Читать книгу CallGirl | Erotische Geschichte - Allegra Bellmont - Страница 3
ОглавлениеCallGirl von Allegra Bellmont
»Mit diesem Haus erwerben Sie ein kleines Stück des großen kalifornischen Traumes, Mrs und Mr Kirkeby. Willkommen in Ihrem neuen Heim.«
Immer, wenn sie ihren Kunden den Schlüssel zu ihrem Traumhaus überreichte und in ihre strahlenden Gesichter blicken durfte, wusste Brooke, sie hatte den besten Job der Welt.
Beschwingt stieg sie in ihren Wagen und setzte die Einfahrt in die Bel Air Road zurück. Sie sah noch, wie Timmy, der siebenjährige Sohn der Kirkebys, zusammen mit Buster, dem Golden Retriever, in den Garten tollte und sein neues Reich eroberte. Glücklich lächelnd winkte ihr die Familie zum Abschied hinterher und entschwand ihrem Blickfeld.
Brooke seufzte zufrieden. Es war schön, neue Besitzer so glücklich zu sehen.
Blinkend machte das Display ihres lautlos gestellten Samsung Galaxy auf sich aufmerksam. Schmunzelnd hob sie ab.
»Hey, Chloe.«
Ihre beste Freundin besaß wie immer ein untrügliches Gespür, wann sie zu erreichen war – abgesehen von der üblichen Fehlerrate von sechs Anrufen in Abwesenheit.
»Sag nicht, du ackerst, Brooke?!«
»Normale Menschen arbeiten montags. Solltest du auch mal probieren.«
Chloe gähnte gelangweilt. Deutlich war ihr anzuhören, dass sie gerade erst aufgestanden war. Dabei war es schon kurz nach elf. An der College-Nachteule von damals hatte sich nichts geändert. Warum auch? Als Kind vermögender Eltern arbeitete sie nur, was und wann es ihr gefiel – was nicht wirklich oft vorkam.
»Ich hör’s dir an«, erklang es vorwurfsvoll, »du bist schon wieder auf dieser verdammten Bel Air Road unterwegs.«
»Und wenn es so wäre?« Brooke hielt den Atem an. Ein Anwesen – ein Ort schicksalhafter Begebenheiten – tauchte aus dem Nichts hinter der Biegung auf. Ein Haus der Träume. Mit strahlend weißer Fassade und viel blitzendem Glas. Ein euphorisches und zugleich wehmütiges Gefühl beschlich Brooke und sie stieg vom Gas herunter.
»Du musst aufhören, einem Traum hinterherzujagen.«
Brooke hörte ihre Freundin zwar, aber den Sinn ihrer Worte blendete sie aus. Behutsam trat sie auf die Bremse und blieb in der Einfahrt zu dem Anwesen stehen.
Sie betrachtete das mächtige Haus, das die späte Vormittagssonne Kaliforniens widerspiegelte, die hoch aufragenden Mauern dieses schimmernden Palastes.
In letzter Zeit hielt sie öfter dort – immer, wenn sie in der Gegend war.
Zu schade, dass es schon wieder vom Markt war. Sie selbst hatte den Verkauf abgewickelt – zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren. Sie wischte den Gedanken zur Seite. Diesmal war der Käufer ein Mann, der sich hauptsächlich in Europa aufhielt. Mick Erastis. Sie hatte ihn nie persönlich kennengelernt, sondern nur mit seinem Heer an Assistenten und Anwälten gesprochen.
»Du solltest mal wieder ausgehen«, riet Chloe ihr. »Dich mal wieder verlieben. Dich mal wieder ordentlich flachlegen lassen. Und ich kenne genau den richtigen Mann dafür.«
Brooke errötete und konnte nicht verhindern, breit über das ganze Gesicht zu grinsen. Chloe war so herrlich direkt.
