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Fairytale Wonderland
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Wonderland
Sammelband 1 bis 5
Diese bezaubernden Geschichten entstanden unter der Verwendung folgender Märchen:
„Schneewittchen“ – Gebrüder Grimm
„Der Wolf und die 7 Geißlein“ – Gebrüder Grimm
„Rapunzel“ – Gebrüder Grimm
„Dornröschen“ – Gebrüder Grimm
„Der Froschkönig“ – Gebrüder Grimm
„Alice´s Abenteuer im Wunderland“ – Lewis Carroll
„Der gestiefelte Kater“ – Charles Perrault
Weitere Figuren entspringen der Feder des Autors Alex Hill. Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Deutsche Erstausgabe Dezember 2016 als E-Book erschienen
Impressum
PhoenicsMond-Verlag, Am Steinhof 15, 04808 Wurzen
phoenicsmond@web.de
Copyright © 2016 by Alex Hill
Verwendete Fotos sind von Alexondra Cooper sowie von der Bildquelle pixabay.com.
Umschlaggestaltung: Alexondra Cooper, https://www.facebook.com/CoverDesign
Copyright: © 2016 by Alex Hill
E-Mail: alex.hill01@web.de
Facebook: https://www.facebook.com/alexhill01/
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Schneewittchen und die sieben Geißlein
Es war einmal ein junges Mädchen, ihre Haut war weiß wie Schnee, ihre Lippen so rot wie Blut und ihre Haare so schwarz wie Ebenholz. Ihr Name war Schneewittchen und sie lebte im Märchenwald hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, nachdem sie vor ihrer bösen Stiefmutter geflohen war.
Doch die böse Stiefmutter und Königin des Landes fand dank ihres verwunschenen Zauberspiegels Schneewittchen im Haus der sieben Zwerge und hatte ihr bereits einmal mit einem schönen Schnürriemen nach dem Leben getrachtet. Nur dank ihrer Freunde, der sieben Zwerge, hatte Schneewittchen überlebt.
Die böse Königin versuchte ein weiteres Mal das Schneewittchen zu töten. Diesmal war sie als altes Weib verkleidet und hatte einen vergifteten Kamm bei sich, den sich das leichtgläubige Schneewittchen von der Alten ins Haar stecken ließ, allen Warnungen der Zwerge zum Trotz. Nur wenige Wimpernschläge später wurde es Schneewittchen so schwindelig, dass es leblos zu Boden sank und sich nicht mehr bewegte. Das alte boshafte Weib aber freute sich: „Jetzt ist´s um dich geschehen!“. Zufrieden kehrte sie in ihr Schloss zurück.
Zum Glück kam bald Mutter Geiß mit ihren sieben kleinen Geißlein nahe dem Haus der Zwerge vorbei. Ein Geißlein entdeckte das leblose Schneewittchen auf dem kühlen Waldboden und rief:
„Mama, Mama, komm schnell!“
Mutter Geiß eilte mit ihren Geißlein zu Schneewittchen und umkreisten es.
„Oh, sie ist so wunderschön!,“ schwärmte eines.
„Schläft sie?“, fragte ein anderes.
„Was ist mit ihr?“, wollte das dritte wissen.
Sie sprachen wild und aufgeregt durcheinander. Mutter Geiß untersuchte das leblose Schneewittchen, entdeckte den vergifteten Kamm in ihrem Haar und zog ihn heraus. Bald darauf öffnete Schneewittchen ihre Augen und blickte in acht Augenpaare, die sie alle hoffnungsvoll betrachteten.
„Wer seid ihr?“, fragte sie und erhob sich vorsichtig.
„Ich bin Romeo!“, verkündete das erste Geißlein stolz.
„Ich bin Tristan. Das hier sind Rafael, Lilly, Marie, Valentin und …“
„Und wer bist du?“, fragte Schneewittchen ein kleines Geißlein, welches sich ängstlich an Mutter Geiß` Bein klammerte.
„Emily“, hauchte es flüsternd.
„Hallo Emily. Ich bin Schneewittchen.“
Schneewittchen reichte ihr ihre Hand, die Emily zaghaft ergriff.
