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4. Der dreifache Austausch am Kreuz

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Alles, was Gott für uns tut basiert auf Gnade durch Glauben (Epheser 2,8). Gnade ist Gottes Hand, die vom Himmel herabreicht und uns jeden geistlichen Segen im Himmel anbietet (Epheser 1,3). Glaube ist unsere Hand, die nach oben reicht und diese Segnungen aus Gottes Hand entgegennimmt.

Es gibt mindestens vier Gründe, warum Gläubige besiegt und arm bleiben, obgleich sie nach Gottes Willen Überwinder und geistlich reich sein sollten:

1. Sie wissen nichts von den Segnungen, die Gott ihnen in Christus gegeben hat.

2. Obwohl sie davon wissen, bitten sie Gott nicht darum.

3. Obwohl sie darum bitten, bitten sie im Unglauben.

4. Obwohl sie im Glauben bitten, bitten sie mit selbstsüchtigen Motiven (Johannes 8,32; Römer 10,14; Jakobus 4,2; Johannes 16,24; Matthäus 13,58; Jakobus 1,7; 4,3).

Die Bibel beginnt mit den Worten „Am Anfang schuf Gott… (1. Mose 1,1). Das ist das Hauptmerkmal eines wirklich göttlichen Werkes: Es hat seinen Ursprung in Gott selbst. Andererseits hat ein menschliches Werk – sogar wenn es ein „christliches Werk“ genannt wird – seinen Ursprung im Verstand des Menschen.

Jesus sagte: „Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen“ (Matthäus 15,13). Die Pflanze (Idee, Werk, Dienst usw.) selbst mag eine gute Pflanze sein. Aber das macht keinen Unterschied aus. Wenn sie nicht von Gott gepflanzt war, dann wird sie eines Tages ausgerissen und verbrannt werden.

Es gibt im heutigen Christentum viele gute Dinge, die ihren Ursprung nicht in Gott haben. Aber wenn Gott Himmel und Erde erschüttert, wird all das von Gott selbst zerstört werden. Nur das, was unerschütterlich ist – was seinen Ursprung in Gott hat – wird an diesem Tag bleiben (Hebräer 12,26-28).

Es gibt im Fleisch des Menschen einen starken Drang, Dinge für Gott tun zu wollen. Alle falschen Religionen gedeihen, indem sie auf diesen Drang abzielen. Der Mensch fühlt sich groß und wichtig, wenn er meint, dass er etwas für Gott getan hat – sei es nun der Bau eines Tempels oder einer Moschee oder indem er Geld für die Armen spendet oder Gerechtigkeit praktiziert oder predigt oder Gutes tut.

Im wahren Christentum beginnt jedoch alles mit Gott.

In Christus“

Unser Heil fing in Gottes Gedanken an. Er war es, der „uns in Christus erwählt hat, ehe der Welt Grund gelegt war“ (Epheser 1,4). Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat (1. Johannes 4,19). Im Epheserbrief beschreibt Paulus zuerst, was Gott für uns getan hat (Kapitel 1 bis 3). Erst dann fährt er fort und beschreibt, was wir für Gott tun müssen (Kapitel 4 bis 6).

In evangelikalen Kreisen wird der Ausdruck „Christus annehmen“ sehr häufig benutzt. Obwohl das Neue Testament über „Christus IN uns“ spricht (Kolosser 1,27; Epheser 3,17), spricht es viel mehr darüber, dass WIR IN CHRISTUS SIND.

Christus annehmen ist das, was WIR tun, wohingegen GOTT uns in Christus hineinversetzt. Es ist daher nicht überraschend, dass eine menschenzentrierte Theologie viel mehr Betonung auf das, was wir tun, legt, statt auf das, was Gott tut. Wenn wir möchten, dass unser christliches Leben stark ist, müssen wir zuerst in dem, was Gott für uns IN CHRISTUS getan hat, gegründet und verwurzelt sein.

