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Kinder ernst nehmen und stark machen

Deshalb ist es im Elternhaus so wichtig, seine Kinder ernst zu nehmen. Seien Sie Partner auf Augenhöhe und vergessen Sie den Altersunterschied, Ihre Macht und Möglichkeiten sowie Ihre Erwachsenen-Autorität. Kinder in der Pubertät entwickeln ihre eigene Persönlichkeit. Sie suchen Vorbilder – und wenn sie sie in der Familie nicht finden, dann eben bei „starken“ Persönlichkeiten außerhalb.

Wer als Eltern nicht Vorbild ist, schafft labilen und unsicheren Nachwuchs. Und das muss nicht immer gut sein. Nehmen Sie Ihre Kinder nicht mehr ernst, verlieren Sie auch leicht den Anschluss. Sie verschließen sich ihnen und Sie bekommen kaum mehr etwas mit. Stellen Sie sich lieber unangenehmen, quälenden Diskussionen als plötzlich in Parallelwelten nur noch nebenher zu leben. Sie haben einen völlig anderen Zugang zu Ihrem Nachwuchs, wenn Sie Ihm ein loyaler Partner sind. Dann nimmt man sich auch gegenseitig ernst und wird vielleicht zum guten Berater in allen Lebenslagen.

Zugegeben, es braucht starke Nerven. Hören Sie zu und stellen Sie sich den oft schwierigen Gesprächen und Diskussionen. Sprechen Sie sich als Eltern untereinander ab und bleiben Sie immer konsequent. Ein Nein muss ein Nein bleiben – bei beiden Partnern. Sonst spielen die Kinder Sie gegeneinander aus, wollen Sie nur der Gute sein, der auch mal was außer der Reihe erlaubt. Schaffen Sie lieber ein System von Belohnung für erfolgreiches Einhalten von Regeln und Absprachen. Denn Kinder brauchen auch Grenzen, und diese testen sie permanent aus. Das muss Ihnen als Erzieher bekannt sein. Halten Sie die buchstäblichen Trotzreaktionen Pubertierender aus. Ja es ist manchmal hart, von den eigenen Kindern angegiftet zu werden. Aber am Ende haben Sie damit Erfolg. So mancher ungenießbarer Halbstarker wurde hinterher zum ganz lieben Sohn oder zur entzückenden Tochter. Man findet später dann oft zum allerbesten Verhältnis untereinander zurück.

Wer seine Kinder ernst nimmt, macht sie auch stark. Und starke Kinder sagen Nein – wenn ihnen eine Zigarette, ein Joint oder Alkohol angeboten werden. Sie sind keine Ja-Sager und deshalb manchmal auch unbequem, weil sie einen eigenen Kopf haben und sich ihre Meinung selbst bilden, anderen nicht nachplappern und hinterherlaufen. Das ist auch gut so. Denn sie lassen sich dann auch nicht so leicht einfach überreden und manipulieren.

Stark machen Sie Ihre Kinder auch, wenn Sie ihnen immer wieder Feedback drüber geben, dass sie etwas besonders gut gemacht haben. Lassen Sie sie eigenständig Dinge erledigen, geben Sie ihnen kleine Aufträge. Bestätigen Sie Ihre Kids und loben Sie sie. Verteidigen Sie sie auch gegen Anfeindungen und Ungerechtigkeiten. Kämpfen Sie für Ihren Nachwuchs – auch gegenüber Lehrern und Trainern, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Sie sind der Fürsprecher Ihrer Kinder, also fighten Sie für sie.

Dabei müssen Sie auch in der Lage sein, neidlos anzuerkennen, dass Ihre Kinder in manchen Belangen sogar besser sein können als Sie. Kinder sind Individuen wie Sie auch, einzigartig und einmalig auf der Welt. Nur starke Jugendliche gehen unbeirrt und selbständig ihren Weg. Deshalb muss Ihnen alles daran gelegen sein, dass Kinder aufs Leben gut vorbereitet werden. Am besten geschieht das dadurch, dass Sie selbst nachahmenswerte Vorbilder sind. Denn Kinder schauen sich viel von den Erwachsenen ab. Es muss Ihr Ziel sein, selbständige Geschöpfe lebensfähig auf die Beine zu stellen – und dann auch im entscheidenden Moment loslassen zu können. Manche Eltern klammern sich ja an ihrem Nachwuchs und wollen sogar noch in deren Erwachsenenleben weiter mitbestimmen. Es gibt solche Klammeraffen. Dazu gehört es aber auch, dem eigenen Nachwuchs das Leben im Hotel Mama nicht zu angenehm zu machen, denn dann werden Sie Ihre „Brut“ garantiert nie los, weil es ja so bequem ist. Ihre Aufgabe ist es, Ihre Kinder auf ein eigenes Leben vorzubereiten und ihnen alle Gefahren vor Augen zu führen und die Konsequenzen daraus – zum Beispiel: Wenn du Drogen nimmst und einen Joint rauchst, rutscht du in die Abhängigkeit, kannst keinen Job gut erledigen, verlierst irgendwann mal deine Wohnung und bist obdachlost, ruinierst auf Dauer deinen Körper und stirbst früher, kannst unter Drogeneinfluss kein Auto mehr fahren und so weiter, verlierst am Ende alle Freunde und bleibst ein Außenseiter der Gesellschaft ohne Konto und eigenes Geld – ein total und in jeder Hinsicht abhängiger Mensch.

Starke junge Menschen entwickeln eine positive Persönlichkeit, haben Charakter und Tugenden wie Disziplin, Pünktlichkeit, Loyalität, Zuverlässigkeit, Vertrauen und Ehrlichkeit. Ein starker Charakter ist ein geachtetes Vorbild und wird von Mitmenschen bewundert, seine Gesellschaft wird gesucht. Anerkennung ist der beste Lohn, den jemand bekommen kann.

Drogen in der Pubertät - So schützen Sie Ihr Kind!

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