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Tanz des Verlangens von Amy Walker

Heiße Rhythmen, die durch hitzegeschwängerte Luft wehen. Zwei Körper, die sich anziehen und anmachen, mit unschuldig heißen Bewegungen aufeinandertreffen und sich wieder voneinander lösen, um neben der Leidenschaft dem Tanz mehr Raum zu geben. Die Hüften schwingen im selben Takt – vor und zurück. Schweiß perlt über glänzende Haut, die nur von sexy luftiger Kleidung spärlich verhüllt wird. Schneller rauer Atem von unverhohlenem Begehren und Anstrengung … Salsa, Samba, Merengue, Rumba – pure Erotik, die im leidenschaftlichen Takt aufpeitschender Musik zum Ausdruck kommt.

Mein Atem geht schneller. Obwohl ich das Gefühl habe, innerlich in Flammen zu stehen, bekomme ich eine Gänsehaut am ganzen Körper, während ich Miguel und Maria dabei beobachte, wie sie sich mit glühenden Blicken fixieren und sich von dem heißen Rhythmus aus den Musikboxen aufpeitschen und davontragen lassen. Genau das hatte ich im Sinn, als ich mich zur Teilnahme an diesem Kurs für lateinamerikanische Tänze angemeldet habe!

Vor Aufregung halte ich es kaum noch aus, die Beine stillzuhalten und der eröffnenden Darbietung der beiden Tanzlehrer einfach nur zuzusehen. Ich will selbst die Hüften wiegen und mich von der Musik fluten lassen. Mich ihr und meinem Tanzpartner hingeben und mich sinnlich und sexy fühlen. Wie ein leises Vibrieren kriechen die hohen Trompetentöne durch meine Nervenbahnen und wühlen eine ungeahnte Sehnsucht in mir auf – eine kribbelnde Anspannung, die mich bis zu den Zehenspitzen hinunter erfüllt. Ich will mich mit ihnen bewegen, um die Spannung zu entladen. Nein, ich muss mich einfach bewegen …

Unruhig trete ich von einem Fuß auf den anderen und sehe mich verstohlen um. Auch den anderen Kursteilnehmern scheint es nicht anders zu ergehen. Anfangs waren alle noch ruhig, jetzt kommt nach und nach Bewegung in die bunt gemischte Gruppe, und ich frage mich, welcher der Männer wohl mein Tanzpartner werden wird. Ein paar der Kerle sehen durchaus passabel aus. Der großgewachsene, junge Mann mit den dunklen Haaren, der schräg hinter mir steht, zum Beispiel. Er dürfte in etwa in meinem Alter sein und mit seinem dunklen Typ kommt er unter den Anwesenden – Miguel ausgeschlossen – einem heißen Latino am nächsten.

Ein scharfer Blitz durchzuckt mich, als er plötzlich den Blick von dem tanzenden Paar abwendet und zu mir herübersieht. Er muss meine Musterung bemerkt haben und erwidert sie ungeniert. Meine Anspannung wandelt sich in jähe Erregung. Zwischen meinen Schenkeln spüre ich, wie feucht mich die aufgeladene Stimmung im Tanzstudio macht. Beschämt reiße ich mich vom Anblick des Dunkelhaarigen los und wende mich wieder den Tanzlehrern zu. Definitiv wollte ich mich hier sexy fühlen, aber dass flotte Musik, ein tanzendes Paar und der Anblick eines hübschen Kerls mich derart heiß machen, habe ich nicht geahnt. Ich kann nur hoffen, dass meine aufgerichteten Nippel unter meinem legeren Shirt, das ich angezogen habe, um in meinen Bewegungen uneingeschränkt zu sein, nicht allzu deutlich zu erkennen sind.

»Hey, ich bin Gary …«

Mir stockt der Atem, als ich seinen Atem im Nacken spüre. Ich muss mich noch nicht mal umsehen, um zu wissen, wer sich da hinter mich gestellt hat und wessen raue Atemzüge meinen Nacken streifen, der dank meines hochsitzenden Pferdeschwanzes, zu dem ich meine langen, dunkelbraunen Locken zusammengefasst habe, schutzlos daliegt.

Das Kribbeln in meinem Körper wird stärker und wandert tiefer. Dass Gary meine Sehnsucht weiter anheizt, macht mich nervös. Das passt mir nicht. Ich tue das hier schließlich, um mich so richtig wohl zu fühlen. Es geht um mich – um mich und meine Beziehung zu mir selbst.

»Bist du auch allein hier …?«, fragt Gary und schiebt sich neben mich, wobei er die zierliche Mitdreißigerin, die neben mir steht, ganz einfach beiseitedrängelt.

»Alice«, stelle ich mich automatisch vor.

