Читать книгу Noch immer gierig & unersättlich | Erotische Geschichten - Amy Walker - Страница 3

Оглавление

Endlich!

»Brauchst du noch etwas?«

»Nein, alles in Ordnung.« Verlegen wehre ich Camerons Fürsorge ab, denn dieser forschende Blick seiner hellgrauen Augen geht mir durch und durch und ist kaum zu ertragen. Innerlich winde ich mich. »Nun geh schon, sonst kommst du noch zu spät zu deinem Geschäftsessen«, fordere ich ihn auf und halte mich im letzten Moment zurück, meine Hand auf seine Brust zu legen und ihn rücklings zur Haustür hinauszuschieben.

Das Essen mit seinem neuen Partner Bob – einem guten Bekannten von uns beiden – ist wichtig, damit er zurück in seiner Heimatstadt Emmett schnell Fuß fassen kann, was wiederum mir sehr wichtig ist. Bob ist Inhaber einer gut gehenden Baufirma und Cameron ein erfolgreicher Architekt. Zumindest habe ich das gehört, wirklich viel von ihm mitbekommen habe ich in den letzten Jahren ja nicht.

Cameron und ich sind Freunde – ich denke zumindest, dass wir das irgendwie immer noch sind. Doch Berührungen sind für uns tabu – zumindest von meiner Seite. Denn wenn Cameron sich damals anders entschieden hätte, würde uns vielleicht viel mehr verbinden als eine platonische Freundschaft. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob er sich dessen überhaupt bewusst ist. So wie er jetzt herumdruckst und nicht so recht zu wissen scheint, wie er sich von mir verabschieden soll, regt sich ein leiser Zweifel. Wo früher wenigstens noch oberflächlich betrachtet ein lockerer, freundschaftlicher Umgang miteinander möglich war, steht jetzt vor allem Befangenheit zwischen uns.

»Okay, aber wenn irgendetwas sein sollte, ruf mich an. Ansonsten könnte es spät werden, wir haben so einiges zu besprechen …« Er macht einen Schritt auf mich zu, als könnte er sich nicht überwinden zu gehen.

In meinem Nacken kribbelt es, als er mir näher kommt, doch ich mache mir nichts vor. »Keine Sorge, Hunter und ich werden schon miteinander klarkommen. Und wenn nicht, rufe ich dich an«, leiere ich herunter, um ihm zu verstehen zu geben, dass mich die Beaufsichtigung seines Deutschen Schäferhundes nicht im Mindesten aufregt – auch wenn es mich tatsächlich verdammt nervös macht zu wissen, wie empfindlich das Tier scheinbar auf Camerons Abwesenheit reagiert. Doch egal was kommt, ich werde nicht kapitulieren! Wenn es sein muss, laufe ich mit dem Rüden die halbe Nacht um den Block, damit er aus Sehnsucht nach seinem Herrchen nicht das Haus verwüstet. Vielleicht ist es nicht wirklich eine große Sache, doch für mich fühlt es sich bedeutsam an, dass Cameron mir das Wohlbefinden seines vierbeinigen Freundes anvertraut.

»Ganz schön blöd, so einen Wirbel um ihn zu machen, oder?« Cameron grinst schief, als müsste er sich dafür entschuldigen. »Aber er braucht einfach noch etwas Zeit, um sich an die neue Umgebung und sein neues Leben zu gewöhnen – so wie ich auch.« Für einen Moment bilde ich mir ein, dass er meine Lippen anstarrt. In meinem Bauch tanzen Schmetterlinge und das kribbelige Gefühl von Erregung sinkt tiefer in meinen Unterleib.

Generell finde ich Männer mit Hunden irgendwie heiß. Nicht die, die einen Cockerspaniel Gassi führen und es selbst im Hundepark nicht wagen, ihn von der Leine zu lassen, sondern vielmehr den sexy verschwiegenen Typ Hundehalter. Der Naturbursche, der mit seinem Gefährten stundenlang durch die abgelegene Wildnis wandert, ohne sich wirklich einsam zu fühlen. Der Kerl, der hart im Nehmen ist, sich in rauer Umgebung erst richtig wohlfühlt, und dessen Kern, wenn man die obersten Schichten abträgt, so unglaublich weich und sensibel ist. Die Art Mann eben, die selbstsicher genug ist, um zu offenbaren, dass er sich um seinen vierbeinigen Freund sorgt, ohne dabei auch nur ansatzweise weich gekocht zu wirken. Ein Mann wie Cameron …

»Ich finde es nicht blöd, dass du dich um Hunters Wohlbefinden kümmerst. Aber mach dir keine Sorgen, ich passe gut auf ihn auf«, verspreche ich feierlich. Es muss einfach etwas bedeuten, dass er mich damit beauftragt hat. Mein Herz klopft hart gegen meine Rippen, alles in mir schreit vor Sehnsucht. Am liebsten würde ich mich an seinen breiten Brustkorb schmiegen, an dem das weiße Hemd deutlich spannt, und mit den Händen an seinen Seiten hinunterfahren, um zu fühlen, was mich innerlich ganz schwach macht: die Muskeln seines v–förmigen Oberkörpers.

Mein Atem geht schwerer und ich muss alle Willenskraft zusammennehmen, um meinem Verlangen nicht nachzugeben. Die Beziehung zwischen Cameron und mir erscheint mir sensibler denn je – ganz so, als stünden wir an der letzten Gabelung unseres gemeinsamen Weges, an der sich entscheidet, in welche Richtung es geht. Doch solange ich mir nicht tausendprozentig sicher bin, dass Cameron diese zarte Spannung zwischen uns auch fühlt, die sich um mich herum ausbreitet und mich wie magnetisch zu ihm hinzieht, werde ich lieber unter dem Druck meiner Gefühle implodieren, als ihn davon wissen zu lassen. Lieber bade ich in der Feuchtigkeit in meinem Höschen, als zu riskieren, dass das zarte Band, das wir gerade wieder zwischen uns flechten, wieder zerreißt. Alles, was ich hoffen kann, ist, dass er die Anziehung auch spürt und sie stark genug für ihn ist …

Ich war und bin doch immer für dich da!, denke ich inbrünstig, neige mich intuitiv nach vorn und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Bartstoppeln kratzen zart an meinen Lippen, die Haut darunter fühlt sich warm und geschmeidig an. Am liebsten würde ich der unsichtbaren Spur in Richtung seines Mundwinkels folgen, die meine hungrigen Lippen hinter sich lassen wollen. Doch als ich begreife, dass ich nahe dran bin, der Versuchung zu erliegen und ihn zu küssen, dämmert mir, dass ich vermutlich wieder einmal viel zu viel in Camerons Verhalten hineininterpretiere. – Himmel, er vertraut mir seinen Hund und nicht sein Leben an! Mühsam unterdrücke ich den starken Impuls und ziehe mich zurück. Meine Wangen brennen – teils vor Scham, dass mir die Kontrolle über mich zu entgleiten droht, teils vor Aufregung über die Vorstellung, Cameron zu küssen.

Wie eingefroren steht er vor mir und starrt mich an. Nichts an seiner Miene lässt auch nur erahnen, was er empfindet – jetzt, da ich sozusagen den großen Zeh über die unsichtbare Grenze zwischen uns gestreckt habe.

Fuck! Ich zwinge mich zu einem betont heiteren Lächeln, um meinen emotionalen Ausrutscher zu überspielen, und wedle mit den Händen, um ihn zu verscheuchen. »Jetzt verschwinde endlich, sonst kommst du noch zu spät! Und grüß Bob ganz lieb von mir.« Die Frage, wie Cameron auf einen wirklichen Kuss reagieren würde, drängt sich mir auf und wird in meinen Gedanken fortgesetzt von heißen Szenen, die aus der zarten Annäherung entstehen könnten. Aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt. Vielleicht gibt es den richtigen Zeitpunkt auch gar nicht. Es ist kompliziert.

»Danke, Ally.« Für den Bruchteil einer Sekunde versinke ich in Camerons warmen grauen Augen, die so viele Gefühle spiegeln. Seine Worte klingen dunkel. Das Kribbeln in meinem Magen wird stärker, als tobte sich ein ganzes Dutzend Schmetterlinge dort aus, ehe sie im Sturzflug in meinen Unterkörper rasen, um mit ihren zart flatternden Flügeln meine empfindliche Perle zu attackieren. Dieser Blick, der leicht raue Ton in seiner Stimme … Bevor es mir gelingt, sie zu deuten, dreht Cameron sich um und lässt mich allein in seinem Haus zurück.

Ich habe ihn nur ganz flüchtig berührt, doch meine Lippen fühlen sich heiß und geschwollen an – als hätte ich ihn stundenlang heiß und schmutzig geküsst. Automatisch wird mein Atem schneller, während ich Cameron dabei zusehe, wie er in seinen Pick-up steigt. Ein leises Ziehen meldet sich in meiner Brust. – Geh nicht …

Er tippt sich zum Abschied lässig an die Schläfe, als salutierte er vor mir, und wendet sich dann von mir ab, um rückwärts auf die Straße zu setzen. Sogar aus der Distanz kann ich erkennen, wie er den Arm auf die Rückenlehne des Beifahrersitzes legt und seine Schultern und sein Bizeps sich anspannen. Das sehnsüchtige Gefühl hinter meinem Brustbein nimmt zu und ein verlangendes Prickeln erfasst meinen ganzen Körper. Am liebsten würde ich in mein eigenes Auto springen und hinterherfahren, so schwer fällt mir die Trennung von ihm.

Dumme Gans, er ist höchstens ein paar Stunden fort, schimpfe ich mich und zwinge mich, die Haustür zu schließen. Und überhaupt – ich bin nicht seine Freundin, sondern eine Freundin. Und ich bin hier, um mich um Hunter zu kümmern, erinnere ich mich selbst an meinen Status in Camerons Leben. Anstatt genauso melancholisch auf die Rückkehr seines Herrchens zu warten wie Hunter, sollte ich lieber zusehen, mich nicht zu sehr in meine neuen, alten Gefühle Cameron gegenüber zu verstricken. Dieses Herzklopfen in seiner Gegenwart und das Bedürfnis, mich an ihn zu schmiegen, wann immer er in meiner Nähe ist, sind mir nur allzu bekannt. Kaum dass er wieder da ist, sind auch meine Gefühle für ihn, die ich sorgsam in mir verschlossen hatte, heftiger denn je an die Oberfläche gesprudelt.

Ein scharfer Stich fährt durch mich hindurch. Als er vor sieben Jahren gegangen ist, war ich mir sicher, ihn für immer verloren zu haben – ihn und den Traum, er würde eines Tages erkennen, dass ich nicht nur seine beste Freundin bin, sondern die Frau, die er zutiefst begehrt. Stattdessen hat er mir – vermutlich ohne sich dessen so richtig bewusst zu sein – das Herz gebrochen. Und dann, vor gerade mal zwei Wochen, stand er einfach so vor meiner Haustür und hat mich wie früher gefragt, ob ich Lust auf einen Burger hätte …

Gedankenverloren gehe ich ins Wohnzimmer. Hunter hat es sich in seinem Hundekorb bequem gemacht. Doch ich fühle mich viel zu aufgewühlt, um mich auf die Couch zu setzen und in dem Roman zu lesen, den ich mir zum Zeitvertreib mitgebracht habe. Rastlos tigere ich im Raum umher und lande vor der kleinen Galerie, zu der Cameron die Stirnseite des Wohnzimmers gemacht hat. Es ist erstaunlich, wie er das Haus in der kurzen Zeit bereits eingerichtet hat, und ich kann es nicht sein lassen, mir die Fotografien genauer zu betrachten. Zwar habe ich das Gefühl, in seine Privatsphäre einzudringen, doch außer Hunter, der aufspringt und mich aus traurigen Augen beobachtet, während ich langsam an der Reihe der gerahmten Bilder entlanggehe, ist schließlich niemand hier, der mich verraten könnte.

