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Wer definiert Schönheit und warum?

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Bisher war es doch weitgehend so, dass die großen Modemarken die Trends vorgegeben haben. Warum? Damit ist viel Geld zu verdienen. Wir möchten nämlich ständig Neues, Modisches tragen und eben nicht die alten Klamotten vom Vorjahr. Deshalb wird gnadenlos Nachschub produziert. Das ist fast so wie mit Computern oder Handys: Die Nachfolgemodelle sind längst schon in der Schublade, wenn gerade die neueste Version den Markt erobert.

Aber in der Mode und vor allem bei Textilien vollzieht sich ein Wandel. Längst nicht mehr nur die großen Modehäuser allein bestimmen, was trendig ist. Wenn Fashion nicht mehr gekauft wird, müssen sich die Designer etwas Neues einfallen lassen. Mehr und mehr die Nachfrage kaufkräftiger Kunden bestimmt, was in ist. Wer da nicht mitzieht, hat verloren. Die Nachfrage bestimmt längst das Angebot (nicht umgekehrt!), und je mehr Übergrößen auf dem Markt gesucht werden, um so mehr muss auch in die Regale.

Was nutzt es den Kaufhäusern, auf Trend-Klamotten sitzen zu bleiben, während das Verlangen übergewichtiger Kundschaft nicht mehr bedient werden kann. Designer müssen sich zwangsläufig umorientieren, wenn sie nicht arbeitslos werden wollen. Sie konzipieren deshalb spezielle Modelabels für Übergewichtige. Insofern bestimmen auch die Kunden den Trend.

Und noch eins: In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit sind die Dicken nicht mehr die Mauerblümchen, sondern man schaut ihnen hinterher. Schöne Mona Lisa-Rundungen sind attraktiv, vollbusige Frauen entlocken so manchen ein Pfeifen oder „Hallo“. Männer mit Bauch haben etwas zu sagen. In manchen Kulturen gelten sie als reich. Und sie nehmen es offensiv mit Humor: „Der Bauch war teuer genug, er hat viel Geld gekostet, bis er das wurde, was er jetzt ist!“ So ändern sich Beauty-Ideale.

Dicker aber glücklicher

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