Читать книгу Zu viert unter einem Dach - Amelie Oral - Страница 4
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ОглавлениеLucia sah auf die Uhr. Oh Gott, Miguel, dachte sie. Er würde in wenigen Minuten von der Vorlesung zurückkommen.
Sie machte sich zurecht, sah auf den Gang, lauschte und schlich in Miguels Zimmer. Sie war bereits oft in seinem Zimmer gewesen und kannte sich dort recht gut aus. An der Wand stand ein deckenhohes Regal, vollgestopft mit Büchern.
Sie liebte es, in seinem Reich zu stöbern, heimlich in seiner Kleidung zu spielen und nach seinen Geheimnissen zu suchen.
Unter dem Bett versteckte er eine Kiste mit erotischen Büchern und Pornofilmen. Lucia hatte diese Kiste durch Zufall entdeckt, als sie auf Geheiß ihrer Mutter Miguels Zimmer saugen musste.
Sie kniete vor dem Bett, um die Kiste hervorzuholen, als er plötzlich das Zimmer betrat.
Miguel sah sie vorm Bett mit einem Porno in der Hand.
„Was machst du da?", fragte er wütend.
Ertappt und erschrocken sah sie ihn und ließ das Heft in die Kiste fallen.
„Ich wollte, ich...“, stotterte sie unsicher.
„Wer hat dir eigentlich erlaubt, in meinen Sachen zu stöbern?", schrie er aggressiv.
„Ich habe nicht gestöbert, ich... ähh, ich...", stotterte sie und konnte nicht mehr weiterreden.
Diesen Moment hatte sie immer gefürchtet, nun war er eingetroffen. So vorsichtig sie auch immer vorgegangen war, hatte sie doch Angst gehabt, einmal von ihm oder einem der anderen Mitbewohner bei ihrer Neugierde erwischt zu werden. Plötzlich brach sie, aus Scham, ertappt worden zu sein, in Tränen aus.
Miguel ging auf die Achtzehnjährige zu, kniete sich neben sie nieder und umarmte sie.
„Du brauchst nicht zu weinen", tröstete er sie, „ist ja nicht so schlimm; ich mag es eben nicht, wenn man meine Sachen durchsucht. Außerdem, das ist nichts für ein kleines Mädchen."
„Ich bin nicht mehr klein", sagte Lucia trotzig.
„Okay, du bist nicht mehr klein, aber dafür bist du trotzdem noch zu jung", meinte er und deutete auf die Magazine. „Aber weshalb schaust du dir dann meine Pornohefte an?"
„Weil sie mich stimulieren, mich eben anregen", teilte sie ihm kurz angebunden mit.
Sie hat ja Recht, dachte er, sie ist voll entwickelt, warum sollte sie sich nicht auch vergnügen. Außerdem ging ihn das nichts an. Und warum sollte sie nicht auch Gefallen an Pornos haben?
„Wer weiß noch von den Heften?", wollte er sicherheitshalber noch wissen.
„Ich weiß nicht!"
„Hast du jemandem davon erzählt?"
„Nein!“
Er küsste sie auf die Wange und spürte dabei die jugendliche Wärme, die von ihrem Körper ausging, doch er beherrschte sich und beide gingen in die Küche.
Lucia saß im Bett und blätterte in einem erotischen Heftchen, das Miguel ihr ausgeliehen hatte.
Es war spät am Abend.
Sie dachte über ihr Leben nach. Seit ihrem Jungfernstich hatte sie noch einige Male mit anderen Jungs verkehrt. Sie wollte es eben immer wieder ausprobieren. Doch all ihre Liebhaber hatten es bisher nicht geschafft, sie zu befriedigen.
Oft, wenn sie einen der geilen, pornographischen Romane las, oder einen Pornofilm im Internet ansah, wusste sie nicht, ob die Orgasmen und die phantastischen Erlebnisse, von denen sie erfuhr, tatsächlich geschehen oder nur Erfindungen waren. Und falls sie passiert waren, warum hatte sie noch nie solche Höhepunkte erlebt?
Einmal musste sie doch auch einen vaginalen Orgasmus erleben, sagte sie sich. Sie war doch eine normale Frau. Sie sah doch nicht schlecht aus, im Gegenteil. Schöne blonde Haare umrahmten ihr süßes, unschuldiges Gesicht mit den kirschroten Lippen. Ihr Busen war perfekt gewachsen, besonders stolz war sie auf ihre langen Beine.
Die einzige Person, zu der Lucia in dieser Sache Vertrauen hatte, war ihre um fünf Jahre ältere Mitbewohnerin Valeria. Sie musste, sagte sie sich, unbedingt alleine und ungestört mit Valeria reden, so von Frau zu Frau.
Valeria war bereits in ihrem Zimmer, aber Lucia hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihr alleine zu reden.
Lucia legte den Roman auf das Nachtkästchen, löschte das Licht und lag mit offenen Augen in ihrem Bett. Ihre Hand glitt zärtlich über ihren nackten Körper, ihre Haut reagierte sofort. Ihre Finger kreisten um ihre erigierten Brustwarzen, wanderten weiter zu ihrem Bauch hinab zu ihrer Vulva.
Wie gerne hätte sie jetzt einen zärtlichen Mann bei sich gehabt, der ihr die Arbeit abnahm.
Verdammt, Männer wollen doch nur immer ihr eigenes Vergnügen, sagte sie sich, die sind nicht einfühlsam genug.
Vielleicht sollte sie einmal zu einem ihrem Mitbewohner gehen, überlegte sie. Miguel würde sie bestimmt verstehen und einfühlsam verführen und...