Unzählige Fotografien hängen hier und verstärken das Gefühl, als fegte ein Orkan durch mich hindurch und brächte sämtliche Empfindungen für Cameron – altbekannte und völlig neue – gehörig durcheinander. Ich freue mich unglaublich, dass er sich dazu entschieden hat, zurückzukehren. Anderseits fühlt es sich an, als hätte er mir mit seiner Rückkehr den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Zeit, in der ich mir einreden konnte, ich sei über ihn hinweg, ist vorbei. In dem Moment, als er vor mir stand und ich ihn am liebsten in mein Bett gezerrt hätte, anstatt ihn ins Fast-Food-Restaurant zu begleiten, ist meine Scharade aufgeflogen. Jetzt muss ich mich unweigerlich der Wirklichkeit stellen, dass sich jede Faser meines Körpers heftiger denn je nach ihm und seinen Berührungen sehnt. Nur wie soll ich damit klarkommen, wenn sich meine Hoffnungen nicht erfüllen – wie damals?

Seufzend betrachte ich die Fotos, um mich von dieser irrsinnigen Fahrt auf dem Gedankenkarussell abzulenken, die mich nur immer wieder zu der Antwort führt: Wir werden sehen … Und bis dahin muss ich damit zufrieden sein, ihn wieder bei mir zu haben – und heimlich seine Fotos anzusabbern!

Neben drolligen Welpenfotos von Hunter, wie er auf großen Tatzen auf die Kamera zuläuft und einem Ball hinterherjagt, finden sich allerhand auf Papier gebannte Erinnerungen an der Wand wieder. Ein Rahmen erregt besonders meine Aufmerksamkeit: Cameron und ein paar andere Männer im Footballdress. Er sieht verdammt heiß aus mit den schützenden Polstern, die seine breiten Schultern nur noch mehr betonen. Lässig hat er im Knien ein Bein aufgestellt und stützt sich mit dem Unterarm darauf ab. Die Pose wirkt locker, doch unter der engen Hose des Sportoutfits spannen sich die Muskeln seiner durchtrainierten Oberschenkel. Allein ihn so zu sehen, macht mich an – der Anblick gezähmter Kraft im Körper eines jungen, gesunden Sportlers. Unweigerlich steigen Bilder in meinen Kopf, wozu er sie noch gebrauchen könnte. »Mmh …« Von innen heraus erschaudere ich wohlig und spüre, wie sich meine Nippel bei der Vorstellung versteifen, wie sein Körper sich zwischen meinen geöffneten Schenkeln bewegt, während er sich mir mit all seiner körperlichen Energie widmet. Doch das Bild erregt mich nicht nur sexuell, sondern versetzt mir auch einen weiteren Stich. Ich habe ihn nie Footballspielen gesehen! Die Tatsache erinnert mich an das weiße Stück Leinwand, zu dem sein Leben in den letzten Jahren für mich geworden ist.

Was, wenn er erkennt, dass ihm das Leben in Emmett noch immer nicht genügt und er plötzlich wieder seine Sachen packt? Cameron wollte die Welt sehen und überall darauf seine Spuren hinterlassen. Einkaufszentren, Bürogebäude und vielleicht auch Hotels bauen in allen bekannten Städten in Europa und Amerika: Barcelona, Rom, New York, Buenos Aires …

Eine Welle der Übelkeit erfasst mich. Auf die Dauer wird Idaho und vor allem Emmett mit seinen gerade mal sechstausend Einwohnern ihm sicherlich nicht genug zu bieten zu haben.

Ehe sich die verzweifelten Gedanken vertiefen können, gehe ich schnell zur nächsten Fotografie weiter. Ungebremstes Verlangen überkommt mich, als ich erkenne, was sie darstellt. Aufgenommen worden sein muss sie zu der Zeit, als mir klar wurde, was ich wirklich für Cameron empfinde: eine leidenschaftliche Sehnsucht, die weit über die Zuneigung zu einem guten Freund hinausgeht.

Nur mit engen Badeshorts bekleidet steht er da und grinst jungenhaft charmant in die Kamera. Er war damals im Schwimmteam unserer High-School und war wohl gerade erst aus dem Wasser gestiegen. Wassertropfen glitzern auf seinem durchtrainierten, nackten Oberkörper und rinnen durch die Täler seines muskulösen Bauches. Unter der engen Badehose lässt sich nicht nur erahnen, dass er prächtig ausgestattet sein muss.

Das dumpf dahinbrodelnde Gefühl in meinem Bauch weicht einem heißen Verlangen im Unterkörper. Nur zu gut kann ich mich auch ohne die Aufnahme vor meiner Nase daran erinnern, wie verdammt sexy er nach seinen Wettkämpfen immer aussah – wie er trotz körperlicher Erschöpfung vom Kampf um den Sieg energiegeladen und gespannt wie eine Feder aus dem Wasser stieg. Sein dunkles Haar war wie auf der Fotografie noch nass und stand sexy verstrubbelt von seinem Kopf ab – ganz so, als hätte er ein paar leidenschaftliche Stunden im Bett verbracht und seine Gespielin sich in purer Ekstase durch sein Haar gewühlt.

Genüsslich sauge ich die bildgewordene Erinnerung in mich auf und betrachte jedes Detail – seinen einladenden Mund, die dunklen Härchen auf seiner Brust und die feinen Lachfältchen in seinen Augenwinkeln, die sich im Laufe der Jahre etwas vertieft haben. Am meisten bannt mich jedoch der Ausdruck in seinem Blick. Das Funkeln in seinen Augen, das erahnen lässt, dass er noch genügend Power für einen weiteren Wettkampf hätte – für eine weitere heiße Stunde im Bett. Unwillkürlich muss ich seufzen, als ich spüre, wie es verlockend an meinen Schamlippen kitzelt. Die ganze Szenerie und die Reaktionen meines Körpers darauf sind mir vertraut und nehmen dem bitteren Gefühl, Cameron nach all der Zeit nicht mehr wirklich zu kennen und ihn auf diese Weise irgendwie noch einmal zu verlieren, wenigstens etwas die Schärfe. Seit er wieder da ist, fühle ich mich nicht nur körperlich hypersensibel. Konnte ich mich in den letzten Jahren mit dem Gedanken trösten, dass ich es meinen pubertierenden Hormonen zu verdanken hatte, mich mit körperlichem Schmerz nach Cameron zu sehnen, muss ich mich nun der Realität stellen.

Die Pubertät habe ich zweifelsohne hinter mir, trotzdem fühle ich zwischen meinen Schenkeln rohe Lust. Stärker als je zuvor will ich die Frau sein, die sich laut stöhnend in sein Haar krallt, während er mit heftig zuckenden Hüften in sie stößt. Die Liebhaberin, die seine Ausdauer auf die Probe stellt, während sie sich von ihm von einem Höhepunkt zum nächsten treiben lässt, auf alle erdenklichen Arten – mit Zunge, Händen und seinem Schwanz tief in sich. In allen möglichen Stellungen – hilflos unter seinem schweren Körper begraben, schnell reitend auf ihm und sich gierig windend vor ihm, während er sie an den Hüften hält und von hinten nimmt.

Die Fantasiebilder sind so eindringlich, dass ich mir einbilde, noch immer seinen Duft zu atmen und die Wärme seiner Haut an meinen Lippen zu spüren. Hätte ich es vorhin gewagt, ihn zu küssen, hätte ich meine Finger genüsslich in sein Haar geschoben, ihn zur Couch dirigiert und mich mit gespreizten Schenkeln auf seinem Schoß niedergelassen …

Hitze rast durch meine Adern und sinkt heiß glühend in meinen Schoß. »Hör auf damit«, schimpfe ich mich selbst. Ich sollte mich nicht derart bereitwillig in die heißen Tagträumereien meiner Teenagerjahre stürzen. Doch schon der Anblick seines nassen Haares auf dem Foto setzt meine Vernunft, die zur Geduld mahnt, außer Gefecht.

Er trägt es jetzt kürzer, doch ich bin mir sicher, dass es sich hervorragend zwischen meinen Fingern anfühlen würde, wenn ich sie darin versenkte, während ich mich so lange an ihm riebe und ihn hart werden ließe, bis er es nicht länger aushalten würde. Er würde mich ausziehen, schnell und ungeduldig – mir die Kleider vom Leib reißen, anstatt sie ordentlich aufzuknöpfen und herunterzustreifen. Und dann würde er sich mit Schwung umdrehen, mich unter seinen kräftigen Körper zwingen und sich auf mich legen. Mich trotz des rohen Verlangens, das in seinem Körper wütet, gefühlvoll küssen …

Automatisch lecke ich mir über die Unterlippe. Mein Hirn spult die Bilder ab, die ich mir schon so oft vorgestellt habe: Cameron und ich nackt im Bett. Während er mich leidenschaftlich und kraftvoll nimmt und sich mit tiefen Stößen in mir versenkt, beteuert er wieder und wieder, dass er mich liebt.

Mein Puls rast und die Muskeln in meinem Innern krampfen sich begehrlich nach dem ersehnten Reiz zusammen. In meiner Klit pocht ein wildes Verlangen – nicht nach zärtlichem Liebemachen mit der Liebe meines Lebens, sondern nach einer unkontrollierten, zügellosen Inbesitznahme. Er soll mir nicht nur sagen, dass ich zu ihm gehöre, er soll es mir zeigen, indem er meine Hände über meinem Kopf auf der Unterlage festpinnt und mich fickt, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.

In meinem Schoß brennt es, es fühlt sich an, als würde meine Haut Feuer fangen und die Hitze wie glühende Lava zwischen meinen Schenkeln zusammenfließen. Heftig atmend wende ich mich von der Bildergalerie ab. Wenn ich mir die Fotos noch länger anschaue, schiebe ich mir gleich jetzt und hier die Hände in die Hose. Von wegen: geduldig abwarten, auf meine Gefühle und meine Bedürfnisse achten und nichts überstürzen! Himmel, wäre Cameron jetzt noch hier, hätte ich mich eindeutig nicht mehr im Griff.

Ich will Cameron, aber Fakt ist auch, dass er mich verletzt und im Stich gelassen hat. Egal wie geil mich die Vorstellung von ihm und mir macht, er hat etwas zwischen uns kaputtgemacht. Damals. Es wäre einfach, mich daran festzuklammern, dass es ihre – Cynthias – Schuld war. Doch er hat zugelassen, dass sie sich zwischen uns drängte und die von mir erträumte gemeinsame Geschichte kurzerhand umschrieb. Der Sturm in meinem Körper wird zum Orkan und unter die Erregung mischt sich Wut, die sich mit einem unglaublichen Druck in mir festbeißt. Hätte sie im letzten Semester doch nur nicht an unsere Schule gewechselt …

Als ich vierzehn wurde und plötzlich bemerkte, wie sehr mein ehemaliger Sandkastenfreund mich zu erregen vermochte, war da manchmal diese Verlegenheit zwischen uns, als würden wir uns bewusst, dass wir nicht nur Freunde, sondern auch Mann und Frau sind … Es war eine zarte, schüchterne Anziehung, die viel zu zerbrechlich war, um stürmisch darauf einzugehen. Es dauerte Jahre und meine Ungeduld wuchs, doch niemals hätte ich es gewagt, Cameron zu gestehen, was er in mir auslöste. So wie er mit mir umging, stand für mich jedoch fest, dass er eines Tages erkennen würde, dass wir zusammengehören. Es ist schwer zu beschreiben, aber wenn wir zusammen waren, schien es, als wäre Cameron mir immer einen Schritt voraus und wüsste, was ich brauche, ehe ich es auch nur ahnte. Er ging vorsichtig und bedacht mit mir um, und eben das schürte meine Hoffnung, auch er spüre, dass wir zu mehr bestimmt sind. Doch einer hätte die Grenze überschreiten müssen, die uns noch trennte, und ich habe darauf gewartet, dass Cameron es tun würde. Als der Abschluss näher rückte, schien auch der Zeitpunkt der Entscheidung immer näher zu kommen. Und dann tauchte Cynthia auf …

In meinem Kopf dreht sich alles und das bittersüße Gedankenspiel um das, was hätte sein können, wühlt mich auf. Trotz der Sicherheit, die ich im Hinblick darauf verspürte, dass Cameron alles begreifen würde, war ich viel zu zurückhaltend und unscheinbar, um gegen Cynthia mit ihrem sprühenden Wesen eine Chance zu haben. Es kam, wie es kommen musste: Cameron war überwältigt von ihr und ihrem Charme und ich habe mich von ihm distanziert, um die beiden nicht zusammen ertragen zu müssen. Bis auf sporadische E-Mails und Postkarten zum Geburtstag, zu Weihnachten, Thanksgiving und anderen Feiertagen war er dann ganz aus meinem Leben verschwunden, als wir uns für verschiedene Colleges entschieden.