Garys schön geschwungene Lippen zucken zu einem Lächeln nach oben. »Wir könnten miteinander tanzen, Alice«, schlägt er vor.

Ich mustere verstohlen seine offenen Gesichtszüge. Irgendetwas stößt der Kerl in mir an … Vielleicht liegt es daran, dass er so direkt auf mich zugeht. Vielleicht bilde ich mir aber nur ein, dass sein Interesse an mir übers Tanzen hinausgeht. Doch seine angespannte Körperhaltung, die Art, wie er mich begehrlich von der Seite mustert, verrät mir, dass er Gefallen an mir findet. Darum geht es beim Tanzen ja auch ein bisschen. Schließlich will doch niemand jemanden berühren, ihn spielerisch im Tanz umwerben, der ihm nicht gefällt … Bevor ich jedoch dazu komme, meine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen, verstummt die Musik und Miguel und Maria treten vor uns.

»Was ihr gerade gesehen habt, war ein Merengue. Genaugenommen zählt der Merengue nicht zu den lateinamerikanischen Tänzen – wie Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive –, sondern zu den sogenannten Mode- oder Gesellschaftstänzen …«, erläutert Miguel.

»Mir doch gleich, solange ich das lerne, was der Kerl draufhat«, murmelt Gary neben mir, und geht mir damit irgendwie auf die Nerven.

Sein Ziel erscheint mir zu direkt, um zu der spielerischen Erotik zu passen, die Maria und Miguel uns gerade demonstriert haben. Außerdem drängt sich der ironische Unterton in seiner Stimme aufdringlich in meine ganz privaten Gedanken. Es mag ja sein, dass er nicht an einer Lehrstunde über lateinamerikanische Tänze interessiert ist, ich hingegen hänge fasziniert an Miguels Lippen. Es mir völlig egal, was er erzählt, solange er nur mit dieser herrlich tiefen, angerauten Stimme weiterspricht und mir damit diese wohligen Schauder über die Wirbelsäule jagt. Elektrisierend zucken sie durch meinen Körper und putschen mich auf. Meine Nippel richten sich wie in der Erwartung nach mehr auf und zwischen meinen Schenkeln zieht es verlangend. Ich räuspere mich und senke den Kopf ein wenig, um Miguel nicht zu offensichtlich anzustarren.

»Da der Merengue jedoch als sehr beliebter Tanz, wie ein Großteil der Lateintänze ebenfalls, aus Südamerika stammt, drücken wir mit der Definition ein Auge zu und werden die Grundschritte auch lernen«, fährt er fort und schenkt uns ein smartes Zwinkern.

Mein Pulsschlag beschleunigt sich. Vor mir steht ein dunkler, heißblütiger Tänzer, der aussieht, als sei er meiner schmutzigsten Fantasie über die erotische Annäherung während eines heißen Flamencos entsprungen – groß, schwarzhaarig, breite Schultern, sehnige Muskeln und schmale, bewegliche Hüften. Aber das ist noch lange nicht alles. Was jetzt kommt, macht mich noch schwächer: Miguel ist charmant und er flirtet mit uns. Vielleicht liegt es an seinem südländischen, spanischen Akzent oder der Art wie er das »R« köstlich über die Zunge rollt, aber jedes Wort aus dem Mund dieses Mannes trifft mich wie ein weiterer elektrischer Impuls, der surrend in mir nachhallt und mich innerlich aufreibt.

»Wir werden in diesem Kurs erst einmal die Grundschritte der verschiedenen Tänze kennenlernen, aber lasst euch davon nicht beirren. Drehungen und Figuren mögen die Krönung des Austrucks des Feuers dieser Bewegungen sein, aber jeder einzelne Schritt drückt pure Lebensfreude aus, bedeutet Leidenschaft …«, fährt Miguel fort.

Seine Schritte, mit denen er die Reihe seiner Schüler auf- und abgeht, werden immer raumgreifender, als springe die Lebensfreude, die Leidenschaft, von der er spricht, allein schon durch ihre Erwähnung auf ihn über.

Während er sich in Fahrt redet, steht Maria im Hintergrund und beobachtet ihn, und ich muss mich unweigerlich fragen, welche Beziehung die beiden miteinander verbindet.

»Maria und ich werden euch die Grundschritte zeigen, aber den Schwung – euren Rhythmus – und den eures Partners müsst ihr selber herausfinden. Lasst euch darauf ein …«

Ohne, dass Miguel oder Maria uns dazu auffordern müssen, stellen sich die ersten Paare zusammen, und ehe ich so richtig begreife, dass der Tanzkurs bereits offiziell begonnen hat, sind nur noch Gary und ich übrig. Als wäre es bereits abgemachte Sache, dass wir ein Paar bilden, bleibt er neben mir stehen und verfolgt weiter Miguels Anweisungen, mit denen er uns erklärt, welche Ausgangsposition wir einnehmen sollen. Aber mir soll es recht sein, wo ich befürchtete, ich müsse vielleicht mit einem schwitzigen alten Mann oder so vorlieb nehmen. Ich ahme Maria nach, mit der er ebenfalls die Haltung einnimmt. Rechter Fuß zurück, linker nach vorn.

