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2. Verwandlung

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Wachsen heißt sich verändern. Vollkommen kann nur werden, wer sich oft verändert.

John Henry Newman

Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet. Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, als Gemeinde Jesu in diesem Frieden ein Leib zu sein. Dankt Gott dafür!

Kolosser 3,14-15

Wir leben in einer Welt, in der wir uns kaum retten können vor den Bildern, die uns vorschreiben, wer wir zu sein und wie wir auszusehen haben. Von der Kleidung bis zum Lebensstil und von der Persönlichkeit bis hin zur Figur – die Bilder zeigen uns, wie wir attraktiv, begehrenswert und angesagt sind und den Ansprüchen genügen. Und falls wir nicht gut genug sind, müssen wir uns ändern. Wir müssen uns darum bemühen, so zu werden, wie das Bild es vorgibt. Wir müssen zu der Person werden, die wir sein wollen. Wir müssen diese Fettpolster bekämpfen und jenes Gewicht gestemmt bekommen, diese speziellen Klamotten tragen, jene Sorte Kinn liften lassen und diesen Schritt in der Karriere tun. Sofern ich nur hart genug arbeite, kann ich mich selbst neu erschaffen.

Im christlichen Glauben geht es auch um Veränderung. Aber die befreiend gute Nachricht ist, dass ich mich nicht verbiegen muss, um jemand anders zu werden. Ich darf damit aufhören, dem leeren Glanz eines Bildes nachzujagen, das mich verführt hat. Ich darf damit aufhören, mich selbst schlecht zu machen und zu wünschen, ich sei jemand anderes. Ich darf stattdessen ich selbst werden. Ich selbst: der letztendlich einzige Mensch, in den ich mich wirklich verwandeln kann. Ich selbst, so wie Gott mich beabsichtigt hat. Größer kann eine Veränderung allerdings nicht sein, denn was sie voraussetzt, ist eine völlige Neuorientierung meines Lebens: Um mich selbst zu finden, so wie Gott mich gewollt hat, muss ich mich erst selbst verlieren. Ich muss aufhören so aussehen und handeln zu wollen, wie die Welt es von mir erwartet. Vielmehr muss ich nach dem fragen, was Gott sagt. Wie sieht der Mensch aus, zu dem er mich machen möchte? Mit dieser wichtigen Frage beginnt ein Prozess der Veränderung, der ein Leben lang andauert, es ist der Beginn der Pilgerreise eines Christen. Diese von Gott gewollte Veränderung macht uns nicht zu einem anderen. Sie verwandelt uns in uns selbst.

In seinem Herzen bewahrt Gott ein Bild von jedem einzelnen von uns, so wie sie oder er sein kann. Das, was er in uns tut, gleicht der Arbeit eines Restaurators von Gemälden: Er bringt das wunderschöne Bild zum Vorschein, das unter der dicken Schmutzschicht bereits wartet. All die falschen, so verführerischen Bilder werden entfernt und wir sehen das Bild Jesu Christi, der in uns wohnt. Manchmal geschieht dies auf dramatische und entlarvende Weise, viel häufiger aber sanft und reinigend. Immer jedoch geht es darum zu verstehen, wo ich stehe im Verhältnis zu anderen. Jesus fasst das Gesetz und die Propheten zusammen mit dem Gebot, wahrhaft sich selbst, den Nächsten und Gott zu lieben. Drei Dinge, die nicht voneinander getrennt werden können. Wenn ich verwandelt werde in einen Menschen, der zu solch einer Liebe fähig ist, dann werde ich zu dem, was Gott in mich hineingelegt hat. Dann bin ich vorbereitet für den Himmel. Das nennen wir Verwandlung oder Heiligung. Ein schwieriger, aber schöner Weg. Allerdings ist er nicht Folge unserer eigenen Anstrengung, sondern hängt davon ab, ob wir es zulassen, von Gott geliebt zu werden, und ob wir uns von ihm verändern lassen.

Und wie soll das gehen? Wichtig sind vor allem unsere inneren Einstellungen und eine sich immer mehr vertiefende Beziehung zu Gott. Unser wahres Selbst entdecken wir nur in Beziehung zu ihm, und die innere Verwandlung fließt über und zieht ein verwandeltes Leben nach sich.

Als Christ leben

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