Читать книгу Orgie mit geladenen Gästen - Amelie Oral - Страница 4

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Mit einer halben Stunde Verspätung betrat sie die Halle des Hotel Atlantic Kempinski.

Sie sah ihn zuerst, und er sah älter aus, als das letzte Mal... die Ringe unter seinen Augen waren Säcke geworden und unter dem Kinn war die Haut schlaff.

Er trinkt zu viel, dachte sie – und ertappte sich sofort. Sie hatte es nötig, zu moralisieren – junge Leute waren in dieser Beziehung offenbar genauso blöde wie ihre Eltern.

Was nicht ihre Art war, musste automatisch auch schlecht sein. Wenn mein Stiefvater saufen wollte, dann war das seine Sache.

Er entdeckte sie, lächelte und stand auf, um sie zu begrüßen. Wenn er lächelte, sah er viel jünger aus – wirklich recht ansehnlich, mit seinen graumelierten Koteletten. Seine Augen hatten das alte Funkeln, als er sie scherzhaft wegen ihrer Verspätung tadelte.

Sie war froh, dass sie über ihrem teuren, einfachen schwarzen Kleid einen warmen Mantel trug. Die Aufmachung war im Grunde nicht ihr Stil, sie hätte es vorgezogen, bequeme, einfache Sachen zu tragen, aber ihr Stiefvater liebte es, wenn sie elegant war, und sie hatte ihm heute eine Freude machen wollen.

Sie beschlossen, nicht im Atlantic Kempinski zu essen und schlenderten hinauf zum Café Prüsse. Ihr Stiefvater – Dr. Rafael Hackledt - war hoch gewachsen, aber Leonie, in ihren hohen Absätzen war noch ein klein bisschen größer.

„Meine Tochter“, sagte er zu dem Oberkellner, der sich verbeugte und sein Plastik-Lächeln in ihre Richtung schickte. Er stelle die Menüs ab und entfernte sich.

Leonie lachte. „Das hättest du wirklich nicht erklären müssen, denn es ist ihm scheißegal. Wenn überhaupt, dann hätte er wahrscheinlich mehr Hochachtung vor dir, wenn er mich für deine Geliebte halten würde.“

Rafael Hackledt runzelte die Stirn. „Ich wäre dir dankbar, wenn du in meiner Gegenwart keine vulgären Ausdrücke gebrauchen würdest.“

Leonie legte ihre schmale Hand auf seine Hand. „Ich werde es nicht wieder tun, ich verspreche es dir, okay?“

Sie plauderten etwas reserviert über gemeinsame Bekannte und darüber, was Leonie so alles gemacht hatte.

„Aber ich mag Hamburg im Winter“, protestierte sie, als er sich über das Wetter beklagte. „Ich sehe mir eine Menge Shows an und gehe oft einkaufen. Übrigens, wo wir vom Einkaufen sprechen, da sind so ein paar Sachen, Rechnungen, um die man sich kümmern müsste...“

Rafael Hackledt wischte das Thema mit einer Handbewegung beiseite. „Ich werde dir nachher etwas Geld online überweisen... nebenbei bemerkt, ich habe deine Mutter getroffen.“

Leonie schnitt eine Grimasse. „Wie geht es ihr?“

„Ach, etwa so wie immer. Sie verändert sich überhaupt nicht. Sehr beschäftigt mir ihren Wohltätigkeitsveranstaltungen und solchen Sachen. Julius ist in einem Internat und kommt nur in den Schulferien nach Hause.“

Leonie spielte mit ihrem Brötchen und dachte an ihren jüngeren Bruder. „Ich schätze, er muss jetzt so fünfzehn sein. Manchmal vermisse ich ihn ein bisschen. Wir hatten immer eine Menge Spaß miteinander. Hat Mutter dich nach mir gefragt?“

Er schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, sie hat dich aus ihrer Erinnerung verbannt. Und in jedem Fall wäre ich der letzte, den sie fragen würde. Ich bin schließlich nur der zweite Ehemann, der ihr nicht einmal Kinder geschenkt hat, der ihr keinen gesellschaftlichen Status gegeben hat und auch sonst nichts, was sie haben wollte – außer Geld.“

