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ZWEI

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Eine gefühlte Ewigkeit brauche ich, um beide Jungs von den Schulen zu holen, aber Düsseldorf ist einfach viel größer als München, gestehe ich und falle mit den Kindern in die Wohnung. „Sid, lass meine Schultasche, das ist kein Fußball“, ärgert sich Aaron, weil Sid beide Ranzen mit dem Fuß in ihre Zimmer verteilt. „Sidney!“, mahnt meine strenge Stimme – mehr nicht. „Ich geh‘ eh schon“, verlässt Sid das Spielfeld, rennt ins Bad und wäscht seine Hände.

Der Haussegen hinkt, heute lief auch alles schief in der Schule. Sidneys bester Freund war krank und die anderen Jungs sind alle doof, erklärt mir mein jüngster seinen schwarzen Tag beim Mittagessen. Aaron ist gelangweilt und abwesend, wenn ich ihn frage, was los war, bekomme ich ein „Geht so!“ zur Antwort. Noch versuche ich es zu akzeptieren, aber meine Sinne treffen mich, ob er sich verschließt? Ob es ihm schlecht geht? Ich meine nicht die Noten, die sind noch erstaunlich gut, ich meine ihn als jungen Menschen.

Nun erschlagen uns Hausaufgaben! Nein, sie erzürnen eine Mutter, die eigentlich für vier Tage Sommer in Geburtstagslaune alles packen möchte.

Kein Ende in Sicht, Lehrer sind grauenhafte Bestien, wenn es um Fenstertage geht. Warum eigentlich sind Lehrer dem Irrtum verfallen, dass man in dieser kurzen Aus-Zeit als Schüler mehr lernen und üben soll?

Die Lösung meines Rätsels muss warten, Vergleiche von Bananenplantagen in Mittelamerika und dem Outback in Australien erfordern auch meine Konzentration. Will doch eine Geographieprofessorin Aaron wirklich ein Leben in Costa Rica mit dem in Australien vergleichen lassen.

Nachdem ja – abgesehen von morgen – dann ganze vier Tage schulfrei sind, wäre das rasch zu lernen, für eine kurze GWK–Wiederholung am kommenden Montag. „Warum muss ich wissen, was ein Vlies ist? Ich bin allergisch gegen Tierhaare und mich interessieren Schafe nicht die Bohne, ich will in die Technik!“ Die klare Aussage eines elfjährigen. „Aaron, ich verstehe dich zu gut, aber manche Dinge im Leben, sie sind ungerecht. Es geht nicht immer darum, dass man diese Dinge erlernt, viel mehr geht es darum, zu lernen, mit Ungerechtigkeiten umzugehen. Also versuch dein Wissen in zwei Bereiche zu teilen, einen, wo du dein Wissen auch tatsächlich verstehen willst und einen anderen, wo du dein Wissen abspeicherst, aber es nicht notwendig ist, alles zu verstehen. Und Aaron, es gibt keinen dritten Bereich, mit dem Titel, muss ich nicht wissen. Verstanden?“, regle ich, und mache mir jetzt noch mehr Lehrer zum Feind.

Sid malt unterdessen brav sein Blatt „Jahreszeiten“ aus, komisch finde ich diese Aufgabe, als ob Kinder das nicht im Kindergarten schon viel zu oft erledigt hätten. Leise nehme ich den Flur zum Wandschrank und glaube tatsächlich, Zeit zum Packen zu haben. Da surrt auch schon mein Handy.

Mein Becken plötzlich in Rage hastet zurück zum Tisch. Nein, es ist nicht Ron – nur Sonja, entwarnen meine Augen sofort.

