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Der Garten der Liebe

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Freue dich so, wie wir uns mit dir freuen. Denn zur Freude ist doch aller Anlass, wenn sich jetzt deine tiefsten Wünsche nach Nähe, Liebe, Vertrauen und Geborgenheit zu realisieren beginnen. In dieser Freude liegt eine große Kraft. Sie strahlt nach außen und kann anderen Menschen bei ihrem Transformationsprozess helfen. Du solltest sie mit der Zuversicht verbinden, selbst etwas Wundervolles zu erleben und zugleich jemand anderem etwas Wundervolles zu schenken – das Wunder der Liebe. In diesem Wunder zeigt sich die Folge deiner Sehnsucht und deines Handelns. Solange du mit deiner Liebe verbunden bist, kann kein schlechtes Resultat entstehen.

Ihr Menschen seht immer zuerst eure Ängste. Ihr vertraut nicht darauf, dass ihr von der unendlichen Liebe geleitet seid. Eure Ängste sind Projektionen eures Ego, das die Tendenz hat, eure Wahrnehmung zu verengen. Verengen und Angst – das ist fast das gleiche Wort bei euch, derselbe Ursprung. Die Angst, aus der Verengung hinauszutreten in den weiten Raum von Liebe und Licht. Dieser Raum, diese plötzliche Freiheit – oft nach vielen Jahren von beengenden Beziehungen oder einer eingeengten Denkweise – macht euch Angst. Dabei ist es nur die Wahrnehmung eures eigentlichen Zustandes, eurer eigenen Unbegrenztheit, eurer möglichen Weite oder Ausweitung.

Plötzlich steht ihr da vor einem wundervollen Garten. Alles ist schon vorbereitet für euch, jahrelange, wenn nicht sogar jahrzehntelange Mühen liegen hinter euch, irgendwo war da immer der Wunsch, diesen Garten zu finden. Und dann steht ihr an der Schwelle des Gartens – euch stockt der Atem vor all dem Schönen, was ihr da vor euch seht oder erahnt – und habt nun auf einmal Angst davor, die Schwelle zu überschreiten. Viele Menschen haben sich an dieser Stelle einfach umgedreht und sind zurückgegangen. Die Folge war vermehrtes Leiden in den alten Verhältnissen.

Habt ihr nicht alle schon öfter vor diesem Garten gestanden? Vielleicht war er für den einen kleiner und für den anderen größer, aber immerhin, es war der Garten der Wünsche. Und habt ihr nicht alle schon diese Erfahrung des angstvollen Zurück gemacht? Habt ihr euch nicht schon öfter gesagt: „Ich bin es nicht wert.“ Oder: „Ich werde es dort nicht lange aushalten können.“ Oder: „Wo es so schön ist, da muss es auch einen Haken geben.“ Darin seid ihr Menschen wirklich Meister. Selbst in der erhabensten Situationen fällt euch noch etwas Negatives ein. Warum? Weil ihr es nicht gewohnt seid, so viel Schönes und Lichtes zu erblicken. Viele von euch können es nicht mit ansehen, wenn glückliche Menschen in ihrer Nähe sind. Sie versuchen sie wieder aus ihrem Glückszustand herauszustoßen oder, falls sie damit erfolglos bleiben, dann wenden sie sich selber ab und fliehen aus dieser Situation. Wieviel besser wäre es doch, wenn sie den Mut aufbringen würden, dazubleiben und ein wenig an dem Glück teilzuhaben, ein wenig von dieser Schwingung in sich aufzusaugen!

Wir geben dir den Rat: Geh in den Garten der Liebe hinein! Nimm sie bei der Hand und mache ihr Mut! Vielleicht geht es ja auch umgekehrt und du brauchst ihre Aufmunterung. Habt kein schlechtes Gewissen, denn solange ihr mit euren Herzen in Verbindung bleibt, wird sich alles zum Guten fügen. Wir sagten dir ja letztlich schon, dass dein Handeln mitunter kleinere oder größere Erschütterungen auslösen kann. Schrecke nicht davor zurück, denn auch diese Erschütterungen, ja die Schmerzen, die zeitweilig als Resultat andere Menschen treffen können, sind ein Stück Liebe. Du gibst vielleicht einem alten Seelenfreund die Chance, über sich nachzudenken und sein Leben neu in Angriff zu nehmen, es zu überdenken und umzuformen sowie seine früheren Motivationen zu klären. Es kann nicht immer alles nur in Harmonie verlaufen, aber alles dient letztlich dazu, die Dinge wieder in Harmonie zu bringen. Und das wünschst du dir doch auch.

