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Bird

Ich würde Rona am liebsten meine Gabel in die Hand rammen, während sie in ihrem Rührei herumstochert. Zwei Tage laufe ich hinter ihr her, folge ihr auf Schritt und Tritt … und ich kann an nichts anderes denken, als ihr den Hals umzudrehen. Ist das die Strafe dafür, dass ich Raven im Dschungel zurückgelassen habe? Heißt mein persönliches Märtyrium Rona?! Hätte ich damals bei dem Außeneinsatz geahnt, dass eine verwöhnte Senatorentochter meine Strafe sein würde – ich hätte Raven persönlich auf Händen durch den Dschungel getragen! Ich fange an zu ahnen, dass dieses Jahr die Hölle werden wird … unlösbar an Rona gekettet, jeden Tag den gleichen Albtraum erlebend - Rona und ihren Freundinnen auf ihren Shopping Touren hinterherzulaufen. Genau das ist es, was ich tue! Natürlich darf ich dabei nicht nur Ronas Tüten tragen, sondern auch die ihrer Freundinnen. Ich weiß, dass Rona daran arbeitet, mich zu zermürben. Sie will, dass ich einen Fehler mache, damit sie mich loswird. Im Grunde genommen hätte ich gar nichts dagegen – aber die Tatsache, dass mir ein Fehler lebenslänglich auf der Erde einbringt, lässt mich wachsam bleiben. Sogar die Tatsache, dass dieser Arzt mir eine chemische Kastration verpasst hat, erscheint mir erträglich im Vergleich zu Ronas Anwesenheit – ganz zu schweigen von ihrem aufdringlichen Parfum, das jeden natürlichen Geruch im Umkreis von zehn Metern um sie herum überdeckt! Rona und ich sind wie Raubtiere, die sich umkreisen und nach der Schwachstelle des anderen suchen. Leider hat sie dabei eindeutig die besseren Karten. Aber ich will zurück nach Terra Alpha ...

„Heute Abend gehe ich aus ...“, eröffnet Rona mir, und ich stöhne innerlich. Ich hatte mich schon gefragt, wann sie Cocktails mit Schirmchen trinken geht, denn das machen Senatorentöchter von der Erde fast täglich, wenn sie auf Terra Alpha sind. Ich kann die Wut der auf der Erde zurückgelassenen Verlierer verstehen. Ihre Teile der Stadt werden vergessen, die Geschäfte geschlossen, sie werden mehr schlecht als recht von United Solar mit Hilfslieferungen versorgt … ich bin ziemlich sicher, dass die Regierung diese Hilfslieferungen einstellen wird, sobald sie alle ihnen wichtigen Mitglieder der Gesellschaft von der Erde evakuiert hat. Die Hilfslieferungen sind ein Versuch, die verzweifelte und wütende Meute im Zaum zu halten. Die letzten arbeitenden Klimaparks werden noch eine Weile durchhalten, aber niemand wird sie instand setzen. Es ist ein Tod auf Raten, dem die Zurückgelassenen hier auf der Erde ausgesetzt sind. Vielleicht schafft es noch eine Generation, hier zu überleben, aber ihre Kinder haben schlechte Karten … Die Erde ist längst tot, aber in diesem Stadtteil, in dem sich die letzten Senatorenfamilien aufhalten, hat kein einziges Geschäft geschlossen ... keine Bar. Den letzten verbleibenden Regierungsmitgliedern und ihren Familien wird das Leben so bequem wie möglich gemacht, bevor auch sie ein Shuttle besteigen und die Erde hinter sich lassen. Das Senatorenviertel wird von Soldaten geschützt. Die von Draußen dürfen nicht rein, was sie aber nicht davon abhält es zu versuchen – und manchmal gelingt es einigen von ihnen, ein Schlupfloch zu finden. Dann stehlen sie, was sie in die Finger bekommen und schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. Kein Wunder, dass Senator Blay einen Bodyguard für seine Tochter wollte. Rona ist gedankenlos … sie begreift überhaupt nicht, wie schnell ihr komfortables Wohnviertel zu einer Falle wird. Die Ausgeschlossenen sind Viele … und es sind verhältnismäßig weniger Soldaten, die sie zurückhalten. Aber Rona interessiert das nicht … ihr Leben besteht aus Shopping und Party.

