Читать книгу Hinter dem Horizont - Alina Frey - Страница 4

Geschäftssuche

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Das Frühstück am nächsten Tag nahm Marissa bewusst mit all ihren Sinnen ein. In all den Jahren zuvor war sie damit beschäftigt, ihrem Göttergatten das Leben so bequem wie möglich zu machen und an sich hatte sie ganz zum Schluss gedacht. Ein ruhiges, entspanntes Frühstück war so gut wie gar nicht drin und deshalb genoss sie es jetzt in vollen Zügen. Danach stellte sie sich unter die Dusche und war mit ihren Gedanken bereits bei der Suche nach einem passenden Objekt für ihr kleines Geschäft. Das Ladenlokal sollte klein und überschaubar sein, damit sie es alleine führen konnte. Eine Mitarbeiterin war am Anfang noch nicht möglich. Ihren Traum, eine Mode- und Kosmetik - Boutique zu eröffnen wollte sie jetzt in Angriff nehmen. Lange stand sie vor dem hohen Spiegel und betrachtete ihre Figur. Für Anfang vierzig konnte sie sich durchaus noch sehen lassen und sie verstand nicht, was Manuel immer wieder bei anderen Frauen suchte. Schnell verwarf sie den Gedanken und suchte das passende Outfit aus. Mit einem zufriedenen Blick in den Spiegel ging sie zur Türe. Das zu besichtigende Objekt war ganz in der Nähe und sie konnte es bequem zu Fuß erreichen. Der Besitzer erwartete sie bereits und grüßte freundlich: „Schön Sie zu sehen, Frau Göbel“. Herr Schreiber war ein höchst interessanter Mann und Marissa beobachtete ihn diskret. Seine hochgewachsene Figur war gerade und stolz, sein dunkles Haar an den Schläfen angegraut und sein verschmitztes Lächeln zog sie sofort in seinen Bann. „Guten Morgen, Herr Schreiber“, sagte Marissa mit einem charmanten Lächeln und reichte ihm ihre Hand die er galant an seine Lippen zog und einen Handkuss andeutete. Aja, alte Schule der Gute! Herr Schreiber öffnete die Türe des Lokals und Marissa folgte ihm. Was sie sah war sehr erfreulich. Der Raum war sehr groß und der Nebenraum bot genug Platz für ein Lager. Auch gab es außer einem Bad eine separate Gästetoilette und eine kleine Küche. Wenn jetzt der Preis noch stimmte, war alles bestens. Herr Schreiber machte ihr ein Angebot, welches sie nicht ausschlagen konnte und sie machten den Vertrag perfekt. Als Marissa einen tiefen Seufzer von sich gab, lächelte Herr Schreiber verständnisvoll. Er fand sie so bezaubernd, dass er sie spontan zum Essen einlud. Marissa nahm das Angebot gerne an, war sie doch angenehm von ihm angetan. Ob er verheiratet war? „Marissa“, rief sie sich zur Ordnung, „du bist gerade geschieden worden!“ Na und? Ein anmutiges Lächeln überzog ihr Gesicht und Herr Schreiber konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Er musste dringend mehr über sie erfahren…! Während des Essens erfuhr Marissa, dass ihr Gegenüber verwitwet war und keine Kinder hatte. Nach und nach ließ auch sie die Hosen herunter und berichtete ihm bereitwillig aus ihrem Leben. Sie verstand sich selber nicht mehr, aber er hatte etwas an sich, was ihre Zunge löste. Die Ruhe die von ihm ausging, berührte sie tief. Seine Hand legte sich auf die ihre und er sagte mitfühlend: „Seien Sie froh, das der Albtraum vorbei ist!“ Marissa nickte und wischte sich eine Träne weg. Sie wollte nach vorne schauen und sich jetzt ganz auf ihr Geschäft konzentrieren. „Wenn Sie Hilfe brauchen…beim Umzug oder bei der Einrichtung, ich helfe Ihnen zu jeder Zeit!“ Dankbar nahm sie das Angebot an und drückte seine Hand.

Hinter dem Horizont

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