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Afrikanische Sklaven

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In den britischen Festlandkolonien bevorzugten allerdings die meisten Siedler bald afrikanische Sklaven. Zum einen war es Indianern leichter, in die Wildnis zu entfliehen. Zum anderen erwiesen sich besonders die indianischen Männer, traditionsgemäß eher der Jagd zugeneigt, als nur sehr bedingt für die Feldarbeit verwendbar. Jedenfalls überstieg der Arbeiterbedarf der Tabak- und Reisplantagen mit der Zeit die Zahl der verfügbaren Indianer, zumal europäische Krankheiten auch hier allmählich deren Völker dezimierten. So schrumpfte der Handel mit indianischen Sklaven nach 1730 rapide und kam um 1750 vollends zum Erliegen. Umgekehrt besaßen verschiedene indianische Stämme ihrerseits noch bis zum amerikanischen Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert schwarze Sklaven, darunter insbesondere die den Lebensstil der Weißen imitierenden „zivilisierten Stämme“ (Civilized Tribes) der Cherokee, Chickasaw, Choctaw, Creek und Seminolen.

Somit waren es die Schwarzen, welche auf Dauer die Hauptlast der Arbeit auf den Feldern vor allem der südlichen britischen Festlandkolonien trugen. Diese Rolle fiel ihnen freilich erst mit der Zeit zu. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts lebten etwa 300 Schwarze in Virginia, und auch 1680 waren es nur 4500, lediglich fünf Prozent der Gesamtbevölkerung. Die wichtigste soziale Trennlinie in der Region war damals nicht die zwischen Weiß und Schwarz, sondern diejenige zwischen den weißen Plantagenbesitzern, welche in Politik und Gesellschaft dominierten, und allen anderen – kleinen Farmern, Dienstverpflichteten und Sklaven.

Dies änderte sich, als die Engländer allmählich die Idee der Verwendung von Sklaven in Nordamerika aus der Karibik übernahmen. Allerdings unterschied sich die Gestalt der Institution auf dem Festland in Wesentlichem von den spanischen Verhältnissen. Schon lange vor den Reisen des Kolumbus hatte man in Spanien die sogenannten Partidas eingeführt, ein Gesetzbuch, in dem Sklaven gewisse Rechte gewährt wurden in bezug auf Ehe, Eigentum und Freiheitserwerb. Diese Bestimmungen regelten auch die Realität im mittelamerikanischen Herrschaftsgebiet Spaniens. Überdies ermutigte die katholische Kirche dort oft Sklavenbesitzer, ihr menschliches Eigentum freizugeben.

Das Sklavereirecht im britischen Nordamerika gestaltete sich auf die Dauer weit repressiver als diese spanische Praxis, und dies insbesondere hinsichtlich der Frage eines möglichen Übergangs von der Leibeigenschaft zur Freiheit. Allerdings blieb anfangs die gesetzliche Stellung von Sklaven im Chesapeake-Gebiet ungeklärt, und die Grenze zwischen Sklavenstatus und Freiheit bot sich vorerst durchlässiger dar als später.

Sklaverei in Amerika

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