Читать книгу Der Lebenskünstler - Alexander Graf von Keschwitz - Страница 5
So werden Sie reich als Website-Designer, auch, wenn Sie bisher nichts von Internetsoftware verstehen, und das ohne Behoerdenmist, Buero, Anzug und Sekretaerin, quasi vom Campingtisch aus
ОглавлениеOder: Wie Sie ohne Eigenkapital Millionen mit einer Software verdienen, die nur ca. DM
200 kostet
Glauben wir den Medien, lassen sich auf der Internet Millionen verdienen - was derzeit noch -mit
einer Ausnahme- ein Irrtum ist. Solange die hohen Kosten der Internet (Telefonkosten,
Nutzungsgebuehr) die Gebuehrenuhr permanent ticken lassen, und es so keinen richtigen Spass
bringen kann, das Netz zu surfen, wird die sich "Jahrhunderttechnologie" in Europa, insbesondere
Deutschland, als Kommunikationsalternative (e-mail statt faxen, werben, informieren) nur
langsam durchsetzen. Blumen und Pizza per Internet zu ordern, wie in US-Spielfimen
vorgemacht, lohnt sich bisher in Deutschland einfach nicht. Ein Anruf ist preiswerter und
unkomplizierter (wenn Sie jemanden finden koennen, der Ihnen um 2.00h morgens eine
Pepperoni liefert).
In den USA kostet ein unbegrenzter Internetanschluss ca. USD 25 / DM 40 Monatspauschale,
auch wenn Sie 24 Stunden taeglich, sieben Tage die Woche am Netz sind. Ortgespraeche (z.B.
zum Provider) sind in den Staaten grundsaetzlich gebuehrenfrei - mit Ausnahme einer
monatlichen Grundgebuehr von insgesamt ca. USD 20. Sog. Takteinheiten sind voellig
unbekannt und durch die scharfe Konkurrenzsituation der Telefongesellschaften auch eine
wirtschaftliche Unmoeglichkeit. Keine Frage: Ohne Beamtenbuerokratie im Business geht es
immer billiger und besser.
Trotzdem kann weltweit auf der Internet ein Millionenumsatz erzielt werden, wenn Computer-
oder Internetnuetzliche Produkte, z.B. Software, angeboten wird.
Legende ist bereits der Werdegang des erst 22 jaehrigen, fetten Australiers Steve Outtrim, dem es
eigentlich nur darum ging, genug Geld fuer seine sechs Milchshakres und sechs Big Mac mit
Fritten taeglich zu verdienen. Wahrscheinlich ging bei der Ernaehrung auch ein weiteres
Vermoegen fuer Aknecreme drauf. Als Softwarefan bastelte er so an einem
Buchfuehrungsprogramm, das dann via eigener Websites auf der Internet verkauft werden sollte.
Zwar gelang es ihm, durch eine Verbesserung einer ziemlich schlechter Software, eine tolle
Website zum laufen zu bringen, aber seine Buchfuehrungsprogramm wollte keiner haben.
Steve, Netzname "Sausage" (zu dt. Wurst), blieb nichts weiteres uebrig, als aus Langeweile seine
Website Design Software zu verbessern, bis ihm ploetzlich die Idee kam, dieses stark verbesserte
Programm zum Verkauf anzubieten. Buchfuehrungsprogramme gab es ausreichen,
Designprogramme waren noch vor zwei/drei Jahren kompliziert und eine Seltenheit. Nach einer
kostenlosen Beta-Test-Schnupperaktion im "Freundeskreis" ("War hat Lust das Programm
kostenlos downzuloaden, um es zu testen ?"), von der innerhalb der ersten Wochen bereits ueber
50.000 Kopien im Netz rumschwirrten, konnte sein "Easy Home Page Creation Kit", kurz HOT
DOG genannt, nun auch offziell fuer unter DM 200 abgerufen werden.
Kontakt: <www.fourthnet.co.uk/hotdog/siftware.htm>.
Steve's Firma Sausage Software war zu seinem 22tigsten Geburtstag um schoene USD
50.000.000 (fuenfzig Millionen) reicher.