»Dafür habe ich keine Zeit«, erwiderte Brooke und betrachtete ihre in Strümpfe gehüllten Oberschenkel. Der Rock ihres Businesskostüms war ein wenig hochgerutscht. Aber nicht hoch genug, um unschicklich zu wirken. Na ja, fast. Der geblümte Spitzenbund ihrer Strümpfe lugte hinter dem Gehschlitz hervor. »Ich habe zu viel zu tun. Zu viel Arbeit.«
»Also wenn dafür keine Zeit mehr ist ...« Chloe seufzte. »Freitagabend gehen wir aus«, entschied sie. »Entweder du hast bis dahin einen neuen Lover, oder ich besorg dir einen – und wenn es nur für eine Nacht ist.«
»Dann habe ich ja noch fast eine Woche«, fasste Brooke zusammen und streckte seufzend ihre Beine aus. Ihre zeitlos schlichten High Heels drückten gegen die Fußmatte unter dem Gaspedal. Gut, dass erst Montag war. Genug Zeit, um sich noch tausend Gründe einfallen zu lassen, warum sie nicht mit ihr ausgehen konnte.
Und doch ... Wieder einmal einen Mann zu haben ... sich Hals über Kopf zu verlieben ... Sie seufzte noch stärker – und dieses Mal klang es sogar in ihren Ohren armselig. Es war schon viel zu lange her, dass sie beim Einschlafen den schützenden Arm eines Mannes um ihre Brüste gespürt hatte. Sie wusste gar nicht mehr, wie sich das anfühlte. Wie es war, sich an seine starke Schulter zu kuscheln, die Stirn zwischen seinen kräftigen Brustmuskeln zu vergraben und seinen Geruch zu atmen.
Gott ... Sie rutschte auf ihrem Höschen hin und her. Ihre Oberschenkel zitterten. Vielleicht hatte Chloe ja recht. Obwohl ihr ad hoc zig Gründe einfielen, warum es unpassend war, sich gerade jetzt auf eine Beziehung einzulassen. Sie wollte einen kühlen Kopf bewahren und sich ausschließlich auf ihren Job konzentrieren.
»Ja, genieß deine restlichen Single-Tage«, flötete Chloe. »Am Freitag ist’s damit vorbei.«
Bevor Brooke etwas darauf erwidern konnte, hatte Chloe aufgelegt. Kopfschüttelnd legte sie das Handy weg und grinste noch immer über das ganze Gesicht. So lange, bis ihr Blick wieder auf das Haus fiel. Sie presste die Oberschenkel zusammen. Wie kühl es auf einmal war – und das, obwohl die Mittagssonne auf ihren Wagen glühte.
Sie betrachtete den Hausschlüssel zwischen ihren nervösen Fingern – den Zweitschlüssel – und stieg aus. Mit einem zögerlichen Blick zum Briefkasten steckte sie ihn in das Schloss und drehte ihn herum. Lautlos schwang die Tür auf.
Auf Zehenspitzen schwebte sie in den Flur, schloss die Augen und atmete den vertrauten Duft ein. Den Geruch von Vergangenheit. Sie liebte dieses Haus. Gern hätte sie es selbst erworben. Einfach zu schade, dass sie es sich nicht hatte leisten können – und das, obwohl sogar Chloe angeboten hatte, ihr zu helfen. Aber vielleicht irgendwann!
Geräuschlos durchquerte sie das Wohnzimmer und wurde aufs Neue von der atemberaubenden Aussicht überrascht, die sie bei der alles beherrschenden Glasfront erwartete. Fast ehrfurchtsvoll wagte sie sich an die drei Meter hohe Panoramascheibe heran.
Unter ihr erstreckte sich L.A. Als Kind war ihr die Aussicht noch viel größer und fantastischer erschienen. Und dennoch weckte der vertraute Anblick längst verloren geglaubte Gefühle. Tagträume einer kleinen Prinzessin, in denen die Stadt zu ihren Füßen ihr Königreich gewesen war. Einer Prinzessin, die unschuldig von einem Prinzen geträumt hatte.
Doch nicht in jedem Märchen gewann die Unschuld – manchmal triumphierte auch die finstere Hexe des Westens ... Und die kicherte.
Kicherte.
Und kicherte.
»Oh ... Du bist schon hier?« Eine angenehm männliche Stimme durchbrach die Stille. »Ich habe gar nicht die Türklingel gehört. War die Haustür offen?«
Brooke wirbelte herum und hielt den Atem an. Ein Wahnsinnstyp kam die gläserne Designertreppe aus dem Obergeschoss herunter. Nur mit einer denimblauen Jeans bekleidet. Wie ein griechischer Gott – sie bekam nicht einmal mit, dass sie den Atem anhielt. Seine Haut ... ein gesunder Olivenfarbton, leicht gebräunt. Und diese Augen! Graugrün wie der Pazifik. Sein Gang glich dem eines Panthers, der wusste, dass ihm nichts und niemand etwas anhaben konnte. Und unaufhaltsam wie eine Raubkatze näherte er sich ihr.