Er richtete sich auf, schüttelte den Kopf, wie um den Gedanken abzuschütteln und fuhr in verändertem Ton fort. „Aber das gehört alles nicht hierher. Du solltest ihr wirklich hin und wieder schreiben – oder sie anrufen. Ich bin sicher, dass sie sich Sorgen um dich macht. Schließlich ist sie deine Mutter.“

Leonie antwortete nicht, sondern beschäftigte sich mit dem Seezungenfilet, das gerade serviert worden war. Ihr Stiefvater war schon in Ordnung, aber er war in einem Alter, wo familiäre Beziehungen persönlichen Hass besiegten und man sich pflichtgemäß um seine Verwandtschaft kümmerte, ihnen an Weihnachten schrieb, auch wenn man sie noch so sehr verachtete. Er wusste, dass sie dieses Gefühl der Verpflichtung nicht teilte, aber es war schwieriger für ihn, das zu akzeptieren als die Tatsache, dass sie ein wildes Leben in Hamburg führte. Sie fragte sich, ob ihm klar war, dass sie nur Geld von ihm nahm, weil sie ihn gern hatte.

Als sie zurück ins Hotel Atlantic Kempinski kamen, war ihr Stiefvater schon wesentlich angeheiterter. Außer den Martinis hatten sie noch Wein zum Essen getrunken.

Seine Sprechweise und sein Benehmen waren wesentlich entspannter, die Art wie er ihren Arm hielt und das Glitzern in seinen leicht geröteten Augen verrieten ihr, dass er in Party-Stimmung war. Leonie musste zugeben, dass er ihr so besser gefiel.

Als sie im Aufzug nach oben fuhren, gab er dem Fahrstuhlführer eine Fünf-Euro-Noten. Das Gebiss des alten Mannes wurde deutlich sichtbar, als er lächelte, sein Gesicht legte sich in tausend Fältchen.

„Oh, vielen Dank, Herr Hackledt“, sagte er überschwänglich. „Was für eine schöne junge Dame aus ihr geworden ist. Ihre Tochter, nicht wahr? Sie sieht ihnen sehr ähnlich.“

„Stieftochter“, murmelte Rafael Hackledt mit einem groben Unterton in der Stimme und geleitete sie aus dem Aufzug zur Tür seines Zimmers. Ja, aber warum musste er erst leicht betrunken sein, fragte sich Leonie, um wieder Selbstbewusstsein in der Stimme zu haben.

Mein Stiefvater zog Mantel, Jacke und Krawatte aus und öffnete den Kragen. Er setzte sich auf das Bett und schenkte sich ein Glas Rotwein ein.

Leonie saß in einem Stuhl, ihm gegenüber, ihr nylonbestrumpften Beine sittsam übereinander geschlagen. Sie lehnte ein Glas Rotwein ab und fragte sich, wie er es wohl diesmal anfangen würde.

Das erotische Spiel, das sie trieben, machte Leonie Spaß, und ein wichtiger Teil des Vergnügens war es für sie, zu erfahren, mit welcher Methode er es jedes Mal hinbekam, dass der Sex sich »zufällig« ergab. Er wandte nie das gleiche Verfahren an, das musste sie ihm lassen. Vielleicht hätte sie es weniger erregend gefunden, wenn er gleich rundheraus zugegeben hätte, was sie beide wussten.

Das Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge... und wurde bedrückend.

Er schaute sie nicht an, aber sein Verlangen nach ihr hing greifbar im Raum. Die Stille dauerte an. Leonie rutschte ein wenig unbehaglich hin und her. Offenbar wusste er diesmal nicht, wie er anfangen sollte, aber die Wirkung hätte nicht besser sein können, selbst wenn er es geplant hätte.

Die Spannung zwischen ihnen war so intensiv, dass man sie fast greifen konnte. Wenn er sie in diesem Augenblick einfach gepackt hätte – er hätte nach Belieben mit ihr verfahren können.

Aber er schaffte es nicht ganz, obwohl er ein paar Mal so aussah, als würde er es tun. Stattdessen goss er sich noch Rotwein nach und schenkte gedankenverloren auch für sie ein Glas ein.

Schließlich war es Leonie, die das Schweigen brechen musste.

