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Vorwort.

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Die folgenden Vorlesungen sind im vergangenen Wintersemester vor einem Kreise von etwa sechshundert Studierenden aller Fakultäten gehalten worden. Die freien Vorträge hat Herr stud. theol. Walther Becker stenographisch aufgezeichnet und mich mit der Umschrift überrascht: ich sage ihm dafür auch an dieser Stelle meinen Dank. Sein Fleiß hat es mir ermöglicht, die Vorlesungen in ihrer ursprünglichen Gestalt zu veröffentlichen. Einige Ausnahmen abgerechnet, habe ich nur korrigiert, wo der Stil der gedruckten Rede es verlangte. Dass das gesprochene Wort einem Bedürfnis entgegengekommen ist, haben mit die Hörer freundlichst bezeugt; so darf ich hoffen, dass auch das geschriebene seinen Weg finden wird. Das kühne Unternehmen aber, in wenigen Stunden das Evangelium und seinen Gang durch die Geschichte zu behandeln, konnte ich wie vor mir selbst so vor den Lesern nur rechtfertigen, wenn der Darstellung der Charakter akademischer Vorlesungen gewahrt blieb.

Die Aufgabe ist als eine rein historische gestellt und behandelt worden. Das schließt die Verpflichtung ein, das Wesentliche und Bleibende in den Erscheinungen auch unter spröden Formen zu erkennen, es herauszuheben und verständlich zu machen. Irrtümer sind dabei unvermeidlich; aber als „Archäologie“ ist alle Geschichte stumm. –

Das evangelische Christentum besteht in einer Fülle kirchlicher Gemeinschaften und Richtungen. Aber sobald sie sich ernsthaft auf das besinnen, was ihnen geschenkt ist und wovon sie leben, müssen sie empfinden, dass sie im Tiefsten einig sind. Möge es dieser Darstellung beschieden sein, das Bewusstsein um diese Einigkeit im Geist zu bestärken. Der Erkenntnis und dem Frieden will sie dienen und nicht dem Streit.

Im Mai 1900.

Adolf Harnack.

Das Wesen des Christentums

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