Der Rest ist Geschichte, und wer weiß, ob sich der rote Faden, der uns damals hätte zusammenführen und aneinanderbinden können, wieder aufnehmen lässt – und ob Cameron das überhaupt will?

So viel Zeit ist vergangen, wir haben völlig voneinander unabhängige Leben geführt. Meinen Körper interessieren die leisen Zweifel allerdings wenig. Jeder Zentimeter davon kribbelt bei dem Wissen, dass nun, da er zurück ist, alles möglich ist. Einfach alles. Jeder zärtliche Gedanke und jeder geile Tagtraum. Die Erkenntnis, welche Chance ich damit bekomme, sinkt schwer wie Blei in mir hinunter. Zwischen meinen Schamlippen brennt es gnadenlos und eine beispiellose Gier gräbt sich immer tiefer in mich hinein.

Fuck, was tue ich hier nur? Und damit meine ich nicht nur, dass ich mich geradezu masochistisch der bittersüßen Qual von Camerons Nähe und meinen Fantasien um uns ausliefere, sondern vor allem, was ich in seinem Schlafzimmer zu suchen habe!

Völlig in die Erinnerung versunken bin ich durchs Haus gewandert, die Treppe hinaufgestiegen und habe die erste Tür geöffnet. Vor mir liegt ein kleines gemütliches Schlafzimmer mit einem großen Bett in der Mitte – Camerons Bett. Mein Mund wird trocken, meine Lippen heiß und spröde. Ich sollte aufhören, solange ich mich noch nicht völlig an ihn verloren habe, doch dafür ist es wohl bereits zu spät. Meine Beine setzen sich von selbst in Bewegung und meine Hände strecken sich ganz automatisch nach einem der Kissen aus. – Nur einmal daran schnuppern und seinen Duft inhalieren. So wie ich es vorhin verstohlen getan habe, als er mir gegenüberstand …

Benommen von dem übermächtigen Drang, alles was mit Cameron zu tun hat, in mich aufzusaugen, gehe ich weiter in sein Schlafzimmer hinein. Schon als ich vor seinem Bett stehe, steigt mir diese betörende Mischung, die seinen Duft ausmacht, zart in die Nase und ich kann einfach nicht widerstehen. Beinahe ehrfürchtig streiche ich über den Bettbezug und beuge mich nach vorn, um meine Nase in eins der Kissen zu stecken.

Mmh … Flanell. Es fühlt sich unter meinen Händen weich und geschmeidig an und Camerons ureigener Geruch – gut bekannt und zugleich so aufregend fremd – überwältigt mich. Herb und männlich steigt er mir in die Nase und legt einen Schalter in mir um – vermutlich den meines Verstandes.

»Oh Cameron …«, murmle ich und lasse mich auf die bauschige Bettdecke gleiten. Sinnlich schmiegt sich der weiche Stoff an meine Handflächen und gleitet durch meine Finger. Wie er erst meinem nackten Körper schmeicheln würde!, schießt mir unweigerlich durch den Kopf. Der Drang in mir, wonach auch immer, steigt und wird immer unerträglicher. »Mmh …« Leise keuchend winde ich mich, um ihm zu entgehen. Mir ist klar, dass ich bis in die Zehenspitzen hinunter geil bin, doch das allein ist es nicht, was mich derart aufreibt. Berauschend schlägt Camerons Geruch über mir zusammen – so nah und intensiv, wie ich ihn noch nie wahrgenommen habe. Er wühlt mich auf und verwandelt den Druck in meinem Becken. Das dumpfe Pochen wird konzentrierter und richtet sich immer intensiver auf meine Klit aus. Es fühlt sich an, als schwellte sie in der Feuchtigkeit in meinem Höschen an und verlangte zuckend nach Aufmerksamkeit.

Automatisch fahren meine Hände über meinen Körper – an meinen Seiten hinauf, weg von der triebhaften Lust, die meinen Unterkörper beherrscht. Nur ein oder zwei Berührungen würden genügen, da bin ich mir sicher. Doch dieses Vergnügen mit Camerons benebelndem Duft in der Nase ist viel zu kostbar, um es nicht richtig zu genießen. Leise stöhnend lege ich meine Hände auf meine Brüste und beginne, sie zu massieren. »Aah!« Ich schreie leise auf und meine Brustwarzen recken sich gierig meinen Handflächen entgegen. In meinem Innern krampfen sich die Muskeln quälend um die Leere in meiner Pussy zusammen. Schon die leiseste Berührung ist wie eine süße Folter und der stimulierende Reiz treibt mich bis kurz vor den Orgasmus. Ich kann nicht widerstehen, will es auch gar nicht mehr, und reibe mit der anderen Hand genüsslich über meinen Venushügel. Der Druck auf meine hart pochende Klit verlagert sich und die Naht meiner Jeans verstärkt den erregenden Effekt der reibenden Finger. Oh ja, das ist es! Genüsslich fahre ich auf und ab, tauche meine Finger zwischen meine Schenkel und ziehe sie wieder hervor. Gerade so schnell und fest genug, um nicht sofort zu kommen, und kräftig genug, um Stück für Stück die Leiter zum Himmel der Lust zu erklimmen. Beben erschüttern meinen Weg, ich spreize die Schenkel und heiße die ersten Vorboten meiner Befriedigung willkommen. Doch die allein ist mir noch nicht genug!

Hastig streife ich mein Shirt über den Kopf und öffne mit fliegenden Fingern meine Jeans. Irgendwo in meinem Hinterkopf ist mir bewusst, wie übergriffig es ist, mich in Camerons Bett selbst zu befriedigen, doch das ist mir egal. Ich brauche ihn und alles, was ich in diesem Moment von ihm haben kann – den Gedanken an ihn. Die herbe Aftershave-Note, die in den Kissen hängt, und der Geruch nach purer Männlichkeit umwabern mich wie eine unsichtbare Nebelwolke, als ich mich bewege, die Hüften anhebe und mir die Jeans über die Beine streife. Meine Schulterblätter drücken in den kuscheligen Stoff unter mir, als ich den Rücken wölbe und meine Finger vorbei an meinem Slip in meine gierig pochende Spalte schiebe. Die ersten Spasmen meines Höhepunktes machen mich enger.

»Cameron!« Stöhnend stoße ich meine Finger in meine feuchte Hitze. Geschmeidig gleiten sie in mich hinein. Die Reibung und das Gefühl der Härte lassen mich schier explodieren. Mein Unterkörper bebt, der Druck ist unerträglich. Dennoch verharre ich für einen Moment und genieße die süße Qual, in der Schwebe zu hängen. Angespannt bis in die Zehenspitzen, kurz vor dem freien Fall.

Genüsslich massiere ich abwechselnd meine Brüste, schmiege mich in das anschmiegsame Bettzeug und schließe die Augen. Meine Nippel drücken hart durch den Stoff meines Büstenhalters gegen meine Handflächen. Wie von selbst krümmen sich tief in mir meine Fingerspitzen, drücken meinen G-Punkt und lassen die rasende Lust zwischen meinen Schenkeln noch weiter wachsen. Meine Pussy verkrampft sich wellenartig unter dem zarten Druck in meinem Innern. Mein Körper will die Kontrolle übernehmen, sich holen, was er braucht, doch ich genieße es viel zu sehr, mich Cameron ein wenig nahe zu fühlen, um es jetzt schnell zu Ende zu bringen.

Wäre er hier, würde ich mich auf ihn stürzen und ihn mit Haut und Haaren verschlingen. Ich würde mich an seinem nackten Körper reiben, ihn meine vollen Brüste spüren lassen und nur noch mit einem Slip bekleidet auf seinem harten Schwanz hin und her rutschen, nur um wie jetzt diese quälende Begierde nach ihm noch weiter zu steigern und das folgende Vergnügen noch köstlicher werden zu lassen.

Er würde mich ebenso reizen, sich ausgiebig mit meinen Brüsten befassen und mich damit foltern, das Brennen in meiner Möse noch weiter anzustacheln. Mein Inneres erzittert begehrlich bei der Vorstellung, dass ich ihn um seinen Schwanz anbetteln würde.

Ich würde ihn lutschen, an seiner prallen Kuppe saugen und ihn so wahnsinnig vor Gier nach mir machen, dass er gar nicht mehr anders könnte, als sich mit seinen schmalen Hüften zwischen meine Schenkel zu drängen und mich zu ficken – so hemmungslos und tief, wie ich es mir nach all den Jahren meiner heimlichen Gefühle für ihn ersehne. Und endlich gibt er mir nach …

Wohlig stöhnend lege ich den Daumen auf meinen Kitzler, um das lustvolle Vibrieren darin zu verstärken, und verreibe meinen glitschigen Saft um den pochenden Lustknoten. »Fuck, ja! Gleich!« Ganz langsam ziehe ich meine Finger zurück, lasse mich von der Reibung berauschen und gebe mich meinen Empfindungen hin. »Oh mein Gott!« Die Anspannung in meinem Schoß zerreißt mich schier, doch ich koste sie so lange ich es aushalte aus, ehe ich meine Finger wieder in mich bohre, um mein Verlangen endgültig zu stillen. – Fuck, ist das gut! Genau das hier brauche ich, um wieder klar denken zu können. Jeder Muskel in meinem Körper ist zum Zerreißen angespannt, meine Gedanken entrückt. Ich muss mich nur noch fallen lassen, um wieder bei mir anzukommen. Keuchend öffne ich meine Schenkel und ziehe meine Hand zurück.

»Ja!« Mein Oberkörper ruckt in die Höhe, als ich zustoße und meine Finger bis zum Anschlag in mir versenke. Ich winde mich und bebe vor unbefriedigter Lust. Ich kann nicht mehr und ich will es auch nicht mehr hinauszögern. Schnell lasse ich meine Hand zwischen meine Schenkel zucken, ignoriere den Widerstand meiner sich zusammenziehenden Muskeln und hämmere gnadenlos meine Finger in mich – hart und tief. Mein Daumen reibt im Rhythmus meiner überschäumenden Lust über meine Klit, schneller und schneller – bis der Strudel, der in mir umherwirbelt, mit einem weiteren Stoß implodiert und die Druckwellen mich an die Oberfläche schleudern. Kleine Sternchen explodieren vor meinen Augen. Entrückt nehme ich das raue Keuchen wahr, das ich von mir gebe, während der Orgasmus durch mich hindurchströmt und warm mein Becken flutet.