„Nein, danke“, sagte sie und lehnte den Rotwein mit einer Handbewegung ab. „Macht es dir etwas aus, wenn ich rauche?“

Der Stiefvater schüttelte den Kopf, und sie ging daran, aus ihrer Handtasche eine kleine Pfeife und ein Fläschchen hervorzuholen, das eine kleine Menge hervorragendes hellgraues Hasch enthielt. Er schaute ihr mit glasigem Blick zu, als sie ein wenig von dem Pulver in die Pfeife krümelte und sie entzündete. Sie nahm einen tiefen Zug und bot ihm, der Form halber, die Pfeife an. Er lehnt ebenso formell ab.

Der Vorgang faszinierte ihn jedoch immer wieder. Er fuhr fort, sie zu beobachten, in derselben Weise, wie er sie beim Ausziehen beobachtet hätte. Nach dem dritten Zug grinste sie ihn über die Pfeife hinweg an und zwinkerte ihm zu.

„Sag mal“, fand er schließlich die Stimme wieder, „deine Begeisterung für die Rockmusik... ich meine, gehst du auch mit manchen von ihnen ins Bett?“

Leonie hätte beinahe laut gelacht.

Diesmal waren es also Gespräche über Sex. Das letzte Mal hatte er so getan, als interessiere er sich sehr für die ziemlich ausgefallenen indischen Kleider, die sie trug. Er hatte ihre Machart genau untersucht, um festzustellen, wie sie an ihrem Körper hingen und was sie zusammenhielt. Jedenfalls war es für ihn ein Vorwand gewesen, an ihr herumzutasten, und eins hatte das andere ergeben. Na gut, wenn er sie über ihr Sexleben ausfragen wollte – das war auch nicht schlecht. Einen Augenblick lang war sie schon nahe daran gewesen, seine Leidenschaft ernst zu nehmen.

Leonie zuckte mit den Schultern. „Manchmal“, sagte sie, „gehe ich mit einem Musiker ins Bett. Aber nicht so oft, wie du vielleicht denkst, und ich suche mir keine bestimmten Typen heraus. Es ist Tatsache, dass die meisten, abgesehen von ihrer Musik, einfach nicht sehr interessant sind.“

Offensichtlich war es das, was er hatte hören wollen. Er wurde beträchtlich lebhafter und beugte sich bei der nächsten Frage ein wenig nach vorn.

„Welche Art von Männern interessiert dich? Wonach sehnst du dich bei einem Liebhaber?“

Oh Mann, dachte sie, kann man noch deutlicher werden? Aber sie machte das Spielchen mit. Warum nicht?

„Na ja“, sie gab sich nachdenklich. „Ich mag Männer, die etwas reifer sind, die ein bisschen Erfahrung und Intelligenz haben. Die körperliche Seite ist gar nicht so wichtig, ich meine, er muss nicht gut aussehen oder so.“

Ich trage ein bisschen dick auf, dachte sie, das muss er einfach spitz kriegen. Aber der Stiefvater schluckte es.

Es hat keinen Zweck, das hier noch länger auszuweiten, dachte sie und ging in die Offensive.

„Um ehrlich zu sein...“, sie lächelte ihn verführerisch an, „wenn du nicht sozusagen mein Vater wärest und all das, kämest du meinem Idealtyp von Mann ziemlich nahe...“

Bin ich zu weit gegangen? Sie fragte sich das, als er einen Augenblick lang wie versteinert da saß. Dann lag er vor ihrem Stuhl auf den Knien, hatte sein graues Haupt in ihrem Schoß vergraben.

„Oh... Liebling... Liebling“, stöhnte er. „Wenn du nur wüsstest... welche Qualen ich leide... ich nehme mir jedes Mal vor, standhaft zu bleiben... aber dann sehe ich dich und...“

Der Rest ging unter, er murmelte unzusammenhängend in ihren Rock hinein und – mein Gott, ihr Kleid wurde nass – er weinte!

Das ist ja schrecklich, dachte Leonie schuldbewusst. Sie bekam eine leise Ahnung davon, was Männer durchmachen, die einem Mädchen ihre Liebe erklären, wenn sie eigentlich nur vögeln wollen.

„Komm“, sagte sie sanft.

Sie half ihm auf, nahm ihn an der Hand und führte ihn zum Bett. In gewisser Weise war es erregend für sie, wenn ein Mann so hoffnungslos in sie verliebt war – so völlig in ihrer Gewalt. Sie hielt es für das zweitbeste, was es gab – außer selbst verliebt zu sein.

