Читать книгу Treppe Und Kristall - Alessandra Grosso - Страница 8
DIE HÖHLENMONSTER
ОглавлениеEs war ungeheuerlich, laut und es ernährte sich von Angst. Es hatte ein geröteter Körper mit den Adern, die man wegen der völligen Verbrennung auf seiner Haut, sah. Es war sehr gross, ca. vier oder fünf Metern, mit robusten und sehr grossen Füssen, die wenn sich bewegten ein Lärm machten, wie ein Felsbrocken auf dem Boden zerbrechen würde. Es hatte der Mund voller Zähne zum Beissen und liebte Menschenfleisch.
Es lebte dort seit Jahrhunderten, und versteckt wartete er auf Jungen und Alten in der Mitte der Ruinen, an der Stelle, wo sie sich am meisten verbanden; es lebte in den Ruinen seit sie und fabelhaftes Schloss waren. Es war der nicht gewollte Sohn einer Misshandlung und wurde seit dem ersten Moment verflucht. Es war die Frucht einer Vergewaltigung mit sieben alten Flüchen kombiniert. Es hatte gelbe und glitzernde Augen und konnte im Dunkeln sehen, im Dunkeln riechen.
Es hatte ein Pakt mit einer anderen dämonischen Kreatur gemacht: ein Monster, dass die Unschuld hasste.
Ihre Namen waren Verdammung, das Resultat der Flüche, und Rache, diejenige, die die Unschuld hasste.
Rache war ein lautloser Killer, raffiniert, intelligent und psychopathisch, die während sie sich auf dem Scheiterhaufen sterben sah und bevor sie lebendig verbrannte, ein Pakt mit Verdammung geschlossen hatte. Verdammung war in der Lage, die Asche von Rache zurückzunehmen und sie in dieser Welt wieder zurück zu bringen. Rache, nach der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, war mit einem immer grösseren Blutdurst zurückgekommen.
Rache trug ein in Stück gerissenes Hemd, auf der noch ihr Name zu lesen war: es wurde mit weisser Kreide geschrieben, umgeben mit rot von ihren Opfern.
Die zwei Killer hörten sofort die Anwesenheit der zwei Menschen und versteckten sich in der Dunkelheit ohne ein Wort zu sagen, ohne einen einzigen Moment des Zögerns. Sie kannten unsere Angst, sie waren in der Lage sie zu fühlen und rochen in der Luft jeden Geruch, die Unsicherheit. Sie wussten bereits, dass es zwei guten und verirrten Seelen gab, die die Orientierung verloren hatten.
Ich und das andere Ich waren froh zusammen zu sein, aber genau dieses Gefühl verriet uns, in dem Sinne, dass wir anfangs die alten Ruinen mit den vergammelten und dekadenten Zinnen mit Ehrfurcht durchforscht hatten, aber dann, vielleicht, wurden wir von der Begeisterung lockerer und waren weiter gegangen, aber ohne eine Karte. Viele Male hatten wir uns in Sackgassen wiedergefunden und am Schluss, nachdem wir mehrere Male im Kreis liefen, hatten wir erkannt, dass wir uns verlaufen hatten.
Wir wussten nicht mehr, wie wir zurückgehen konnten und somit mussten wir versuchen, rauszukommen. Die Ruinen waren immer weniger beschädigt und viel kompakter, so wie wir in einen verhältnismässig neueren Flügel eingetreten waren. Die Mauern waren dicht, grau und feucht, das Wasser rann aus der Decke und erschuf mehrere Wasserpfützen auf den Boden.
In diesem Irrgang waren grosse, halbleere Räume, grau, feucht und dunkel. Manchmal deponierte sich das Kondenswasser an der Wand, manchmal jedoch formte sich nur ein feiner Nebel weitab von uns. Neugierig versuchten wir herauszufinden, was dieser Nebel verursachte und warum wir uns so unheimlich beobachtet fühlten.
In diesem mysteriösen Labyrinth drangen zwei entgegengesetzte Gefühle in unseren Seelen ein. Ehrfurcht und die Lust zu erkunden.
Der Erkundungswille von neuen Gebieten ist ein Schub, der man vor allem während der Pubertät spürt und irgendwie waren wir wieder Jugendlichen, leider für uns an neuen Erforschungen knorzend.
Unsere Gefühle waren widerstreitend aber wir wussten, dass obwohl die Gefahr unmittelbar war, waren wir Menschen und mussten essen. Es waren harte Zeiten, aber wir hatten noch Vorräten aus Trockenfleisch, weil als das andere Ich ausserhalb der Ruinen war, hatte sie gejagt und Beeren gesammelt.
