Читать книгу Das Ende der Prüfungsangst - Thomas Werk - Страница 4

Оглавление

Mehr als Sie denken!

Und denken Sie vor allem immer daran: Sie sind nicht allein derjenige, der Prüfungsangst hat. Um Sie herum gibt es Tausende mit dem gleichen Problem. Denn in unserer modernen Leistungsgesellschaft geraten immer mehr Schüler, Studenten und Menschen im Arbeitsprozess in den Strudel dieser Pressionen. Es sind nämlich meist die Intelligenten und Fleißigen, die es packt. Sie haben Ehrgeiz und wollen es zu etwas bringen, setzen sich manchmal selbst zu stark unter Druck – aber unser System erwartet auch Perfektionismus, gut ausgebildete Kandidaten, die in jeder Situation ihre Aufgaben erfüllen. Insofern ist es auch ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite die Gejagten und auf der anderen Seite eine stark fordernde Gesellschaft.

Was ist Prüfungsangst genau?

Prüfungsangst (englisch: test anxiety) ist eine Art der sozialen Bewertungsangst (soziale Phobie). Sie ist demnach eine Angst vor der Bewertung der persönlichen Leistungsfähigkeit durch andere. Sie kann den Betroffenen daran hindern, im Rahmen einer Prüfung seine eigentlich vorhandene Leistung unter Beweis zu stellen.

Personen mit Prüfungsangst haben zunächst einmal eine Angst vor Gesichtsverlust. Sie stehen in einer Prüfung und werden zu einem Thema befragt oder haben in einer Klausur Aufgaben zu lösen. Fallen ihnen die entsprechenden Antworten nicht ein, fangen sie an zu zählen: Wie viele Punkte habe ich oder brauche ich noch, um den Test überhaupt zu bestehen? Plötzlich tauchen in ihnen innere Bilder über eine katastrophale persönliche Entwicklung auf, über Häme, Spott und Statusverfall. Und genau solche Bilder lösen wiederum Ängste bei den Betroffenen aus. Plötzlich sind grundlegende Kenntnisse weg, als hätte man sie nie gelernt oder gewusst.

Besonders gefährdet sind Menschen, die schon einmal ein Erlebnis über Misserfolg hatten. Sie meiden dann häufig anschließend nach einer solchen Begebenheit ähnliche Situationen. Weiterhin sind auch Personen gefährdet, die sich selbst permanent kontrollieren. Und natürlich Perfektionisten setzen sich immer wieder der Gefahr der Prüfungsangst aus.

Oft gehen Prüfungsängste auf negative Erfahrungen in der Kindheit zurück. Auch einzelne Erlebnisse einer starken Überforderung können der Auslöser sein. Grundsätzlich gilt aber: Prüfungsangst ist beileibe kein Schicksal, dem man sich auf Lebenszeit ergeben muss. Man hat sie einfach meist unbewusst erlernt, ohne sich in ihr zu verkrampfen. Erlerntes kann man deshalb auch wieder bewusst verlernen.

Prüfungsangst wird deshalb auch nur in ganz extremen Sonderfällen als Krankheit eingestuft. Zuzuordnen ist sie eher einer Sonderform der sozialen Bewertungsangst. Personen mit Lernbehinderung (oder auch einfach nur „faule“ Kandidaten) oder solche mit Vehaltensauffälligkeiten (Klassenclown) sind weitaus stärker von Prüfungsangst betroffen als eben die, die diese Probleme nicht haben.

Wie entsteht Prüfungsangst?

Wie der Name schon sagt, entsteht Prüfungsangst dadurch, dass man Angst oder die Symptome solcher Angst während einer Prüfung oder schon vorher verspürt. Einerseits hat das Auswirkungen auf die Leistung der betroffenen. Aber sie wird auch gerne von Prüflingen und ihnen nahestehenden Menschen dazu herangezogen, um schwache Leistungen oder auch plötzliche Denkblockaden zu erklären oder zu entschuldigen. Insbesondere bei Hochschulprüfungen können hin und wieder auch Prüfer selbst, wie wir oben bereits erfahren haben, ähnlichen Spannungen wie bei der Prüfungsangst selbst ausgesetzt sein. Sie sind dann aber weniger manifestiert und auch nicht mit irgendwelchen Sanktionen bedroht. Entweder sind die Prüfer Frischlinge in ihrem Fach oder sehen sich durch mitprüfende Kollegen zu sehr beobachtet und werden dann unsicher. Autogener oder heterogener Spannungsabbau – also selbst oder durch Übungsanleiter - steht dann sowohl Prüflingen wie auch Prüfern als Hilfsmittel zur Verfügung.

Das Ende der Prüfungsangst

Подняться наверх