Er lag schwer atmend auf dem Bett, während sie dich neben ihm stand, mit langsamen, wohlüberlegten Bewegungen ihre Reißverschlüsse öffnete und ihr Kleid abschüttelte.

Darunter war sie nackt, bis auf ihre hauchdünne Strumpfhose und die hochhackigen schwarzen Schuhe. Leonie drehte sich ein wenig, um gleichzeitig sein Gesichtsausdruck und ihr eigenes Spiegelbild im Toilette-Spiegel sehen zu können.

Im Gegensatz zu den meisten Rothaarigen bekam sie nie Sommersprossen. Ihre Haut war makellos, fast leuchtend weiß, mit bläulichen Schatten unter den Schulterblättern. Ihre festen, kegelförmigen Brüste wurden von außergewöhnlich langen Brustwarzen gekrönt – wenn sie, wie jetzt, voll erigiert waren, maßen sie fast zweieinhalb Zentimeter. Sie waren weder rosa noch braun, sondern von einem echten vollen Rot, so rot, dass man ihr schon unterstellt hatte, sie habe Rouge aufgelegt.

Auf ihrer bleichen Haut hatten die roten Warzen eine wunderbare erotische Wirkung, in der Tat geriet Leonie durch ihren eigenen Anblick im Spiegel in Erregung, während er schon geradezu Schaum vor dem Mund hatte. Sein Blick war verzweifelt, als Leonie die Arme über den Kopf hob, um die Nadeln, mit denen ihr Haar aufgesteckt war, herauszunehmen.

Leonie schüttelte die tizianroten Locken, die in Wellen über ihre Schultern bis auf ihre schmalen Hüften fielen. Sie nahm ihre Brüste in beide Hände und beugte sich nach vorn, bot ihm die üppigen Leckerbissen dar.

Er griff gierig nach ihr, sein lechzender Mund schloss sich über ihren bonbonroten Brustwarzen. Während er saugte, drehte sie den Kopf ein wenig, um sie beide im Spiegel sehen zu können. Sie kniete mit gespreizten Beinen auf dem Bett, ihr nylonbedeckter Unterkörper ragte in die Luft, das kurzrasierte Dreieck ihrer Schamhaare war unter dem dünnen Stoff deutlich sichtbar.

Ein Vorhand roten Haares verdeckte das Gesicht des Mannes, sie konnte sich leicht vorstellen, es sei jemand anderes... vielleicht ein völlig Unbekannter... in einem fremden Hotelzimmer.

Das Ganze war herrlich obszön... ein Mann ohne Gesicht, voll bekleidet, eine Frau in schwarzen Nylons und hochhackigen High-Heels, - ganz Arsch, Beine und Möse, während das Tageslicht durch die geschlossenen Vorhänge sickerte. Sie stellte sich vor, wie die Kamera heranfuhr, um eine Großaufnahme zu machen, und begann ihren erhobenen Hintern zu winden und zu drehen.

Es sah höllisch geil aus, und überdies begann sie sein Saugen zu spüren. Er war inzwischen voll bei der Sache, er melkte sie mit Lippen und Zunge und ein wenig mit den Zähnen, mit den Händen rollte und zwackte er die unbeleckte Brustwarze.

Ihre Nippel waren sehr empfindsam, manchmal schien es Leonie, als gäbe es eine direkte Verbindung zwischen Brustwarzen und Klitoris – ein- oder zweimal, als sie besonders scharf war, hatte sie geglaubt, es würde ihr kommen, allein davon, dass jemand ihre Brüste bearbeitete.

Auch ihre Spalte reagierte jetzt. Sie konnte spüren, wie die Klitoris sich aus der Hautfalte schälte, größer und fester wurde.

Er ließ die Brustwarze aus dem Mund rutschen, holte tief Luft und wandte seine Aufmerksamkeit der anderen Brust zu. Zuerst leckte er an der vernachlässigten Warze, dann biss er spielerisch hinein... ihre Klitoris hüpfte, und nun begann sich Leonie ernsthaft zu winden, ihre Bewegungen waren nicht mehr bewusst. Sie stöhnte ein wenig, gleichsam als Kontrapunkt zu seinem Schnaufen und den schmatzenden Geräuschen, die er hin und wieder erzeugte.