Wir zogen uns in einer kleinen Ecke zurück, um diese karge Mahlzeit zu kauen, die in meinen Augen nicht anderes als köstlich sein konnte. Unsere Zähne funktionierten wie Klingen, die alles zerschneiden und unsere Speise verschwand schnell. Wir reinigten die Zone und fuhren mit unserer Pilgerfahrt fort, in der Hoffnung, keine bösen Begegnungen zu machen. Während der Reise, haben wir wieder angefangen grauenhafte, gezeichnete Bilder zu sehen, Schriften, die uns bewegen wollten, weg zu gehen, zu fliehen, aber wo konnten wir fliehen?
Wo konnten wir einen Unterschlupf finden? Wie konnten wir aus diesem Irrgang entfliehen?
Wir fuhren weiter und glücklicherweise fanden wir Waffen und Munition; wir nahmen sie da wir dachten, dass diese uns zukünftig nützlich sein könnten.
Wir fanden auch eine Art von zerstörtem Feldlager vor. Es sah so aus, dass es angegriffen und dass die Leichen weggeschleppt worden waren: man sah deutlich die Blutspuren, die vom Schleppen der Körper verursacht wurden, jedoch fanden wir keinen von den Opfern.
Wir sammelte alle möglichen Waffen auf und auch das kleine Erste-Hilfe-Kasten: wir wussten nicht, was uns noch erwartete und aus diesem Grund wollten wir uns vorbereiten. Wenn sie diese zwei einsamen Frauen töten wollten, tja, dann mussten sie sich anstrengen.
Wir waren bewaffnet und mit der Hoffnung, die zu retten, die angegriffen wurden, bewegten wir uns vorwärts und folgten den Blutspuren. Allerdings fingen wir bald an, das Schlimmste für die Unglückseligen zu befürchten: sie mussten viel Blut verloren haben und ihr Ende war entweder bereits gekommen oder war sehr nahe.
Wir folgten den Blutspuren entlang des grossen Raumes, dann wechselten wir zu einem engeren und dunkleren Ort. Nur ein paar Fackeln erhellten die Strasse, aber wir hatten bereits unsere Strecke gewählt und gaben uns gegenseitig Halt.
Vom schmalen Gang aus präsentierte sich ein weitreichender Gang mit sehr hohen Decken vor uns, das in der Mitte ein weiterer, grosser, zugemauerter Raum enthielt. In diesem Moment sahen wir den Eingang nicht und das war unser Glück, weil angezogen von unserem Geruch, kamen die Monster heraus um uns zu suchen, ohne exakt zu wissen, wo wir uns befänden und wir konnten uns sofort hinter einem Felsen verstecken.
Sie waren grauenhaft und dreckig, von Blut befleckt. Einfach entsetzlich. Sie waren am Streiten, ich wusste es, weil sie sich seltsame Strahlen und Feuerbälle anschossen, die sich an ihre Körper erschlugen; wenn sie getroffen wurden, beklagten sie sich mit tiefsinnige und schreckliche Schreie.
Es waren nicht verständliche Schreie für uns, aber ich nahm an, sie hätte angefangen zu streiten und sich gegenseitig böse Streiche zu spiele, weil sie wahrscheinlich für zu lange Zeit alleine waren und sich langweilten.
Der Kampf fuhr fort und sie fingen an, nicht mehr die Luft zu riechen, aber nur untereinander mit immer mehr Leidenschaft zu streiten. Vielleicht hatten sie das Interesse an uns verloren.
Sie waren gerade dabei, sich untereinander zu verletzen: es war der Moment um anzugreifen und etwaigen Überlebenden zu suchen. Wir konnte sie noch retten oder versuchen es zu machen, dachte ich hoffnungsvoll. Allerdings gab es keine grosse Hoffnung, aber wenn sie vor kurzem angegriffen worden wären, hätte uns vielleicht der Erste-Hilfe-Kasten helfen können.
Wir entschieden uns somit, die Monster aus dem Hinterhalt zu überfallen und auf ihre Wunden zu zielen; um sie zu schwächen, wenn nicht zu töten.
Ich stellte mir deutlich unser Engagement vor, unser stilles Vorrücken.
Wir fingen eine Sekunde bevor sie uns entdeckten zu schiessen an. Unsere Geschosse, trotz ihrer kolossalen Grösse, waren schmerzhaft. Wir liessen auf sie all das ab, was wir konnten, aber dann endete alles schief.
Ich sah das Ende, ich sah es in den dunklen Augen der Frau, die tödlich verletzt wurde und genau gleich wie ich war; ich konnte mit ihren Augen sehen und fühlte wie sich das Leben langsam von ihr trennte. Ich musste jedoch gehen. Sie verstand, dass ich fliehen musste und in ihren Augen sah ich die Vergebung und das Verständnis. Meine Flucht war verstanden, rechtfertigt worden.