Um zu veranschaulichen, was es bedeutet, „in Christus“ zu sein, denke an ein Stück Papier, das sich im Inneren eines Buches befindet. Wenn das Buch mit der Post nach Bombay geschickt wird, geht das Papier auch mit nach Bombay. In ähnlicher Weise, da wir vor Grundlegung der Welt in Christus hineinversetzt wurden, wurden wir auch mit ihm gekreuzigt, als er auf dem Hügel von Golgatha gekreuzigt wurde. Als er begraben wurde, wurden wir mit ihm begraben. Und als er auferweckt wurde, wurden wir mit ihm auferweckt. Als er in den Himmel auffuhr, sind wir mit ihm aufgefahren. Und dort wo er jetzt ist, sind auch wir – IN IHM.

Nur wenn wir diese Wahrheit aus Gottes Wort glauben, können wir sie erfahren – sonst nicht. „Euch geschehe nach eurem Glauben“ ist ein Gesetz Gottes.

Es ist etwa so, als ob Gott Millionen von Rupien auf unser Bankkonto einzahlt und uns dann Blankoschecks mit Jesu Namen darauf hinterlässt (2. Korinther 1,20). Alles was wir tun müssen besteht nun darin, den Betrag einzusetzen, zur Bank zu gehen und dann unser Erbe – in Jesu Namen – in Anspruch zu nehmen.

Die gute Nachricht des Evangeliums dreht sich in erster Linie darum, was Gott für uns in unserem Herrn Jesus Christus getan hat. Auf Grund dessen, was Christus für uns getan hat, können wir in unserem Herzen schon jetzt einen Vorgeschmack des Himmels haben.

Der Himmel ist ein Ort von vollkommenem Frieden und vollkommener Freude. Im Himmel ist niemand jemals düster, deprimiert, sauer oder bitter. Im Himmel hat niemand Angst, weil es dort kein Problem gibt, das Gott nicht lösen kann. Die Botschaft des Evangeliums lautet, dass wir schon jetzt in das himmlische Leben eintreten können.

Warum ist der Himmel ein so wunderbarer Ort? Im Wesentlichen deswegen, weil im Himmel niemand seinen eigenen Willen tut. Jeder tut den Willen Gottes. Das ist der Grund, warum Jesus uns beten lehrte: „Unser Vater, der du bist im Himmel. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Wenn das unser aufrichtiges Gebet ist, wird die Atmosphäre des Himmels auch jeden Teil unseres Herzens durchdringen.

Wer dieses Gebet spricht, wird eifrig versuchen, Gottes Willen zu finden – als Ehemann oder Ehefrau, als ein Vater oder eine Mutter, als ein Bruder oder eine Schwester in der Gemeinde. Und sie werden Gottes Willen in seiner Gänze erfüllen wollen. Für solche Christen wird der Wille Gottes keine Bürde, sondern eine Freude und eine Lust sein. Sie werden niemals deprimiert oder düster oder ängstlich sein, denn sie wissen, dass sie niemals einem Problem begegnen, das Gott nicht lösen kann.

Als Jesus sagte, „Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Johannes 6,38), sagte er, dass er auf die Erde gekommen war, um die Atmosphäre des Himmels auf die Erde zu bringen. Und während seines Lebens auf Erden demonstrierte er, was es bedeutete, mit der Atmosphäre des Himmels zu leben, die sein Leben bestimmte. Wo immer Jesus hinging, war er ein Segen für andere. Das ist das Leben, das er jetzt auch uns geben möchte.

Aber um in dieses Leben einzutreten, müssen wir zuerst verstehen, was Gott für uns in Christus am Kreuz getan hat.

Unser Leben ist wie ein Gebäude. Das Fundament besteht darin, was Gott für uns tut, und der Überbau ist das, was wir für Gott tun. Kein Gebäude kann ohne ein festes Fundament stark sein. Darin liegt der Grund für das Versagen im Leben vieler Christen: Ohne zuerst von dem, was Gott für sie in Christus getan hat, ergriffen zu sein, gehen sie hinaus und versuchen Dinge für Gott zu tun. Das Endresultat ist stets Depression und Frustration.