„Hi, Angie, ich dachte ich meld‘ mich mal, wie geht’s dir so?“, klingt Sonja gar nicht nach Sonja. „Hi, Sonja, was hast du auf dem Herzen?“, konkret eben ich. „Es gibt da eine Meldung von Sergej, er hat mir etwas geschickt, das ich nicht zuordnen kann, es wäre aber ein Kracher“, klärt mich Sonja gleich auf. „Na was hat er denn geschickt? Es ist momentan ein wenig stressig hier, Sonja. Hausaufgaben und vier freie Tage stehen vor der Tür und…“ Da fällt mir Sonja ins Wort: „Ihr fahrt schon wieder in den Süden – stimmt’s?“ „Ja, klar. Wir haben nicht viel, aber wir haben uns und das ist eine Menge, derzeit!“, verteidige ich mich. „Ist ja ok, ihr braucht bestimmt die gemeinsame Zeit nach so viel Turbulenzen im letzten halben Jahr!“, will mich Sonja nun doch beruhigen. „Komm, sag mir lieber, was du von Sergej bekommen hast?“, bin ich neugierig, was meine Vergangenheit weiter von mir einfordert.

„Nicoles Tod, es war kein Raubüberfall“, erklärt mir Sonja nüchtern. „Naja, das lag fast auf der Hand, denn ihren Schmuck hatte sie ja noch, aber das wissen nicht alle“, gebe ich offen zu. „Nicole hat doch diesen Kennert kennen gelernt?“ „Ja, hab ich doch weitergegeben?“, jetzt bin ich irritiert, was hat er damit zu tun? „Nicht direkt er, mehr das Geschäft, das ION mit Sommers-Hall tätigen wollte. Das schreibt mir Sergej und meint, du könntest mir sagen, wie oder warum diese Kim Baron mehr an einem Bau eines LNG in Triest interessiert ist, wenn du seine Unterlagen siehst. Nur er hat keinen Kontakt mehr zu dir, Sommers-Hall ist ja zu.“

Stille durchdringt den Raum.

„Schick mir die Sachen, ich seh’s mir gleich an, mach schnell, ich will wissen, was es mit der Kim auf sich hat!“, befehlige ich fast in mein Handy.

Erstarrt, warum das alles heute sein muss und gleichzeitig voller Euphorie, mein Wissen ist wieder gefragt, nehme ich die Email von Sonja in Empfang. Zügig erfasse ich Seite für Seite und klar, Kim kannte Kennert aus bekannter Gier, dem Hang so mancher auf dieser dubiosen Segeljacht. Kennert er ist der Boss bei ION, ein einflussreiches Unternehmen nicht nur in Deutschland. ION hält auch wichtige Anteile in einem großen Baukonzern, der federführend den LNG in Triest bauen wird. Kim hält ebenfalls beträchtliche Anteile an dem Baukonzern? Das wusste ich vorher nicht, jetzt wird mir einiges klar. In meinem Hirn rattern die Zellen, was für ein Feeling.

Die Frau ist gut, verdammt gut, einen Mann an der Front bei Hannibal, er – Ron – muss sich fügen, sie kassiert.

Einen weiteren bei ION.

Den nächsten in zweiter Reihe im Baukonzern, denn diesen Namen der dort Gereihten kenne ich zu gut, Ben vom Tontaubenschießen! Muss er denn auch hier im Baukonzern noch üben – oder kann er das schon? Lächelt mein Mund, meine Augen durchforsten weiter.

Somit hat Kim auch in ihrem mir bislang unbekannten Unternehmen die Kontrolle gut im Griff.

Dann ihr drittes Ding, diese Investmentfirma als Spielwiese für ihre Zöglinge.

Wow, eine mir Ebenbürtige? Was für ein Gedanke? War das ich? Hab ich nicht vormittags damit gerungen, ob ich wohl einen günstigen Parkplatz ergattere? Jedenfalls liegt es auf der Hand, dass Kennert nicht mit ION bei Sommers-Hall seine – und Kims – Zeit verschwenden soll…

Nicole sollte doch für Kennert mit seinen russischen Partnern reden, um die Investitionen im Unternehmen nach Europa aufzuteilen. Sommers-Hall ist somit auch Kim ein Dorn im Auge gewesen? Na klar, wenn Kim, besser wohl ihr Baukonzern, einen LNG baut, dann will sie keinen Speicher oder ein besseres Speicherverfahren. Sondern sie will Umsatz, also tatsächlichen Transport!

Sommers-Hall hätte auf ION nie als Investor vertrauen können, dafür hat Kim durch oder mit Kennert gesorgt. Auch Hannibal hat Sommers-Hall im Weg gestanden. Was wohl Ron tatsächlich von all dem weiß?

