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Lüge als angeblicher Selbstschutz

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Wir leben in einem weiteren Dilemma: Der Mensch ist so löchrig geworden wie ein Schweizer Käse. Wir sind gläsern, auch in unseren Gedanken. Allein die Datensammlungen im Internet machen unser Verhalten, unsere Vorlieben und Interessen für jedermann abrufbar. Ist es da nicht allzu verständlich, dass wir tagein tagaus unsere wahre Identität verbergen – und lügen? Lügen aus reinem Selbstschutz – darf man das? Man rät ja sogar, Phantasienamen und –Profile anzulegen. Die Lüge an und für sich hat einen anderen Stellenwert bekommen. Seien Sie also generell vorsichtig, im Web Ihre wahre Identität, Telefonnummer oder Adresse preiszugeben, geschweige denn, Ihre Kontonummer und Geheimzahl. Da müssen Sie sich schon verdammt sicher sein.

Aber wie so oft entscheiden ja leider Emotionen, und wenn es vorgegaukelte Gefühle sind. Unsere Zeit begünstigt also das Flunkern, und warum dann nicht auch an der Supermarktkasse, ob man Biobananen oder normale eingepackt hat, bei der Politesse, ob man vielleicht gerade erst angekommen ist und eben einen Parkschein ziehen wollte, bei der Lehrerin über die nicht erledigte Hausarbeit, bei den Eltern über den Drogenkonsum und so weiter. Wir lügen, dass sich die Balken biegen.

Der Pinocchio-Effekt

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