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Rezeption

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Überraschend an Browns Erfolg schien von Anfang an, dass er sich binnen weniger Jahre zum Auflagenmillionär entwickelte, obwohl er im öffentlichen Leben und der Literaturszene zuvor kaum in Erscheinung getreten war. Als entscheidend für seinen Erfolg wurde gewertet, dass er von mit verschwörungstheoretischen Ansätzen verwobenen historischen Fakten einen Bezug zu aktuellen Fragestellungen herzustellen versuchte, um – wie behauptet wurde – einfache Antworten auf komplizierte Fragen zu geben.

Browns Werke wurden von der Literaturkritik mehrheitlich als Unterhaltungsliteratur qualifiziert. So hieß es, er schreibe Bücher „mit historischem Laderaum und kleinem Bildungserlebnis“. Der US-amerikanische Schriftsteller Jeffrey Eugenides beschrieb in einem Interview die Arbeit von Autoren wie Brown als die Suche nach einem „Grundmuster, nach dem sie alle ihre Bücher aufbauen. Sie stopfen einfach neue Inhalte hinein, aber das Muster bleibt immer gleich.“ Illuminati wurde unter anderem als „am Reißbrett entworfener und dortselbst ziemlich hölzern abgearbeiteter Parforce-Ritt durch römische Verliese“ bezeichnet. Man attestierte Brown in Sakrileg einen „atemlos zwanghafte[n] Prosastil, der sich entlang der Handlung in einer geradezu waghalsigen Geschwindigkeit bewegt.“ Literarische Fertigkeiten seien „in diesem Roman nur rudimentär zu erkennen, von Charakterstudien und Problemen der Dialogführung lässt der Autor sich nicht belasten.“ Ungeachtet dieser Einschätzungen erfreuen sich Browns Bücher größter Beliebtheit.

Mehrere Autoren lehnten sich konzeptionell erkennbar an die Idee Browns an, akademische „Privatermittler“ in den Mittelpunkt der Handlung ihrer Bücher zu stellen. Darunter sind Matilde Asensis Wächter des Kreuzes, Ian Caldwells und Dustin Thomasons Das letzte Geheimnis sowie Leslie Silberts Der Marlowe-Code. Verlage wie dtv, Rowohlt und Bastei-Lübbe veröffentlichten Bücher, die inhaltlich ohne Bezug zu Browns Werken sind, unter mit Illuminati sprachlich verwandten Titeln – so Cupido, im Original Retribution, von Jilliane Hoffman – oder einer mit Browns Büchern zum Verwechseln ähnlichen Buchdeckel-Gestaltung – darunter Circe von Elise Title. Darüber hinaus erschienen Bücher, die mit Erkenntnissen zu kulturgeschichtlichen und historischen Hintergründen der Verschwörungstheorien in Browns Romanen warben. Die Flut von Thrillern mit christlich-religiösen Elementen, die Browns Bestseller folgten, zeigt ein neuerwachtes Interesse an der Verbindung von Kriminalistik mit Mystik. Die Romane werden oft mit dem neu geschaffenen Begriff „Kirchenthriller“ bezeichnet. Kirchliche Themen in der spannungsorientierten Belletristik gab es jedoch schon früher, so beispielsweise Philipp Vandenbergs Thriller Das Fünfte Evangelium (1993) oder Assassini von Thomas Gifford (1990). Die Schwemme von Publikationen wurde mit der schlagartigen Popularität von Mittelalterromanen sowie zugehörigen populären Sachbüchern infolge der Veröffentlichung von Umberto Ecos Der Name der Rose Anfang der 1980er Jahre verglichen.

Die Neun erfolgreichsten Autoren der Literaturgeschichte

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