„Wer hat dir das angetan?“, wollte Mutter Geiß wissen.
So erzählte Schneewittchen von ihrer bösen Stiefmutter, dem Jäger und den sieben Zwergen, die sie freundlich aufgenommen hatten. Sie dankte auch Familie Geiß für ihre Rettung.
„Kann ich auch etwas für euch tun?“ fragte sie.
„Es wäre schön, wenn du auf die kleinen Geißlein aufpassen würdest, während ich in den Wald gehe, um Futter zu holen.“ bat Mutter Geiß.
Schneewittchen passte sehr gern auf die Geißlein auf, sind sie ihr doch schon sehr ans Herz gewachsen.
„Hütet euch vor dem bösen Wolf“ Er frisst euch mit Haut und Haar! Der Bösewicht verstellt sich oft, aber ihr erkennt ihn an seinen schwarzen Pfoten und seiner rauen Stimme!“, warnte Mutter Geiß.
Schneewittchen nickte und auch die Geißlein versprachen Achtsamkeit.
„Wir werden uns benehmen und vorsichtig sein. Du kannst unbesorgt in den Wald gehen.“, sprach Romeo, der älteste Geißlein.
Mutter Geiß drückte all ihren Geißlein noch einen sanften Kuss auf die Stirn ehe auch sie im Wald entschwand.
„Lasst uns einen kleinen Spaziergang durch den wunderschönen Wald machen.“, schlug Schneewittchen vor und so machten sich die sieben Geißlein und Schneewittchen auf den Weg.
Sie waren noch gar nicht weit gegangen, als Romeo einen lieblichen Gesang vernahm.
„Könnt ihr auch diese liebliche Singstimme hören?“, wollte er wissen, woraufhin alle ihre Ohren spitzten und zustimmend nickten. Die kleine Gruppe änderte die eingeschlagene Richtung und folgte der wunderschönen Melodie.
„Schaut mal, schaut mal!“, rief Tristan und zeigte auf ein kleines Fenster in einem hohen Turm, an dessen Fenster ein trauriges Mädchen mit wunderschönem langen prächtigem Haar, fein wie gesponnenes Gold, saß. Schnell flitzten die kleinen Geißlein zum Turm hinüber, um zu dem Mädchen zu eilen, doch fanden sie keine Tür. Sie suchten mit ihren Augen, klopften an die Steine der Turmmauer und hofften, so eine geheime Tür zu öffnen. Doch alles suchen war vergebens. Ihre Hoffnung sank zunehmend wie auch das abnehmende Tageslicht die Dämmerung ankündigte.
„Kinder, wir müssen zurück nach Hause, sonst macht sich eure Mutter Sorgen um euch!“, rief Schneewittchen die sieben Geißlein zu sich. Kaum hatten sie sich bei Schneewittchen eingefunden und den Rückweg angetreten, beobachtete die kleine Emily, das Nesthäkchen der Geißlein, wie sich eine alte Hexe dem Turm näherte und mit ihrer rauen greisenhaften Stimme rief:
„Rapunzel, Rapunzel,
lass dein Haar herunter!“
Emily stupste ihre Geschwister und auch Schneewittchen an und sie versteckten sich hinter einem großen Felsen. Romeo flüsterte schwärmerisch:
„Rapunzel … Sie ist so wunderschön!“
„Das hast du vorhin auch über Schneewittchen gesagt.“, gab Tristan trocken von sich, woraufhin Romeo ihn schubste, so dass dieser beinahe hinter seinem Versteck fiel.
„Psst, seid leise und schubst euch nicht!“, flüsterte Schneewittchen mahnend und beobachtete weiter neugierig das Geschehen am Turm.
Die güldenen Haare von Rapunzel fielen in einem langen bis zum Boden reichenden Zopf hinunter und die Hexe kletterte mit einem gefüllten Weidenkorb hinauf. Erstaunt sahen die Geißlein und Schneewittchen zu, wie die Hexe im Turm verschwand und bald darauf wieder an Rapunzel´s Haaren hinunter kletterte.
„Ich komme morgen Abend wieder!“, verkündete die Hexe und verschwand alsbald.
