Читать книгу Der Frühling kommt! - Tilman Janus - Страница 3

DER STECHER

Оглавление

Alle hatten eins, nur ich nicht. Die Kumpels, die auf dem Bock saßen, also unsere Fernfahrer sowieso, die Lagerarbeiter, die Montagespezialisten und sogar die blassen Kollegen im Büro, zu denen ich gehörte. Alle hatten ein Tattoo, meistens mehrere. Selbst der große Boss, der Besitzer unserer Logistik-Firma, ein massiger Typ um die fünfzig, sollte auf der behaarten Brust ein Herz mit Pfeil und zwei Buchstaben eintätowiert haben, aus seiner Jugendzeit, so wurde jedenfalls gemunkelt. Ich kam mir mit meinen neunundzwanzig Jahren vor wie ein Milchbubi! Nun musste ich endlich mal den Mut fassen und mir auch ein bisschen Körperschmuck zulegen.

Es war Mai, aber die Sonne brannte vom Himmel wie im Hochsommer. Ich hatte eine Woche Urlaub, das war die Gelegenheit. Zuerst schaute ich mir die verschiedenen Tattoo-Studios an, die es in unserer Stadt gab. Keines gefiel mir so richtig. Dann merkte ich, dass ich einfach nur Angst hatte. Wenn sogar Finke, der Buchhalter, dieser dürre Familienvater, einen Schnörkel auf dem Oberarm trug, dann würde es doch wohl nicht so schlimm sein!

Am nächsten Vormittag walzte ich also zu einem der abgelegenen Studios, das nicht so von Prominenten überlaufen war. Die Tür des Keller-Ladens stand offen, doch es war niemand zu sehen. Ich ging die Treppe hinunter und schaute mich ein bisschen um. Da hing die Maschine, mit der die Tattoos gestochen wurden. Wie eine große Drahtspinne wirkte sie. Auf einem Tischchen lagen Folien, die spitzen Nadelsätze, Desinfektionsmittel und verschiedene Farbtöpfchen. Daneben standen ein großer Stuhl wie bei einem Zahnarzt und ein langer Tisch, der einer Streckbank in einer Folterkammer ähnelte. Mir wurde doch ein bisschen komisch zumute. Es war kaum kühler hier unten, die Hitze floss von der Straße in den Laden wie heiße Suppe.

An den Wänden des kleinen Kellerraums hingen Zeichnungen, Entwürfe und eine Menge Fotos von frisch Tätowierten. Einen Ehrenplatz hatten die Bilder von Männern aus Tahiti, die ihre traditionellen Tattoos auf ihren wunderschönen, jungen Körpern zur Schau trugen. Ich starrte auf die Abbildungen und seufzte. So gut würde ich niemals aussehen, auch mit hundert Tattoos nicht!

Hinter mir räusperte sich jemand. Ich fuhr herum.

Unmittelbar vor meinen Augen befand sich eine breite, glatt rasierte Brust, die über und über mit bunten Tattoos bedeckt war. Aus der verschlungenen Bilderflut ragten zwei dicke, fleischige Nippel auf.

Langsam ließ ich meinen Blick höher gleiten. Ein Riese stand da und grinste mich freundlich von oben an. Seine Schultern waren noch mächtiger als die von unseren Packern im Betrieb. Die Muskeln schienen dem Typen beinahe aus der bemalten Haut zu platzen. Seine Oberarme wirkten dicker als bei anderen Männern die Schenkel. Auch dort war alles mit Tattoos bedeckt, vom Hals bis zu den Handgelenken.

»Hallo!«, schnaufte er freundlich. »Was hast du denn für Wünsche?«

Also, ganz ehrlich, das konnte ich ihm nicht sagen! Dann hätte er mich gleich rausgeworfen. Ich hoffte nur, dass ihm mein Ständer nicht so auffiel, und dass mir nicht zu viel Honig rauslief, weil es sonst einen nassen Fleck in meinen Jeans gegeben hätte.

»Ich möchte gern ein Tattoo«, sagte ich, als ob ich beim Fleischer stände und hundert Gramm Salami verlangte.

»Zum ersten Mal hier?«, fragte er.

Na klar, dass man mir das anmerkte! Ich nickte.