„Hör zu, Bird ...“, setzt Rona an und wirft mir einen geringschätzenden Blick zu. „Du wirst heute Abend die Klappe halten und dich unsichtbar machen. Mir ist egal, was du tust, Hauptsache du tust es nicht in meiner Nähe. Ich möchte nicht ständig an deine Anwesenheit erinnert werden, wenn ich ausgehe.“

Machs dir selbst, Schätzchen …“, denke ich, nicke aber nur. Als ob mich ihr Frauengetratsche interessieren würde ...

„Willst du vorher wieder einkaufen gehen?“, frage ich und werde von ihr mit einer hochgezogenen Augenbraue bedacht. Eigentlich ist Rona eine attraktive Frau - langes dunkles Haar, ein ovales Gesicht und eine sportliche Figur. Auf Terra Alpha würde ihre Haut eine gesunde Farbe von der Sonne bekommen und das Haar würde in der Sonne glänzen. Ich kann es mir vorstellen … wie die Flügel eines Vogels. Eigentlich hätte der Name Raven viel besser zu ihr gepasst, als zu Aces blonder, kurzhaariger Tochter … aber was rede ich. Irgendjemand hat mir den bescheuerten Namen Bird verpasst, und ich frage mich, seit ich denken kann, was er oder sie dabei im Sinn hatte - dass sich die ganze Welt über mich lustig macht? Das auf jeden Fall ist ihm oder ihr gelungen. Ronas Freundinnen haben gekichert, als sie meinen Namen gehört haben, und Rona hat es sichtlich genossen. Durchhalten, Mann …

„Heute gehe ich nicht in die Shopping Mall. Ich werde heute zu Hause bleiben.“

Ich danke dem Universum stumm für diese Gnade. „Dann habe ich heute frei?“

Rona zuckt die Schultern und stochert weiter in ihrem Ei herum. Dieses Gestochere geht mir auf die Nerven. Ich finde, dass sie ruhig etwas mehr essen könnte … vielleicht wäre dann auch ihre Laune besser. Nichts kann die Laune dieser Zicke verbessern …, spottet mein Verstand. „Dann bis heute Abend ...“, sage ich und kann nicht schnell genug das Esszimmer verlassen. Ich will keine Minute länger als notwendig in Ronas Nähe verbringen …

Rona

Ich sehe nicht einmal auf, als Bird geht. Endlich allein! Seit zwei Tagen klebt dieser Trooper jetzt an mir. Ich kann seine Blicke in meinem Rücken spüren, seine Verachtung für meine Freunde und für alles, außer sich selbst. Zugegeben ist Bird nicht freiwillig auf der Erde, aber er ist ja nicht unschuldig an seiner Situation. Seinen Aufenthalt hier hat er einer Strafversetzung zu verdanken – und das lässt er deutlich raushängen. Was weiß dieser Trooper schon? Ich verbringe bereits mein ganzes Leben hier, überwacht und kontrolliert von meinem Vater. Dass ich einer Arbeit nachgehe, will Dad nicht. Auf keinen Fall soll ich mich aus seiner Umklammerung befreien können, wie meine Mutter. Also bleibt mir nicht viel anderes zu tun, als meine auswegslose Situation mit Shopping und meinen Freundinnen erträglich zu machen. Das ist alles, was ich habe … meine Strafe ist im Gegensatz zu Birds längst lebenslänglich, und nun nimmt Bird mir das letzte bischen Freiheit, in dem er mich im Auftrag meines Vaters überwacht. Gott …, wie sehr ich mich nach einem Leben sehne, das irgendeinen Sinn ergibt … nach einer Zukunft, die ich selbst planen und bestimmen kann. Aber ich weiß, dass es für mich einfach so weitergehen wird – sogar, wenn wir die Erde verlassen. Wenn ich heirate, dann einen Mann, den Dad genauso überwachen kann, wie mich und der vor allem ihm gegenüber loyal ist.