Und wie koennen Sie profitieren ? - Entdecken Sie einen Bedarf, etwas das sehr gefragt ist, z.B.
alles, das die Internet schneller, kostenguenstiger und bedienungsfreundlicher macht, und
verkaufen Sie Ihr Produkt preiswert, so dass sich Raubkopien kaum lohnen. Die Masse bringt das
Geschaeft.
Und wenn Sie keine eigene Nische finden koennen ?
Dann koennen Sie Websites Designer werden. Alles was Sie brauchen ist eine gute Design
Software (siehe oben: Hot Dog, oder auch Alternative unter
<www.download.com> AGILE
und Interessenten, die bereit sind, Sie zu zahlen. Da mittlerweile jeder Tante Emma Laden dazu
medienmanipuliert wurde, ein schlechtes Gewissen zu haben, nur weil er nicht auf der Internet
vertreten ist, ist der Bedarf an faehigen Designern sehr viel groesser als das Angebot.
Sie koennen ihren Service per kostenguenstiger e-mail anbieten. Laden Sie einfach zum Besuch
Ihrer persoenlichen, extrem attraktiven website ein, die Ihnen als Referenz und kostenlose
Werbeinformation dient.
Was koennen Sie verdienen ? - Berechnen Sie pro Website DM 5.000 und werben Sie 100.000
mittelstaendische Unternehmen und Freiberufler an, erzielen Sie bei nur einem Prozent
Ruecklauf (1.000 Designauftraege) DM 5.000.000 Umsatz. Und das Schoenste: Sie koennen die
Arbeit zu Hause per PC erledigen, auch wenn Ihr "zu Hause" eine Segeljacht im Suedpazifik oder
ein Steuerparadies ist. Sie benoetigen kein grosses Eigenkapital, kein Buero, keinen Anzug und
keine Sekretaerin. Perfekt !
So machen Sie gutes Geld als Kein-Talent-Kuenstler ohne wie Millionaerkuenstler Andy
Warhol nach New York zu ziehen
Logisch: In einer Grosstadt bieten sich immer mehr Moeglichkeiten schnell Geld zu verdienen,
als auf dem Land. Aber selbst in der tiefsten Provinz ist die nachste Grossstadt nur eine kurze
Bahnfahrt entfernt.
Nehmen wir an, Sie sind es leid taeglich arbeiten zu gehen, haben einen Konkurs hingelegt oder
nur Ihre Arbeitsplatz verloren. Sie erhalten Sozialhilfe / Arbeitslosenunterstuetzung und wollen
diese nicht durch Annahme eines Jobs gefaehrden. Oder Sie finden sich ploetzlich im Ausland
ohne Kontakte und Geld wieder. Geld moechten Sie immer gerne verdienen - und Spass soll es
auch machen. Nun, dann werden Sie Kuenstler.
Wir koennten jetzt tagelang darueber diskutieren, was Kunst ist und was nicht. Es wird Ihnen
keinen Schritt weiter helfen. Wichtig ist zu erkennen, dass etwas fuer Kunst gehalten wird, wenn
ein Kritiker es so definiert oder ein Kaeufer bereit ist, dafuer zu zahlen. In den meisten Faellen
findet sich fuer ein Objekt erst dann ein Kaeufer, wenn ein Kritiker vorab Lobeshymnden
publiziert hat. Oft ist dann ein "des Kaisers neue Kleider"-Effekt zu beobachten: Jeder schliesst
sich der positiven Kritik ("so tolles Design - und erst der Stoff..") an, obwohl nur Haut und Haare
zu erkennen sind. Niemand will zugeben, dass der Kaiser nackt ist, weil das mit Ignoranz
gleichgesetzt wird: "Was Du siehst das nicht ? - Da musst Du Dich vielleicht ein wenig mehr
sensibilisieren, weiste ?"
