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August 1536

Gutshof von Matthias und Marie

Markus starrte ins Feuer, die Gedanken weit weg. Es war Marie, die ihn aus seinen Träumen riss.

»Und, habt ihr die Kinder jemals gefunden?«

Sie erschauerte bei dem Gedanken, jemand könnte ihre Töchter rauben und sie zu Dirnen machen.

»Nein, ich denke nicht.«

Marie nickte betrübt, doch dann lächelte sie wieder.

»Auf jeden Fall hast du einiges erlebt, das merke ich schon.«

»Das ist erst der Anfang«, meinte Markus. »Und es war mit Sicherheit nicht alles schön. Die Ausbildung war hart.«

»Aber du bist ein stattlicher Mann geworden«, warf Marie ein. »Dir laufen doch bestimmt die Mädchen hinterher!«

Max lachte dröhnend, legte sich die Arme um die Schulter und machte einen Kussmund, schmatzte dabei laut hörbar.

»Hmm, rote Anna küssen mit Markus. Markus schwer verliebt in rote Anna!«, brummte er.

Markus warf einen Stein nach ihm.

»Hör auf, du dummer Bär!«

Matthias warf Marie einen Blick zu, die plötzliches Erkennen in den Augen hatte.

»Anna? Etwa DIE Anna, die damals hier …?«

»Ja! Die Anna!«

Markus Gesicht leuchtete wie eine überreife Hagebutte.

Marie legte eine Hand auf seinen Arm.

»Markus, das ist doch nicht schlimm. Ihr habt euch also wiedergesehen!«

»Ja, aber das ist nicht so, wie du vielleicht denkst, Marie.«

Sie hörte die Bitterkeit in seiner Stimme. Matthias, der bisher nur schweigend zugehört hatte, versuchte, die Situation zu retten.

»Du hast aber scheinbar gut aufgepasst damals. Diese Gundela, sie hat dich an Greta erinnert, habe ich Recht?«

»Ja, Matthias. Sie hatte den gleichen verschlagenen Gesichtsausdruck, da wusste ich, dass sie lügt.«

»Trotzdem, diese Truppe scheint ja von der wirklich üblen Sorte zu sein. Was ist aus ihnen geworden?«

»Das erzähle ich euch noch. Zunächst einmal ging es im Frühjahr dann nach Würzburg, später nach Mainz. Dort habe ich reiten und auch schießen gelernt. Max wurde mehr oder weniger zum Stallmeister. Er hat wirklich ein Händchen für Pferde, das hat man schnell erkannt.«

Er erzählte von den Strapazen und dem Drill, den Entbehrungen, den schlaflosen Nächten, in denen er frierend Wache hatte halten müssen. Aber auch von den schönen Stunden, wenn sie im Sommer auf freiem Feld ihr Lager aufgeschlagen hatten und er den Sternenhimmel bewundert hatte. Doch immer wieder klang seine Stimme bitter, wenn er von den Schmerzen erzählte, die ihn oft nach langen Märschen oder den Übungsstunden geplagt hatten, von den blauen Flecken, die er sich geholt hatte und auch den Schnittwunden vom Schwertkampf.

Er holte tief Luft, warf noch einen Holzscheit in's Feuer.

»Nach der Ausbildung wurde es dann aber sehr schnell ernst, sogar tödlich ernst …«

Gewalt des Glaubens Teil 1

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