Читать книгу Hades Online: Der Ritter Des Feuers - Alex Itsios - Страница 6
KAPITEL 2
ОглавлениеAls ich wieder zu mir kam, konnte ich mich immer noch nicht bewegen. Ein Fangarm des Fleischbaums hatte mich erfasst und hielt mich hoch in der Luft. Seine leuchtend gelben Augen starrten mich an und ich wusste in meiner Seele, dass ich sterben würde. Ich betete zu Gott, dass ich das ewige Leben in Elysium erfahren würde und dass ich die Ewigkeit mit meiner Familie und meiner geliebten Leda verbringen könnte.
„Oh? Du bist wach“, stöhnte mich der Fleischbaum mit seiner schrecklichen Stimme an. Ich konnte sehen, dass er mehrere meiner Nachbarn in seinen Gliedern gefangen hielt. Ich konnte jetzt sehen, dass Leda, meine zukünftige Frau, und meine Mutter noch am Leben waren, aber nun Teil des Monsters sind.
Mein Blick war starr vor Entsetzen.
Der Fleischbaum hat meine Mutter langsam aus seinem Stamm gezogen. Aus Angst um sie versuchte ich mich zu befreien. Ich musste sie retten; sie war die einzige Familie, die ich noch hatte. Sie schrie und schnappte nach Luft und flehte um Hilfe. Aber es kam niemand, um sie zu retten. Ich schloss meine Augen und flehte, dass der Alptraum endlich vorbei sei, aber meine Ohren, meine verdammten Ohren konnten das schreckliche Geräusch der brechenden Knochen und des reißenden Fleisches nicht unterdrücken. Es war das Fleisch meiner Mutter! Ich schrie und fluchte weinend, dass ich den Fleischbaum zu Asche verbrennen würde.
Aber ich wusste, dass ich schwach war und es gab keine Möglichkeit für mich, solch leere Versprechen zu halten. Noch schlimmer aber war, dass der Fleischbaum nur mit mir und meinem Schmerz spielte.
„Die hier sieht köstlich aus.“ Er lächelte mich mit diesem monströsen Mund in seinem Stamm an.
Ich konnte erkennen, dass nun Leda an der Reihe war.
„Nicht!“, flehte ich. „Tötet nicht noch mehr! Wir haben nichts getan, Euch zu schaden! Wir sind dem Wald immer ferngeblieben.“
Obwohl wir von der Existenz des Ungeheuers wussten, hatte keiner von uns es jemals zuvor leibhaftig gesehen. Es verließ den Zedernwald nie und griff nur törichte Abenteurer an, die in sein Gebiet eindrangen. So hatten es uns die Geschichten versprochen.
„Jung, muskulös, rotes Haar. Ich lag richtig. Hier gibt es einen, der kein gewöhnlicher Mensch ist. Einen, der mehr ist als die anderen“, sagte der Fleischbaum mit seiner stöhnenden Stimme.
Ich setzte mein Flehen fort und hoffte aus irgendeinem tumben Grund, dass der Fleischbaum mich und meine Liebste verschonen würde.
„Warum seid Ihr in unser Dorf gekommen? Warum habt Ihr das alles getan? Wir sind keine Bedrohung!“, schrie ich.
Das Monster antwortete, während sich seine Zweige um mich herum schmerzhaft verengten.
„Natürlich bist du keine Bedrohung, nicht so wie du jetzt bist. Aber es bist nicht du, schwacher Sterblicher, der mich besorgt. Eine alte Macht ist aus der Dunkelheit wieder hervorgekommen; ein alter Rivale aus der Vergangenheit ist erwacht. Ich weiß nur zu gut, dass mein alter Widersacher schon bald zu mir kommen wird und ich muss so stark und mächtig sein, wie ich einst war, um zu überleben. Ich brauche Fleisch, viel Fleisch! Starkes Fleisch!“, brüllte es.
„Was kann ich machen, um Euch umzustimmen?“, schrie ich heraus. „Verschont mich, verschont Leda und ich werde tun, was immer Ihr verlangt.“
„So, wie du jetzt bist?“ Der Fleischbaum sinnierte. „Junger Krieger, du warst es, den ich gespürt habe und um dich zu fressen kam ich hierher, in der Hoffnung, mir deine Stärke einzuverleiben. Stattdessen finde ich eine Frucht, die noch gar nicht reif genug ist. Verzehrt man sie zu früh, war es für die Katz. Was soll ich also mit dir machen?“