Daraus folgt: Alles, wirklich alles, kann heute als Kunst verkauft werden. Das bedeutet aber
auch: Jeder kann als Kuenstler Millionen verdienen (wie Beuys, Warhol, Liechtenstein, Johns,
Mondrian und Kostabi etc.) ohne eine grosse Begabung oder Talent zu haben. Ein Kontakt zu
einem Kritiker/Galeristen hilft hier natuerlich. Zur Inspiration werfen Sie einen Blick in die
einschlaegigen Kunstmagazine. Sie erkennen schnell, worauf ich hier anspiele. Einen Haufen
Steine kann schliesslich jeder im Museum abladen, aber es braucht ein wenig Verkaufstalent,
einen kompetenten PR-Berater oder gut geschmierte Kontakte zur Museumsleitung, um fuer den
Muell auch grosses Geld zu erhalten. Alles eine Frage des richtigen Marketings und Ihrer
Persoenlichkeit.
Sie kennen die Kreidezeichnungen der Strassenmaler, z.B. vor dem Koelner Dom oder in der
Naehe des Theater Districts in New York. Die meisten Maler sind arbeitslose Kunststudenten,
haben wirkliches (Mal-)Talent und kopieren nur alte Klassiker auf 4 - 8 qm Groesse. Das Ganze
erfordert viel Arbeit, kostet teuere Malkreide und wenn es dann regnet, muss noch einmal von
vorne angefangen werden. Die geschaetzten Einnahmen liegen an einem guten Tag vielleicht bei
10 - 20 Mark pro Stunde. Nicht zu empfehlen und wegen unseres fehlenden Talentes auch nicht
moeglich. Oder koennen Sie wirklich gut genug malen ? - Wahrscheinlich nicht.
Aber: In New York konnte ich einen angetrunkenen Freak (zu dt.: Ausgeflippten) erleben, der
gleich neben dem "Letzten Abendmal" eines talentierten Kunststudenten eine einfache
Strichmaennchenkreidezeichnung auf den Boden gekritzelt hatte, um dann mit einem McDonals-
Becher und einem grinsenden "Vielen Dank, Herr Minister" Geld von den Passanten
einzusammeln. Waehrend unser "Abendmal" Kuenstler ca. fuenf Dollar pro Stunde einsammeln
konnte, sicherte sich der "Strichmaennchen"-Freak schnell das Doppelte und Dreifache. Warum ?
- Der Reiz seines Werkes lag in der Juxtaposition, der Gegenueberstellung und dem Kontrast zum
"Abendmal". Waehrend der Abendmal-Kuenstler offensichtlich ueber Talent verfuegte, war
unser Strichmaennchen-Kuenstler talentlos, aber witzig und orginell. Die Passanten hatten ihren
Spass - und das machte sich bezahlt ! - Wieviel laesst sich so verdienen ? - Vielleicht DM 20 - 30
die Stunde.
Falls es Sie stoert, u.U. erkannt werden zu koennen, tragen Sie eine Verkleidung. Ein witziges
Outfit sichert Ihre Anonymitaet und zusaetzliche Aufmerksamkeit, sprich: Geld. Ein bekannter
Bluesmusiker stellte sich aus Spass mit E-Gitarre, Batterieverstaerker, Heino aehnlicher blonder
Peruecke und schwarzer Sonnebrille in die Einkaufstrasse, und "played the Blues". Er konnte so
einen Sommer lang taeglich immer runde DM 100 einsammeln. Ohne Verkleidung haette er sich
nie getraut und um seinen guten Ruf gefuerchtet. Mit Verkleidung war das Ganze ein Riesenspass
und eine witzige Geldquelle.
Ein anderer Geldmacher ist es, bekannte Kuenstler zu kopieren und die Kopien auf Flohmaerkten
oder im Rahmen einer "Wohnungsaufloesung" anzubieten.
Auch ohne Talent koennen Sie mit ein bisschen aufgespannter Leinwand, einem Pinsel und den
Farben Rot, Geld, Blau sowie Schwarz und Weiss z.B. einen Piet Mondrian selber malen. Sie
haben seine Bilder ganz sicher schon gesehen, auch wenn Ihnen im Moment vielleicht keine
Zuordnung zum Namen moeglich ist. Eine deutsche Firma verkauft Haarprodukte (Haarspray,
Gel etc.) im Mondrian Design. Jeder gutsortierte Buchladen hat ein Buch ueber Piet Mondrian in
der Kunstabteilung. Andere kopierfreundliche Kuenstler sind Roy Liechtenstein, Jasper Johns,
Andy Warhol u.v.a.