Die Bibel lehrt, dass Jesus am Kreuz unseren Platz einnahm. Er tauschte den Platz mit uns aus. Es gibt drei Bereiche, in denen ein Austausch stattfand. Wenn wir diesen Austausch im Glauben annehmen, können wir in diesen drei Bereichen so werden, wie Gott uns haben möchte:

1. Jesus wurde zur Sünde, um uns gerecht zu machen

Gott hat Christus, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt“ (2. Korinther 5,21).

Christus wurde für uns zur Sünde, damit wir die Gerechtigkeit Gottes IN IHM würden. Das ist Rechtfertigung und sie ist ein freies Geschenk Gottes für die, die demütig genug sind, anzuerkennen, dass sie niemals gerecht genug werden können, um Gottes heiligen Maßstäben zu genügen. Wir werden allein aus Gnade gerechtfertigt und die Bibel sagt: „Ist’s aber aus Gnade, so ist’s nicht aus Verdienst der Werke, sonst wäre Gnade nicht Gnade“ (Römer 11,6).

Diejenigen, die auf Grund ihrer guten Werke vor Gott gerechtfertigt werden möchten (indem sie ihr Fleisch in den Tod geben usw.), werden genauso wie Israel scheitern (lies Römer 9,31-32 und 10,3 sorgfältig). Nur diejenigen, die durch Glauben gerechtfertigt werden möchten, werden Gottes Gerechtigkeit erlangen (Römer 9,30).

In ihrem Eifer, den Sieg über die Sünde zu erlangen, machen viele einen weiten Sprung von Römer 3,23 („Alle haben gesündigt und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten“) zu Römer 6,14 („Die Sünde wird nicht herrschen können über euch“) und übergehen den Prozess der Rechtfertigung durch den Glauben, der in Römer 3,24 bis 5,21 beschrieben wird. Als Folge davon, werden sie zu Pharisäern. Zwei klare Beweise für ihr Pharisäertum sind ihr Stolz auf ihre eigene „Heiligkeit“ und ihre Verachtung anderer Menschen, von denen sie glauben, dass sie nicht so „heilig“ sind wie sie!

Jesus trug nicht bloß die Strafe für unsere Sünden. Er WURDE sogar ZUR SÜNDE. Wir können nicht ermessen, welch schreckliche Erfahrung das für unseren Herrn war, weil wir leider mit Sünde so vertraut geworden sind wie ein Schwein mit dem Fressen von menschlichem Kot vertraut ist. Betrachte zwei Beispiele, um den Ekel, den Jesus gegenüber der Sünde empfand, auch nur entfernt zu verstehen:

Denke zuerst daran, was es bedeutet, in eine Klärgrube zu springen und voll von menschlichem Kot und damit auf Dauer assimiliert zu werden. Oder denke daran, was es heißt, freiwillig eine schreckliche, unheilbare Krankheit zu bekommen, die deinen ganzen Körper vom Kopf bis zu den Füßen mit Wunden bedeckt.

Selbst diese Beispiele sind unvollkommen und können uns nur ein schwaches Bild der Tiefe von Christi Liebe für uns geben, die ihn aus freien Stücken dazu bewog, das zu werden, was er hasste, damit wir in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, würden. Nur wenn wir Jesus von Angesicht zu Angesicht begegnen, werden wir in der Lage sein, voll zu verstehen, was es ihn kostete, uns zu retten. Aber schon jetzt sollten wir in der Lage sein, etwas von der Schrecklichkeit der Sünde zu sehen und sie hassen zu lernen – wenn wir sehen, dass es unsere Sünde war, die Christus ans Kreuz brachte.

Im Grunde gibt es zwei Gebiete, auf denen Satan uns ständig anzuklagen versucht: (1) Unsere vergangenen Sünden; und (2) unser gegenwärtiger Zustand. Auf diese Weise raubt er uns unsere Zuversicht vor Gott. Aber Gott hat im Evangelium für diese beiden Probleme Vorsorge getroffen.