In den fortfolgenden Tagen hätte ich den ganzen Schmerz dieser Kreatur, die von sehr weit weg kam und die ich nie mehr wiedersehen würde, geträumt und gespürt, mein eigenes Abbild, das von einer anderen Dimension stammt. Ich hätte den eiskalten Aufprall gespürt, das vom glühenden Wirbel generiert wurde, das mich aufsaugte, ich hätte den Kontakt mit dem kalten, rudimentären Boden gespürt, ich hätte nach oben geschaut, mit der Kenntnis, dass es in dieser Welt keine Hoffnung mehr gab.
Trotz allem waren die Monster noch am Leben und konnten mich verletzen: ich musste meine soeben gefundene Abenteuer-Gefährtin zurücklassen.
Um zu versuchen sie zu töten, setzte sie sich selbst in Brand, indem sie die übrigen Geschosse in Luft jagte. Dies verursachte den Monstern ein riesiger Schmerz, die aus Wut, Frustration und Schmerz zu schreien, stöhnen und brüllen anfingen. Ich hatte sie mit den Augenwinkeln auf die Knien gesehen und innerlich hoffte ich, dass ich sie los war.
Ich überquerte den breiten Flur und fand mich in dem Raum wieder, wo die Verdammung und die Rache die Gefangenen folterten und sie an irgendeine Göttlichkeit der Unterwelt opferten.
Verschiedene Körper waren geschächtet und umgekehrt erhängt worden, damit das Blut abtropfen konnte und auf gleicher Weise das Leben. Es war grauenerregend und dramatisch, die schlimmste Szene, die ich jemals gesehen hatte.
Ich hatte Gänsehaut und Tränen in den Augen; ein noch nicht gekannter Terror umspülte mein Körper. Ich zitterte vor jeder kleinster Gefahr und vor jede optische Täuschung von den Fackeln lief mir ein Schaudern den Rücken runter. Ich wiederholte mir, dass ich die moralische Pflicht hätte, die Personen in Not beizustehen, das war meine Natur und ich musste ihr treu bleiben.
Ich hatte wie ein Gewimmer in einem Sack gehört und versuchte zu verstehen, um was es sich handelte. Es konnte allerdings gefährlich sein: es konnte ein unschuldiger Gefangener sein oder eine Kreatur wie Verdammung und Rache.
Ich folgte die Gejammer. Wahrscheinlich war es die Stimme eines Mannes, der nach Hilfe rief, aber ich verstand nicht er sagte oder wen er anflehte. Ich öffnete den Sack und es kam ein wunderschöner Mann heraus. Er hatte blau-grünen Augen, blonde Haare und die typischen, nordischen Züge, die mich schon immer verrückt gemacht haben; die Arme waren mächtig und schienen dafür gemacht zu sein, um mich zu beschützen.
Sofort lächelte er mich an, dankbar, und versuchte mit mir zu reden, aber ich verstand nicht, was er sagte. Plötzlich aber, verstanden wir, dass wir nochmals fliehen mussten, weil Rache und Verdammung heulten und ihre Revanche wünschten. Sie waren uns sehr nahe.
Wir flohen auf der Stelle weg.
Am Ende des Raumes, wies er mich plötzlich auf eine Falltür hin. Zuerst, aber, musste er diese öffnen und dann das Gitter, demzufolge ich, die bewaffnet war, musste ihn beschützen und zahlreiche Geschosse gegen die zwei Monstern abfeuern, die zwar verletzt waren aber noch verdammt aktiv. Nun konnte ich sie sehen: es waren zwei Kreaturen der Unterwelt. Sie fingen an, gelbe Blitze in meiner Richtung zu werfen und ich schütze mich wie ich konnte, während in weiter feuerte.
Ich war so konzentriert, dass dieser wunderschöne Mann gezwungen war, mich am Nacken zu packen, sodass ich mich umdrehte und in der Falltür gehen konnte, die wir sofort hinter uns abschlossen, und somit auch das Gitter.
Wir schritten in diesem dunklen Ort tastend voran. Das Licht war heiser aber ich war nicht alleine. Sowohl ich als auch er hatten in die Augen und im Herzen eines von den traurigsten und schmerzhaftesten Tagen, die die Menschen jemals kennen gelernt haben könnten; wir waren klein, schwach und verängstigt.
Trotz unserer Angst und die wahnsinnigen Schreie der zwei Monster, gelang es dem wundervollen Mann im trüben Licht ein Schwert zu finden.