Ueber Kleinanzeigen machen Sie jetzt auf die "Wohnungsaufloesung eines Freundes aus dem
Ausland" (o.ae.) aufmerksam, und bieten den ueblich Kram, Moebel, Fernseher etc. zum Verkauf
an. Sie werden so u.U. auch noch ihr Geruempel los. In der Wohnung befindet sich auch die
Mondriankopie. Wird jemand auf das Gemaelde aufmerksam, lehnen Sie einen Verkauf ab.
"Nein, das ein Geschenk seines Grossvaters aus New York gewesen und wahrscheinlich ohnehin
nichts wert. Vom Ideelen einmal abgesehen. Nein, es ist unverkaeuflich." - Schiesst dann das
Angebot in die Hoehe, vielleicht auf 2 - 3.000 Mark, lassen Sie sich ueberzeugen und verkaufen
das Bild.
Ist das nicht Betrug ? - Well, der Kaeufer des Bildes, der annimmt einen echten Mondrian fuer
ein paar Tausender kaufen zu koennen, den er sofort wieder fuer Zehntausende verkaufen kann,
sollte Sie fairerweise ueber den wahren Wert des Bildes aufklaeren, um dann einen
angemessenen Preis zu zahlen, oder den Profit zu teilen, und nicht Ihre Unkenntnis in
Kunstfragen so schamlos ausnutzen und Sie in Ihrem Irrtum ("nichts wert") belassen. Aber die
Welt ist keine rosa Wolke !
Aehnlich kann das Gemaelde auch auf Flohmaerkten angeboten werden. Viele Menschen
nehmen irrtuemlich noch immer an, wertvolle Kunst (z.B. Zeichnungen von Picasso) zwischen
Geruempel entdecken zu koennen. Die Medien sind hier sicher nicht ganz unschuldig.
Fazit: Kuenstlerisches Talent ist nicht notwendig, um mit Kunst Geld zu verdienen, solange Sie
ueber kaufmaennische Kreativitaet verfuegen.
So machen Sie gutes Geld mit Ihrem Photoapparat oder Ihrer Videokamera
Wer moechte nicht gerne als Photograph um die Welt reisen und zuckersuesse blutjunge Maedels
photographieren, und dafuer noch super bezahlt werden ? - Wie Sie sich vorstellen koennen, ist
die Konkurrenz sehr gross. Nur eine kleine Elite echter Charaktaere mit guten Kontakten hat eine
Chance.
Talent ist nicht so wichtig, da gerade im editoriellen Bereich der Modezeitschriften
"kuenstlerische Freiheiten" erlaubt sind, die helfen, Ihre Maengel zu vertuschen. Ausserdem
gelingt selbst einem Anfaenger auf einer Rolle (36 Photos) wenigstens ein gutes Bild, wenn auch
nur per Zufall. Bei den sog. "Katalogjobs", das sind die langweiligen Photos in
Verkaufsprospekten und Versandhauskatalogen, ist nur phototechnischer Standard gefragt, den
sich jeder Interessent innerhalb von Wochen selber beibringen kann.
Ganz wichtig ist in dieser Branche aber Ihre Persoenlichkeit. Sie muessen ein echter Charakter
sein, ein Individualist, der in London, Paris und New York genau so zu Hause ist, wie auf einer
Bergalm. Wenn Sie auch nur ein bisschen nach Provinz riechen, sind Sie draussen, oder
bekommen erst keine Chance.