Ich schiebe den Teller mit dem Rührei von mir. Es ist kalt, und ich habe keinen Hunger. Ohnehin habe ich in der letzten Zeit wenig Hunger. Ich fühle mich, als wäre ich vollgestopft und gleichzeitig leer.

Als die Tür zum Esszimmer sich öffnet, hebe ich kaum den Kopf. Ich kann die Anwesenheit meines Vaters spüren wie einen dunklen Schatten, wenn er den Raum betritt. Den auf mein Haar gedrückten Kuss nehme ich kaum wahr. Ich bin zweiundzwanzig Jahre … dreiundzwanzig Jahre ab morgen … und er behandelt mich wie ein Kind.

„Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?“

„Ja, Dad ...“, antworte ich und stehe auf, während mein Vater sich setzt und darauf wartet, dass Bria, unser Hausmädchen, ihm sein Frühstück bringt.

„Wie macht sich Bird?“

„Er folgt mir auf Schritt und Tritt.“

„Das ist seine Aufgabe, Rona. Dafür habe ich ihn geholt.“

„Musste es unbedingt ein Trooper sein?“

„Sie sind gute Soldaten ...“, antwortet mein Vater und sieht mich an. „Für meine Tochter will ich nur das Beste.“

„Schon klar ...“, antworte ich, weil ich weiß, dass jede Diskussion zu diesem Thema sinnlos ist. „Ich gehe heute Abend mit Sienna und Morgan ins Brightlight, um in meinen Geburtstag reinzufeiern ...“, versuche ich ein anderes Thema anzuschneiden.

Die zusammengezogenen Brauen meines Vaters sagen mir, dass ihm das nicht passt. Viel lieber hätte er, dass ich endlich heirate und somit keinen Grund mehr habe, mit meinen Freundinnen auszugehen. Aber er kann mir nicht alles verbieten. Ich bin volljährig. Für diese Gelegenheiten hat er jetzt Bird, der darauf achten soll, dass mich kein Mann anspricht, den mein Vater nicht selbst ausgesucht hat.

„Sei bitte vorsichtig, Rona, es wurden wieder Lost Ones an den Grenzen zum Stadtviertel aufgegriffen.“

„Ich bin immer vorsichtig ...“, antworte ich, in der Hoffnung, endlich aus seinem Verhör entlassen zu werden.

„War Dr. Binger schon da wegen der Spritze für Bird?“

Aber klar, Dad … Dr. Binger hat Bird gegen eine unverhältnismäßig hohe Summe ein Vitaminpräparat gespritzt …, denke ich und bin gespannt, wie Bird sich heute Abend unter all diesen leicht bekleideten Frauen schlägt. Er wird auf jeden Fall genug Ablenkung haben ...

„Das ist erledigt ...“, lüge ich.

Der Gesichtsausdruck meines Vaters entspannt sich. „Gut … ich wünsche dir viel Spaß heute Abend. Aber komm nicht zu spät nach Hause.“

„Natürlich Dad ...“, antworte ich und gehe Richtung Tür. Ich habe das Gefühl, nicht atmen zu können, wenn ich mit meinem Vater in einem Raum bin. Aber heute Abend werde ich Spaß haben und eine Menge Alkohol trinken, um meine persönliche Hölle zu vergessen.

„Bird sieht scharf aus … schade, dass er ein Trooper ist …“, seufzt Sienna, während sie an ihrem Cocktail nippt.

„Noch viel bedauernswerter ist, dass dein Vater ihn kastriert hat ...“, fügt Morgan hinzu.

Ich habe zu viel getrunken, und wenn ich zu viel getrunken habe, rede ich zu viel. „Hat er nicht. Dr. Binger hat Bird nur ein Vitaminpräparat gegeben.“

Die beiden sehen mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Weiß Bird das? Du hast doch nicht vor ...“, fragt Sienna, und ich schüttele den Kopf. „Nein! Natürlich nicht … ich habe vor, Bird loszuwerden. Mein Dad hat ihn nur geholt, um mich besser überwachen zu können.“

Morgan verzieht das Gesicht. „Dein Vater ist wie eine tödliche Schlingpflanze. Du musst endlich von ihm weg, Rona.“

Wenn es doch nur so einfach wäre. Wenigstens bin ich Bird für den Abend los. Er steht am anderen Ende des Clubs und sieht gelangweilt aus. Sein Blick bleibt immer wieder an den Beinen der Frauen in kurzen Röcken hängen, wenn er nicht gerade mich im Visier hat. Innerlich beglückwünsche ich mich selbst. Mein Plan scheint aufzugehen. Ein Trooper bleibt ein Trooper!