Um das Problem unserer vergangenen Sünden zu lösen, „rechtfertigt uns Gott durch das Blut Christi“ (Römer 5,9). Das Blut Christi reinigt uns so vollständig von unserer Vergangenheit, dass Gott verheißt, nicht einmal unserer früheren Sünden zu gedenken (Hebräer 8,12). Wenn Gott keiner unserer früheren Sünden gedenkt, dann können wir wahrheitsgetreu sagen, dass er uns so ansieht, als ob wir in unserem ganzen Leben niemals gesündigt hätten! Der Teufel wird alles versuchen, um dich davon abzuhalten, diese Wahrheit zu glauben. Wenn du Satans Lüge glaubst, wirst du in ständiger Verdammnis leben und niemals die Kühnheit haben, vor Gott zu kommen. Aber wenn du Satan „durch das Blut des Lammes und das Wort deines Zeugnisses“ in Bezug auf deine Reinigung in Jesu Blut widerstehst, kannst du ein Überwinder sein (Offenbarung 12,11).

Um das Problem unseres gegenwärtigen Zustandes zu lösen, versetzt uns Gott in Christus hinein. In unserem Fleisch wohnt nichts Gutes. Sogar wenn wir das Fleisch hundert Jahre lang in den Tod geben, werden wir noch immer unfähig sein, vor Gott zu stehen. Das war der Grund, warum Gott den Israeliten verbot, durch den Vorhang hindurch in das Allerheiligste der Stiftshütte einzutreten, wo er wohnte. Dieser Vorhang symbolisierte das Fleisch, das den Menschen hinderte, vor Gottes Angesicht zu kommen (Hebräer 10,20).

Gottes Gerechtigkeit ist so viel höher als die Gerechtigkeit des heiligsten Menschen auf Erden, so wie der Himmel höher als die Erde ist (Jesaja 55,8-9). Sogar sündenlose Engel können nicht in Gottes Angesicht schauen, sondern müssen ihr Antlitz vor ihm verbergen (Jesaja 6,2-3). Nur Christus kann direkt in das Angesicht des Vaters schauen. Und daher versetzt uns Gott in Christus hinein, damit wir jetzt ohne Furcht vor ihn kommen können – weil wir in Christus sind. Gott rechtfertigt uns, indem er uns in Christus hineinversetzt und uns als so gerecht wie Christus selbst es ist annimmt.

Wir können uns über unsere vollkommene Annahme vor Gott freuen, weil wir die Gerechtigkeit Gottes in Christus wurden. Das Predigen „eines anderen Evangeliums“, das die Annahme vor Gott auf Grundlage von Gesetzeswerken lehrt, wird auf einen solchen Prediger den Fluch Gottes bringen (Galater 1,8). Erst nachdem uns Gott vollkommen gerechtfertigt hat, führt er uns weiter zur Heiligung – zu einem Leben des Sieges über die Sünde und der Teilhabe an seiner Natur.

2. Jesus wurde arm, um uns reich zu machen

Obwohl unser Herr Jesus Christus reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet“ (2. Korinther 8,9).

Christus wurde für uns arm, damit wir IN IHM reich würden.

Die Armut und der Reichtum, vom dem in diesem Vers die Rede ist, könnte geistlich verstanden werden. Aber der Kontext, in dem dieser Vers vorkommt, scheint darauf hinzudeuten, dass der Heilige Geist sowohl von materieller Armut als auch von materiellem Reichtum spricht.

Was bedeutet es, „reich zu sein“? Es bedeutet nicht, viel Geld und Besitz, sondern vielmehr genug zu haben, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen und etwas übrig zu haben, um anderen zu helfen und sie zu segnen.

Reich zu sein wird in Offenbarung 3,17 mit „genug und an nichts Mangel haben“ beschrieben. Das ist die Art und Weise, in der Gott reich ist. Gott hat kein Silber oder Gold oder ein Bankkonto oder sogar eine Geldtasche. Er braucht nichts.

Als Jesus auf der Erde war, war er nicht arm, denn ihm „mangelte nichts“. Er konnte einmal sogar eine Mahlzeit für ungefähr 10.000 Leute bereitstellen – für 5000 Männer und eine Anzahl von Frauen und Kindern (Matthäus 14,21). Nur ein reicher Mensch konnte das tun! Er hatte genug, um seine Steuern zu bezahlen (Matthäus 17,27). Er musste sich nie Geld von jemandem borgen. Und er hatte sogar genug Geld, um es den Armen zu geben (Johannes 13,29).