Die Kraft meiner inneren Muskeln und die Spitzen der Erlösung ebben langsam ab und machen der Befriedigung Platz. Aber ich höre nicht auf, mich wie eine Besessene selbst mit der Hand zu ficken, denn genau das bin ich: besessen. Ich kann einfach nicht genug davon bekommen, mich ungehemmt auf Camerons Bett zu winden und mit keuchenden Atemzügen seinen Geruch einzusaugen. Schweiß benetzt meine Stirn, immer wieder stoße ich zu und treibe mich von Welle zu Welle auf einen erneuten Höhepunkt zu. So lange, bis meine Bewegungen sich vor Erschöpfung verlangsamen und ich nicht mehr die Kraft habe, den Gipfel erneut zu erklimmen. Erst als ich die letzte erreichbare Spitze hinter mir habe, löst sich die Spannung meiner Muskeln und ich sinke erschöpft auf die Decke zurück.

Warm von der Hitze meiner Lust schmiegt sie sich an meinen ausgelaugten Körper, an der Innenseite meiner Oberschenkel spüre ich die Nässe herunterlaufen. »Fuck.« In meinem Kopf dreht sich alles, aber der Gedanke, dass Cameron meine Lust wird riechen können, setzt sich durch. Und dann höre ich es: ein leises Tappen draußen im Flur. Jemand kommt die Treppe herauf!

Reflexartig springe ich aus dem Bett. »Fuck!«, fluche ich erneut, als ich wegen der in meinen Kniekehlen hängenden Jeans stolpere. Die Schritte kommen näher, der Traum vom heftigsten Orgasmus meines Lebens verwandelt sich in einen Albtraum. Panisch zerre ich an meinen Hosen. Ich habe sie noch nicht mal zur Hälfte hochgezogen, da geht langsam die Tür auf.

»Oh Mann!« Hysterisch kichernd lasse ich mich zurück aufs Bett fallen. »Hunter …« Natürlich ist Cameron noch nicht zurück. Er kann kaum eine halbe Stunde fort sein, doch daran habe ich bei dem grauenvollen Gedanken, von ihm in seinem Bett erwischt zu werden, gar nicht gedacht. »Oh, Hunter!« Lachend presse ich die Hand auf meinen vor Lachsalven zuckenden Bauch. Dass mich stattdessen sein Hund ertappt, der sicherlich von den stöhnenden Lauten aus dem Schlafzimmer angelockt wurde, ist irgendwie komisch. Immer noch gackernd wische ich mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln und erstarre. Erst jetzt sehe ich, was er tatsächlich von mir will …

»Aus, Hunter!«, fauche ich und springe auf. Entweder will er spielen oder mich daran erinnern, dass ich meine Aufgabe, auf ihn aufzupassen, bisher sträflich vernachlässigt habe. Zu meiner Überraschung lässt er den Turnschuh tatsächlich fallen, den er im Maul mitgebracht hat. Doch seine Zähne haben bereits Spuren im weißen Leder hinterlassen. Und dann ist da auch noch der Duft meines lustvollen Treibens, den ich in Camerons Laken hinterlassen habe.

»Shit, Shit, Shit!« Wie konnte ich mich nur so gehen lassen? Eine erneute Panikwelle erfasst mich und ich kann mich nicht dazu entscheiden, was ich zuerst tun soll: nach einem Wäschespray suchen, um meinen Geruch zu übertünchen, den Turnschuh vor Hunter in Sicherheit bringen oder nach unten laufen und nachschauen, ob er dort schon eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat, die ich schleunigst beseitigen sollte. Ich hätte mich wohl zuerst wieder anziehen sollen …

Plötzlich scheint alles gleichzeitig zu geschehen. Hunter schaut mir direkt ins Gesicht und senkt den Kopf. »Aus!«, kiekse ich, doch der Hund hört nicht und vergräbt leise knurrend seine Zähne im Schuh, schüttelt ihn und wirbelt herum, als ich auf ihn zustolpere, um ihn ihm wegzunehmen. Ich gerate aus dem Gleichgewicht. Unten schlägt eine Tür zu.

»Ally?«

Polternd stürze ich zu Boden. Es tut nicht wirklich weh, trotzdem ist mir nach Heulen zumute. Cameron hat mich natürlich gehört und kommt die Treppe hoch. Obwohl er nicht rennt, ist er viel zu schnell, weil ich es mit meinen zitternden Händen nicht schaffe, meine verdammte Jeans hochzuziehen!

»Hunter …? Hey, mein Schuh!«, höre ich seine Stimme vom oberen Flur aus. – Bitte, bitte lauf ihm nach!, flehe ich in Gedanken und endlich gibt der steife Stoff meinen bebenden Fingern nach. Eine andere Art der Erregung erfasst mich – die, davonlaufen und mich verstecken zu wollen, um nicht bei etwas Unanständigem erwischt zu werden. Ein hart pochender Knoten bildet sich in meinem Unterbauch. Gerade noch so gelingt es mir, die Jeans über meinen Hintern zu ziehen, als ein Schatten auf mich fällt.

»Ally, was zum Teufel ist hier –?«, lacht Cameron. Der Rest der Frage scheint ihm im Hals stecken zu bleiben. Überrascht schaut er auf mich hinunter, das amüsierte Funkeln in seinen Augen weicht. Ich erstarre – es ist vorbei. Aus, finito. Er durchschaut mich, und ich kann weniger denn je sagen, was dabei in ihm vorgeht.

Sein Blick zuckt über meinen halbnackten Oberkörper. Nur noch den BH trage ich, unter dessen zarter Spitze meine immer noch oder wieder steifen Nippel hervorspitzen. Seine Augen huschen über meine Kurven und bleiben am offen stehenden Reißverschluss meiner Hose hängen, durch die das zum BH passende Höschen hervorschaut. Für einen Moment bilde ich mir ein, er könnte sogar die darunter glitzernde Feuchtigkeit sehen, die verräterisch aus mir herausfließt. Sicher wollte ich nicht erwischt werden, doch dass Cameron mich so sieht, macht mich verdammt an.

Und so langsam scheint er zu begreifen. Sein Blick zuckt zum Bett und wieder zu mir zurück. Etwas Dunkles legt sich über das helle Grau in seinen Augen und lässt mich innerlich erschauern. »Ally …«

»Nicht!«, höre ich mich zu meinem Erstaunen sagen, als er einen Schritt auf mich zu machen will und die Hände nach mir ausstreckt. Nach nichts sehne ich mich mehr, als an seine breite Brust gezogen zu werden und mich an seinen heißen Körper zu schmiegen, der bis in den letzten Muskel angespannt ist. Aber nicht so … Verlangen steht in Camerons Gesicht geschrieben und facht mein eigenes wieder an. Weder ihm noch mir ist in diesem Moment zu trauen. »Geh einfach weg«, sage ich flehender, als ich vorhatte. Am besten vergisst er sofort wieder, dass er mich so gesehen hat. Der Gedanke, er könnte nur wegen der pikanten Situation auf mich aufmerksam geworden sein, bereitet mir Übelkeit.

Anstatt mich jedoch endlich mit meiner Beschämung allein zu lassen, bleibt er wie angewurzelt vor mir stehen und bohrt seinen glühenden Blick in mich. »Ally … ich …« Seine Stimme klingt dunkel, er scheint jedoch keine Ahnung zu haben, was er sagen soll.

In meinem Bauch implodiert Wut. Das wäre ihm mit der zurückhaltenden Ally von früher bestimmt nie passiert. Aber es ist nicht mehr wie früher zwischen uns! »Du solltest überhaupt noch nicht hier sein!«, fauche ich und rapple mich vom Boden hoch, um einen Rest Würde zu behalten. Viel schlimmer noch, als ertappt zu werden, ist es, so geil davon zu werden! Schon wieder breitet sich in mir der Drang aus, meine Hand ins Höschen gleiten zu lassen, um den Druck zu lösen, der sich nagend immer tiefer gräbt und jedes andere Gefühl verdrängen will. Pure Begierde erfüllt mich, doch da ist noch etwas anderes, etwas, das ich im Chaos in meinem Kopf einfach nicht richtig erfassen kann. Ich muss hier weg, ehe ich noch etwas Dummes anstelle!

Verzweifelt versuche ich, mein Shirt zu finden, das ich vorhin achtlos davongeschleudert habe. Ich könnte Cameron haben – jetzt und hier. Doch stärker, als dieses drängende Bedürfnis in mir zu stillen, ist die Wut auf ihn, weil er mich erst in diesem Augenblick als Frau, die er begehren könnte, wahrzunehmen scheint! Stinksauer weiche ich seinem Blick aus, während ich mit glühenden Wangen in seinem zerwühlten Bettzeug nach meinem Shirt krame, aber ich spüre, wie er sich an mir festsaugt und sich begehrlich zwischen meine Schulterblätter bohrt.

»Ich wollte mit dir reden, darum bin ich schon zurück«, antwortet Cameron und kommt leise näher. Er berührt mich nicht, aber an meinem Rücken kann ich die Wärme spüren, die er ausstrahlt. Ich erschauere. Hitzewellen rasen über meine Haut und sammeln sich glühend an den Stellen, an denen ich mich am heftigsten nach seinen Berührungen sehne – an meinem Bauch, meinen Brüsten, zwischen meinen Schenkeln. Obwohl ich das Gefühl habe, zu verbrennen, breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Oberkörper aus.

»Rede mit mir, Ally«, flüstert Cameron heiser und tritt noch näher. An meinem Hinterkopf spüre ich, wie er seine Nase in mein Haar senkt und tief einatmet. Mmh … Wäre die Situation eine andere, würde ich dahinschmelzen. Doch die sinnliche Geste und die Erregung in seiner Stimme vibrieren beinahe bedrohlich durch meine Nervenbahnen und wühlen mich zutiefst auf. Schwer atmend konzentriere ich mich darauf, dem Bedürfnis zu wiederstehen, mich nach hinten zu lehnen und gegen seine Brust sinken zu lassen. Stumm schüttle ich den Kopf. Ich kann jetzt einfach nicht mit Cameron über meine Gefühle sprechen. »Ich habe das Gespräch mit Bob verschoben, ich konnte mich keine Sekunde lang darauf konzentrieren. Ich konnte nur daran denken, dass du mich geküsst hast«, fährt er stattdessen fort.

Zu schnell …, schrillt eine Alarmsirene in meinem Kopf. Ich habe mir gewünscht, dass Cameron und ich endlich an den Punkt gelangen, unsere Gefühle offenzulegen, aber plötzlich haben wir ihn viel zu schnell erreicht.

Zaghaft, als verunsicherte es ihn genauso sehr wie mich, dieses Neuland zwischen uns zu beschreiten, streicht er mein langes, braunes Haar zur Seite. Seine Fingerspitzen fühlen sich zart wie Schmetterlingsflügel an, als sie über meinen Nacken streichen. Verführerisch streichelt Camerons Atem ihnen hinterher. Der Drang, mich in seine Arme zu schmiegen, wird immer stärker. Als spürte Cameron, dass ich kurz davor stehe, die Selbstbeherrschung zu verlieren, lässt er seine Hände an meinen Seiten hinuntergleiten und legt sie auf meine Hüften. Sein schwerer Atem dringt an mein Ohr und etwas Hartes drückt gegen meinen Po. In meiner Pussy explodiert das reinste Feuerwerk an Erregung und wildem Verlangen. – Fuck! Unwillkürlich stöhne ich auf.

»Oh ja, genau das wollte ich schon immer von dir hören!«, knurrt Cameron leise und fährt mit seinen Händen zielstrebig über meinen Bauch und tiefer. In meiner Klit pocht es hart, nur wenige Zentimeter davon entfernt liegen seine Fingerspitzen auf meinem Schamhügel und wandern fragend weiter nach unten.