Es schien ihm zu genügen, für alle Ewigkeit an ihren Brüsten zu lecken, aber sie wollte nun mehr. Sie war gut aufgeheizt, und die kniende Stellung wurde ihr unbequem. Sanft machte sie ihre Brust von ihm frei und legte sich neben ihn auf das Bett.

Er hielt den Atem an und richtete sich auf, sodass er sie anschauen konnte. Er zog ihr die Schuhe und die Strumpfhose aus, ließ seine Augen in ihrer weißen Nacktheit schwelgen. Er fuhr mit den Händen an ihren Beinen und Schenkeln entlang, über ihren Bauch, ihren Hals...

Dann begann er sie am ganzen Körper zu lecken. Seine Zunge hinterließ eine Schneckenspur von Speichel, als sie von der Innenseite ihres Ellbogens hinauf wanderte zu ihrer Schulter, dann wieder hinab, über Brustkorb und Brüste, in der tiefen Höhlung ihres Nabels etwas verweilte und sich dann weiterbewegte zu den Hüftknochen und hinunter zur empfindlichen Innenseite ihrer Schenkel.

Oh, er konnte das gut, wer wusste, wie er sie zum Beben bringen konnte. Leonie streckte sich katzengleich aus, sie hatte jetzt die Augen geschlossen, zog es vor, sein schwitzendes Gesicht jetzt nicht zu sehen. Sie lieferte sich der Macht seines Mundes und seiner Hände aus, genoss das herrliche Gefühl. Ihre Erregung steigerte sich jetzt stark, ihre Spalte war bereits feucht und offen. Aber sie hatte es nicht eilig, sie wusste, dass sie Zeit hatte, dass er sie nicht im Stich lassen würde, dass er sie langsam aber sicher zum Höhepunkt und darüber hinaus bringen würde.

Jetzt teilte er die Lippen ihrer Vagina mit den Fingern. Sanft fuhr er um die inneren Lippen herum, machte sie mit dem Gefühl vertraut. Dann schob er den kräftigen Mittelfinger seiner rechten Hand ganz in sie hinein.

Sie stieß einen kleinen Schrei aus! Es fühlte sich so unglaublich gut an, genau wie ein Schwanz. Sie presste sich auf den Finger, wand sich um ihn herum, versuchte ihn an die richtige Stelle zu bekommen.

Er zog den Finger heraus, und wieder schrie sie, diesmal vor Enttäuschung. Aber fast augenblicklich schob er ihn wieder hinein und nahm den Zeigefinger noch hinzu.

Mit beiden Fingern begann er nun eine vibrierende, kreisende Bewegung, die Leonie sehr bald die Wand hochgehen ließ. Sie packte die Bettpfosten und stöhnte und scheuerte ihre Fotze an diesen unglaublichen Fingern, wobei sie kleine Satzfetzen voller Leidenschaft stammelte.

„Ja, Daddy, mach weiter... mach weiter mit deiner Kleinen... oh Gott, du weißt ja nicht wie gut das ist. Du bringst es wirklich. Oh ja, so... und so... ahhh...“

Er fickte sie mit den Fingern, in einer harten, gleichmäßigen, rhythmischen Bewegung und sie verlor sich schließlich in jenen tiefen, trüben Regionen, wo nur das Blut singt und die Nerven nach Erlösung schreien und das Bewusstsein Ferien hat.

Sie war jetzt auf jener Schwelle, oben auf jenem Abhang, den sie so oft schon erklettert hatte und wo sie so oft schon hängen geblieben war, unfähig, noch höher zu steigen und unfähig, wieder hinunter zu kommen – aus Angst vielleicht, über den Rand in den dunklen Abgrund der Lust zu fallen.

Aber er ließ sie nicht im Stich, er wusste, was er tun musste.

Während seine beiden Finger in ihrer vibrierenden stoßenden Bewegung fortfuhren, senkte er den Kopf auf ihre brennende Möse und umschloss ihre Klitoris mit dem Mund. Er fickte sie mit den Fingern und leckte gleichzeitig ihre Spalte, und es dauerte nicht mehr als eine halbe Minute, bis diese Behandlung sie über die Klippe brachte.

„Iiiaaaiii...“

Der Ton schien überhaupt nicht von ihr zu kommen. Er ging immer weiter, und sie hatte Angst, ihr Orgasmus würde niemals enden.