Shit, somit konnte mein Jamaika–Trip nie wirklich einen Erfolg für das Speicherverfahren bringen.

Mann, bin ich naiv gewesen, so lehne ich mit dem Rücken am Wandschrank und verstehe: Nie hatte ich einen Funken an Chance, nie!

„Mum, stimmt das so?“, erkenne ich ein Heft vor meiner Nase. „Ja, ja, das passt!“, registriere ich Aaron, er hat auch Englisch erledigt. Gott sei Dank für ihn keine große Sache, denn Englisch ist mir schon seit die Kids im Kindergarten waren, wichtig gewesen, meine Kinder sollen es nicht langatmig lernen müssen, jetzt können sie es sprechen und das Schreiben kommt.

„So räumt die Aufgaben zusammen und packt eure Schultaschen für morgen, dann bleibt euch noch eine halbe Stunde am Computer, wäre das was?“, werfe ich in die Kinderzimmer. „Ja, gebongt!“, die einhellige Antwort.

Nun widme ich mich wieder Kim: Nicole musste verschwinden, meine gedankliche Lösung. Das junge Ding tat Kennert nicht gut. Ihm persönlich wohl schon, aber ihm als Schachfigur einer Kim am Spielfeld ihrer Leidenschaften stand Nicole definitiv im Weg.

Was muss solch eine Frau erlebt haben, dass sie so bizarr ist? Noch turbulenter aber mein Gedankenspagat, warum meldet sich Ron genau jetzt, exakt in der Minute, in der Sonja solche Neuigkeiten erfährt? Das will ich wissen, Neugier, meine besondere Leidenschaft!

„Hi, Sonja“, so melde ich mich bei Sonja und erzähle ihr von meiner mutigen Idee. „Aber Angie, wer war das? Ich kann ja nicht schreiben, es wäre Kim oder eine Firma von ihr, du hast zu viel Fantasie, das versteht keiner!“, beinahe entrüstet klingt meine Studienkollegin aus früheren Zeiten. Auch damals entgegnete sie mir so, wenn ich in einem Fachgebiet zu schnell in Gedanken Schlüsse zog, die alles überschlugen. Nun bin ich erfahrener, immer noch schnell im Gedankenfluss, aber sicherer im Umgang damit.

„Sonja, Sergej schreibt, er kennt nicht alle in dieser Baufirma für diesen LNG, kann ich da alle Namen bekommen? Ich brauche noch ein paar Puzzleteile und liefere dir den Namen des Mörders! Was hältst du davon?“

„Exklusiv, versteht sich unter uns?“, Sonja in ihrem Element. „Klar, von mir erfährst nur du etwas!“ „Abgemacht, ich schick dir noch heute eine Mail!“, so endet unser freundschaftliches Gespräch.

Zugegeben, dieses Hin und Her es gefällt mir doch – immer noch.

Zufrieden packe ich unsere Sachen für den bevorstehenden Familien-Kurztrip, nur Geburtstagslaune kommt keine auf.

Shit, das neue Immobilienprojekt von Ron, es hängt mit der Baufirma von Kim zusammen, mein Gedanke, als ich vielleicht voreilig die Badesachen für alle in die Reisetasche verfrachte. Doch die Idee muss ich verfolgen, also tippe ich noch eine Mail an Sonja, sie möge mir auch die Fakten, hinter dieser neuen Immobilienfirma von Ron durchleuchten. Noch eine Italienreise zu dieser von Ron geschilderten Immobilie täte mir gar nicht übel, schmunzle ich und drücke beiläufig auf Senden.

Die Zeit flutet mich mit Träumen und vergeht wie im Flug, denn die Kinder sind bereits im Bett als ich John an unserer Wohnungstüre höre.