Ich will ihn! Verdammt, ich will ihn so sehr, dass es körperlich wehtut. Doch meine Gefühle für ihn sind viel zu kostbar, um sie mit einem unbedeutenden Fick zu beschmutzen! Hat er überhaupt eine Ahnung davon, was er mir angetan hat und was er mir jetzt antut, indem er mich gnadenlos überrumpelt?

Es fühlt sich unglaublich an, wie seine Lippen sich lockend über meinen Nacken und meinen Hals tasten, während seine Finger verführerisch langsam zwischen meine Schenkel gleiten und sich auf meinen Kitzler legen. Hitzeschauer rieseln durch mich hindurch, wollüstig stöhne ich auf. Ich sollte Cameron nicht so einfach nachgeben – es bedeutet ihm nicht dasselbe wie mir. Er wird mich wieder verletzen. Doch noch nie hat sich etwas Falsches so verdammt richtig angefühlt!

Erregt wimmernd lasse ich mein Becken kreisen, um den sanften Druck, den er auf mich ausübt, zu verstärken und das erregte Vibrieren in meinem Lustpunkt weiter aufzuschaukeln. Mein Po reibt dabei unvermeidlich an Camerons Erektion.

»Ally«, keucht er erstickt, presst mich von vorn enger an seinen Schoß und erhöht damit auch den Druck auf meine Perle. Mit aufreizenden Kreisen steigert er ihn noch weiter und ich spüre, wie seine ganze Haltung sich anspannt. »Oh, Ally, ich wollte dich schon immer. Wie habe ich dich vermisst!«, stöhnt er unterdrückt an meinem Ohr. Schon immer … Das Verlangen, das weich fließend meinen Körper umschmeichelt, erstarrt, verlagert sich schlagartig und explodiert in meiner Scheide. Schon immer würde bedeuten, dass ich dieses Gefühl schon längst hätte haben können.

»Ach wirklich?!« Cameron kapiert überhaupt nichts! Wütend fauchend mache ich mich von ihm los, wirble herum und hole gleichzeitig aus. »Wenn du mich so sehr wolltest, warum bist du dann überhaupt erst abgehauen, und warum hast du dich nie hier blicken lassen?« War es wegen Cynthia? Wie lang sind sie überhaupt schon getrennt? Eifersucht frisst sich wie damals, als seine Wahl auf sie fiel, wie Säure durch mein Inneres und verstärkt meine plötzliche Wut. Vielleicht bin ich für ihn auch nur so etwas wie ein Trostpflaster!

Wie von selbst saust meine Hand auf Camerons Gesicht zu, doch er ist schneller und fängt sie ein, ehe ich einen kräftigen Abdruck auf seiner Wange hinterlassen kann.

»Ich verstehe, dass du deswegen sauer bist, aber –«

»Nichts aber«, unterbreche ich ihn. So verwirrt, wie er mich anblinzelt, hat er keine Ahnung davon, was in mir vorgeht. Fragend schaut er mich an und zieht die Augenbrauen zusammen, während sich der entrückte Ausdruck in seinen Augen langsam klärt. Vielleicht denkt er, geil wie er ist, dass er tatsächlich die Wahrheit sagt, aber ich weiß es besser. Dass er mir vermutlich alles ins Ohr flüstern würde, was ich hören will, um mich ins Bett zu kriegen, lässt mich vor Zorn beben. Ich will – nein, ich muss ihm ebenfalls wehtun.

»Ich hätte alles getan und wäre dir überallhin gefolgt, um mit dir zusammen zu sein. Aber du wolltest mich nicht und hast mich ohne mit der Wimper zu zucken hängen lassen – so viel zu schon immer!«, spucke ich ihm ins Gesicht. Ihm eine Ohrfeige zu verpassen ist nicht genug. »Selbst wenn du kapiert hättest, wie sehr du mich damit verletzt hast, hättest du das nicht wiedergutmachen können!« Zornig balle ich meine freie Hand zu einer Faust. Am liebsten würde ich ihn damit schlagen. Aber es hat keinen Zweck … Mit einem Mal begreife ich, was mich seit seiner Rückkehr so sehr aufwühlt. »Du Idiot hast es versaut!«, brülle ich ihn an und reiße mich von ihm los. Völlig egal, ob er nun hier oder am anderen Ende der Welt wohnt: Was wir einmal hatten, ist vorbei. Er hat es kaputtgemacht. Und ihn zu schlagen, macht es nicht besser. Nichts kann es besser machen.

Trotzdem scheint Cameron nicht so einfach aufgeben zu wollen, rückt mir nach und versucht, mich an sich zu ziehen.

Mit meiner ganzen Willenskraft schaffe ich es, mich seiner Hartnäckigkeit und seinen starken Armen zu entziehen. »Lass mich in Ruhe, du Scheißkerl! Du hast mich verletzt und es noch nicht einmal gemerkt!«, tobe ich und verpasse ihm einen heftigen Stoß gegen die Schulter. »Du hättest nicht zurückkommen sollen. Du kannst nicht einfach hier auftauchen und so tun, als wäre nichts gewesen! Lass mich in Ruhe!« Ich bin zwar nicht stark genug, um Cameron aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch um ihn zu stoppen reicht es. Mit gespannten Muskeln bleibt er vor mir stehen, presst die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und schaut mich finster an.

Ich schnaube bitter. Cameron versucht nicht einmal, sich zu rechtfertigen. Dennoch zieht mich allein die Anziehungskraft seines Blickes zu ihm hin und ich mache einen Schritt auf ihn zu. Innerlich stöhne ich auf. Warum ist es nur so verdammt hart, ihn aufzugeben?

So wie Cameron darauf reagiert, ist ihm bewusst, dass ich es nicht schaffen werde. Einladend streckt er die Hand nach mir aus und seine Miene wird weicher. »Bist zu jetzt fertig damit, mich zu beschimpfen?« Zart und fragend berühren mich seine Fingerspitzen am Oberarm und lassen einen warmen Funkenregen auf meinen Oberkörper rieseln. Eine Gänsehaut folgt dem knisternden Impuls und Cameron registriert sie mit einem sexy Lächeln. Ihm ist bewusst, dass er mich um den Finger wickeln kann!

Obwohl jeder Zentimeter meiner Haut nach noch mehr dieses erregenden Flackerns verlangt, pralle ich zurück. »Ja, ich bin fertig – fertig mit dir. Ich muss hier weg!« Es ist das einzig Richtige! Selbst wenn er es nicht will, er wird mich wieder verletzen! Trotzdem muss ich mich dazu zwingen, Cameron den Rücken zuzukehren.

»Wir sind noch lange nicht fertig miteinander, verdammt!« Ich schreie leise auf, als Cameron mich von hinten packt und seine Arme um mich schlingt. »Es ist dein gutes Recht, sauer auf mich zu sein. Also beschimpf mich, solange du möchtest, aber hinterher werden wir darüber reden. Vorher lasse ich dich nicht in Ruhe!«, grollt er und hebt mich hoch, als würde ich nichts wiegen. Wäre die Situation eine andere, würde ich es willkommen heißen, dass er mein Bedürfnis nach Rückzug ganz einfach übergeht, mich aufs Bett wirft, sich auf meine Oberschenkel setzt und meine Hände auf der Matratze fixiert. So aber erzeugt er nur ein frustrierend heftiges Sehnen in mir. Es wird ungestillt bleiben, das weiß ich jetzt. Ich könnte mit ihm schlafen, so begehrend wie er mich aus dunkel verklärten Augen betrachtet. Ich winde mich unter seinem Blick und von tief aus meinem Innern steigt ein angespanntes Summen auf – vielleicht werde ich es sogar tun! Aber darum geht es nicht, begreife ich.

Ich bin unendlich scharf auf Cameron: Mein Atem rast genauso schnell wie mein Puls, und meine Haut beginnt schon bei der Vorstellung, er könnte sie berühren und seine Küsse darauf verteilen, zu glühen an. In meinem Schoß breitet sich ein bohrender Druck aus, der mich nachgiebig und feucht macht, und selbst durch den Stoff meines Büstenhalters muss deutlich erkennbar sein, wie gierig sich ihm meine Nippel entgegenrecken. Der Traum, all diese Begehrlichkeit von Camerons Zärtlichkeiten stimulieren und von seiner Leidenschaft auslöschen zu lassen, könnte wahr werden. Doch in meinem Traum geht es nicht nur um die Befriedigung meiner körperlichen Gelüste, sondern vielmehr um die emotionale Sinnlichkeit dahinter. Ich will Cameron mit jeder Faser, doch noch viel mehr, als ich seinen Körper zwischen meinen Schenkeln, sein Gewicht auf mir und seinen Schwanz tief in mir spüren will, will ich die unerträgliche Sehnsucht nach all dem, was ich für ihn empfinde, in seinem Blick lesen. Aber ich kann sie nicht sehen …

»Lass mich los!«, keife ich, um zu verbergen, wie zittrig mich schon seine körperliche Überlegenheit macht. Unsere Blicke sind ineinander verschlungen und ich halte es kaum noch aus, den meinen abzuwenden und damit zu kapitulieren. Dass Cameron dann auch noch seelenruhig, ja beinahe zärtlich, auf mich herunterschaut, während er mir die Chance nimmt, mich vor seiner Anziehungskraft in Sicherheit zu bringen, reibt mich endgültig auf.

Den Druck seiner Finger um meine Handgelenke und sein Gewicht auf mir zu spüren, ist zu viel. Ich sollte nicht so empfinden, doch mein Körper ist konditioniert darauf, sich nach Cameron zu verzehren. Meine Haut brennt, wo er mich berührt, und das begehrliche Summen zieht immer stärker in meinen Schoß hinauf. – Meine Hose steht noch immer offen!, durchfährt es mich siedend heiß.

Als begriffe auch Cameron, dass er viel näher dran ist, mich zu verführen, als ich ihm weißmachen will, beugt er sich über mich und schaut mir noch tiefer in die Augen. Eine flackernde Nervosität macht sich in mir breit. »Ich wollte dich, Ally – schon immer«, sagt er mit beschwörender Stimme, damit ich ihm diesmal glaube. Der leicht raue Unterton darin lässt mich schon wieder erschaudern. Es klingt tatsächlich, als wäre es ihm ernst. Er weiß, dass du keine Chance hast, wenn er nur hartnäckig genug bleibt, raunt ein gehässiges Stimmchen mir zu. Wie auf Kommando kribbelt es verlangend an meinen Schamlippen. Camerons Miene nach ist er zu allem entschlossen …

»Bullshit!«, fauche ich und schiebe kämpferisch mein Kinn vor, um mich vor der Wirkung seiner Worte zu verschließen. Es ist verlockend, gar berauschend, ihm zu glauben, doch der unweigerliche Fall wäre dadurch noch tiefer. Solange ich widerstehen kann, werde ich kämpfen, um hier wenigstens halbwegs heil herauszukommen.

Cameron ignoriert es ganz einfach und lächelt sexy. »Ich wünschte, du hättest damals so für uns gekämpft, wie du jetzt gegen mich kämpfst. Dann hätte ich vielleicht begriffen, dass die Verantwortung, was aus uns wird, nicht allein bei mir liegt, und hätte meine Gefühle für dich zulassen können. Du ahnst gar nicht, wie gestrichen voll ich die Hosen hatte.«

Mein Herz stolpert und überall auf meiner Haut breitet sich ein wohliges Prickeln aus, als Cameron mir noch näher kommt und ich seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüre. Er wird mich küssen! Innerlich vibriere ich vor Ungeduld. Cameron lässt sich Zeit, aber er gibt nicht nach.