Jesus sagte einmal: „Denn Arme habt ihr allezeit bei euch, mich habt ihr aber nicht allezeit“ (Matthäus 26,11). Hier stellte er sich selber in Kontrast zu den Armen. Bei einem anderen Anlass, als Jesus einem reichen Jüngling sagte, er solle sein ganzes Geld den Armen geben, hat sich Jesus sicherlich nicht zu den Armen gezählt, denen das Geld gegeben werden sollte! Nein. Es ist klar, dass Jesus in diesem Sinne reich war, als er auf Erden war: Es mangelte ihm an nichts.

Auch die ersten Apostel waren nicht arm. Als sie den Gläubigen befahlen, „dass sie an die Armen denken sollten“ (Galater 2,10), forderten sie die Christen nicht auf, an sie zu denken! Nein. Diese Apostel mögen kein Silber und Gold gehabt haben (Apostelgeschichte 3,6). Aber sie hatten alles, was sie brauchten. Auf diese Weise waren sie reich, so wie ihr Meister vor ihnen. Es ist Gottes Wille, dass auch wir auf diese Weise reich sind.

Aber wir sehen, dass Jesus arm wurde, als er am Kreuz hing. Ein armer Mensch wird im Neuen Testament als jemand beschrieben, der „abgetragene Kleider“ hat (Jakobus 2,2). Der ärmste Bettler, den wir in Indien gesehen haben, hat gewöhnlich mindestens einen zerrissenen Fetzen um seinen Leib. Aber Jesus hatte nicht einmal das, als er gekreuzigt wurde. Seine Kleider wurden ihm vom Leib gerissen und er wurde gekreuzigt. Er wurde wirklich arm um unseretwillen, als er gekreuzigt wurde.

Jesus wurde am Kreuz arm, damit wir reich würden – oder anders ausgedrückt, damit wir in unserem Leben „an nichts Mangel haben“. Gott hat uns nicht versprochen, alles was wir möchten, sondern alles, was wir benötigen, zu geben (Philipper 4,19). Weise Eltern geben ihren Kindern nicht alles, was sie haben möchten oder worum sie bitten, sondern alles, was sie brauchen. So ist es auch bei Gott.

Der alte Bund verhieß denen, die dem Gesetz gehorchten, irdischen Reichtum. Aber unter dem neuen Bund verheißt uns Gott sogar noch etwas Besseres, wenn wir zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit trachten: Alles, was wir für das Leben auf dieser Erde benötigen (Matthäus 6,33; 2. Petrus 1,4). Die Bibel lehrt klar, dass Reichtum sowohl trügerisch als auch unsicher ist (Matthäus 13,22; 1. Timotheus 6,17). Daher ist es gefährlich, Reichtum zu begehren oder das Verlangen nach immer mehr Geld zu haben (Timotheus 6,10). Aber Gottes Verheißung ist etwas weit Herrlicheres: Er wird uns allezeit „alles geben, was wir brauchen, nach seinem Reichtum in Herrlichkeit IN Christus Jesus“ (Philipper 4,19).

Stellst du fest, dass du mit dem Gehalt, das du verdienst, nicht über die Runden kommst? Da Gott jedermanns finanzielle Grenzlinien zieht, ist es für ihn unmöglich, seinen Kindern nicht genug für die Bestreitung ihrer irdischen Bedürfnisse zu geben. Dein Mangel muss daher kommen, dass der Segen Gottes nicht über deinem Leben ist. Vielleicht bist du faul oder du vergeudest Geld oder du lebst auf eine selbstsüchtige Weise und übertrittst Gottes Gebote. Wenn du reich bei Gott bist, wird Gott auch dir gegenüber reich sein.

Ich möchte dir die gute Nachricht des Evangeliums sagen: Es ist nicht Gottes Wille, dass seine Kinder in ihrem irdischen Leben unter ständigem finanziellem Mangel leiden. Wie hoch die Lebenshaltungskosten auch sein mögen – die, die zuerst nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit in ihrem Leben trachten, werden stets feststellen, dass ihre irdischen Bedürfnisse gestillt werden. Wenn das nicht geschieht, müssten wir sagen, dass Jesus ein Lügner war – denn das ist seine klare Verheißung (Matthäus 6,33).