„Ich finde ihn verdammt attraktiv ...“, gibt Sienna zu.

Ich sehe sie an, als hätte sie gerade einen schlechten Scherz gemacht. „Er ist ein Trooper ...“

Sie zuckt mit den Schultern. „Genau … groß, stark … sieh dir diese blonden Haare an. Und wenn ein Trooper sich für eine Frau entschieden hat, dann ist es für immer. Keine Affären, keine Zweifel, keine Trennung ...“

„Genau ...“, antworte ich kopfschüttelnd. „Auch dann nicht, wenn du dich von ihm trennen willst. Lebenslanges Gefängnis … das habe ich auch so schon.“

„Nicht alle Männer sind wie dein Vater ...“, wendet Morgan ein, und ich kann sehen, dass Bird auch ihr gefällt. Zweifelnd folge ich ihrem Blick. Was sehen Morgan und Sienna in Bird, was ich nicht sehen kann? Ja, gut … er ist groß und muskulös. Das blonde, schulterlange Haar trägt er immer in einem Knoten am Hinterkopf, was eher ungewöhnlich ist, und unbestreitbar verleihen sein eckiges Kinn und die hohen Wangenknochen ihm ein männliches Aussehen - anders als die Typen im Club mit ihren Anmachsprüchen und ihrer überzogenen Selbsteinschätzung. Trotzdem bleibt Bird ein Trooper mit einem dämlichen Namen.

„Ich wünschte, ein Trooper würde mich nach Terra Alpha entführen ...“, sagt Sienna plötzlich, sodass selbst Morgan sie entgeistert ansieht.

Sienna bemerkt unsere Blicke. „Was denn? Ein lebender Planet, frische Luft, echte Bäume, ein schönes Haus und ein Mann, der mich liebt … ist das etwas Schlimmes?“

Morgan und ich antworten nicht – was gibt es dazu auch zu sagen? Ich für meinen Teil muss mich auf realistische Dinge konzentrieren – einen normalen Mann kennenzulernen, ehe mein Vater mir jemanden aufdrängt, den ich nicht will.

Zwei Tische weiter stehen zwei Typen, und einer davon sieht die ganze Zeit zu mir rüber. Er sieht nicht so schlecht aus. Das ist doch ein Anfang. Er ist nicht mein Traumtyp, aber ich bin ohnehin zu realistisch, um Träumen nachzuhängen, deshalb lächle ich ihn an, bis er angebissen hat. Soll von einer Trooper-Romanze träumen. Ich kann mir solche Träume nicht erlauben …

Bird

Rona unterhält sich mit einem ziemlich durchschnittlichen Typen, und ich frage mich, ob sie nicht etwas Besseres haben kann, als diesen Angeber. Aber in Wahrheit habe ich ein ganz anderes Problem … den Geruch der Frauen um mich herum. Die chemische Kastration scheint nicht zu wirken, worüber ich normalerweise erleichtert wäre. Aber in diesem Augenblick bringt es mich in eine gefährliche Situation. Die Blondine keine fünf Schritte von mir entfernt lächelt mich schon seit einer Viertelstunde an – und ich habe seit Wochen keine Frau mehr gehabt. Blondie riecht nach Sex ohne Verpflichtungen und Probleme. Immer wieder lasse ich mich von meiner eigentlichen Aufgabe ablenken. Nicht, dass Rona es bemerken würde. Sie ist beschäftigt mit ihren zwei Freundinnen und dem idiotischen Typen. Außerdem hat sie gesagt, dass ich mich von ihr fernhalten soll.