NEIN!, bäumt sich der letzte Rest meines Verstandes auf. Seine Worte erklären vielleicht, warum er mich verletzt hat, aber sie ändern nichts, sondern machen alles nur noch viel schlimmer für mich! Mehr denn je brauche ich ihn, und trotzdem kann ich ihn nicht haben. Es liegt an mir, ich traue ihm nicht mehr – und mir traue ich in diesem Moment noch viel weniger.

Mein Atem rast und ein verzweifeltes Verlangen bäumt sich in mir auf. Egal, was geschieht, ich werde Cameron nicht verzeihen können! Mit jedem Jahr, in dem er mir so unendlich fern war, ist die Verletzung noch tiefer geworden, anstatt langsam zu heilen. Hastig drehe ich meinen Kopf zur Seite, als uns nur noch Millimeter voneinander trennen. Alles in mir zittert vor Sehnsucht, es fühlt sich an, als hätte er mir bereits den Atem geraubt und meinen hilflosen Widerstand überwunden. Ich will ihn aufgeben, mich von Cameron überwältigen lassen und aufhören, darüber nachzudenken, was danach sein wird. Aber meine Furcht lähmt mich.

»Ich hätte nicht kämpfen, müssen, wenn –« … du mich wirklich geliebt hättest, will ich sagen.

Ehe ich begreife, was geschieht, umfassen Camerons Hände plötzlich mein Gesicht und er drückt seine Lippen auf meinen Mund. »Mmh …«

Ich winde mich und drücke mit den Händen gegen seine Schultern, um ihn von mir abzubringen. Aber je heftiger ich mich wehre, desto fordernder verlangt Camerons Zunge um Einlass – so sanft und zugleich unnachgiebig, dass ich innerlich dahinschmelze. Er will mich, ohne Zweifel. Meine Gegenwehr erlahmt, meine Lippen öffnen sich. Vorsichtig und trotzdem voller Entschlossenheit erobert Cameron meinen Mund und macht mich ganz schwindelig. Wie ein warmer Sommerregen prasseln seine Zungenschläge auf mich ein, bis ich trotz der Sanftheit seines Kusses nach Atem ringe. Unruhe vibriert durch meine Nervenbahnen. Es fühlt sich an, als würde Camerons bedenkenloses Begehren auf mich überspringen und mich bis in den letzten Winkel elektrisieren. Mein Verstand schaltet ab und jede Zelle meines Körpers verlangt nach mehr – nach allem, was ich mir immer von ihm ersehnt habe. Doch anstatt meine Nachgiebigkeit zu nutzen und es mir zu geben, macht Cameron sich mit einem unwilligen Laut von mir los, und ich begreife gar nichts mehr.

Schwer atmend und irgendwie benebelt schaue ich zu ihm auf. Sein Gesicht schwebt über mir und plötzlich ist es wie früher zwischen uns. Wie in eine Blase, die uns vor dem Rest der Welt abschirmt, hüllt mich seine Gegenwart ein. Selbst wenn ich es wirklich wollte, hätte ich keine Möglichkeit mehr, mich der Intensität unserer Zweisamkeit zu entziehen. Ruhelos winde ich mich, um Cameron irgendwie dazu zu bewegen, weiterzumachen. Ich will gar nicht hören, wie er sich die Wahrheit zurechtbiegt, um sein Verhalten mir gegenüber zu rechtfertigen. Alles, was ich will, ist zu vergessen. Ich will ihn!

»Du sollst mir einfach nur zuhören«, mahnt Cameron mich flüsternd und haucht wie zur Besänftigung einen weiteren federleichten Kuss auf meine Lippen, ehe er sich zurücknimmt und fortfährt: »Es macht mich zum Scheißkerl und Idioten, aber ich wusste damals ganz genau, was du dir von mir erwartest, und bin trotzdem gegangen. Es war so gewaltig und endgültig, was ich für dich empfunden habe. Ich konnte nicht damit umgehen und hatte verdammten Schiss davor!«, flüstert er, schließt die Augen und lehnt seine Stirn gegen die meine.

Innerlich schmelze ich dahin. Seine Worte und die verletzliche Geste berühren mich nicht nur, sondern scheinen mich auch körperlich noch weiter für ihn zu öffnen. Ich begreife nicht nur zum ersten Mal, dass auch Cameron einfach nur ein Teenager war, sondern spüre, wie die Leidenschaft, die ich für ihn empfinde, sich ungehindert und unwiederbringlich in mir festbrennt. Ohne darüber nachzudenken, erwidere ich seine Berührung, schlinge meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn zu mir herunter.

»Du bist eine Niete in Gefühlsdingen!«, sage ich, wobei der letzte Teil von Camerons Lippen erstickt wird. Zielstrebiger als vorhin sucht seine Zungenspitze die meine, stößt sie an, reibt sich an ihr und umschlingt sie im Takt meiner immer schneller werdenden Atemzüge. Wie ein heißes Beben erfasst mich Camerons Berührung und sendet in aufreibenden Wellen ein angespanntes Begehren durch mich hindurch.

Das Drängen in meinem Schoß wächst, genauso wie die Unruhe in meinen Bewegungen. »Küss mich«, verlange ich, um die Erfüllung zu finden, nach der mein Körper verlangt.

An meiner Brust spüre ich, wie Cameron den Atem einzieht und seine Muskeln sich anspannen. Es scheint, als müsste er sich regelrecht dazu zwingen, sich von mir zu lösen. Trotzdem tut er es und steigert damit das erregende Summen in meinem Innern nur noch. »Zuhören …«, raunt er mir ins Ohr und kneift spielerisch mit den Zähnen in mein Ohrläppchen. »Du hast recht: ich bin eine Niete in Gefühlsdingen – damals wie heute. Der Unterschied ist, dass ich es damals verbockt habe, heute aber nichts unversucht lassen werde, dich glücklich zu machen. Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, es zu begreifen. Ich wollte zurück, aber auf meine Versuche, wieder Kontakt aufzunehmen, hast du nicht reagiert. Das hat mich fast wahnsinnig gemacht!« Ein tiefes Grollen löst sich aus seiner Brust, als machte es ihn unglaublich wütend, was im Laufe der Jahre mit uns geschehen ist – was wir uns gegenseitig angetan haben. »Ich wusste, dass ich es versaut hatte, aber ich konnte dich einfach nicht vergessen. Darum bin ich hier: deinetwegen!«

In meinem Kopf schwirrt es, als löste Cameron mit seinen Worten einen Orkan darin aus, und es gelingt mir nur, den Kern davon zu erfassen. Als müsste er sich für all die versäumten Gelegenheiten entschädigen, küsst er mich – hart und verlangend. Er lässt mich spüren, was ich mir so sehr erträumt habe. Ich sollte taumeln und in lustvolle Befreiung fallen, doch ich kann nicht. Ich wehre mich nicht gegen die Eroberung seines Mundes, kann mich ihr aber auch nicht vollends hingeben.

An meiner Scham pocht es wie verrückt und mein Herz fühlt sich an, als zerspränge es gleich in tausend Teile. Er sagt, dass ich die Eine für ihn bin … Trotzdem fühlt es sich nicht so an. Mit allem, was ich bin, sehne ich mich nach diesem Mann, er offenbart sich mir, und trotzdem fühlt es sich nicht so an, als gehörte er unweigerlich zu mir – so wie er es behauptet!

Als zerstörte die Überwindung, es laut zu sagen, den letzten Widerstand in ihm, bricht mit aller Macht seine Leidenschaft hervor. Sein Kuss wird immer wilder, seine Hände gleiten hungrig über meine Kurven – massieren meine Brüste, wandern über meine Rippen und halten sich an meinen Hüften fest. »Ich liebe dich, Ally«, keucht er an meinem Mund und lässt seine Lippen, ohne auch nur einen Moment von mir abzulassen, über mein Kinn und meinen Hals wandern.

Ein erregtes Keuchen kommt mir über die Lippen. Aus freien Stücken kann ich mich nicht fallen lassen, doch Cameron bringt mich dazu. Heiß und sehnsüchtig gleiten seine Lippen leicht geöffnet über meine Haut und seine raue Zungenspitze hinterlässt eine feucht glühende Spur auf mir. Es fühlt sich an, als würde sie sich in mich hineinbrennen und ließe mich Feuer fangen. Dort, wo er mich noch nicht geküsst hat, fängt meine Haut vor hitzigem Begehren an zu kribbeln. Am heftigsten prickelt es an meiner Klit und zwischen den Schamlippen, wohin Camerons Weg der zielstrebig eingeschlagenen Richtung nach unweigerlich führen wird. – Und meine Empfindungen für ihn werden unweigerlich explodieren, wenn er sein Ziel erreicht!

Schon jetzt, als er die Kuhle an meinem Schlüsselbein inspiziert hat und an meinem Dekolleté hinabgleitet, verglühe ich schier vor rasender Begierde. »Cameron«, stöhne und flehe ich. Jeder meiner Muskeln spannt sich an. Mein Körper biegt sich ihm willig entgegen.

»Du bist so verdammt sexy«, knurrt Cameron und hebt meine Brüste seinem Mund entgegen. Geduldig und viel zu sanft umschließt er die spitz aufgerichtete Mitte mit den Lippen und lässt pure Gier in mir aufsteigen. Ich stöhne ungezügelt und vergrabe die Finger in seinem Haar, um ihn noch dichter an mich zu ziehen und ihn zu forscheren Berührungen zu drängen. Ganz langsam kreist seine Zunge um meinen Nippel, der sich ihm durch den feuchten Stoff meines Büstenhalters gierig entgegenreckt.

»Mehr«, fordere ich automatisch, zerre an Camerons Haar und drücke meine Schulterblätter in die Matratze, um mich ihm entgegenzubiegen. Dass er mich trotz meiner Hingabe noch immer hinhält, ist zu viel.

»Mmh, und du bist so gierig … Nie hätte ich geglaubt, dass du so gierig sein kannst, bis ich dich halb nackt in meinem Schlafzimmer erwischt habe«, stöhnt er. Mein Begehren und die Vorstellung, was ich zuvor dort getrieben habe, scheinen ihn anzuspornen. Ein Gedanke drängt sich in mein Bewusstsein, doch ich komme nicht dazu, ihn zu erfassen. Keuchend schließt Cameron die Lippen fester um meine sehnsüchtig pochende Brustwarze und saugt sie ein. »Du hast es dir auf meinem Bett selbst gemacht, oder?«, brummt er dunkel und streckt seine Beine aus. Ich winde mich. Ich will ihm antworten und seine ungezügelte Lust dafür erhalten, doch etwas in mir sträubt sich.

Cameron scheint mein Zögern gar nicht zu bemerken, legt sich auf mich und drängt sich mit den Hüften zwischen meine Schenkel, während er zu meiner anderen Brust wechselt und die aufreibende Prozedur wiederholt. »Sag, dass du dich befriedigt und dabei an mich gedacht hast!« Seine Hüften rucken nach vorn, als könnte er mich mit der schieren Gewalt seines Verlangens zu einer Antwort bewegen.

»Ah!« Meine Hände gleiten haltsuchend über seinen Rücken. Irgendwo in diesem Strudel, in den er mich zieht, liegt die Antwort auf die Frage, warum mir all das noch immer nicht genug ist.

Auch Cameron scheint zu begreifen, dass mein Schweigen eine Bedeutung hat. Schwer atmend lässt er von meiner sensibel aufgerichteten Brustwarze ab und schaut zu mir auf. In seinem Blick lodert etwas Dunkles, Unergründliches. Er schaut mich an, als wollte er mich mit Haut und Haar verschlingen. Bei der Vorstellung eines hemmungslosen Übergriffes wird mir noch heißer.