War ... War das etwa der neue Besitzer? War das ... Mr Erastis? Mick Erastis? Sein nackter Oberkörper glänzte in der Mittagssonne. Ihr Blick blieb an seinen Leistenbeugen haften. Ein gekräuselter Haarstreifen erstreckte sich vom obersten Knopf seiner Jeans in Richtung Bauchnabel. Und sein dichtes dunkles Haar am Kopf schimmerte herrlich nass – frisch aus der Dusche. Sie hatte gedacht, bei Mr Erastis würde es sich um einen Mann Anfang oder Mitte sechzig handeln. Nicht um einen Kerl Mitte dreißig. Sein filmstarverdächtiges Lächeln scheuchte jeden Schmetterling in ihrem Bauch auf. Wenn ein Traummann ein Gesicht hatte – dann sah es definitiv so aus.
»Ich ... Sie ... Ich wollte nicht ...« Verlegen strich sie ihren Rock glatt. Eigentlich hatte sie nur den Zweitschlüssel in den Postkasten werfen wollen. Doch als sie vor dem Haus stand, hatte sie nicht widerstehen können. Es hieß, der Kunde, der dieses Haus gekauft hatte – also Mr Erastis – wollte für immer hier bleiben. Und somit war das heute vielleicht ihre letzte Chance – ihre allerletzte Chance, das Haus von Innen zu sehen und ein letztes Mal die Aussicht zu genießen. Verstohlen strich sie sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn und setzte zur Flucht an.
»Schon okay, Kleines«, hielt er sie zurück und küsste sie auf den Mund.
Er küsste sie.
Einfach so.
Er küsste sie???
Gott! Sie wollte protestieren. Sie wollte ihre Hände heben und ihn wegdrücken. Doch sein männlicher Duft hüllte sie ein. Ein unaufdringliches Aftershave, das seinen ureigensten himmlischen Geruch kaum überschattete.
Der Kuss traf sie unvorbereitet. Sie öffnete den Mund und ließ seine Zunge ein. Genoss, wie sie jeden Winkel erkundete und ... Sie wusste auch nicht – er schaffte es, dass sie nicht genug von ihm bekam. Und dass sie jeden seiner Küsse erwiderte.
Benommen versank sie in seinen Armen. Mit wem auch immer er sie gerade verwechselte – Brooke wollte definitiv sie sein.
»Du siehst fantastisch aus«, flüsterte er und streichelte sie mit seinen Blicken.
»Ich ...«, setzte sie erhitzt an, doch er hatte bereits ihren grauen Businessrock geöffnet und ihre bestrumpften Schenkel hinabrutschen lassen. Bis hinunter zu ihren High Heels. Die Bluse über ihre schmalen Schultern zu streifen, war nur eine Frage von Sekunden. Im Entkleiden von Frauen besaß er eindeutig Übung.
Und plötzlich stand sie nur noch in Dessous und Strümpfen vor ihm.
Sie wusste nicht, was sie zuerst machen sollte. Erröten. Nach Luft ringen. Oder ihn davon abhalten, mit ihr zu machen ... was auch immer es war, das ihm in den Sinn kam.
Er kniete sich zu ihren Stöckelschuhen, drehte sie und hauchte unzählige Küsse auf ihre runden Pobacken. Sie rang heftig nach Atem.
»Ich ...«, versuchte sie es erneut, doch die sinnlichen Lippen auf ihrer Haut unterdrückten jeden weiteren Laut. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und vergrub ihre Fingernägel in seinem dichten Haar. Sein Mund küsste den schmalen Streifen ihres Schamhaars – ihre Perle. Durch den hauchdünnen Stoff ihres Slips hindurch.
Sehnsüchtig stöhnte sie ihre aufgestauten Gefühle in die Weite des Wohnzimmers. Ihr schwindelte. Sie glaubte, zu fallen. Es war einfach zu lange her. Viel zu lange!