Ich beginne, meine Optionen abzuwägen. Mein Schwanz ist so hart, dass ich keine fünf Minuten brauche, um mit Blondie fertig zu sein … und dem Geruch ihrer Erregung nach zu urteilen, wird sie auch nicht länger brauchen … Perfekt!

Ich werfe Blondie endlich den einen eindeutigen Blick zu, auf den sie gehofft hat, und sie kommt mit wiegenden Hüften zu mir.

„Ich bin Ciandra ...“, flötet sie.

„Hast du keine Angst, dass man dich mit einem Trooper sieht?“, frage ich sie und knurre, weil ich weiß, dass so etwas bei Frauen wie Ciandra immer wirkt.

„Nein ...“, antwortet sie leichthin. „Hier auf der Erde achtet kaum einer darauf, was der andere tut. Sobald ich die Erde verlassen habe, werde ich heiraten und anständig sein … aber solange will ich Spaß haben.“ Sie lacht etwas zu schrill. „Wie ist dein Name, Trooper?“

„Hawk ...“, lüge ich, weil ich nicht gleich alles durch die Lachnummer meines Namens zerstören will. Ciandra ist perfekt – genau das, was ich jetzt brauche. Kurz entschlossen packe ich sie am Arm und ziehe sie Richtung Toiletten. Frauen wie Ciandra stehen auf die grobe Trooper Nummer. Sie lässt sich von mir abführen wie ein Strafgefangener – Frauen von der Erde denken sich idiotischste Geschichten über Sex mit einem Trooper aus oder romantisieren die schlimmen Dinge, die unter Life Tree passiert sind. Ich habe gehört, dass es Frauen gibt, die sich in den Kopf gesetzt haben, eine Kolonie zu gründen, in der sie sich Troopern als Lustsklavinnen anbieten. Idiotisch! Aber bestimmt gibt es auch Trooper, die sich für diese Lebensform erwärmen können. Ciandra hier wäre auf jeden Fall eine begeisterte Kolonistin …

Sie kichert, dass ich sie in die Männertoilette ziehe und zwei Typen anknurre, die sich vor dem Spiegel eine Line Ax reinziehen. „Raus … und ihr lasst niemanden hier rein ...“, knurre ich, und die beiden lassen sich nicht zweimal bitten und verschwinden.

Ciandra seufzt ergeben, als ich ihren kurzen Rock hochschiebe.

„Entführst du mich jetzt nach Terra Alpha?“, säuselt sie mit Kleinmädchenstimme, und ich versuche mich auf meinen harten, hämmernden Schwanz zu konzentrieren. Ciandra beginnt an meiner Hose herumzufummeln und quietscht in einer Mischung aus Überraschung und Begeisterung auf. „Oh Gott, bist du groß! Ich habe gehört, dass ihr Trooper da gut bestückt seid ...“

Sei ruhig …, denke ich und überlege, sie einfach auf die Knie zu zwingen und ihr meinen Schwanz in den Mund zu schieben, damit sie die Klappe hält. Meine Lust ist bereits erheblich heruntergekühlt … aber es ist immer noch genug davon da, mir das zu holen, was ich brauche …

Ein lautes Knallen zerstört die sexuell aufgeladene Stimmung endgültig. Dieses Mal ist es nicht Ciandras Schuld, denn sie sieht genauso überrascht aus, wie ich.

„Was war das?“, fragt sie und sieht mich an, als hoffe sie, die Antwort irgendwo in meinem Gesicht lesen zu können.

Es knallt erneut, dieses Mal mehrmals hintereinander in kurzen Abständen. „Jemand schießt im Club …“, sage ich und schiebe Ciandra von mir fort, um meine Hose zu schließen.

„Oh Gott! Das sind bestimmt Lost Ones aus der toten Zone ...“ Ciandra klammert sich an meinen Arm, während ihre Augen groß und flehend werden. „Du musst mich beschützen, Hawk!“

„Bleib einfach hier, bis alles vorbei ist ...“, sage ich und stürze aus der Toilette. In meinem Kopf ist nur ein Gedanke … wenn Rona etwas passiert, sehe ich Terra Alpha nie wieder!