»Sag, dass du dabei immer an mich gedacht hast – all die Jahre –, so wie ich an dich gedacht habe!«, wiederholt er rau und reibt fordernd seine Lenden zwischen meinen Schenkeln.

In meinem Körper wütet rohe Lust. Seine Erektion reibt hart und aufpeitschend über meine Schamlippen. Pure Begierde danach, ihn tief in mir zu fühlen, explodiert in meinem Innern. Mehr als sein körperliches Drängen macht mich aber fast noch an, dass Cameron endgültig erfasst, was ich für ihn empfinde.

»Sag es, Ally, bitte«, verlangt er, vergräbt besitzergreifend seine Finger an meiner Schulter und drückt mich seinen kreisenden Bewegungen entgegen. Er braucht es, er muss hören, dass es immer nur ihn für mich gab! In einem festen Rhythmus reibt seine Schwanzspitze über meine Klit und in mir zieht sich alles so hart zusammen, dass ich fast komme.

Doch ich schaffe es nicht, die Schwere in meinem Körper zu überwinden, egal wie stark der Drang danach ist. Für mich gab es immer nur ihn, für ihn gab es immer nur mich …, schallt es im Rhythmus meines wild pochenden Verlangens durch meinen Kopf. Mit einem Schlag kommt es zum Erliegen und ich reiße keuchend die Augen auf. »Und was war mit Cynthia?«

»Cynthia?« Cameron zuckt zusammen und erstarrt, als hätte ich ihn wirklich geschlagen. Die getriebene Lust in seinen Augen wird von einem verletzlichen Ausdruck überschattet. Ich halte den Atem an und begreife es endlich: Es geht um viel mehr als nur um Cameron, sein Verhalten und was es aus uns gemacht hat. Das Schlimmste ist, dass er mich mit einer anderen verraten hat – als würden die Gefühle, die er für sie empfand, die für mich mindern! Seine Liebe ist nicht exklusiv, so wie er es behauptet hat. Cameron senkt den Blick und nickt geschlagen. »Cynthia, also …« Auch er scheint zu begreifen, welche Rolle sie in unserer Vergangenheitsbewältigung spielt, aber dass er schwer seufzt, anstatt mich mit Worten und lustvollen Taten zu überzeugen und zu verführen, gibt mir das Gefühl, zu fallen. Alles in mir verkrampft sich und ich kann nicht verhindern, dass auch mein Körper sich wie in Abwehr anspannt.

»Wie du sagtest: Ich war ein Scheißkerl!«, grollt Cameron. Seine Miene verspannt sich so sehr, dass ein Muskel in seinem Kiefer zuckt. Das Loch, in das ich falle, wird noch tiefer. Und Cameron fängt mich mit seiner überwältigenden Nähe nicht länger auf, sondern nimmt sein Gewicht von mir und stützt sich auf seinen Händen ab. »Wahrscheinlich hattest du recht, als du sagtest, ich hätte nicht einfach so in dein Leben platzen dürfen. Das hast du wirklich nicht verdient.« Ein flüchtiger Kuss landet auf meiner Stirn und er hebt sich an, um sich von mir herunterzurollen.

»Nicht!«, höre ich mich keuchen. Die Vorstellung, ihn wieder zu verlieren – diesmal endgültig – ertrage ich einfach nicht. So fest ich kann, schlinge ich meine Beine um seine Hüften, um ihn auf mir zu halten. In meinem Kopf schwirrt es. Warum musste ich auch damit anfangen – es war doch fast perfekt!

»Ally …« Camerons Miene wird weich, während er mich ruhig betrachtet. »Tu dir das nicht an …« An dem verlangenden Blitzen in seinen Augen und seinem immer noch steif aufgerichteten Schwanz an meiner Scham kann ich erkennen, dass meine Forderung wie Folter für ihn ist. Wie ein Beweis seiner jahrelangen Sehnsucht nach mir, mindert der Konflikt seine Erregung nicht im Geringsten – vielleicht ist es sogar umgekehrt. Wie versteinert schaut Cameron auf mich herab, das unnachgiebige Zeichen seines Begehrens hart zwischen meinen Schenkeln – und ich habe das Gefühl, gleich aus der Haut zu fahren.

Cynthia hin oder her, seine Gefühle für mich sind verdammt stark. Mein Atem stockt. »Erklär es mir: Warum Cynthia, wenn deine Gefühle für mich so stark waren?«, verlange ich. Es muss einfach eine Möglichkeit geben, die es uns erlaubt, diese Episode zu vergessen!

Mein Pulsschlag beschleunigt sich und vermengt sich pochend mit der unverminderten Begierde in meinem Körper. Es fühlt sich an, als pulsierte ich von innen heraus. Ein unglaublicher Druck breitet sich in meinem Unterleib aus.

Das ist er: der entscheidende Moment. Jetzt kann ich nur noch in die tiefste Dunkelheit stürzen oder lustvoll auf Wolke sieben in den Himmel steigen.

»Ally …«, flüstert er dunkel. Seine Hände verirren sich in mein Haar, und an seiner bewegten Mimik kann ich erkennen, dass er mit sich ringt. Und plötzlich weiß ich, dass er mich nicht wieder enttäuschen wird.

»Bitte, Cameron!«, flüstere ich, schlinge meine Arme um seinen Nacken und ziehe mich an ihm hoch. Da ist noch etwas, das spüre ich genau. Es muss eine plausible Erklärung geben, sonst wäre er nicht zurückgekommen. Noch einmal würde er mir das nicht antun – es muss einfach so sein! Die Anspannung in meinem Unterleib schwillt an. Es fühlt sich schon jetzt unglaublich an, Cameron festzuhalten und sein blank gelegtes Verlangen und seine Verletzlichkeit zu sehen und zu spüren. In meiner Vorstellung hat er mich ohne emotionalen Schaden seinerseits hinter sich gelassen. Doch so war es nicht! Sein harter Schaft drückt noch fester gegen meine Schenkel und steigert meine Begierde in ungeahnte Höhen. Trotzdem vorsichtig und verführerisch wie er zuvor hauche ich ihm einen Kuss auf die fest zusammengepressten Lippen. Plötzlich begreife ich, was gerade mit mir geschieht! »Ich will die ganze Wahrheit wissen – einfach alles. Ich will es einfach nur verstehen, weil ich dich liebe!«

Ich vertiefe den Kuss – muss ihn einfach überzeugen – und er gibt mir nach. Die harte Linie unter meinen Lippen wird weicher, als ich langsam meine Zunge darüber hinweggleiten lasse und in seinen Mund vordringe. In bedächtigen Kreisen schüre ich sein Verlangen nach mir an – küsse ihn und reibe meinen Unterkörper an ihm. Er soll vergessen, dass etwas zwischen uns steht, so wie ich es vergessen kann. Ich habe es kaum bemerkt, so schleichend ist es geschehen, aber ich habe ihm verziehen! Vielleicht bin ich zu leichtgläubig, aber es ist Cameron … Er hat einen Fehler gemacht und um Verzeihung gebeten, und ich habe ihm verziehen!

»Komm schon, Baby, gib dir einen Ruck!«, keuche ich an seinen Lippen. Wie von selbst gleiten meine Finger über seine Muskeln und zerren an seinen Klamotten. Ich will, dass nichts mehr zwischen uns steht – gar nichts! An meiner angeschwollenen, von heißer Feuchtigkeit bedeckten Scham spüre ich, dass meine Verführungstaktik funktioniert und er noch härter wird. »Erklär es mir und dann schlaf mit mir!«, keuche ich an Camerons Ohr und schiebe eine Hand zwischen unsere Körper. Ich komme kaum an seinen Schwanz heran, so eng presst Cameron seinen Unterkörper an mich, doch die kleine Berührung, die ich mit meinen Fingerspitzen erzeugen kann, reicht aus.

»Die Wahrheit ist, dass ich ein egoistischer Bastard war und es immer noch bin! Ich mochte Cynthia, aber mehr hat sie mir nicht bedeutet«, stöhnt Cameron und hebt die Hüften an.

Es ist ein bisschen schäbig – vielleicht hat er sie damit nicht minder verletzt als mich –, doch seine Worte törnen mich an. Lockend fahre ich mit meinen Fingern tiefer und massiere ihn, um noch mehr aus ihm herauszuholen.

»Es war alles schwierig, ich hatte Angst, deine Ansprüche nicht erfüllen zu können, und es hat mir gutgetan, wie leicht es mit ihr war – es war der einfachste Weg für mich. Du warst so zart und so zerbrechlich, Ally. Ich war ein Feigling … und jetzt will ich dich so sehr.« Verzweifelt bäumt seine Erektion sich in seiner Jeans gegen meine Handfläche – dick und lang. In meiner Scheide ziept es quälend. Ich muss ihn in mir haben!

»Vergiss das, es ist vergangen!«, keuche ich, fahre mit meinen Lippen über sein stoppeliges Kinn, um wieder seinen Mund zu suchen, und nestle mit klammen Fingern an seinem Hosenknopf herum.

»Wie sollte ich?« Aufgebracht reißt Cameron sich von mir los. »Ich bin noch immer derselbe Feigling wie früher. Anstatt mit dir zu reden, hatte ich darauf gehofft, dass du mir einfach verzeihen würdest! Es war mir egal, dass du etwas Besseres verdient hast.«

Ich verpasse ihm einen Stoß, dränge ihn rücklings auf die Matratze. Seine Worte berühren mich heiß und tief und vermengen sich mit dem lustvollen Cocktail, der durch meine Adern rauscht. Er hat Fehler gemacht, aber die wird er nicht wiederholen. »Vielleicht habe ich etwas Besseres verdient, aber ich will dich!«, stöhne ich und krabble auf ihn.

Mir zu gestehen, dass er eine andere als Schutz vor seinen Gefühlen zu mir benutzt hat, ist sein Tiefpunkt. Für mich ist es aber der Höhepunkt, der mein Herz bedingungslos für ihn öffnet. »Ich liebe dich viel zu sehr, um dir nicht verzeihen zu können!« Gierig fahre ich mit meinen Händen über seine ausgeprägte Brust, stöhne ihm heiß ins Ohr, sauge an seinen Lippen und reiße mich wieder von ihm los. Ich bin viel zu ausgehungert nach ihm, um mich lange damit aufzuhalten. Lust, Verlangen und das selbstverständliche Gefühl, unweigerlich zusammengehören, strömen durch mich hindurch. Alles in mir öffnet sich für Cameron – ich muss ihn spüren!

An meiner Scham sammelt sich heiß und glitschig das Zeichen meiner Lust auf ihn und mein Herz klopft so schnell, wie es klopfen sollte, wenn er mir so nahe ist. Endlich verstehe ich, und das fühlt sich verdammt geil an! Aber dieser verfluchte Hosenknopf will einfach nicht aufgehen! »Ich bin auch nicht mehr zart und zerbrechlich, also fick mich endlich!«, stöhne ich frustriert.

Ein gieriges Funkeln tritt in Camerons Augen und verbannt jedes Anzeichen seiner Verzweiflung. »Du liebst mich wirklich?« Er fegt meine Hände beiseite und öffnet geschickt den Hosenknopf.

Das Geräusch, das der Reißverschluss beim Öffnen macht, jagt mir einen Hitzeschauder über den Körper, der heiß züngelnd über meine Lenden bis in mein Innerstes flackert. »Ja, ich liebe dich – schon immer.« Wie von einem unsichtbaren Sog gezogen bewegt sich mein Körper und ich senke mich auf Camerons Schoß. Hart und unnachgiebig drückt seine Erektion gegen meine pochende Scham und ich kann der Verlockung nicht wiederstehen, mich an ihr zu reiben. Lust rast durch meinen Unterkörper und steigert das drängende Gefühl. Immer heftiger pulsiert es bis nach vorn und konzentriert sich auf meinen Lustpunkt. Obwohl uns viel zu viele Lagen Stoff voneinander trennen, fühlt es sich unglaublich gut an, auf Camerons Schoß zu reiten. Energisch kreise ich mit den Hüften, um den aufreibenden Anreiz zu steigern. Mein Stöhnen wird lauter und vermischt sich mit Camerons.