Rapunzel indes setzte sich wieder an das Fenster im Turm und warf einen traurigen Blick hinaus in den Wald. Sie wünschte sich so sehr endlich frei zu sein. Da hörte sie wieder die alt bekannten Worte:
„Rapunzel, Rapunzel,
lass dein Haar herunter!“
Rapunzel band ihr Haar wieder um eine Spindel und ließ ihr langes geflochtenes Haar zu Boden in dem Glauben, die alte Hexe habe etwas vergessen. Doch statt der Hexe, die sie seit unzähligen Jahren in dem Turm gefangen hielt, zog sich ein junges Mädchen mit dunklem Haar und schneeweißer Haut zu ihr hinauf. Erstaunt fragte Rapunzel:
„Wer bist du?“
„Ich bin Schneewittchen und ich bin gekommen, um dich zu retten!“
Rapunzel sah sie mit großen Augen an:
„Ich dachte, ein Prinz würde mich retten kommen.“
„Ach, vergiss die Prinzen, die brauchen wir nicht.“, sprach Schneewittchen und wank ab.
„Die sitzen bestimmt in der Taverne „Zum grünen Drachen“ und betrinken sich, so wie jeden Abend. Also musst du mit mir und meinen kleinen Freunden vorlieb nehmen.“
Damit verwies Schneewittchen aus dem Fenster hinunter zu den sieben Geißlein. Rapunzel blickte zu ihnen herab, die Geißlein winkten ihr fröhlich, und sie lächelte.
„Wie kommen wir hinunter?“, wollte sie wissen.
„Besitzt du eine Schere?“, fragte Schneewittchen, denn sie hatte einen Plan.
Rapunzel eilte durch ihr Turmzimmer, holte eine Schere hervor und reichte diese Schneewittchen, die ihr den wunderschönen langen, goldenen Zopf abschnitt.
„Den binden wir fest und klettern daran hinunter in die Freiheit!“, gab Schneewittchen ihren Plan preis und schwang sich als erste über die Brüstung und kletterte an dem festgebundenen Zopf hinab. Rapunzel tat es ihr gleich und berührte gleich darauf zum ersten Mal seit vielen vielen Jahren das frische Gras mit ihren nackten Füßen, denn Schuhe trug sie keine. Rapunzel atmete tief ein und lachte kichernd. Sogleich war sie umringt von den Geißlein und Schneewittchen, die sie zurück zum Haus der sieben Zwerge begleiteten.
Unterdessen begegnete die alte Hexe auf ihrem Heimweg dem hungrigen bösen Wolf, der zu den Geißlein wollte, um sie eins nach dem anderen zu fressen. Der Wolf versperrte der Hexe den Weg und fragte:
„Wohin des Weges, Alte?“
„Das soll dich nicht scheren, Wolf! Und jetzt aus dem Weg, sonst verwandle ich dich in einen alten knochigen Baum!“
„Solch Zauberkraft besitzt du nicht, Hexe!“
„Du wirst schon sehen, Wolf. Und nun fort mit dir!“
„Zuerst will ich sehen, dass du auch wirklich zaubern kannst!“ erwiderte der Wolf.
„Also gut, was möchtest du sehen?“
„Ich will, dass du dieses Blatt dort oben vom Baum fegst.“
„Das ist leicht!“
Die Hexe zückte ihren Zauberstab und murmelte leise ein paar Worte. Gleich darauf kam ein leichter Windhauch auf und fegte das Blatt vom Baum bis es zu Boden sank.
„Bist du nun zufrieden, Wolf?“
„Pah! Das war der Wind! Du kannst gar nicht zaubern!“
Die Hexe wollte diesen Vorwurf nicht auf sich ruhen lassen.
„Dann schlage etwas anderes vor!“
Der Wolf überlegte, kratzte sich am Kinn und antwortete hinterlistig:
„Ich will sehen, ob du dich in ein weißes Kaninchen verwandeln kannst.“
„Wenn es weiter nichts ist“, sprach die Hexe, stellte ihren geflochtenen Weidenkorb auf Erdboden ab, zückte erneut ihren Zauberstab, murmelte leise und im nächsten Augenblick saß ein kleines weißes Kaninchen mitten auf dem Weg an jener Stelle, an der zuvor die alte Hexe gestanden hatte. Sofort stürzte sich der hungrige Wolf auf das weiße Kaninchen und verschlang es mit Haut und Haar und lachte anschließend schallend.