Rona

Als der erste Schuss fällt, reagiere ich gar nicht. Ich bin zu betrunken, und Julius redet die ganze Zeit auf mich ein wie ein Wasserfall – über sich, seine Familie, seine Karriere, die er unter United Solar machen wird … Ich habe längst bereut, ihn ermutigt zu haben und halte nur durch, weil der Alkoholgehalt meines zweiten Cocktails so hoch ist, dass er eine betäubende Wirkung auf meinen Verstand hat. Sienna hingegen unterhält sich angeregt mit Julius' Freund, während Morgen gelangweilt zwischen uns steht. Sie ist deshalb auch die Erste, die reagiert unter den Tisch kriecht. Wir folgen ihr erst, als eine ganze Salve an Schüssen fällt.

„Tod den Tyrannei von United Solar … Tod allen Senatoren und ihren Familien!“, ruft eine Stimme. Wir kauern mit vor Angst aufgerissenen Augen unter dem Tisch, während die Lost Ones rufen: „Tod für alle, die United Solar unterstützten!“

Ich versuche, nicht zu atmen. Wo ist Bird, wenn man ihn braucht?! Du hast dafür gesorgt, dass er genügend Ablenkung findet … erinnerst du dich? Jetzt bin ich kurz davor, diesen Fehler mit meinem Leben zu bezahlen. Wenn die Lost Ones mich finden, bringen sie mich um. Sie suchen in meiner Handtasche nach meiner Identity Card, die mich als Mitglied einer Senatorenfamilie ausweist. Eigentlich soll dieser Vermerk mir Vergünstigungen in der Behandlung bringen, aber in diesem Augenblick wünschte ich, den Vermerk von der Karte verschwinden lassen zu können und mich einfach als Bedienstete ausgeben zu können, die nur ins Senatorenviertel zum Arbeiten kommt.

Ein weiterer Schuss fällt – jemand schreit. Sie beginnen, Leute zu erschießen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch mich unter dem Tisch hervorzerren. Morgan kramt in ihrer Tasche, weil sie die gleiche Idee hat wie ich und ihre Identity Card loswerden will. Im Brightlight herrscht Totenstille, die Musik ist aus, nur die Schreie der, die umgebracht werden, sind zu hören. Oh Gott … soll ich wirklich so sterben … kurz vor meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag?! Erschossen von Lost Ones aus der Dead Zone?

Ein weiterer Schrei ist zu hören, aber er klingt anders als die anderen. „What the Fuck ...“, ruft jemand, dann gibt es ein dumpfes Geräusch. Wieder lösen sich Schüsse und alle rufen durcheinander.

„Verdammtes Trooper-Schwein! Ihr habt genauso Grund wie wir, United Solar zu hassen!“

„Ich bin vor allem für mich selbst verantwortlich ...“, höre ich Birds dunkle Stimme und beginne stumm zu beten. Hoffentlich gelingt es ihm, diese Irren auszuschalten und wird nicht selbst erschossen ... Er ist zwar ein Trooper, aber Bird ist einer gegen mehrere, und sie haben Waffen …

Ich halte mir die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien. Es fallen erneut Schüsse, alle rufen wild durcheinander. Julius kauert neben mir unter dem Tisch. Er hält sich die Ohren zu und hat die Augen geschlossen. In diesem Augenblick fange ich an, ihn zu verachten. Er ist ein Feigling, der sich aufgeblasen hat, um mich zu beeindrucken. Warum dachte ich, dass ausgerechnet er anders sein könnte als alle anderen hier?!

Morgan packt mich am Arm. „Wir müssen hier raus, solange sie abgelenkt sind ...“

Sienna schüttelt den Kopf, starr vor Angst, aber ich weiß, dass Morgan recht hat. „Wir müssen es versuchen ...“, sage ich leise zu Sienna, und dann kriechen wir unter dem Tisch hervor, und laufen geduckt Richtung Ausgang. Unser Tisch ist nicht weit vom Eingang des Brightlight entfernt. Zwei Schüsse verfehlen uns, ein dritter streift Morgans Arm. Sie schreit, läuft aber weiter. Morgan war schon immer die Furchtloseste von uns …

Vor dem Brightlight nehmen wir uns keine Zeit, um durchzuatmen, sondern laufen weiter. Wir haben Glück im Unglück – es scheint keine Lost Ones zu geben. Erst als wir um eine Häuserecke biegen, bleiben wir stehen. Die dünne Luft lässt uns fast ohnmächtig werden und wir sehen uns zitternd vor Angst an.