Und: Wie in jedem harten Geschaeft sind Tricks beliebt: So habe ich ueber eine Modelfreundin in
New York einen Photographen kennengelernt, dessen (Kuenstler-)Name "Gerry" sehr leicht mit
einem etablierten, aber nicht sehr beruehmten Profi aus der Branche zu verwechseln war. Zu 90%
wurde "Gerry" fuer Katalogjobs gebucht, weil der Auftraggeber irrtuemlich annahm, den
etablierten Profi zu buchen. Da seine Persoenlichkeit und seine Photos keinen Verdacht
aufkommen liessen, sicherte er sich so ueber Monate ein sehr gutes Einkommen. Mir klingt noch
immer einer von "Gerry's Weisheiten" im Ohr: "Die richtigen Kontakte und Leute sind das A und
O im Business. Wer Dich nicht hochziehen kann, zieht Dich nur runter..."
Wie kann sonst noch Geld verdient werden ?
1.) Suchen Sie die Modelagenturen in Ihrer Stadt auf und bieten Sie an, preiswerte
Setcards/Composits (Sammlung von Photos auf DIN A5- Karte) fuer potentielle Models zu
erstellen. Auch gefragt sind sog. "Testshots", d.h.: Eine Agentur schickt ein potentielles Model
zunaechst zum Photografen, um so sehen, wie sich das Gesicht vor der Kamera macht (oder als
Ausrede, um es erstmal loszuwerden). Wahrscheinlich muessen Sie hier anfangs umsonst oder
gegen "Kostenerstattung" arbeiten, koennen dann aber nach einiger Zeit auch ein Honorar
verlangen (wenn Ihre Bilder gut sind, d.h. die Models gut aussehen lassen).
Klar: Unserioese Macher gruenden Ihre eigene Modelagenturen, nur um dann die Interessenten
fuer die Photos gutes Geld (DM 1.500 plus) zahlen zu lassen. Oder Sie geben sich Talentsucher
einer Agentur in New York aus, der gerne die Photos des Models in einem persoenlichen
Gespraech "in the City" praesentieren moechte, aber nur, wenn das Model die Reisekosten und
Spesen anteilig zu zahlen bereit ist. Da der Macher nur fliegt, wenn mindestens 10 Models je
50% seiner Reisekosten (z.B. je DM 2.500) gezahlt haben, macht er immer einen schoenen
Gewinn (=DM 25.000 abzueglich DM 5.000 Billigflug & Hotel). Details folgen.
2.) Kunstphotos: Wenn Sie Ihre kuenstlerischen Expressionen bisher nicht verkaufen konnten,
muessen Sie Ihre Marketingstrategie aendern. Suchen Sie sich ein kleines, aber feines
Cafe/Restaurant in der Provinz (wo sonst nichts los ist und jedes Ereignis gross in der
Lokalpresse angekuendigt wird). Das Cafe stellt nun Ihre Bilder aus und kuendigt das Ereignis
selbstverstaendlich auch gross in der Lokalpresse an. Warum sollte sich das Cafe auf Ihren
Vorschlag einlassen ? - Die Ausstellung sichert Getraenkeumsatz und Sie zahlen 50% Ihres
Einnahmen als Kommission. Die Dorfelite wird per schriftlicher Einladung informiert. Damit
sind Sie bereits als Kuenstler und Autoritaet etabliert. Ihre verkauften Bilder koennen jetzt noch
von Ihnen persoenlich signiert werden. Sie lernen so Ihre zukuenftige Klientel kennen und
sichern sich so 1a-Kontakte fuer spaetere Standardjobs wie Hochzeiten, Geburstagsparties,
Modelphotos etc.
Auch ist es moeglich der Dorfelite Portraits, vielleicht mit Ihrem kuenstlerischen Markenzeichen,
besonderen Hintergrund, alles in Gelb etc., zu verkaufen. So gehoerte es in den Siebzigern zum
guten Ton des JetSets von Andy Warhol portraitiert zu werden (im Stil seiner Marilyn Monroe-
Kopie). Was niemand gerne zugeben wollte, waren die USD 25.000, die fuer die Ehre berappt
werden mussten, zum kleinen Kreis der Portraitierten zu gehoeren.
3.) Hochzeiten, Parties: Sind Sie als "Kuenstler" etabliert, koennen Sie gegen gutes Geld
Hochzeiten und Parties dokumentieren. Sehr handlich kommt hier eine Videokamera. Jeder Gast
kann z.B. nicht nur bei seiner Ankunft photografiert werden. Die Photos oder Videofilme werden
dann - nach einer Schnellentwicklung - auf der Party bereits gezeigt und zum Verkauf angeboten.