Seine Finger krallen sich in meine Hüften. Sein Blick ist verklärt und fest auf mein Gesicht gerichtet, als könnte er es kaum fassen, dass das hier real ist. Die Lippen sind unter einem andauernden Keuchen geöffnet – seine verführerischen Lippen … Bis heute Abend wusste ich nicht, ob ich je davon würde kosten dürfen, jetzt gehören sie mir – Cameron gehört mir! Der Gedanke berauscht mich, ich muss ihn spüren!

Gierig stürze ich mich auf seinen Mund. Ich kann einfach nicht anders, als mit jedem meiner Sinne zu fühlen, dass er mein ist! Zittrig fahre ich mit den Händen unter sein Hemd und erkunde seine heiße, glatte Haut am Bauch, seinen Seiten und seiner Brust, während ich meinen unglaublichen Hunger an seinem Mund stille. Mein Ritt wird immer schneller, bis Cameron stöhnend an meinen Hüften zerrt und mir von unten entgegenkommt. Seine Hände legen sich um meine Brüste, massieren sie stürmisch und ich lege den Kopf in den Nacken und weide mich an den Reizen. Wiege mich rhythmisch dem Höhepunkt all meiner Empfindungen entgegen. Aber es reicht nicht!

»Ah …« Verzweifelt presse ich mich an Camerons Schwanz, reibe vor und zurück und winde mich schlängelnd auf seinem Körper, küsse ihn. Aber verdammt: Es reicht einfach nicht! »Cameron …«, stöhne ich gequält.

Sein Keuchen dröhnt überlaut in meinen Ohren, während unsere Zungen sich leidenschaftlich umspielen. Mit einem harten Ruck verpasst er mir einen Stoß von unten, ich stöhne auf. »Fick mich endlich!«

»Oh ja, Baby. Ich liebe es, wie du das sagst«, grollt Cameron und dreht sich schwungvoll mit mir herum. Unsere Lippen lösen sich kaum, treffen immer wieder aufeinander. Hastig zerrt Cameron meine Jeans nach unten, meinen Slip gleich mit. Alles um mich herum dreht sich mit meinem kreisenden Verlangen. Mit jedem Zentimeter meiner Beine, den Cameron freilegt, steigt es, bis ich mit nacktem Unterkörper bebend daliege und an meinem Bauch spüre, wie er seine Erektion hervorholt.

»Fick mich …«, murmle ich wieder und wieder an seinen Lippen. Der eine Gedanke brennt sich in mir fest, zwischen meinen Schamlippen zieht es unerträglich. Endlich hebt Cameron stöhnend die Hüften an und bringt sich in Position. Unsere Blicke haken sich aneinander fest, während er seine Eichel an meinen Eingang führt. Meine Schamlippen dehnen sich auf und bereits die winzige Regung lässt mich erschaudern. Auf seinem Gesicht spiegelt sich hartes, rohes Verlangen. Für einen Moment verharrt er und saugt meinen vor Lust gequälten Anblick in sich auf. Zu sehen, wie ich keuchend unter ihm liege und meine Schenkel für ihn spreize, scheint ihn schier um den Verstand zu bringen. Auf seiner Stirn glänzen Schweißperlen, seine Nasenflügel beben. »Ich liebe dich, Ally«, wiederholt Cameron rau, dann stößt er zu.

Ich schreie auf. Mein Rücken wölbt sich, meine Schultern drücken in die Matratze. Hart und tief – mit all der aufgestauten Leidenschaft – treibt Cameron sich in mich und ich ertrage die Intensität, ihn plötzlich so aufdringlich zu spüren, kaum. Dennoch schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und halte mich an ihm fest, um ihn so eng wie nur möglich zu fühlen.

»Verdammt, Ally …« Auch Cameron scheint der unerwarteten Wendung kaum hinterherzukommen. Sein Körper bebt und sein Atem rast, während er getrieben seine Hüften vor und zurück zucken lässt. Verzweifelte Gier breitet sich auf seinem Gesicht aus, während er immer wieder in mich hineinfährt, als hielte er es kaum aus, nicht in mir zu sein. Es bereitet ihm köstliche Qual, wieder und wieder in mich zu stoßen – fest und schnell. In einem hämmernden Rhythmus nimmt er mich, reibt mit seinem geschwollenen Schaft meine inneren Wände und dehnt sie mit seiner Unnachgiebigkeit aus. Ganz innen, wohin er sich mit seiner Kraft immer wieder hineintreibt, spüre ich ein Beben, das mit jedem neuerlichen Übergriff auf meinen Körper und meine Lust stärker wird.

Es fühlt sich an, an würde ich von dem verborgenen Punkt aus zu glühen beginnen. Rasend schnell breitet sich die Hitze in mir aus. Ich verbrenne und winde mich. Hilfesuchend klammere ich mich an ihn, obwohl er es ist, der mich rücksichtslos mit seinen harten Stößen aufreibt und eine unglaubliche Gier in mir freilegt.

Wie von selbst kreise ich mit dem Becken und schraube mich dem Höhepunkt entgegen. »Oh ja …«, grollt Cameron und beschleunigt sein Tempo. Die Glut in seinen Augen explodiert. »Und wie ich dich ficke!« Schwer fällt er auf mich, schiebt seine Hände unter meinen Po und zerrt mich seinen hämmernden Bewegungen entgegen. Nur seine Hüften bewegen sich und seine Lenden klatschen gegen meinen Körper, während er mich unter sich begräbt und sich wie von Sinnen in mich treibt.

Die Glut in mir schlägt Funken und die Hitze dehnt sich weiter in mein Becken aus. Stöhnend kratze ich über Camerons Rücken, um ihn noch mehr anzuspornen. Ich brauche mehr und immer noch mehr, bis alles um mich herum stillsteht und ich die Ruhe bekomme, um zu zerspringen.

Es fühlt sich an, als beherrschte die Lust mich und nicht ich die Lust. Wild peitschend wallt sie durch mich hindurch, so unstet, dass ich sie nicht zu greifen bekomme. In unbezähmbaren Wellen flutet sie mich, zieht mich in ihre Tiefe und spuckt mich wieder aus, und mit jedem harten Ruck, den Cameron mir verpasst, scheint sie mir noch mehr zu entgleiten.

Hilflos schaue ich zu Cameron auf und versuche mich im Takt meines Begehrens zu bewegen. Doch Cameron ist viel zu stürmisch, um darauf zu reagieren. Sein Gesicht ist eine Maske aus verzerrter Lust. Seine Bewegungen sind kein Hinein- und Hinausgleiten mehr, sondern alles in einem. Er ist über mir und ganz tief in mir. Von seiner wilden Leidenschaft wird mir ganz schwindelig, so nah ist er mir.

»Komm für mich, Baby«, stöhnt er plötzlich und vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter. »Ich –« kann nicht, will ich rufen, doch meine Stimme erstickt. Jegliche Empfindung in mir scheint zu kippen und sich ins Gegenteil zu verwandeln. Wo mich gerade noch hoffnungslose Gier erfüllte, breitet sich eine schwere Wärme aus. Es geht so schnell, dass ich die Erlösung kaum ertrage. Unbeholfen klammere ich mich an Camerons Rücken fest und hebe ihm mein Becken entgegen.

»Fuck, Ally«, keucht er erstickt und schiebt sich bis zur Wurzel seines Schaftes in mich hinein. Unter meinen Handflächen spüre ich sein Zittern. Seine Schwanzspitze drückt pochend gegen den glühenden Kern meiner Lust – ich schreie auf. Es ist nur ein ganz zarter Impuls, doch er bringt alles in mir zum Erschüttern.

»Ich liebe dich!«, stöhne und wimmere ich und suche in Camerons Haar vergeblich nach seinem Mund. Sein Geschlecht in mir schwillt weiter an, als wollte es gegen die Spasmen meiner inneren Muskeln kämpfen, und der Druck wird unerträglich. Cameron verharrt in mir und kreist nur leicht seine Hüften. Das Drängen in mir zieht sich zusammen und konzentriert sich ganz auf die empfindliche Stelle an seiner Eichel. Ich schwebe, völlig losgelöst von der süßen Pein in meinem Körper, doch mir ist bewusst, dass ich gleich abstürze. Mit Camerons erleichtertem Aufstöhnen und dem letzten Ruck in mich falle ich. Schreiend bäume ich mich in Camerons Armen auf. »Ich komme!« Unkontrolliert zuckend rase ich in die Tiefe, erstarre und pralle am tiefsten Punkt meiner Lust auf. Es fühlt sich an, als zersplitterte ich in tausend Teile und würde von dem unbeschreiblichen Gefühl vollkommener Erlösung wieder zusammengesetzt.

»Oh, Ally …«

Ich brauche einen Moment, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen, und blinzle Cameron an, als er sich hochstemmt und mich unendlich sanft küsst. Nach der vorherigen schier gewaltvollen Lust fühlt es sich wie ein Widerspruch an, so sanft berührt zu werden. Wir haben uns völlig gehen lassen. Ich zittere. Fuck, wir haben uns wirklich vollkommen gehen lassen!

»Entschuldige, ich wollte dich nicht so überfallen.« Cameron bedeckt mein Gesicht mit kleinen Küssen und streichelt besorgt die Haare aus meiner verschwitzten Stirn. Ich bin überwältigt von der Zärtlichkeit, die er mir schenkt. Ewig könnte ich so daliegen, immer noch eng mit ihm verbunden, und es genießen. Doch der kleine störende Gedanke, der mir in den Kopf geschossen ist, will keine Ruhe geben.

»Es war perfekt – leidenschaftlich und einfach unglaublich«, gebe ich zurück, aber darum geht es auch gar nicht. Er lächelt zufrieden und verstärkt damit mein Unbehagen. Unwohl rutsche ich unter Cameron hin und her. »Wir … Ich habe etwas vergessen …«, korrigiere ich mich mitten im Satz. Wir mögen uns mit einer verzweifelten Liebe aus längst vergangenen Tagen aneinanderklammern, doch in Wirklichkeit kennen wir uns nicht und er hat keine Ahnung, dass ich nicht verhüte. Sicher hätte er auch daran denken müssen, aber ich umso mehr! »Wenn’s blöd läuft, haben wir gerade ein Baby gemacht«, zwinge ich mich, ihm zu erklären.

Zu meiner Erleichterung weicht der misstrauische Ausdruck von seinem Gesicht und er lacht leise. »Wenn’s blöd läuft …? Vielleicht wäre es dann auch noch perfekter? Ich will alles mit dir, Ally: die prunkvolle Hochzeit, das Haus mit dem weißen Gartenzaun und natürlich auch eine Familie. In welcher Reihenfolge ist mir egal«, schmunzelt Cameron. Ohne meine Reaktion abzuwarten, senkt er seinen Mund auf mich und erstickt jeden vernünftigen Protest im Keim. Eine ungeahnte Weichheit liegt in der Zärtlichkeit und ich schmelze innerlich dahin. Mein Herz klopft stark und ruhig, ich entspanne mich, und endlich fühlt es sich so an, als wäre ich dort, wo ich hingehöre – ohne Zweifel und ohne Wenn und Aber.

Egal, was geschieht: Cameron liebt mich. Er hat mich immer geliebt und er wird mich immer lieben.

Noch immer gierig & unersättlich | Erotische Geschichten

Подняться наверх