Er klebte die ganze Zeit an ihr – ihr Orgasmus dauerte gewiss volle zwei Minuten – ihr kam es vor wie zwei Stunden. Es war fast zum Fürchten, so intensiv, und es dauerte so lange.

Noch immer fühlte sie kleine Schauer, als die dalag und versuchte, ihre Fassung wieder zu finden. Noch nie hatte sie einen so starken Orgasmus gehabt.

Sie war sicher noch besonders aufgepeitscht gewesen von der letzten Nacht, ihrer abgebrochenen »Fantasie-Session« mit Howard Jones.

Schließlich schlug sie die Augen auf – und schloss sie sogleich wieder, ernüchtert durch den triumphierenden Ausdruck in seinen Augen. Natürlich, er dachte, er hätte das alles vollbracht, und in gewisser Weise hatte er das auch. Aber andererseits auch wieder nicht.

Sie stellte fest, dass sie merkwürdig enttäuscht war und ein wenig ärgerlich, dass es ausgerechnet er sein musste. Er war nun dabei, sich auszuziehen. Sein haariger, dickbäuchiger Körper und der ziemlich kleine, halbharte Schwengel waren absolut abstoßend für sie.

Mein Gott, der Gedanke, dass er sie vögeln würde, war ihr unerträglich, so weit war er noch nie gegangen. Aber er stieg jetzt auf sie, er hatte wahrscheinlich die stärkste Erektion, die er jemals bekommen würde, und Leonie wusste keinen Ausweg.

„Bitte... nicht... ich... kann nicht.“

Sie kam sich vor wie ein verdammter Idiot, so etwas würde vielleicht irgendeine dämliche Jungfrau bringen, aber sie wusste sich einfach nicht anders zu helfen.

Er hielt inne, den Schwanz in der Hand. Er sah aus wie jemand, dem man gerade einen Eimer kaltes Wasser überschüttet hat.

„Oh bitte Leonie... du musst... Warum denn nicht?“

„Ich... ich habe meine Pillen nicht genommen“, stammelte sie. „Na, ja ich habe einfach nicht daran gedacht. Hast du ein Kondom?“

Er schüttelte den Kopf, seufzte betrübt und drehte sich auf die Seite. Es sah einfach schrecklich aus, wie er seinen Schwanz in der Hand hielt und gedankenverloren daran zupfte. Sein Gesichtsausdruck sprach klarer als alle Worte: Willst du mich hier so hängen lassen, du Miststück?

Sie musste etwas tun. Sie holte tief Luft, beugte sich rasch nieder, schob seine Hand weg und stopfte sich den schlaffer werdenden Schwanz in den Mund.

Er machte eine etwas zaghafte Anstrengung, sie zurückzuhalten, aber sie ließ sich nicht beirren und leckte heftig mit geschlossenen Augen, voll verbissener Entschlossenheit, ihn so schnell wie möglich zum Orgasmus zu bringen, damit sie die ganze Sache hinter sich hatte.

Sie machte ihre Sache gut und fühlte, wie sein Schwanz in ihrem Mund fast völlig hart wurde. Kurz bevor er kam, versuchte er noch einmal sie wegzustoßen, aber sie blieb dabei, schluckte die kleine Menge salziger Flüssigkeit und fuhr fort, ihn sanft zu melken, bis die letzten Zuckungen vorbei waren.

Sie fühlte, dass es nicht völlig befriedigend für ihn gewesen war, aber es war besser als gar nichts.

Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander.

Schließlich stand sie auf, ging ins Badezimmer und spülte sich Mund und Spalte aus. Sie zog ihre Kleider wieder an und erneuerte ihr Make-up. Als sie wieder heraus kam, war auch er angezogen, saß im gleichen Stuhl, ein Glas Rotwein in der Hand, fast als hätte die sexuelle Begegnung zwischen ihnen niemals stattgefunden. Er sah sehr unglücklich aus.

„Na komm, Daddy, lass den Kopf nicht hängen“, sagte Leonie. „Ganz so schlimm ist es nicht, weißt du.“

„Après faire I`amour, I´homme est triste“, murmelte er.

Leonie grinste. „Immer?”, fragte sie.