Die lockere Stimmung beschleunigt den Umsatz.
4.) Nicht jedermann Geschmack, aber ein gutes Geschaeft sind auch erotische oder
pornografische Photos und Videoaufnahmen. Sie koennen Ihre Werke per Kleinanzeigen in den
einschlaegigen Magazinen verkaufen. Einige Menschen geniessen Sex erst richtig, wenn sie
wissen, die Welt schaut zu. Eine Franzoesin verkauft so Aufnahmen vom Sex "ganz normaler
Paare" per Postversand - und macht Millionen. Das kann nun wirklich jeder, der ein Kamera
halten kann. Bitte beachten Sie lokale Vorschriften, da die Verbreitung von Sex in einigen
Laendern noch immer etwas Schlechtes ist und Gefaengnisstrafen garantieren kann, insbesondere
wenn Sie sich auf Perversitaeten spezialisiert haben.
5.) Strassencafes: Sie besorgen sich einen Papagei oder ein anderes exotisches Tier, das Ihnen
Aufmerksamkeit garantiert. Sobald jemand, vorallem Kinder, Interesse zeigen, setzen Sie Kind &
Tier in Pose und machen schnell ein Polaroidphoto. Das Polaroidphoto ueberlassen Sie den
Eltern fuer ein "Trinkgeld": "Weniger als 20 Mark hat noch niemand gegeben...". Aehnlich
koennen Sie an Andenken/Souveniers fuer Paaerchen etc. schiessen.
6.) Messen: Lassen Sie sich von einem Messeveranstalter zum offiziellen Messephotographen
erklaeren. Als Gegenleistung verpflichen Sie sich dem Veranstalter 500 1a-Photos von der Messe
kostenfrei zu ueberlassen, z.B. fuer Promotions/Referenzwecke. Mit Titel und offiziellem
MesseAusweis bewaffnet, schiessen Sie nun Photos oder Videoaufmahmen von allen
Verkaufsstaenden und deren Manager/Assisten in Action. Nach der Entwicklung der Bilder und
Edition der Videos praensentieren sie diese den Teilnehmern und erklaeren, dass das
Messekomitee den Verkaufstand zu einem der Besten erklaert haette und die ersten 250
zusammen mit Namen, Firma und Kontaktanschriften in einem Buch veroeffentlichen moechte.
Exemplare des Buches koennen bereits heute bestellt (und angezahlt) werden.
Wieviel duerfen es sein ? - Mindestabnahme: 10 Stueck. Preis DM 100, Anzahlung 50%.
Logisch: Wer nicht bestellt kommt nicht ins Buch, darf aber ausnahmsweise fuer DM 50 ein
Video kaufen. Und warum sollte jemand ein derartiges Buch bestellen ? - Prestige. Das Buch ist
ein unumstoesslicher Beweis, was fuer einen tollen Job der Standmanager und seine Assistenten
auf der Messe geliefert haben. Das macht sich immer gut beim Boss und den Kunden. Sobald die
Summe der Anzahlungen die Druckkosten deckt, geben Sie das Buch in Auftrag. Moeglicher
Gewinn pro Messe DM 175.000 (10 X 250 Bestellungen a 100 = DM 250.000, abzueglich 2.500
X DM 30 Druck/Porokosten/Spesen (vor Druck risikofrei gedeckt durch Anzahlung DM 50)).
7.) Bildbaende: Aehnlich obigen Messestandbuechern (gibt es ein langweiligeres Photomotiv ?)
koennen auch interessante, individuelle Dinge photographiert und in einem Bildband
zusammengestellt werden, ja, selbst potentielle Models sind sicher sehr erfreut, zahlungs- und
bestellbereit, wenn sie sich im "offiziellen Buch" Ihrer Agentur wiederfinden. Jedes Model kauft
garantiert mindestens zwei Exemplare. Aehnlich funktioniert diese Strategie mit Kindern (Motto:
Die schoensten Babies der Stadt), Autos etc. pp, selbst mit Briefkaesten.