Jesus wurde arm – damit wir reich werden können. Daher brauchen wir in unserem Leben nie mit einem Mangel zu leben. Wir brauchen vor der Zukunft keine Angst zu haben – weder um uns selbst noch um unsere Kinder. Jesus hat am Kreuz die Vorsorge für jedes irdische Bedürfnis für uns und unsere Familienmitglieder erkauft.

Leider haben geldgierige Prediger (besonders in den letzten ca. dreißig Jahren) diese Wahrheit übertrieben, missverstanden und in eine Ausrede verwandelt, um ein „Wohlstandsevangelium“ zu verkündigen – indem sie lehren, dass Jesus kam, um uns zu wohlhabenden Millionären zu machen. Das ist eine Fälschung und eine Lüge und falsche Darstellung der Wahrheit. Gott hat uns im neuen Bund keinen Wohlstand verheißen, aber etwas weit Besseres – alles, was wir benötigen.

Sei also frei von all deinen Sorgen, lieber Bruder, liebe Schwester. Jesus ist bereits am Kreuz für dich arm geworden. Du brauchst in deinem Leben nicht länger mit ständigem Geldmangel zu leben. Du kannst immer alles haben, was du benötigst. Beanspruche dein Geburtsrecht im Evangelium.

3. Jesus wurde ein Fluch, um uns zu einem Segen zu machen

Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns – damit der Segen Abrahams unter die Heiden komme in Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben“ (Galater 3,13-14).

Christus wurde ein Fluch für uns, damit wir den Segen Abrahams – das ist die Verheißung des Heiligen Geistes – empfingen.

Der Fluch dafür, das Gesetz nicht zu halten, wird in 5. Mose 28,15-68 als Verwirrung, unheilbare Krankheiten, Plagen, ständiges Versagen, Blindheit, Wahnsinn, keine Ruhe oder inneren Frieden, Ausbeutung durch andere, Kinder, die vom Feind (Satan) gefangen genommen werden, bittere Armut usw. beschrieben.

Die gute Nachricht des Evangeliums besteht darin, dass keiner dieser Flüche des Gesetzes uns mehr antasten kann, weil Jesus bereits ein Fluch für uns geworden ist. Das allein wäre schon eine gute Nachricht gewesen – aber es gibt noch mehr. Wir können stattdessen den Segen haben, mit dem Gott Abraham gesegnet hat.

Beachte, dass der Segen, der uns in diesem Vers verheißen ist, NICHT der Segen des Gesetzes ist (beschrieben in 5. Mose 28,1-14), der hauptsächlich aus materiellem Wohlstand und vielen Kindern besteht. Nein. Uns ist etwas Besseres verheißen – der Segen Abrahams.

Der Segen, mit dem Gott Abraham segnete, wird in 1. Mose 12,2-3 so beschrieben: „Ich will dich segnen…du sollst ein Segen sein…und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ Das ist der Segen, den Jesus für uns am Kreuz erkauft hat, indem er für uns zum Fluch wurde. Er möchte uns segnen und uns für jede Person, der wir auf Erden begegnen, unser ganzes Leben lang zu einem Segen machen.

Dieser Segen (der Vers sagt uns das) wird uns durch den Empfang des Heiligen Geistes zuteil. Jesus beschrieb den Heiligen Geist als eine Quelle des Wassers, die aus unserem Inneren hervorquillt und UNS SEGNET (Johannes 4,14), und dann als Ströme lebendigen Wassers, die durch uns fließen und ANDERE SEGNEN (Johannes 7,37-39).

Wenn du danach trachtest, den Heiligen Geist zu empfangen, indem du versuchst, dich selbst würdig zu machen, dann wirst du ihn niemals empfangen. Es gibt keinen Unterschied zwischen dieser Haltung und Simon dem Zauberer, der Petrus Geld anbot, um die Kraft des Heiligen Geistes zu empfangen (Apostelgeschichte 8,18-23). Petrus sagte Simon, er solle Buße tun. Und du musst auch Buße tun – weil du glaubst, dass du den Heiligen Geist mit deinen guten Werken kaufen kannst.

