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Eine Eisbombe
ОглавлениеAls Kind wohnte ich teilweise in Köln, teilweise in Blexen. Das ist ein kleiner Ort gegenüber von Bremerhaven. Nach dem Krieg gab es natürlich nichts, schon gar nicht einen Kühlschrank. Unser Vater besorgte eine Eisbombe, die über dem Türrahmen aufgehängt wurde. Darauf konnte man Fisch und Fleisch kühl halten. Alle weiteren Lebensmittel wurde auf der Fensterbank von außen gekühlt. Das ging aber nicht im Sommer. Natürlich
Eisstange
taut so eine Eisbombe auf, aber ich erinnere mich nicht mehr, wie meine Eltern dieses Problem gelöst haben - vielleicht wurde eine Schüssel darunter gestellt. Ein Kühlschrank war für mich damals ein absolutes Fremdwort. Obwohl es den elektrischen Kühlschrank seit 1913 gab, erfunden von dem Amerikaner Fred W. Wolf, fehlte meinen Eltern nach dem Krieg das Geld dafür. Aber was man nicht kennt, vermisst man auch nicht.