und Elisabeth erwiderte seine Zärtlichkeiten vorsichtig. Als er einen Schritt von ihr zurücktrat, stand ein etwas schiefes Lächeln in seinem Gesicht. „Ich schätze, ich habe für gestern Nacht nicht unbedingt eine Auszeichnung als begnadeter Liebhaber verdient, oder?“ fragte er langsam. Sie errötete, und er fuhr fort: „Ich weiß, dass es für dich eine zwiespältige Erfahrung war, aber ich verspreche dir, das wird sich ändern. Du musst mir nur zeigen, was du willst.“

Wieder küsste er sie, und Elisabeth erinnerte sich an Anas Rat. „Hast du noch viel zu tun?” fragte sie, während sie zärtlich seinen Nacken streichelte.

Philipp seufzte. „Viel zu viel”, antwortete er und fuhr leise fort, „aber das kann warten.” Vorsichtig begann er ihren Hals zu küssen, und Elisabeth spürte ein bisher nicht gekanntes Verlangen in sich aufsteigen. „Lass uns in deine Gemächer gehen, Liebster”, sagte sie leise.

Diese Nacht änderte alles zwischen ihnen; und Ana wußte am nächsten Morgen genau, was der Grund dafür war, dass sie ungewöhnlich lange auf ihre Freundin warten musste…

Schach dem König

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