„Diese dumme Hexe glaubt einem hinterlistigen Wolf! Ha ha ha!“
Er strich sich über seinen gefüllten Bauch und wollte seinen Weg zu den Geißlein fortsetzen als plötzlich hinter ihm jemand „HALT!“ rief. Der Wolf stoppte, drehte sich um und starrte direkt in den Lauf des Gewehres des Jägers, der hinter einem Baum hervorgetreten war und das Ganze mit angesehen hatte.
„Nicht so schnell, Wolf!“ Wo willst du denn hin?“
„Ich … ich wollte den Geißlein eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen.“, frohlockte der Wolf scheinheilig und wollte weitergehen.
„Bleib stehen!“, knurrte der Jäger.
Der Wolf wendete und setzte zum Sprung an, um den Jäger niederzustrecken. Aber der Jäger reagierte schneller und drückte ab. Ein lauter Knall ertönte und ein Schuss löste sich aus seiner Waffe und bohrte sich in den Schädel des verlogenen Wolfes, der leblos zu Boden sank. Vorsichtig näherte sich der Jäger dem Wolf und überprüfte, ob dieser wirklich tot war. Dann ergriff er den Zauberstab und den Weidenkorb, ließ den toten Wolf liegen, und eilte zu Schneewittchen, um ihr alles zu berichten. Er trag kurz nach Mutter Geiß ein, die mit vielen Äpfeln, Nüssen und weiteren Früchten aus dem Wald zurückgekehrt war. Erstaunt begrüßte sie Rapunzel, die noch immer von Romeo und Tristan angehimmelt und umworben wurde. Die anderen fünf Geißlein spielten derweil mit Schneewittchen Hasche. Kaum dass sie ihre Mutter entdeckten, stürmten sie auf sie zu und redeten wild durcheinander.
„Wir haben Rapunzel gerettet.“
„Sie war in einem Turm gefangen.“
„Ja, von einer bösen Hexe.“
„Nun erzählt doch mal langsam und nicht durcheinander.“, bat Mutter Geiß und sah dabei Schneewittchen hoffnungsvoll an. Schneewittchen bat der Mutter einen Platz an und berichtete von der Rettungsaktion. Sie hatte kaum zu Ende gesprochen als der Jäger auf die kleine Lichtung vor dem Haus der sieben Zwerge trat, sich vor Schneewittchen verneigte und ihr und allen Anwesenden berichtete, dass die alte Hexe und der böse Wolf tot seien und niemand mehr sie fürchten müsse. Die Geißlein fassten sich an den Händen und sangen und sprangen fröhlich mit Rapunzel im Kreis:
„Der Wolf ist tot! Der Wolf ist tot!“
„Das sollte gefeiert werden!“, freute sich auch Mutter Geiß. Gemeinsam mit Schneewittchen backte sie viele leckere Kuchen mit den Äpfeln, Nüssen und Früchten, die sie aus dem Wald mitgebracht hatte. Der Jäger baute in der Zwischenzeit aus Baumstämmen, Tischen und Stühlen eine riesige Festtafel auf und rief mit seinem Jägerhorn die Tiere des Waldes und auch die sieben Zwerge zum Fest. Singend mit Hacke und Spaten über ihren Schultern erreichten die Zwerge ihre Lichtung und beobachteten das bunte Treiben. Dann streckten sie ihre Nasen in die Luft und rieben sich hungrig ihre Bäuche.
„Kuchen … Ich LIEBE Kuchen!“, rief der erste Zwerg und stürmte die Küche, um am Teig zu naschen. Schneewittchen gab ihm jedoch einen kleinen Klaps auf die Finger.
Der Zweite fragte: „Was gibt es denn zu feiern?“
Auch der Dritte, Vierte, Fünfte, Sechste und Siebte waren neugierig herangetreten und lauschten den Geschichten, die ihnen Mutter Geiß mit ihren Geißlein, Schneewittchen, Rapunzel und der Jäger zu berichten wussten.