Komm zu Jesus so wie du bist und bekenne deine Unwürdigkeit und empfange den Heiligen Geist im Glauben, EINFACH WEIL JESUS EIN FLUCH FÜR DICH WURDE – und nicht, weil du würdig bist.

Wie war dein Leben in der Vergangenheit? Hast du festgestellt, dass alles, was du angefasst hast, im Versagen endete? Hast du festgestellt, dass die Worte, die du zu anderen gesagt hast, nur Verwirrung und Chaos gebracht haben? Hast du überall, wohin du dich gewandt hast, Frustration, Depression, Dunkelheit und Verlust verspürt?

Hier ist die gute Nachricht des Evangeliums, lieber Bruder, liebe Schwester. Du kannst von all dem dauerhaft frei werden. Christus hat den Fluch des Gesetzes auf sich genommen, damit du ihn niemals empfangen mögest. Du kannst nicht nur von diesen Flüchen befreit werden, du kannst jetzt ein Segen für andere werden.

Die Verheißung des Herrn sogar für den schlimmsten Sünder, der in Sünde und Versagen lebt, lautet heute:

So wie ihr in der Vergangenheit ein FLUCH gewesen seid, könnt ihr in Zukunft ein SEGEN für andere sein“ (Sacharja 8,13).

Vielleicht bist du für andere in der Vergangenheit ein Fluch gewesen, indem du alle, die du getroffen hast, mit deiner Kritik, deinem Tratsch und deinen Verleumdungen beschmutzt hast. Hast du überall, wo du hingegangen bist, eine geistliche Plage verbreitet? Von jetzt an können die Dinge anders sein. Du kannst jetzt für andere Menschen geistliche Heilung und Segen verbreiten. Gott kann bewirken, dass Ströme lebendigen Wassers durch dich fließen, sodass, wo immer du hingehst, andere durch den Heiligen Geist, der durch dich wirkt, geheilt und gesegnet werden (Hesekiel 47,8-9).

Das ist der Wille Gottes, dass wir für jede Familie, der wir auf Erden begegnen, ein SEGEN sein sollten. Aber du musst Gottes Wort glauben und dein Geburtsrecht in Christus beanspruchen. Satan hat dich so lange dieses Geburtsrechts beraubt. Du musst nun glauben, dass dich von jetzt an kein Fluch antasten kann, weil Christus für dich zum Fluch wurde. Du wirst für deine Familie, für deine Nachbarn und für die Gemeinde ein Segen sein. Halleluja!

Wir lesen in 2. Samuel 6 über König David, dass er nach einem arbeitsreichen Tag, an dem er Gott gedient hatte, nach Hause kam, „um seine Familie zu segnen“ (Vers 20). Welch schöne Worte! Er hatte den ganzen Tag vor der Bundeslade getanzt, als sie nach Jerusalem gebracht wurde (Vers 14) und er war zweifellos müde. Er war auch damit beschäftigt gewesen, das Volk zu segnen (Vers 18-19). Aber er hat seine Frau zuhause nicht vergessen. Er ging nach Hause und segnete auch sie – obwohl sie eine böse, nörgelnde Frau war (Verse 20-22).

Welch wunderbares Beispiel für jedes Familienoberhaupt! Auch wenn du bei der Arbeit den ganzen Tag nach der Melodie deines Chefs tanzen musstest, kannst du dennoch abends nach Hause zurückkehren, um deine Familie zu segnen, statt mit einer schlechten Laune nach Hause zu kommen und eine schlechte Stimmung in dein Haus zu bringen.

Da Jesus am Kreuz auch Satan besiegt und ihm seine Waffenrüstung vollständig ausgezogen hat, hat auch Satan kein Recht mehr über irgendeinen Teil deines Lebens. Satan ist jetzt wie ein hilfloser Dieb, der all seine Waffen verloren hat. Wir aber sind jetzt mit jeder himmlischen Waffe gegen ihn gerüstet. Daher brauchen wir niemals Angst vor ihm zu haben. Uns ist befohlen, Satan in Jesu Namen zu widerstehen. Es ist Gottes Verheißung, dass Satan vor uns fliehen wird.