„Hi, Darling“, begrüßt er mich im Wohnzimmer, dort zappe ich zwischen Nachrichten. „Hi, wie war das Treffen in dieser Kammer?“, erkundige ich mich. „Interessant, lauter gestriegelte Leute, daran muss ich mich gewöhnen, im Süden sind da alle kulanter!“, schmökert John im Kühlschrank. „Naja, du arbeitest jetzt in einem Konzern und nicht in einem kleinen Labor.“ „Ja, eben, daran muss ich mich gewöhnen, ich mag diese Anzüge nicht, ich arbeite lieber im Labor. Aber doch, die Leute sind interessant, einer stellt sich wichtiger da, als der andere, das ist arg.“

So kenne ich John nicht? „Du musst dir vorstellen, da reden sie vom Surfen. Der eine erzählt, er fährt jetzt wieder, hat angeblich mehr als fünf Jahre kein Surf-Rigg in der Hand gehalten und erzählt frech von einem Sturz. Er wäre schneller gewesen, als das Rettungsschlauchboot in Griechenland. So eines, wie wir früher hatten. Das ist schon länger her, du warst noch verdammt jung!“, lächelt mich John an, greift nach meinen Hüften und setzt sich neben mich aufs Sofa. Ich fühl mich wie mit zwanzig, damals bot uns das kleine Boot Sicherheit. Tatsächlich bei richtig starker Bora, einer bora forte, war dieses Boot für Richy, John, mich und auch andere Surffreunde eine Art Rettung. Brach ein Mast, konnte man sich drauf verlassen, dass einer der anderen, einen holte. Das war gut, denn mit dem Gedanken an eine rasche Bergung durch die Küstenwache, war man verlassen…

„Und jetzt kommt‘s, fit ist ein Fremdwort für die Herren und dann wollen sie mich glauben lassen, sie wären dem Schlauchboot mit einem 90er Außenborder davon gefahren. Echt, da hab ich mich zurück halten müssen.“ Genervt verschwindet John ins Bad.

Ich kann’s ihm nicht verdenken. Zu gut kenne ich dieses Imponiergehabe in abendlichen Männerrunden.

John, ehrlich wie er ist, kann er mit dieser gesellschaftlichen Pflege tatsächlich bestimmt nichts anfangen.

Da erheischt eine Meldung der Nachrichten meine Aufmerksamkeit: Brüssel kontrolliert die Vergabe von Fördergeldern intensiver, dafür wird eigenes Personal statuiert. Nicht verkehrt, denn manches Geld verirrt sich in unbeschreiblichen Abgründen. Ich lächle, wie gerne wäre ich mit Geraldine auf einen Drink in einem der Pubs in Brüssel und lausche ihrem Lästern über schlecht ausgefüllte Formulare und andere Engpässe bei manch interessantem Unternehmen, einem wie dem LNG in der Nähe von Triest?

Frisch duftend und nur in einer Hose sucht John nach einem bestimmten Shirt. „Sorry, ich dachte du willst es bestimmt mitnehmen und hab’s schon gepackt?“, gestehe ich John. „Ach ja, ist ok! Wie war dein Geburtstag noch heute? Die Stille hier herinnen? So ganz für dich?“, stöbert John in meinem Heute. „Ich hab das Beste daraus gemacht“, gebe ich ehrlich zu.

Schon sind seine Lippen den meinen so nahe: „Du siehst verdammt gut aus und mit jedem Jahr toppst du das noch, wie machst du das?“ Keine Antwort, es sind mehr Taten, die jetzt folgen.

Eng und liebevoll seine Arme, zwanglos und vertraut die Stimmung, nachdrücklich sein Begehren, wohlig unser Tun.

Wissend, was John erleben will, umsorge ich ihn weiter in unserem Schlafzimmer. Lackstiefel, ein knappes Lackbustier, eine selbstbewusste Frau, kein Mädchen mehr. Gut fühle ich mich, zufrieden spiele ich und gebiete leidenschaftlich.

Endlich mein Becken fest an seinem, gibt mir der Rhythmus den Takt vor, bestimmt folge ich seinem Empfinden und empfinde so viel…

Sanft streichelt John meine Stirn, in jedem Fall ist er zufrieden, ich schmiege mich auf unserem Bett in seine Arme und meine Gedanken wirbeln immer noch.

Seit wir in Düsseldorf wohnen haben wir es vermieden über Jamaika zu sprechen, nein, ich hab es vermieden? Ich muss mit ihm reden, ich muss für ein Uns reden, zwingen mich meine Gedanken. Nur etwas hält mich.

Was?

Wenn ich das wüsste, wäre ich wohl schon weiter! Entnervt spricht meine Seele!