… Auch beim Sterben geht es um das Überschreiten einer Schwelle. Sie ist nur um einiges höher als diejenige, vor der du gerade stehst, doch gibt es auch gewisse Gemeinsamkeiten. Hinter dieser Schwelle wartet eine wundervolle, weite und lichtvolle Landschaft auf alle, die über diese Schwelle gehen. Aber es gibt auch eine Alternative und jeder hat die Wahl. Die meisten Wesen scheuen sich, in diese lichtvolle Weite einzugehen, weil sie es von ihrem irdischen Leben gewohnt sind, am Materiellen verhaftet zu sein – eine imaginäre Sicherheit. Sie erliegen der Versuchung, einen scheinbar einfacheren Weg zu gehen, in vertrauten Kreisen mit anderen Wesen zu bleiben und in vertrauten inhaltsleeren Betätigungen des Geistes. Du hast es einmal sehr schön als eine Kneipenszene beschrieben.

Darum spielt ja eure gesamte Lebensführung so eine große Rolle, weil ihr wahrscheinlich auch im Sterben und danach daran festhalten werdet. Bestimmte grundlegende Muster sind in der Seele eingespeichert und sie wird sie befolgen, egal in welcher Welt. Verändern könnt ihr dieses Muster am besten in eurem irdischen Leben, aber das ist oft unbequem. Darum scheuen sich die meisten Menschen davor. Um die Schwelle bewusst zu überschreiten und dem strahlenden Licht entgegengehen zu können, wenn ihr aus diesem Leben scheidet, ist es nötig, vorher zu üben. Auf der Erde habt ihr zahlreiche Möglichkeiten dazu. Je mutiger ihr seid, indem ihr einfach eure Ängste und Bedenken fallen lasst, desto leichter fällt es euch von Mal zu Mal. Desto mehr Schwellen werdet ihr auch erreichen und bei jeder immer leichter hinübergehen. Natürlich werden sie höher und schwieriger, wenn ihr eine Sorte gemeistert habt. Das ist wie beim Springreiten: Die Hindernisse werden immer höher und ihr müsst eure innere Kraft so gut zu lenken verstehen, dass sie die Hindernisse nicht reißt oder gar vor ihnen verweigert.

Die Schwelle des Gartens, vor dem du jetzt stehst, ist nicht unendlich hoch. Gestatte dir den Eintritt und genieße, was immer du dort findest. Habe keine Angst, dass die Pflanzen dort wieder verdorren könnten. Der Kreislauf eurer irdischen Natur von Entstehen, Reifen, Verwelken und Wiedererstehen funktioniert genauso wie derjenige eurer Seele. Es ist ein ewiger Prozess der Veränderung, in dem es nichts von absoluter Dauer und Sicherheit gibt. Schau einmal, wie ein Kind wächst: Es wächst von klein auf, anfangs noch ganz unselbstständig und hilfsbedürftig. Allmählich wachsen seine Kräfte, zuerst die des Körpers, später auch die des Verstands. Es lernt, Dinge zu tun und zu lassen. Schließlich wird es immer selbstständiger und löst sich von seinen Eltern, sucht sich seinen eigenen Platz, seine eigene Gemeinschaft. Haltet sie nicht fest, eure Kinder! Habt Vertrauen, dass alles, was ihr in ihnen gesät habt, eines Tages zur Blüte und zur Reife gelangt. Vertraut ihnen, so wie ihr euch selbst vertrauen sollt. Auch das ist ein Aspekt der Liebe. – Was nun die Liebe zwischen Mann und Frau anbelangt, so lasst auch dort Vertrauen wachsen, gebt euch Geborgenheit, nährt eure Körper und eure Seelen. Lasst euch spüren, wie gut das tut! Lasst eure Gedanken und sogar eure Gefühle los, seid ganz im Augenblick und werdet so zur Ewigkeit. Seid gesegnet und werdet selbst zum Segen für andere. Genießt eure Liebe, wir freuen uns mit euch. (15.02.1994)

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