Wir können nicht länger von schwarzer Magie oder Zauberei oder irgendeinem Übel, das jemand uns antun möchte, beeinflusst werden. Kein Übel kann uns länger antasten, solange wir IN CHRISTUS bleiben. Gott, der für Israel vor langer Zeit „den Fluch in einen Segen verwandelt hat“, kann auch für uns jeden Fluch in einen Segen verwandeln (5. Mose 23,6).

Wenn auf deiner Familie ein Fluch lag, weil deine Eltern auf eine bestimmte Weise lebten oder weil sie Götzen anbeteten oder Okkultismus praktizierten, dann kannst du diesen Fluch in Jesu Namen aus deinem Leben austreiben – dauerhaft. Er kann von diesem Tag an keine Macht mehr über dich haben. Jesus ist für dich zum Fluch geworden. Nimm JETZT diesen Segen an, den er dir anbietet.

Wenn Menschen uns verfluchen, trug uns Jesus auf, sie zu segnen (Lukas 6,28). Das ist unsere Berufung – sogar für jene, die uns übel gesinnt sind, ein Segen zu sein (siehe 1. Petrus 3,9). Das ist der Grund, warum wir mit dem Heiligen Geist gesalbt wurden – damit, so wie Jesus „herumgezogen ist und Gutes getan hat“ (Apostelgeschichte 10,38), auch wir herumziehen und Gutes tun und überall Menschen segnen können. Anders als in der Vergangenheit wird niemand, der in Zukunft mit dir in Kontakt kommt, durch deine Worte beschmutzt oder verletzt werden. Stattdessen werden die Menschen gesegnet werden – und reichlich gesegnet werden.

Jeder Segen in den himmlischen Regionen gehört uns in Christus. Wir müssen das zuerst in unserem Herzen glauben. Dann müssen wir es mit unserem Munde bekennen. Die Bibel sagt, wenn man „mit dem Herzen glaubt...und mit dem Munde bekennt, wird man gerettet (und befreit)“ (Römer 10,10).

Es ist reicht nicht aus, all diese Wahrheiten in deinem Herzen zu glauben. Bekenne sie mit deinem Mund und sei stets ein Überwinder. Auf diese Weise wirst du „durch das Wort deines Zeugnisses“ Satan in die Flucht schlagen und für andere in deiner Umgebung ein Segen sein (Offenbarung 12,11). Ja, SOGAR DU kannst für jede Person, der du begegnest, ein Segen sein – nicht auf Grund dessen, was du bist oder was du getan hast, sondern auf Grund dessen, was Jesus für dich getan hat.

Als Paulus im Begriff war, nach Rom zu reisen, schrieb er den dortigen Christen: „Ich WEISS aber, wenn ich zu euch komme, dass ich mit dem VOLLEN Segen CHRISTI kommen werde“ (Römer 15,19). Er war absolut sicher, dass er für sie in Jesu Namen in Rom ein überfließender Segen sein würde.

Jeder Jünger Jesu kann dieses Bekenntnis sprechen und glauben, dass Gott ihn für jeden, dem er begegnet, zu einem Segen macht. Ich habe dies nun jahrelang als mein Geburtsrecht in Christus in Anspruch genommen und geglaubt, dass wo immer ich hingehe, ich in der Fülle des Segens Christi dorthin gehen WERDE – nicht auf Grund dessen, was ich bin, sondern weil Christus am Kreuz für mich zu einem Fluch wurde.

Wir treten jetzt im Namen Jesu – durch Jesu Verdienst – und nicht durch eigenes Verdienst vor Gott: In seinem Namen, der für uns zur Sünde wurde, werden wir [in ihm] die Gerechtigkeit Gottes. In seinem Namen, der für uns arm wurde, sind wir für immer reich. In seinem Namen, der für uns ein Fluch wurde, können wir für andere für immer ein Segen sein.

Das volle Evangelium

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