Читать книгу Spezial Krimi Koffer Juli 2021 - 9 Thriller auf 1500 Seiten - A. F. Morland - Страница 21
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Rudi hatte inzwischen die Mauer längst erreicht, sich emporgezogen und war auf der anderen Seite wieder abgesprungen.
Ich tat dasselbe.
Als ich oben auf der Mauer befand, sah ich Rudi auf der anderen Seite stehen und sich ziemlich ratlos umblicken.
„Keine Spur von denen!“
„Verdammt!“
Ich sprang nun ebenfalls, federte ab und ließ den Blick schweifen.
Eine Parklücke fiel mir auf. Ich ging hin.
„Was hast du vor?“, fragte Rudi.
Ein Wagen wollte sich in die Parklücke hineinsetzen, aber ich trat ihm mit dem BKA-Ausweis in der Hand entgegen und bedeutete dem Fahrer, wieder zurückzusetzen.
Dieser ließ die Seitenscheibe hinunter und beschwerte sich lautstark.
„Heh, was soll das?“
„BKA!“
„Ja, und?“
„Dieser Parkplatz ist beschlagnahmt!“, erklärte ich. „Setzen Sie zurück, andernfalls behindern Sie die Polizei bei der Aufklärung eines Verbrechens!“
Der Kerl im Wagen – einem metallicgrauen Mitsubishi – sah mich vollkommen fassungslos an.
„Das kann ja wohl nicht wahr sein!“, schimpfte er.
„Ist es aber leider!“, gab ich zurück.
Angesichts des chronischen Parkplatzmangels in Berlin, konnte ich seinen Ärger durchaus verstehen.
Aber ich war überzeugt davon, dass wir hier vielleicht eine wichtige Spur vor uns hatten.
Der Wagen setzte zurück. Ich hörte den Fahrer noch schimpfen, irgendetwas von Polizeiwillkür und Bullen-Terror.
„Was ist los, Harry, habe ich was übersehen?“, fragte Rudi unterdessen.
„Wird sich zeigen.“ Ich deutete auf dunkle Reifenspuren, die sich in den Asphalt hinein gebrannt hatten. „Die sind frisch.“
„Das war ein Kavaliersstart“, stimmte Rudi mir zu.
„Genau.“
„Aber um einen Wagen kurzzuschließen, hatten sie nicht genug Zeit – mal davon abgesehen, dass das bei den meisten neueren Fabrikaten auch normalerweise gar nicht mehr so einfach möglich ist.“
„Sie hatten hier einen Wagen zum Wechseln bereitgestellt“, war ich überzeugt. „Das ist die einzige Erklärung, die Sinn ergibt!“
Rudi atmete tief durch
„Jedenfalls wissen wir jetzt, dass der Killer, hinter dem wir her sind, nicht allein operiert. Also kein einsamer Profi-Wolf, der völlig losgelöst vom Banden-Mob seine Aufträge bekommt und dessen Identität vielleicht sogar nicht einmal die Auftraggeber kennen. Wenn du mich fragst, ist das ein gutes Zeichen.“
„Wieso?“
„Weil unsere Chancen ihn zu kriegen dadurch viel größer geworden sind.“
„Ich hoffe, da hast du Recht.“
Rudi griff zum Handy. „Ich sorge mal dafür, dass sich irgendwer dieser Spuren hier annimmt.“
„Besser du forderst einen unserer eigenen Erkennungsdienstler an, die sind vermutlich schneller hier, als die Kollegen der Ermittlungsgruppe Erkennungsdienst der Kripo.“
„Schon klar.“
Das Hauptquartier der Ermittlungsgruppe Erkennungsdienst lag nämlich am anderen Ende der Stadt und das bedeutete, dass sie sich erst durch Halb Berlin quälen mussten, bevor sie hier anlangten.
Während Rudi telefonierte und dazu erstmal ein paar Schritte weitergehen musste, um ein stabiles Netz zu bekommen, wimmelte ich bereits den nächsten Interessenten für den scheinbar freien Parkplatz ab.
Und es würde auch wohl kaum der letzte sein.