Meine Wangen beginnen zu glühen, als Gary sich mir gegenüberstellt, meine rechte Hand ergreift und seine linke mich besitzergreifend zwischen den Schulterblättern an sich drückt. Sein linker Fuß gleitet nach vorn, sodass unsere Oberschenkel sich leicht berühren. Es ist eine seltsam vertraute Pose mit einem Fremden, doch mit einem raschen Seitenblick auf die Tanzlehrer stelle ich fest, dass es so wohl richtig ist und Gary keinesfalls über das Ziel hinausschießt. Warum sie auch gleich mit einem derart engen Tanz anfangen müssen …?

So schnell, wie die anderen Paare sich zusammengefunden haben, gehe ich jedoch davon aus, dass Gary und ich als Solobesucher des Kurses ohne festen Tanzpartner die Ausnahme bilden.

Umso aufreibender ist es für mich, den weiteren Erklärungen zu folgen – Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsschritte. Bei jeder Bewegung berühre ich einen Körperteil des fremden Mannes, in dessen Armen ich liege. Unsere Oberschenkel streifen sich, flüchtig und rasch, unsere Hüften stoßen zusammen und trennen sich wieder voneinander. Anfangs noch sehr steif, dann aber immer flüssiger gehen die Berührungen ineinander über und peitschen mich mit ihrer unschuldigen Intensität immer weiter auf. Was als zaghafte, eher aufgeregte Erregung in meinem Unterkörper begonnen hat, ballt sich mit jedem Schritt weiter zu einer pochenden Lust zwischen meinen Schenkeln zusammen, und ich habe alle Mühe, Gary meine Erregung nicht mit abgehackten Atemzügen ins Gesicht zu keuchen.

Es geht hier nicht um Sex, wir tanzen nur. Aber für mich fühlt es sich wie purer Sex an! Ich hatte damit gerechnet, dass ich mich erotisch fühlen würde. Genaugenommen habe ich es mit der Buchung des Kurses ja genau darauf angelegt, aber verdammt – es ist geradezu beschämend, wie geil ich bin, während meine Kurskollegen mit konzentrierten Minen versuchen, den Anweisungen zu folgen. Ich hingegen wage es aus Sorge, er könnte mir die Lust ansehen, die der Tanz in mir erzeugt, gar nicht erst, meinem Partner ins Gesicht zu schauen. Gehetzt zuckt mein Blick durch den Raum, um etwas zu finden, das dieses unkontrollierte Begehren dämpft.

Immer wieder bleibt mein Blick dabei an Miguel hängen, der auf seinem Gang zwischen den übenden Paaren hindurch immer wieder an uns vorbeikommt und unsere Bemühungen mit dunklen Augen kritisch beobachtet. Der Anblick seiner großen kräftigen Statur und der beherrschten Kraft in seinen Bewegungen machen meine Situation auch nicht gerade besser. Als er mit unserer Umsetzung seiner Erklärungen anscheinend zufrieden ist, geht er zur Musikanlage hinüber und klatscht in die Hände.

»Und jetzt geht es richtig los! Spürt die Musik, spürt euren Partner und geht mit seinen Bewegungen mit!«

Unvermittelt hallen feurige Töne durch den Saal und ich ringe endgültig um Fassung. Das, was Gary nun mit mir macht, ist definitiv mehr, als nur »seinen Partner spüren«! Innerlich – und ich hoffe wirklich nur innerlich – stöhne ich auf, als seine Hüften mir entgegenzucken und sein Oberschenkel sich viel zu weit nach oben drängt. Der kaum spürbare Druck auf meinen Schambereich lässt mich ruhelos meine Hüften wiegen. Ich habe mich geirrt – Gary und ich tanzen nicht. Wir ahmen einen Akt nach – sinnlichen, hocherotischen und schmutzigen Sex. Der Gedanke, wie der Sex sich anfühlen würde, würde Gary nicht nur seinen Oberschenkel, sondern seine stämmigen Hüften zwischen meine Beine drängen, lässt mich schier aus der Haut fahren. Verzweifelt und mit steifen Fingern umklammere ich Garys Hand, um die einzige tatsächliche Berührung unserer Haut so intensiv wie nur möglich in mich aufzunehmen. Verflucht, was ist nur los mit mir?!

Der heiße Tanzkurs | Erotische Geschichte

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