Читать книгу Kampf der Welten - Adrian Plass - Страница 25
In Kontakt bleiben
ОглавлениеManchmal brauchen wir ein ganzes Leben, bis uns bewusst wird, dass es Gott, wie viel wir auch gesündigt und wie viele Fehler wir auch gemacht haben mögen, viel lieber ist, wenn er von uns hört, als wenn wir ihn meiden wie die Pest. So war das früher auch im Bankwesen.
Meine Frau und ich sind seit über vierzig Jahren bei derselben Bank in der High Street. Meine Güte, wie sich da die Dinge verändert haben! Bis vor zwei Jahrzehnten war der örtliche Bankfilialleiter noch viel autonomer und hatte viel bessere Chancen, annähernd so etwas wie ein Freund der Familie zu werden. Als meine Frau Bridget und ich in unseren von Armut gebeutelten Zwanzigern und frühen Dreißigern waren (im Gegensatz zu unseren von Armut gebeutelten frühen Sechzigern), hatten wir eine Reihe Nerven zermürbende Begegnungen mit freundlichen, großväterlichen Bankangestellten, die uns mit Strenge oder Ermutigung begegnen konnten, je nachdem, wie es der Anlass (oder unsere grauenhaft schlampig geführten Finanzen) erforderten. Bridget weinte dabei oft, was sich immer als nützlich erwies, während ich mich mit angemessener Reue und Bußfertigkeit in einem bühnenreifen langsamen, ernsthaften Nicken übte.
Diese hilfsbereiten Herren trugen uns unweigerlich immer wieder denselben Gesichtspunkt vor. Irgendetwas lässt sich immer arrangieren, solange Sie mit uns in Kontakt bleiben. Die Probleme mit unserem abgemagerten Bankkonto vergrößerten sich und wurden tatsächlich noch problematischer, wenn wir uns vor dem Thema versteckten und womöglich gar (oh, welche Schuldgefühle) einen anderen Weg durch die Stadt nahmen, nur, um nicht an der Bank vorbeizukommen. Jene etwas unbehaglichen Gespräche im Büro des Bankleiters führten immer zu einem Ergebnis, einem Plan, einem Weg vorwärts oder zumindest zu einer Erleichterung des Drucks der nahenden Katastrophe.
Wie gesagt, die Erfahrung lehrt, dass dasselbe für unsere Begegnungen mit Gott gilt. Solange wir in Kontakt bleiben, lässt sich irgendetwas arrangieren. Wenn ich weiß, dass ich kurz davor bin, einer Versuchung zu erliegen, dann tobt höchstwahrscheinlich gerade ein kleiner Kampf in mir. Wenn ich dann mit meinem Dilemma zu Gott oder zu einem seiner Repräsentanten gehe, entgeht mir vielleicht die Möglichkeit, mich voller Wonne in das zu stürzen, was mich da so verführerisch lockt. Andererseits ist da ein Teil von mir, der wirklich ein gehorsames Kind Gottes sein möchte. Was soll ich tun? Nun, wie ein Freund mir einmal sagte, ist das Leben größtenteils ein Abwägen zwischen dem, was wir nicht wollen, und dem, was wir wirklich nicht wollen. Ob es mir passt oder nicht, wenn ich ehrlich in meine Seele hineinschaue, werde ich wissen, was was ist.
Stellen Sie sich also folgende Frage:Was würde Sie dazu bringen, den göttlichen Bankleiter besuchen zu wollen? Wäre es deshalb, weil er Sie liebt oder weil Sie ihn lieben? Und wo ist er? Vielleicht lassen wir uns hier ein bisschen zu sehr hinreißen. Schließlich ist Gottes Liebe doch ewig und unveränderlich. Macht es da wirklich etwas aus, wenn Sie sich seine Sichtweisen und Pläne nicht zu eigen machen? Er würde doch trotzdem noch dasselbe für Sie empfinden, oder nicht?
Wenn Sie gleichzeitig deprimiert und herausgefordert werden wollen, werfen Sie einen Blick auf 2. Samuel 11-18, die Geschichte des Königs David (eines Mannes nach dem Herzen Gottes!) der Ehebruch mit Batseba beging und dann erbarmungslose Pläne zur Ermordung ihres Mannes Uria schmiedete. Wann hätte er diesem Verfall Einhalt gebieten können? Was passierte, weil er es nicht tat? Warum blieb er nicht in Kontakt, und was waren die Folgen?