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Einleitung

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Meine Familie, mein Mann, zwei Kinder, ein in die Jahre gekommenes Katzenpaar und ich leben etwas am Rande der städtischen Hektik im Grünen. Tiere sind meine Welt, die Natur ist mir ein Freund. Seit frühester Jugend begleiten Hunde und Katzen mein Leben und bereichern es auf ihre ganz persönliche und einzigartige Weise. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch beruflich habe ich mich der Zoologie verschrieben und freue mich, meine Begeisterung und Liebe zu den Tieren durch meine Tätigkeit nun schon seit vielen Jahren unzähligen Menschen weitergeben zu dürfen.

Aus zwei Gründen schreibe ich dieses Buch. Zum einen liegt mir als eingeschworener Tierfreundin die stumme Kreatur sehr am Herzen und ich bemühe mich stets, jedes Lebewesen mit Respekt zu behandeln und meinen tierischen Hausgenossen nicht mit falsch verstandener Tierliebe ihre Persönlichkeit zu rauben. Doch habe ich mich keineswegs etwa von den Menschen abgewandt. In diesem Sinne wünsche ich mir, mit meinen Aufzeichnungen viele Herzen zu erreichen und die Lebenssituation gewisser Tiere wenigstens in bescheidenem Masse positiv zu beeinflussen, so wie auch unseren Umgang mit der Natur.

Zum anderen bin ich fasziniert vom Phänomen der geheimnisvollen mentalen Abläufe, der telepathischen Verbindung zwischen Menschen und Tieren. Man stelle sich vor, zu einem sprechunfähigen Wesen! Tiere seien doch dumm und sie könnten keine Sprachen. So wurde wohl nicht nur ich mehr als einmal milde und ungläubig belächelt oder von Skeptikern zurechtgewiesen. Aber auf diese Weise läuft die Sache eben nicht ab. Mentaler Austausch geschieht auf einer ganz anderen, viel tieferen Ebene. Gewiss, die Vorstellung von intuitivem Wissen und darüber, in gedanklicher Fernverbindung zu stehen, um auf derart sonderbare Weise Informationen, Bilder und Gefühle zu übertragen, mag ziemlich gewöhnungsbedürftig sein. Dessen ungeachtet ist es alles andere als Humbug und zeigt sich weiter verbreitet als vermutet. Sogar zur Verbrechensaufklärung wird diese Art von mentaler Informationsbeschaffung eingesetzt. Telepathie ist eine natürliche Form der Wahrnehmung und jedem Wesen angeboren, doch in den meisten Fällen durch unsere Lebensweise in der heutigen Zivilisation verkümmert. Sie muss deshalb erst wieder geweckt und trainiert werden. Bei den Naturvölkern ist sie noch präsenter.

Heute existieren bereits genügend Bücher, welche das Thema der Telepathie und der Tierkommunikation im Besonderen samt gründlicher Anleitung erschöpfend abhandeln, weshalb ich mich hier auf ein paar zusammenfassende Bemerkungen beschränke. Sollten Sie sich näher informieren wollen, finden Sie im Anhang diverse Empfehlungen dazu.

Schon seit ich denken kann, verspüre ich eine deutliche, vertrauensvolle Verbindung zur Tierwelt. Dieser nicht fassbare und unerklärliche, aber fühlbare Strom von wortlosem Wissen und Verstehen verband mich bereits als Kleinkind mit allen Tieren, und er begleitet mich bis heute. Er war immer da, der viel zitierte Draht, und für mich ganz natürlich, war Teil von mir und ich dachte nie darüber nach. Damals kam der Begriff telepathische Kommunikation in meinem Wortschatz noch nicht vor. Als dann aber vor Jahren mittels Bücher das faszinierende Thema Intuition, Telepathie und Tierkommunikation an mich herantrat, bekamen mein spontanes Gefühlswissen und stets wiederkehrende, kleine, ungewöhnliche Ereignisse endlich einen Namen: mentale Verbindung, intuitive Eingebungen.

Es waren verblüffende Dinge wie: mitten in einer mich völlig absorbierenden Tätigkeit oder Situation das plötzliche und untrügliche Gefühl zu haben, den Wassernapf meines so gar nicht trinkfreudigen Katers auffüllen zu müssen - und wenn ich dann dieser Idee Folge leistete, ihn tatsächlich erwartungsvoll neben seinem leeren Trinkgefäß anzutreffen. Oder mir plötzlich sorgenvolle Gedanken zu machen, wo der Gute wohl stecken mochte, wenn ich ihn länger als üblich nicht gesehen hatte - und in Minutenschnelle stand der Abtrünnige auf der Schwelle und schaute mir mit einem beschwichtigenden „na, na - ich bin doch hier“ - Blick in die Augen.

Auch Erlebnisse aus meiner Kindheit fielen mir schlagartig wieder ein.

Mögen Sie Spiele? Ich ja, schon immer liebte ich all die vielfältigen Brett- und Kartenspiele, die Gesellschaftsspiele in fröhlicher Runde. Früher genoss ich ganz besonders jene lustigen Ratespiele, bei denen wir Kinder uns mit Eltern und Grosseltern an regnerischen Ferien- oder Sonntagen gern die Zeit vertrieben. Wie erlebte ich doch jeweils mit Spannung, wenn ein Teilnehmer vor die Tür geschickt wurde - am liebsten ich selber - während die anderen Mitspieler sich auf irgendeinen Gegenstand einigten, der von dem draußen Wartenden dann zu erraten war. Sie kennen bestimmt die Fragen, mit denen man sich langsam an die Lösung herantastet: Kann man das Ding tragen? Essen? Ist es groß oder winzig? Hat es eine auffällige Farbe? Ist es nützlich? Und so fort. War die Reihe an mir das Rätsel zu lösen, benötigte ich jeweils kaum Fragen, bis ich auch schon ganz plötzlich genau wusste, was heimlich vereinbart worden war. Manchmal sah ich sogar spontan ein Bild des Gegenstandes vor Augen, an den die Mitspieler gerade dachten. Damals nahm ich es als gegeben hin und grübelte nicht darüber nach, weshalb mir solche Ratespiele derart leicht fielen. Aus heutiger Sicht ist mir bewusst, dass ich die Gedanken und Bildvorstellungen meiner Spielgefährten ganz einfach auf telepathischem Wege aufgefangen hatte.

Beim Entdecken der Bücher zum Thema Telepathie wurde mir denn also manches klar. Begeistert begann ich daraufhin, mich in diese seltsam vertraute, neue Materie zu vertiefen und mich gründlich, besonders für Tierkommunikation, schulen zu lassen. Nach vielen Kursen, Workshops und zahllosen telepathischen Gesprächen mit Haustieren, die ich zur Übung und später dann für Kunden geführt hatte, beschloss ich eines Tages, mich auch einmal mit wilden Tieren im Zoo auszutauschen. Denn ich liebe Ausflüge in die verschiedensten Tiergärten - nicht nur zu zoologischen Studienzwecken, auch schlicht aus Freude, um all die wundervollen und teils erschreckend selten gewordenen Tiergattungen zu bewundern. Schon als Dreikäsehoch weilte ich mit meinen Eltern fürs Leben gern im Zoo und später führte ich natürlich auch meine eigenen Kinder oft dahin, denn sie fühlen sich den Tieren ebenso verbunden wie ich.

An jenem denkwürdigen Tag also machte ich mich wieder einmal auf in einen großen Zoo, diesmal mit der Absicht, erstmals in Dialog zu treten mit wilden, exotischen Tieren. Und das war sie dann: die Geburtsstunde dieses Buches.

Gespräche mit Wildtieren

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