„John, ich muss dir etwas sagen, ich will dir von Jamaika erzählen.“ So einfach bringt mein Mundwerk den Stein zum Rollen. „Ich weiß“, streichelt mich John weiter. Shit, was weiß er? Nichts, er ahnt etwas, aber er weiß gar nichts! „Ich war nicht alleine in Jamaika.“ „Ich weiß, du warst mit diesem Ron Kern dort“, immer noch streichelt mich seine Hand. Mein Blut strömt durch mich, wie sagt man das nur, ohne einem anderen weh zu tun? Obwohl er weiß es ja doch!

„Ron war mehr als nur mit mir dort“, so ist mein Mund wieder einmal schneller und nimmt mir meine Entscheidung ab, erleichtert bin ich dennoch nicht.

„Angie, ich bin nicht blöd, ich kann mir vorstellen, dass da mehr war. Sag mir nur, es ist vorbei, sag mir es ist aus und sag mir, du bleibst bei mir. Viel zu lange habe ich hier in Deutschland auf eine Nachricht gewartet, die nicht kam. Das hat mich zum Nachdenken gebracht über uns, über die Familie und vor allem über dich.“ Seine Hand ruht auf meiner Stirn. Ich versuche mich weiter: „John, es war nichts Ernstes, es war nur eben – aufregend.

Noch nie – und das ist ehrlich – noch nie hat mich ein anderer Mann betören können und du weißt, es gibt immer wieder den einen oder anderen, der sein Glück versucht. Doch eben noch nie hab ich einem Versuch eines anderen Mannes nachgegeben. Dann stand plötzlich eine andere Welt vor mir, glamourös und extrem.“ „Ich weiß, Tomas hat mir ein wenig über den Umfang erzählt. Mir geht es aber um dich. Ich kann dich nicht festhalten, selbst wenn ich es wollte. Und ich will es nicht, es steht mir nicht zu. Nicht oft oder eigentlich nie hat ein Mensch eine Chance, wie du, einfach in eine andere Welt zu tauchen.“

Stille.

„Ich werde nicht dazwischen stehen, auch wenn es mich vielleicht umbringen wird“, seufzt John.

Stille. Eiskalte Stille und mir ist heiß.

John spricht so sinnlich wie ich ihn noch nie gehört habe: „Angie, ich liebe dich und nie wieder werde ich eine Frau wie dich finden, du bist einzigartig, das weiß ich. Ich habe viel nachgedacht und deshalb weiß ich, ich kann dich nicht bremsen, niemand kann dich bremsen. Niemand soll dich bremsen, nur du sollst mit deiner Entscheidung leben können. Denke an unsere Kinder, ich habe an sie gedacht. So gerne will ich ein guter Vater sein, mit den Jungs Männersachen machen. Ungern lass ich einen anderen in dieses Feld. Ich will um dich kämpfen, ja das würde ich gerne, ich kämpfe um dich!“

Shit, verdammter Geburtstag, zwei Männer gestehen mir heute ihr Innerstes, rühren mich zu Tränen und doch bin ich nicht glücklich. Shit, shit, shit!

Ich bin als Ehefrau grottenschlecht und als Frau geradezu miserabel, zwei Männer lieben mich und ich hasse mich, da läuft was schief?

Also erhebt sich mein Kopf, mein Arm stützt ihn und jetzt kann ich Johns Augen im Verschwommenen erahnen. „Du brauchst nicht zu kämpfen, das ist es nicht!“, verteidige ich als Mutter meine Familie – und ich als Frau? „Ehrlich John, als Frau ist es enorm, diese Welt zum Greifen nahe, Ron ist galant. Ja, ich habe über unsere Trennung nachgedacht.“

Shit, nun fluten Tränen meine Sinne. „Angie, entscheide dich, nur du weißt, was du willst, ich werde egal wie du dich entscheidest für dich da sein, immer. Ich will dein Netz sein.“ John ist enorm reif, das habe ich nicht erwartet, alles Mögliche ist mir durch den Kopf gegangen, aber nicht das.

„Du hast Zeit, nicht hier und nicht jetzt, vergiss nicht, ich liebe dich!“

So entschlummere ich irgendwann meinem einundvierzigsten Geburtstag.

Das Geständnis

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