„Was jetzt?“, fragt Sienna ängstlich.

„Morgans Arm blutet stark. Wir müssen das verbinden ...“, sage ich.

„Wir müssen zuerst hier weg ...“, wendet Morgan ein. „Wenn die da drin fertig sind, suchen sie vielleicht draußen weiter.“

„Und wie sollen wir hier wegkommen?“, fragt Sienna mit weinerlicher Stimme. Sie ist kurz vor einem Nervenzusammenbruch. „Wir haben unsere Handtaschen im Brightlight gelassen, und in den Taschen sind unsere Creditcards. Wir schaffen den Weg nicht zu Fuß. Die Luft ist zu schlecht … und selbst wenn wir es schaffen … wer weiß, wie viele von denen in den Straßen des Viertels noch unterwegs sind.“

„Keine Ahnung ...“, fährt Morgan sie an. Mit ihrem verletzten Arm hat sie gerade die schlechtesten Karten von uns.

„Wir müssen es trotzdem versuchen ...“, stelle ich klar. „Wenn wir einen der Wachtposten von United Solar im Viertel erreichen, sind wir in Sicherheit. Die bringen Morgan ins Krankenhaus und uns nach Hause ...“

„Aber ...“, wendet Sienna ein, und ich werfe ihr einen eindringlichen Blick zu. Sie versteht und nickt. „Ok ...“

Wir schauen vorsichtig um die Häuserecke. Es scheint ruhig zu sein, also gehen wir los. Dieses Mal langsam, da uns wegen der schlechten Luft nichts anderes übrig bleibt – wenn wir bewusstlos werden, haben wir verloren, und diese Gefahr besteht, wenn man zu lange draußen ist.

„Wartet … bitte ...“, höre ich plötzlich Julius' Stimme hinter uns. Er flüstert, kann aber das ängstliche Zittern nicht verbergen.

Wir drehen uns um. „Ich komme mit ...“, sagt er und sieht aus wie ein verschrecktes Kaninchen aus einem Kinderbuch.

„Wo ist dein Freund?“, frage ich, aber er schüttelt den Kopf. „Sie haben ihn erschossen ...“

„Tut mir leid ...“, sage ich und bemühe mich um Sympathie. Julius kann nichts dafür, egal, ob er ein Feigling ist oder nicht.

„Wir müssen weiter ...“, sagt Morgan ungeduldig. Julius reißt sich zusammen und nickt.

„Hat jemand überlebt? Was ist mit Bird?“, will ich von ihm wissen.

„Bird?“ Er sieht mich fragend an, und ich erinnere mich, dass ich Bird direkt nach Betreten des Brightlight fortgeschickt habe.

„Ein Trooper … blondes schulterlanges Haar. Er hat gegen die Lost Ones gekämpft, als wir geflohen sind, glaube ich. Er ist mein Bodyguard.“

„Tut mir leid, ich habe ihn nicht gesehen. Die haben sowieso alle erschossen da drin ...“

Ich nicke, und spüre den Druck eines schlechten Gewissens auf mir. Bird hat mir die Flucht ermöglicht und dafür wahrscheinlich sein Leben gelassen. Ich hätte freundlicher zu ihm sein können. Die Wahrheit ist – er wollte genauso wenig an mich gekettet sein, wie ich an ihn …

„Lasst uns bitte endlich gehen ...“, sagt Sienna schluchzend, und ich erinnere mich, dass sie sich gut mit Julius' Freund verstanden hat.

„Ja …“, sage ich schnell. „Suchen wir Hilfe und sorgen dafür, dass die Lost Ones nicht noch mehr Menschen umbringen. Wir können hier nichts mehr tun ...“

Bird (Master Trooper - The next Generation) Band 13

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