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03. Borax zur Anwendung im Bereich Haushalt, Industrie und Chemie

Borax ist die wirtschaftlich wichtigste Verbindung von Bor. Seine Eigenschaften machen es zu einem beliebten Zusatzstoff in der Industrie, bei chem. Prozessen, aber auch im Haushalt.

3.1 Im Haushalt

Borax ist ein kraftvolles, ökologisches Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Besonders häufig ist es in Seifen, in Wasserenthärtern (alkalischen pH-Wert von 9,3) und als Perborat in Waschmitteln enthalten und kann mit in die Waschmaschine gegeben werden. Schon seit 1891 ist das Mineral ein effektiver Fleckenentferner (Wein- und Kalkflecken) und frischt verblasste Farben auf. Es macht die Wäsche weich, auch ohne dass Weichspüler dazugegeben werden müssen. Bei der Reinigung des Badezimmers ist es ebenfalls wirkungsvoll gegen Kalkflecken. Dafür werden Handschuhe empfohlen.

Es entfernt Matratzengerüche und säubert Backgeschirr.

Borax ist ein effektives Insektizid (z.B. gegen Ameisen) und Pestizid, z.B. gegen Räude bei Hunden und Läuse und Milben beim Menschen.

In der Kosmetik ist das Mineral beispielsweise zu einer beliebten Shampooalternative zu den herkömmlichen Shampoos und Pflegemitteln geworden, die voll von Chemikalien sind. Die Auswirkungen (Allergien, Reizungen) dieser Vielzahl an chemischen Stoffen haben viele Menschen dazu bewogen, sich eine Alternative für die Haarpflege zu suchen. Aufgrund seiner Alkalität und die Wirkung gegen Pilze kann es auch gut Heilung für chronische Kopfhautleiden bringen.

Herstellung von „Borax-Shampoo“: Um Borax für die Haarpflege zu benutzen, wird eine Tasse Borax in etwa 3,8 Liter reinem Wasser gelöst. Eine Tasse dieser Lösung wird anstatt Shampoo auf das Haar gegeben. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sie auf die Kopfhaut gelangt. Ein paar Minuten einwirken lassen und dann ausspülen. Möglicherweise muss die Borax-Lösung nicht mehr als ein oder zwei Mal in der Woche genutzt werden. (vgl. EARTHCLINIC 2018)

Außerdem wird Borax vorbeugend als Holzschutzmittel und Zusatzmittel für Putze (z.B. zur Vorbeugung und Beseitigung von Schimmel) und gegen Pilzbefall verwendet. Entweder die betroffenen Stellen werden direkt behandelt, oder Bor wird in neuen Putz untergemengt. Holz das mit Bor behandelt wurde, erhält dadurch einen Flammschutz. Das muss wohl der Grund sein, warum es Bäume gibt, die Waldbrände überleben, weil sie im Stamm und in der Rinde Bor anreichern.

Als Lebensmittelzusatzstoff hat Borax die Bezeichnung E285 und ist zusammen mit Borsäure ebenso ausschließlich für echten Kaviar zugelassen. (vgl. EARTHCLINIC 2018, zusatzstoffe-online.de 2013, chemie.de, AMELINGMEIER 2014, FISCHER 2008: 15)

3.2 Als Rohstoff und in der Industrie

Selbstverständlich ist Borax ein wichtiger Stoff, bzw. das Ausgangsmaterial zur Herstellung von Borsäure und zur Gewinnung von Boraten und anderen Borverbindungen. Es wird zur Herstellung von Gläsern mit einer hohen Festigkeit, für Glasuren (Steingut, Keramik, Glas, Porzellan) und bei der Emailproduktion gebraucht, als Düngemittel, in der Kosmetikindustrie (in Seifen, Pudern, Cremes, Hautpflegemittel) und für Brems- und Kupplungsbeläge. Als Antioxidationsmittel wird es als Flussmittel beim Hartlöten von Edelmetallen, als auch beim Feuerschweißen und Schmieden genutzt aufgrund seiner oxidablösenden Wirkung. Bor-Silikat-Fasern dienen zur thermischen Isolierung. Außerdem ist Borax eine der Grundsubstanzen beim Herstellen des zur Zeit bei Kindern sehr angesagten Spielzeugs Slime. (vgl. SITZMANN 2011, AMELINGMEIER 2014, chemie.de, FISCHER 2008: 15)

3.3 In der Chemie

In der Chemie wird Borax zum Nachweis verschiedener Stoffe genutzt. Wird das Mineral geschmolzen, so lösen sich viele Metalloxide, die eine charakteristische Färbung haben, wobei die verschiedenen Färbungen die Kationen nachweisen. Grüne Färbung von Flammen z.B. weist Methanol nach und entsteht wenn Borax mit Methanol verbrannt wird. Wenn diese Schmelzen abkühlen bilden sie glasige Perlen, sogenannte Boraxperlen. Zugleich wird Borax als Farbstoff in der Mikroskopie und für Pufferlösungen verwendet. Schon seit Jahrhunderten braucht man es in der Goldschmiedekunst zum Schmelzen und Löten. (vgl. chemie.de, AMELINGMEIER 2014)

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