Er grunzte. »Hast du's dir gut überlegt? So'n Bildchen geht nämlich nie mehr weg!«

»Ja, logo!« Ich nickte entschieden. »Ich wollte schon lange, aber … na ja …«

Er grinste übers ganze, gutmütige Gesicht. »Beim ersten Mal muss man sich schon trauen. Beim zehnten bist du dann ganz cool.« Ich riss die Augen auf. Zehn Tattoos? Ich? »Also, ich bin der Mark. Und wie heißt du?« Er guckte mich fröhlich aus seinen blauen Augen an. Obwohl er bestimmt älter war als ich, vermutlich fast vierzig, wirkte er jung. Er trug die kurzen, blonden Haare zu einer strubbeligen Bürste gegelt.

»Julius.«

»Ahach, Julius. Was willst du denn haben?«

Wieder so eine Frage! Verstohlen schielte ich zu seiner Beule in den Jeans. Mann, oh, das war der absolute Hammer! Der blaue Stoff war vorne schon ganz hell, weil er vermutlich überall mit der fetten Wölbung hängen blieb und sich die Farbe abscheuerte. Mein Blick blieb auch hängen, bis ich es endlich merkte und total verlegen zur Seite sah.

»Weiß nicht …«, murmelte ich. »So was Schwarzes vielleicht wie die da?« Ich zeigte auf die Tahitianer.

»Ist 'n ziemlicher Oldie, so was. Tribal ist auch out, keltisches Zeug und so. Jetzt hat man chinesische Sachen, farbig!« Er deutete auf seinen fantastischen Brustkasten.

»Ist wohl ziemlich aufwändig, oder?«

Er strich sich über den nackten, bunten Oberkörper. »Ist aber auch gut!«

Ich musste ihn wieder anstarren, ich konnte einfach nicht anders. Sah seine Schwanzbeule jetzt nicht noch dicker aus als vorhin? Der Schweiß trat mir auf die Stirn. War ja auch ein wahnsinnig heißer Tag! Wie auf Tahiti!

»Also, Julius«, schnurrte der Riesenkerl wie eine gemütliche Perserkatze. »Ich mach dir 'nen schönen Drachen. Mit farbigen Schuppen. So einen, der Feuer spuckt.«

»Okay!«, sagte ich nur. Ich hätte alles akzeptiert, was er wollte. Wenn er mir eine lila Straßenbahn als Motiv vorgeschlagen hätte, hätte ich auch ja gesagt.

»Und wo soll er hin?« Mark musterte mich neugierig von oben bis unten.

»Na ja, ich dachte … also auf den Arm vielleicht …«, stotterte ich.

Mark zog die Augenbrauen hoch. Sein voller, erstaunlich weicher Mund ging an den Winkeln nach unten. »Arm bloß? Das hat doch jeder!«

»Was schlägst du denn vor?«, erkundigte ich mich verunsichert.

Er zwinkerte mir lässig zu, schnallte seinen nietenbesetzten Ledergürtel auf, knöpfte seine Jeans auf und schob sie etwas tiefer. Mein Blut begann zu kochen. Noch sah ich nichts von seinen Schätzen, aber ich sah, dass er gar keinen Slip anhatte! Auf seinem strammen, muskulösen Bauch, unterhalb des Nabels, direkt dort, wo das Schwanzhaar anfangen würde, wenn er es nicht total wegrasiert hätte, prangte ein schillernd bunter Drache. Das Maul hatte er offen, man konnte ihn fast zischen hören, der lange Schwanz rollte und ringelte sich abenteuerlich nach unten und verschwand in den Jeans.

»Cool! Wirklich!«, brachte ich bloß heraus.

»Zeig mal her, deinen Bauch!«, befahl Mark.

Himmel! Mein Teil stand doch schon quer über dem Bauch! Nur, weil ich lockere Jeans anhatte, sah man es noch nicht so deutlich.

»Vielleicht … doch lieber … am Arm …«, brabbelte ich.

Mark sagte nichts – aber plötzlich fühlte ich seine Hände an meinem Gürtel. Er schnallte ihn auf und zog mir den Reißverschluss runter. Dafür konnte ich nun nicht, dann musste er es eben ertragen, dass ich geil nach ihm war. Ich blickte nach unten. In meinem Slip schimmerte ein großer, nasser Vorsaftfleck. Dick beulte meine Kuppe den leichten Stoff aus.

»Das ist die beste Stelle!«, flüsterte Mark, kniete sich vor mich und leckte zärtlich über den feuchten Stoff.