Er schüttelte den Kopf. „Nein. In Wirklichkeit bin ich traurig, weil du fort gehst und ich fortgehe und ich dich für Gott weiß wie lange nicht wieder sehe.“

Leonie rutschte verlegen in ihrem Stuhl umher.

„Es ist doch wirklich nicht so wichtig, oder?“

Er schaute sie mit einem solchen Ausdruck nackten Flehens an, dass sie sich am liebsten verkrochen hätte.

„Es ist wichtig, Liebling“, sagte er sanft, „es ist schrecklich wichtig. Ich wollte es natürlich nicht zugeben, aber es hat mich schlimm, sehr schlimm erwischt.“

Leonie blickte ihm die Augen. Sie wusste nicht, was sie auf dieses Geständnis erwidern sollte.

„Schau mal“, sagte er, durch ihr Schweigen ermutigt, „es hält dich doch wirklich nichts in Hamburg. Warum kommst du nicht mit mir? Wir könnten so eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer machen, die griechischen Inseln besuchen... strahlende Sonne... blaues Wasser...“

„Du weißt, dass ich die Sonne hasse“, begann sie zu protestieren, aber er unterbrach sie.

„Du kannst ja im Schatten bleiben. Oh, bitte, Leonie. Es sind nur drei Wochen – was sind drei Wochen in deinem Leben? Es würde mich so glücklich machen.“

„Nein bitte, Daddy, nimm dich zusammen.“ Leonie war erschrocken, und es klang brüsker, als sie beabsichtigt hatte. „Du weißt, dass du dir keinen Skandal leisten kannst. Ich weiß, was du sagen willst. Es werden andere Leute auf der Yacht sein. Ich bin deine Stieftochter, alles wird ganz unverdächtig sein, wir werden kein Risiko eingehen. Aber du weißt es selber besser. Eine Stunde nachdem wir den Hafen verlassen hätten, würde jedermann spitz gekriegt haben, was los ist.“

Er blickte traurig auf den Boden

„Im Übrigen“, fuhr sie fort, erbarmungslos in ihrem verzweifelten Bemühen, aus der Situation herauszukommen, „es gibt etwas, das mich hier hält. Ich muss zum Konzert von Linkin Park – ich habe unter erheblichen Aufwand die letzten Tickets erhalten. So oder so“, schloss sie etwas lahm, „es ist einfach nicht gut, Daddy. Du weißt es so gut wie ich.“

Er nickte. Als er sprach, war seine Stimme brüchig, aber ruhig. „Du hast wahrscheinlich Recht, Leonie. Ich glaube, ich habe mich einfach vergessen.“

Er lächelte schief. „Komisch. Ich habe nie geglaubt, dass es das gibt – unerwiderte Liebe und hoffnungslose Leidenschaft und diesen ganzen Kram. Ich musste fünfzig werden, bevor ich es an mir selber erleben durfte.“

Mit großer Anstrengung riss er sich zusammen. „Na gut, meine Liebe, tu, was du nicht lassen kannst. Treffen wir uns wieder... sehr bald, hm?“

Leonie erhob sich und küsste ihn auf die Stirn.

„Natürlich“, sagte sie. „Du weißt, dass ich auf dich stehe. Pass gut auf dich auf, ja? Und versuche, dich mit dem Alkohol ein bisschen zurückzuhalten.“

Er bekam ein Grinsen zustande.

„Ganz schön kess“, sagte er und gab ihr einen scherzhaften Klaps auf den Hintern. „Und du hältst dich ein bisschen zurück mit diesem Zeug, das du rauchst und auch mit den Pillen. Du isst nicht genug und du bist wirklich ein wenig zu dünn.“

Leonie lachte, erleichtert über den Ton in dem sie Abschied nahmen. Trotzdem würde sie in Zukunft aufpassen müssen, würde mit dem Sex vorsichtiger sein müssen. Solange sie sich beide ein Späßchen machten, war das schon in Ordnung, aber nun wurde es doch zu ernst. Das heute war viel zu ernst gewesen.

Auf der Straße sog sie dankbar in tiefen Zügen die kalte, rußige Luft ein. Uff! Sie konnte es gar nicht erwarten, heimzukommen und diese Kleider auszuziehen. Vielleicht würde sie sich lange und entspannt in der Wanne durchweichen lassen.

Orgie mit geladenen Gästen

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