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Die Reise beginnt

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Meine erste Station führt mich nach Norddeutschland. In Blexen, einem kleinen Ort bei Nordenham in Oldenburg, besaßen meine Großeltern väterlicherseits ein kleines Häuschen. Ich erinnere mich sehr gerne an den großen Garten, die schnuckelige Weinlaube, den schmalen Weg hinunter zum leise plätschernden Bach. Aber am liebsten waren mir die unzähligen Küken und Entchen die lustig zum Bach hinunter watschelten. Obwohl in Köln geboren, beginnt hier meine Erinnerung. Es ist das Jahr 1944, der Krieg war zu Ende und ich zarte 4 Jahre alt. Ab jetzt begannen meine Mutter, mein ein Jahr älterer Bruder und ich, eine ständige Wanderung zwischen Blexen und Köln. Warum das sein musste, weiß ich nicht mehr. Wir pendelten also mit dem Zug von Blexen nach Köln, wo meine andere Großmutter mütterlicherseits ein Häuschen hatte. Die Fahrten mit dem Zug verliefen sehr speziell. Teilweise stiegen wir durch die Fenster ein und aus, oder fuhren hoch oben auf einem offenen Güterwaggon. Eine kalte aber auch gefährliche Aktion. Ganz vage erinnere ich mich an eine Situation, als einem Menschen oben auf dem Waggon durch ein Signal der Kopf abgeschlagen wurde. Grausam!

Bei Oma Köln angekommen war meine erste Frage: „Oma, hast du noch ein Glas „Eingemachtes“?“ Und Oma antwortete wie immer: „Nein mein Kind, alles aufgebraucht!“ Wie durch Zauberhand fand sie dann doch noch ein Glas. Es war unser Lieblingsspiel...! Auch dieses Haus meiner Oma Köln liebte ich sehr, war ich doch hier im Haus geboren. Es gab noch zwei Riesengärten mit unzähligen Obstbäumen und Sträuchern. Es gab Blumen und Gemüsesorten in Mengen. Aber ganz besonders erinnerte ich mich an den Bunker im Garten. Bei Gewitter sammelte meine Mutter alle Papiere und uns Kinder zusammen und ging mit uns in den Bunker. Aus Angst vor Blitzeinschlägen…!

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