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Ausspionieren?

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„Was ist los, Kleene…Petersilie verhagelt?“ Nina lachte und zeigte auf einen Zettel in Lisas Hand: „Ein Liebesbrief?“ Lisa blähte ihre Backen auf und fluchte: „Da, sieh dir das mal an…der Knilch dreht jetzt wirklich am Rad!“ Hä? Nina wusste sofort wer mit „Knilch“ gemeint ist, nahm Lisa den Zettel aus der Hand und setzte sich. Sie konnte nicht glauben, was da stand. Kotzbrocken will im ganzen Haus Kameras aufstellen? Sein Kontrollzwang wird immer abstruser. Aber nicht mit uns Mister Kotzbrocken! „OK, Kleene…ich setze jetzt einen Brief auf mit allen Namen der Mieter im Haus. Wir sind einheitlich nicht damit einverstanden. Du gehst dann rund und holst bei allen Unterschriften ein, klar?“ Lisa nickte und beruhigte sich langsam wieder. „Stell dir nur vor, der will kontrollieren wer wann wen besucht. Demnächst schreib er uns noch vor, von wann bis wann wir duschen dürfen…der gehört wirklich in eine Klappsmühle!“ Nina rieb sich nachdenklich die Stirn: „Du kannst dir das nicht vorstellen, Lisa - es gab wirklich mal eine Zeit, da durfte am Abend ab 22 Uhr keiner mehr Besuch empfangen. Und übernachten durfte erst recht keiner! Aber die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei!“ „Ne, echt? Was für eine Zeit war das denn?“ „Ja, lang, lang ist es her!“ Nina fuhr ihren PC hoch und schrieb wie besprochen alle Mieter mit Namen auf einen Zettel und darunter den Vermerk, dass alle gegen den Einbau von Kameras sind. Zufrieden druckte sie das Schreiben aus und gab es Lisa. „So, gegen unseren Willen darf er das nicht und würde sich strafbar machen.“ Lisa nahm den Zettel und meinte nur: „Dann denkt er sich eine andere Gemeinheit aus!“ „Soll er doch, auch er darf sich nicht alles erlauben!“ Als Lisa wieder weg war, setzte Nina sich mit einer Tasse Kaffee auf das Sofa und dachte nach. Diese ewigen Gemeinheiten des Verwalters gingen ihr schon ganz gewaltig an die Nerven. Das ist reiner Psychoterror. Sich beim Vermieter, der in Bonn wohnte zu beschweren, war sinnlos. Der Verwalter war der Schwager von ihm und nicht kündbar – er hatte sämtliche Vollmachten. Ob der Vermieter eigentlich weiß was sein lieber Schwager hier so treibt? Sicher nicht, denn Kotzbrocken schirmte alles von ihm ab. Nina kraulte zärtlich den Bauch ihres Katers Mogli der selig und zufrieden schnurrte. Schon lange hätte sie sich eine andere Wohnung gesucht, aber für ihre Pussis war es hier einfach ideal. Weit ab vom Straßenverkehr und mit viel Grün. Dazu die große Terrasse auf denen sich ihre Stubentiger so gerne aufhielten und sichtlich wohlfühlten. Nein, warum ausziehen…sie alle taten nichts was ein Grund zur Kündigung wäre. „Na Mogli, wo steckt deine Minki wieder?“ Minki war eine kleine Wilde, die wohl ausgesetzt wurde und lange Zeit in einer Scheune lebte. Doch jetzt hat sie hier ein neues Zuhause gefunden, bei Mogli, den sie heiß und innig liebt. Mit der Post kam bereits der nächste Gruß vom Ekelpaket.

Mails und Nachrichten vom Kotzbrocken

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