Ich begriff, dass mein Abenteuer-Gefährte sie in der Hand halten konnte und musste sich auch mit dieser trainiert haben, um sie benutzen zu können; dies rechtfertigte seine grossen und anziehenden muskulösen Arme.
Mit dem Schwert weiterziehend, fand er auch ein toter Mann in einer Rüstung, und liess mich zu verstehen, dass ich ihn mit der Beseitigung der Leiche helfen soll, sodass er diese anziehen könne; glücklicherweise ging sie ihn nicht zu eng und nicht zu breit. Er war mit ihr flink und beweglich.
Wir bewegten uns fort durch Gänge, die warm und wenig beleuchtet waren, aber die ein Gefühl der Ruhe von sich gaben. Wir gingen für lange Zeit weiter. Es gab keine Gefahren.
Nun hatte ich verstanden, dass er Waffen benutzen konnte, dass er intelligent war und sich zu kommunizieren bemühte; er musste ein Soldat gewesen sein. Er wirkte nett in den Gesten und in den Bewegungen zu sein, vielleicht weil ich ihn gerettet hatte. Er war immer bereit mich zu helfen und schien Nahrung zu suchen, wie ich es auch suchte.
In diesem Fall hatten wir Glück: die Ruinen hatten ihre Abflussrinnen und wir waren in einer von diesen.
Das Wasser erwies sich als gute Qualität und ich fügte die Heilpflanze hinzu, die sie sauber machte. Wir fanden auch einige Tiergerippe. Er konnte das Fleisch sehr gut sezieren, wir streuten darüber Salz, um sie länger aufbewahren zu können.
Wir waren ein gutes Team: ich emotional und sensibel, stolze, bewaffnete Kämpferin, er war mehr technisch und nachdenklich aber immer, wie ich, gewillt für gegenseitige Hilfeleistungen. Wir waren sehr loyal untereinander und während der verbrachten Zeit in den Ruinen wurden wir gute Freunde, für das, was die Sprachbarriere uns erlaubte.
Wir hatten tote Tiere gefunden und dank seiner Fähigkeit, mit alles was einem Messer oder Schwert ähnelte umzugehen, erhielten wir komfortable Mäntel, die wir in der Nacht als Decke gebrauchten: so konnten wir uns warm halten.
Nach einigen Tagen aus Erkundungen und Versuche, kamen wir zu einem Abstieg, das zu einer Öffnung führte. Wir gingen herunter, aber der Weg war steil und rutschig, und am Anfang, auch wenn wir das Gleichgewicht nicht verloren, beschleunigten wir immer mehr. Es war fürchterlich aber wir konnten nun nicht mehr zurückgehen. Wir stiegen weiter ab, ohne unsere Beine stoppen zu können, die sich immer schneller bewegten. Wir befürchteten, dass wir nie mehr halten würden. Wir konnten keinen Handlauf auffangen, noch unsere Stiefel stabil irgendwo einrammen, wir konnten nur beten, dass irgendwann dieser Fluch endete. Aber konnte es wirklich enden? Konnten wir wirklich einen Haltegriff finden?
Leider fanden wir bald heraus, dass wir in einer Falle gestürzt sind und dass, vielleicht, der Abstieg an sich uns zu ihr angezogen hat, weil wir angefangen haben sie zu begehen, ohne vorerst an etwaige Alternativrouten zu denken. Wir wurden vom Abstieg geblendet, angelockt wie Bienen von schöne und gefährliche Blumen und jetzt hatten wir keine andere Wahl: wir konnten nur auf das Überleben hoffen.
Sie wartete mit Geduld, während sie sein Plan vorbereitete... sie wartete, wie man auf die eigene Beute wartet, sie wartete immer, indem sie den Faden webte, und wie sie wartete, warteten auch all ihre Freunde dort in der Nähe. Sie hatten für die Beuten einen primitiven Instinkt und auch sie hatten eine besondere Vorliebe für das menschliche Fleisch. Die Menschen, so zart und rosa, Geschöpfe, die sehr oft bartlos sind aber zärtlich und weich; mit nur vier Glieder, seltsamerweise zweibeinig, seltsamerweise langsam, mit sehr verzögerten Reflexe.
Es war eine Spinnenkolonie, primitiven Arachniden, haarig und stolz über die eigene Fähigkeit zu weben und Fallen aufzustellen. Sie kümmerten sich nicht einmal, sich zu verstecken, da die Schützengraben, in der sie wohnten, bereits ein gutes Versteck gewährleisteten. Diese waren mit dunkler Erde gebaut, ein einfaches Loch, wo die Spinnen webten und sich unter die Erde versteckten. In der Nacht wurde die Situation beängstigend