Fordernd ließ er seine Hand über ihren Bauch zu ihren Brüsten gleiten und sie verlor den Boden unter den Füßen. Er trug sie fort. Weg. Und erst als sie seidig weiche Bettwäsche unter sich spürte, realisierte sie, wo sie war. Im sonnendurchfluteten Schlafzimmer des Obergeschosses.
»Du solltest dich mal wieder ordentlich flachlegen lassen«, donnerten Chloes Worte durch ihre Gedankengänge. Und das Einzige, was ihr Verstand darauf erwiderte, war: »Warum nicht?!«
»Gott ... du bist traumhaft schön!« Er flüsterte ihr die Worte auf die Lippen.
Ja, das musste ein Traum sein! Sie war hingefallen und bewusstlos geworden und jetzt halluzinierte ihr mitgenommener Verstand die aberwitzigsten Fantasien. Sieh mal, Toto, wir sind nicht mehr in Kansas ...
Seine Schultern waren so kräftig, seine Haut so weich ... so glatt. Kühle umschmeichelte ihre saftigen Schamlippchen. Errötend wurde ihr bewusst, dass sie ihr Höschen verloren hatte. Nein, nicht verloren – er hatte es ihr geraubt. Der Gedanke, dass er ihr auf ihre teilrasierte Scham starrte – auf ihren Venushügel, auf ihre Klit und auf ... ihr schmatzendes Kätzchen – ließ sie keuchend einatmen.
Was geschah hier? Mit einem wildfremden Mann ... In seinem Schlafzimmer ... Das hatte sie noch nie gemacht!
Geschickt öffneten seine Finger den Verschluss ihres BHs. Der dünne Stoff hüpfte von ihren wippenden Brüsten. Ihre himbeerroten Knospen sprangen ihm entgegen.
Sie schlang ihre Arme um seinen Kopf und drückte ihn an sich. In das bebende Wellental ihrer Sahneberge. Ihr Körper bäumte sich auf. Wölbte sich ihm entgegen. Sie stöhnte laut und versuchte, nicht daran zu denken, dass sie nur in Strümpfen vor ihm lag. Dass seine Hände jeden Millimeter ihres Körpers erkundeten. Dass sie den schmalen Haarstreifen ihres Venushügels entlangstrichen und vor ihrer Perle stoppten, vor ihren zuckenden Schamlippen.
Sie zitterte, glaubte, zu vergehen.
»Wunderschön!« Seine geflüsterten Worte tanzten über ihre Haut. Lustvoll zogen sich die Spitzen ihrer Brüste zusammen und er nahm mit der Zunge unerbittlich Besitz von ihnen – bevor er abwärts glitt. Er hinterließ eine brennend heiße Spur, die sie erhitzt aufstöhnen ließ. Seine Lippen hauchten unzählige Küsse auf ihren Bauchnabel und ihr Schoß meldete sich mit einem unsagbaren Verlangen, einem höllisch sinnlichen Ziehen, das von ihren Liebesmuskeln in ihren Körper ausstrahlte. Würde er erneut ihre Perle küssen?
Seine Finger berührten endlich ihre hungernde Spalte. Ihre überquellende Feuchte ließ sie überrascht seufzen. Durch den Stoff seiner Jeans hindurch spürte sie seine härter werdende Männlichkeit an ihrem Innenschenkel. Und sie wanderte immer höher.
Um aufzuhören, war es längst zu spät. Obwohl das Wahnsinn war. Verrückt. Etwas, das gar nicht sein konnte. Sie blinzelte ihm ins Gesicht. Ja, er wirkte wie ein griechischer Gott. Wie konnte sie bei seinem Anblick nur so empfinden? Sie kannten sich doch kaum.
»Wir sollten ...« ... diesen Irrtum aufklären.
Die Knöpfe seiner Jeans sprangen einer nach dem anderen auf und sein kräftiges stehendes Glied streckte sich ihr entgegen. Streichelglatt. Blank rasiert. Prall, dick und lang und ... Wow, war alles, was ihr dazu einfiel. Sie versuchte, den Blick abzuwenden, doch ... Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal einen derart wundervollen Schwanz gesehen hatte.
Schwanz?
Sie glaubte, vor Scham im Erdboden zu versinken. Von Chloe war sie ja einiges gewohnt, aber ihr selbst wären solche Wörter nie in den Sinn gekommen.
Oh Gott, ja. Sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als dass er sie jetzt berührte. Dass er sich auf sie schob und ...