Anschließend deckten die Zwerge die lange Festtafel mit warmen Apfel- und Kirschkuchen, Nüssen und Nusskuchen, Apfelsaft und Traubensaft und anderen wunderbaren Leckereien. Die Tafel füllte sich nach und nach auch mit den Tieren des Waldes. So nahmen Familie Eichhorn mit ihren Kindern gleich neben dem siebten Zwerg am Tisch platz. Auch Herr Fuchs und Frau Elster setzten sich zu dieser geselligen Runde, wobei Frau Elster ohn´ Unterlass auf Herrn Fuchs einschnatterte.
Zwischenzeitlich war Schneewittchen´s böse Stiefmutter im königlichen Schloss angelagt und befragte mit Stolz geschwellter Brust ihren magischen Spiegel:
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Der Spiegel antwortete ihr daraufhin wahrheitsgetreu:
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
aber Schneewittchen über den Bergen
bei den sieben Zwergen
ist noch tausendmal schöner als Ihr!“
Als sie den Spiegel so reden hörte, begann sie vor Zorn zu beben und wurde ganz grün vor Neid. „Schneewittchen soll augenblicklich sterben! Selbst, wenn es mein eigenes Leben kostet!“ sprach sie zornig.
Hastig suchte sie in ihrer geheimen Kammer in ihrem Zauberbuch einen anderen Zauber und bereitete in ihrem Kessel einen Zaubertrank zu, in den sie einen hübschen rotbäckigen Apfel mit einer Seite eintauchte. Als sie fertig war, verkleidete sie sich als eine Bauersfrau und suchte ein drittes Mal die Hütte der sieben Zwerge auf, in der Schneewittchen lebte. Als die Bauersfrau die festliche Lichtung und die fröhlichen Gesichter von Schneewittchen, dem Jäger und allen anderen erblickte, bebte sie innerlich vor Wut. Dennoch ging sie auf Schneewittchen zu und sprach mit lieblicher Stimme:
„Möchtest du nicht meine Äpfel kaufen, liebes Kind?“
„Nein“, sprach Schneewittchen. „Ich darf nichts von Fremden nehmen.“
Die Stiefmutter versuchte es erneut.
„Da, den einen möchte ich dir schenken.“
Schneewittchen betrachtete den wunderschönen rotbäckigen Apfel, dann sprach sie:
„Nein, Bäuerin. Habt vielen Dank. Wir brauchen keine Äpfel, wir haben genug davon.“
„Möchtest du nicht kosten? Von diesem schönen Apfel hier?“
Die Bäuerin teilte den Apfel mit ihrem scharfen Messer in zwei Hälften und reichte Schneewittchen die schöne rote Hälfte. Da stieß ein Zwerg die Hand mit dem Apfel bei Seite ehe Schneewittchen die Apfelhälfte ergreifen konnte und raunte für alle hörbar:
„Das ist die böse Königin. Sie will Schneewittchen töten! Der Apfel ist vergiftet!“
Die Königin erschrak, Schneewittchen aber kickte den vergifteten Apfel fort und sprach gelassen zur Königin:
„Ihr trachtet seit jeher nur nach eurer Schönheit und tötet jeden, der euch im Weg steht. Doch eines werdet ihr nie besitzen: Die echte Schönheit, die nur von Innen kommt sowie echte Freunde, eine liebevolle Familie und die wahre Liebe!“
Daraufhin wurde die böse Königin ganz grün vor Neid und Wut bis sie schließlich explodierte und die entstandenen Staubkörnchen vom Winde davon getragen wurden. Von diesem Tage an ward sie nie wieder gesehen.
Und der Geist, der einst von der bösen Königin in den Zauberspiegel verbannt wurde, war mit dem Tod der Königin plötzlich frei nachdem der Zauberspiegel in tausend kleine Splitter zerbrach. Der Geist freute sich über seine neugewonnene Freiheit und schwebte fröhlich zu Schneewittchen und ihren Freunden, um sich bei ihr zu bedanken.
Wenn sie nicht gestorben sind, so feiern sie noch heute.
E N D E