So photographierte z.B. ein Lebenskuenstler in Neuseeland zahlreiche interessant aufgemachte
Briefkaesten (es gibt dort keine Briefkastennormvorschriften), um dann den Eigentuemern
mitzuteilen, dass ihr Kasten in einem Buch mit dem Titel "Quaint & Magical Mailboxes of New
Zealand" veroeffenlicht wird. Leider koennte "nur" ein handsigniertes Exemplar pro Kasten
reserviert werden, das gegen Zahlung von umgerechnet DM 200 abgerufen werden koennte. Wer
zuerst kommt, malt zuerst. Die restliche Auflage sei bereits bis auf wenige Exemplare nach
Uebersee verkauft. Noch bevor unser Lebenskuenstler einen Drucker gefunden hatte, lagen
bereits 900 gezahlte Bestellungen a umgerechnet DM 200 vor. Mit DM 180.000 in der Kasse
liess er eine Mindestauflage von 1.000 Exemplaren drucken, um dann die 900 Buecher
vereinbarungsgemaess auszuliefern. Die restlichen 100 Buecher ueberliess er lokalen Buchlaeden
auf Kommission.
8.) Who is Who: Warum nicht ein Who is Who anbieten, in dem die Persoenlichkeiten in einer
kuenstlerischen Schwarz/Weissphotographie praesentiert werden ? - Zahlungskraeftige und eitle
Klientel wird eingeladen, sich von Ihnen fuer ein Who is Who - Buch portraitieren zu lassen.
Entweder wird direkt fuer die Photos gezahlt oder eine Mindestbestellung (10 Stueck) des Buches
akzeptiert. Wer nicht zahlt oder bestellt, kommt nicht ins Buch. Selbstverstaendlich muessen Sie
auch einige echte Persoenlichkeiten und Prominenz gewinnen, sonst hat Ihr Projekt keine
Glaubwuerdigkeit.
Goldene Grundregel:
Jedes Photo, Buch und Video
kann immer mindestens einmal an denjenigen verkauft werden,
der aufgenommen bzw. portraitiert wurde.
Andy Warhol kannte dieses Phaenomen und nutzte es, um sein Magazin "Interview" in der New
Yorker Szene bekannt zu machen. Er veroeffentlichte Photos von Stars und New Yorker-
Szenepersoenlichkeiten, die in bestimmten "In"-Restaurants und auf VIP-Parties geschossen
worden waren. Der Trick: Die Persoenlichkeiten wollen die Bilder sehen, kaufen also das
Magazin, und empfehlen es dann - wenn gut getroffen - eitel in ihrem Bekanntenkreis weiter.
"Gutes Magazin, musste unbedingt mal lesen..." - Zur Szene gehoerten natuerlich nicht nur die
Personlichkeiten, sondern auch zahlreiche Mitlaeufer, also "normale" Angestellte in Verlagen,
Werbeagenturen, PR-Spezialisten etc., also Kandidaten, die ueber hohe Werbebudgets
entscheiden konnten oder zu mindestens Entscheidungseinfluss hatten. Wer "in" war oder sein
wollte, plazierte Werbung im "Interview", liess seine Agentur/Klienten die Kosten tragen, und
sicherte sich so einen Stammplatz auf der exklusiven Gaesteliste von "Andy"`s Parties, der
ultimative Beweis "dazu zu gehoeren".
Das Warhol-Prinzip wird auch heute noch von "Stadtmagazinen" kopiert, in den meisten Faellen
allerdings ohne grossen Erfolg, weil die Persoenlichkeiten fehlen, nicht nur unter den oertlichen
Partybesuchern, sondern auch in den Redaktionen der Magazine.
Sollten Sie noch Fragen haben oder von Probleme gedrueckt werden, schreiben Sie bitte mit Euro
50 Schein an Reyharths & Lynn, Inc., BCM Box 1602, London WC1N 3xx, England. Die
Spezialisten koennen fast immer helfen, egal ob Liquiditaetskrise, drohende
Zwangsversteigerung, Betrugsopfer, Eheprobleme etc. pp.