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Ohne Moos nichts los

Als Student ist man chronisch klamm - Miete für die Studentenbude, Essen & Trinken, Uni-Sachen (Kopieren, Bib, Semesterticket,…), Partys und mehr rauben einem viel Geld. Nur wie drankommen, wenn die Eltern zu viel verdienen, um Bafög berechtigt zu sein aber zu wenig, um einen zu unterstützen? Neben Nebenjobs sind Studienkredite und Bildungsfonds und -kredite mögliche Geldquellen: Was unterscheidet die einzelnen Angebote? Was sind Vor- und Nachteile?

Studienkredite sind Kredite, die sowohl von staatlicher Seite als auch privaten Banken angeboten werden. Anders als bei einem normalen Kredit, wird nicht eine Geldsumme auf ein Mal ausgezahlt, sondern monatliche Zahlungen ausgeschüttet. So kann man nicht von Anfang an den Großteil der Kreditsumme ausgeben, sondern monatlich mit dem Geld haushalten. Zurückzuzahlen ist die volle Kreditsumme zzgl. Zinsen, anders als beim Bafög, bei dem man nur 50% abstottern muss. Der bekannteste Studienkredit-Anbieter ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Private Banken, wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank, bieten kein eigenes Modell an, sondern vermitteln lediglich einen Kredit bei der KfW. Anders die Sparkassen und Volksbanken: sie bieten ein eigenes Modell für Studienkredite mit anderen Rückzahlungsfristen als die KfW.

Vorteile: Anders als beim Bafög ist die Förderung nicht vom Einkommen der Eltern abhängig, außerdem wird keine Kreditsicherheit vorausgesetzt und die Kreditvergabe erfolgt unabhängig vom Studienfach.

Nachteile: Der Kredit muss in voller Höhe zurückgezahlt werden, oft wird bei der Kreditvergabe eine Altersbeschränkung angesetzt: etwa 18 bis 44 Jahre bei der KfW, außerdem ist die maximale Studiendauer vorgegeben sowie die Rückzahlungsdauer genau festgelegt.

Bildungskredit

Bildungskredite unterstützen einen nur in den letzten beiden Semestern des Studiums, damit man sich ganz auf die Abschlussarbeiten und Prüfungen konzentrieren kann. Die Vor- und Nachteile sind dieselben wie die eines Studienkredits.

Bildungsfonds

Bildungsfonds bieten ausschließlich private Kreditinstitute an. Auch Bildungsfonds sind Kredite, zurückgezahlt wird allerdings einkommensabhängig: Dazu wird vorab ein Prozentsatz des späteren monatlichen Brutto-Einkommens festgelegt, der nach dem Berufseinstieg über eine bestimmte Dauer zurückgezahlt wird.

Vorteile: Bildungsfonts sind unabhängig vom Einkommen der Eltern, zinsfrei und die Rückzahlung beginnt erst, sobald eine Anstellung gefunden ist - und das als Prozentanteil des Monatsgehalts.

Nachteile: Für die Förderung ist eine Bewerbung erforderlich, nicht alle Studiengänge und nicht alle Hochschulformen werden gefördert. Die Förderung einer Kunst-, Film- oder Theaterhochschule ist beispielsweise aktuell nicht möglich. Auch ein Bachelor für Ausbildungsberufe, wie Physiotherapeut, wird nicht gefördert. Außerdem fällt pro Bewerbung eine Bearbeitungsgebühr an.

Das sollte man bei der Wahl eines Anbieters für einen Studienkredit beachten

Drum prüfe, wer sich bindet: Ein genauer Anbietervergleich ist die beste Vorbereitung für eine fundierte und gute Entscheidung. Bloß weil die KfW der bekannteste Anbieter ist, muss es nicht das Angebot sein, das am besten zu einem passt. Oft unterscheiden sich die Studienkredite in kleinen, aber feinen Details. Auch eine Mischfinanzierung ist möglich. Hier gibt es unterschiedliche Modelle, beispielsweise die Aufnahme eines Kredits als Ergänzung zu einem geringen Bafög-Satz oder zu einem Nebenjob.

Also: Zu prüfen sind die genauen Voraussetzungen für den Kredit. Fragen wie "Wie alt dürfen Sie sein?", "Welche Staatsbürgerschaft brauchen Sie?", "Was wird gefördert, Erst- oder Zweistudium?" müssen beantwortet werden können.

Genug Vorlauf ist elementar: Die Mühlen in Kreditinstituten mahlen langsam. Tipp: Den Antrag mindestens drei Monate vor Studienbeginn stellen, damit zum Semesterbeginn alles geregelt ist.

Alle für einen, Einer für alle: Beratung ist in Finanzdingen nie schlecht - aber Vorsicht bei der Wahl des Beraters! Zu wählen sind unabhängige Stellen, z.B. eine Beratungsstelle des Studentenwerkes, die Eltern oder deren Bekannte.

Wie bei allen Verträgen gilt: Warnung vor dem Kleingedruckten. Auch wenns nervt und keiner möchte: Lesen! Vor allem auf die Rückzahlungsdauer und evtl. Ruhephasen sind Punkte, bei denen sich viele Anbieter unterscheiden. Bei Sparkassen gilt meist eine Rückzahlungsdauer von zehn Jahren und bei der KfW eine von bis zu 25 Jahren.

Außerdem nicht unwichtig: Man sollte sich sicher sein, dass das begonnene Studium das richtige für einen ist. Bei Studienabbruch: Soforttilgung.

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