Ich stöhnte laut. Da hatte er mir also meine Wünsche doch von den Augen abgelesen, vermutlich schon in den ersten Sekunden. Mark knabberte liebevoll an meinem weiß verhüllten Schwanz herum. Dann packte er ihn aus. Mein Schwengel stand wie eine Stahlrute aus meinem schwarzen Schwanzhaar. Mark kraulte ihn, nahm ihn in den Mund und ließ ihn tief in seinen Hals gleiten. Ich keuchte. Ich wollte seinen doch auch endlich fühlen!

Mark schien es zu ahnen. Er hob mich an und legte mich vorsichtig auf die lange Streckbank, auf der die Kunden zu liegen pflegten, wenn sie Brust oder Rücken oder Beine tätowiert bekamen. Es war hart, aber mein Ständer war viel härter. Jetzt durfte ich Marks Bolzen endlich auspacken. Inzwischen drängte sich das Riesending schon aus dem offenen Hosenstall. Ein gewaltiges Fleischstück flutschte mir in die Hand, feucht und glänzend an der Spitze. Die Kuppe war besonders breit, und sie wirkte noch fetter, weil Mark beschnitten war. Schwer rutschte das gigantische Kugelgehänge nach. Auch das war sauber rasiert. Ich stürzte mich mit Mund und Händen auf dieses Festmahl. Mark schmeckte würzig, kräftig und gut. Ohne Haare ist so ein Feiertagsbraten noch leckerer als sowieso schon. Hartes, festes Fleisch! Die Äderung war so stark bei ihm, dass ich sie mit der Zunge spürte.

Mark ächzte und schob sich tief in meine Kehle. Ich würgte ein bisschen, erstickte halb an dem Elefantenteil. Dann gewöhnte ich mich an ihn. Mark jaulte vor Geilheit. Plötzlich riss er seinen Kolben heraus. Ich dachte, dass er schon so weit wäre, aber er kramte nur hektisch in einem Schubfach. Sein Hammer bebte dabei. Dann fand er, was er suchte. Er schmierte seine Riesenbockwurst dick mit Fett ein. Er war so geil, dass seine Hände zitterten. Ich legte mich schon zurecht. Er stellte sich an die Tischkante und riss mir die Beine hoch. Die gigantische Dampframme drückte sich gegen mein Loch, heiß und glitschig. Langsam schob er sich in mein Innerstes, behutsam, trotz seiner wahnsinnigen Geilheit. Ein sanfter Riese. Tiefer, immer tiefer. Ich schrie vor Lust. Er füllte mich besser aus als jemals irgend ein anderer Kerl vorher. Mark war ich und ich war Mark. Wir waren eins, als hätte er nur auf mich gewartet.

Sanft zog er mich durch, erst nach und nach immer kräftiger. Er atmete stoßweise. Sein Riesenkörper bebte und arbeitete wie eine Dampfmaschine, seine Muskeln glitten unter der farbigen Haut hin und her. Der bunte Drache kam auf mich zu, flog zurück, stieß wieder vor. Ich spürte, wie Mark in meinem Fickkanal die beste Stelle traf. Ich konnte nichts mehr aufhalten. Stöhnend ließ ich meinen Samen hinaussprudeln. Der Drache schoss heftiger vor, zischte und röhrte, bäumte sich auf und spie heißes Spermafeuer in mich hinein. Immer noch einmal zuckte er hoch, spritzte und spritzte, bis er zufrieden hinausrutschte und sich auf meinen samennassen Bauch kuschelte.

»Oh!«, sagte da eine Stimme von der offenen Tür her.

Unsere Köpfe fuhren herum. Auf der Treppe stand eine junge Frau und starrte uns entsetzt an.

»Im Augenblick geschlossene Gesellschaft!«, rief Mark ihr kess zu. Sie verschwand blitzartig. Er lachte mich an. »So was Süßes, Schlankes, Schwarzhaariges wie dich hab ich noch nie gehabt!«, sagte er, zog mich hoch und küsste mich. Seine dicke Zunge war fast wie ein zweites Männerteil.

Ach so, ja, den bunten Drachen habe ich dann beim zweiten Besuch bekommen. Nachdem Mark ihn mir auf den Bauch gestochen hatte, zwischen Schwanz und Nabel, ging das geile Stechen gleich weiter, genauso wie beim ersten Mal. Und obwohl ich nicht jedes Mal ein Tattoo gekriegt habe, bin ich noch sehr oft in den kleinen Laden gekommen.

* * *

Der Frühling kommt!

Подняться наверх