Читать книгу Blinde Lust | Erotischer Roman - Amy Walker - Страница 5

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Kapitel 3

»Ich will dich nicht nerven, aber ich denke, dass dieser Job dir nicht guttut«, meint Kelly unvermittelt, als wir am Mittwoch wie immer nach den Vorlesungen zu unseren Fahrrädern gehen.

Wahrscheinlich sieht sie mir an, dass ich auch in dieser Nacht viel zu überdreht war, um ordentlich zu schlafen. Die Fragen um Jasons Leben und das hartnäckige Kribbeln zwischen meinen Beinen, das er in mir hinterlassen hat, haben mich wachgehalten. Und egal, wie verbissen ich versucht habe, es mir mit der Hand selbst zu machen, ich habe es einfach nicht zum Orgasmus und damit zur Ruhe geschafft. Der Gedanke, dass Jason seine Lust nach wie vor an seiner Ex-Frau stillt und sie vielleicht sogar noch liebt, hat es nicht zugelassen, dass ich mich mit seinem Bild vor meinem inneren Auge über den Gipfel der Lust hinaushebe.

»Der Anfang ist eben ein bisschen anstrengend, aber das wird bestimmt besser, wenn ich mich eingearbeitet habe«, gebe ich Kelly zurück und öffne mein Fahrradschloss. Bereits nach einem Tag ist es undenkbar für mich, den Job bei Jason aufzugeben. Das liegt natürlich vor allem an ihm, und ich kann nur darüber staunen, wie schnell sich meine Prioritäten verschoben haben. Natürlich will ich die Wohnung immer noch behalten, aber die Not, Geld für die Miete verdienen zu müssen, ist irgendwie in den Hintergrund gerückt – das ist verrückt. Was macht Jason nur mit mir?

»Ich hoffe nur, dass Jason deine Mühen zu schätzen weiß«, murmelt Kelly und steigt auf ihr Mountainbike. »Das hoffe ich auch«, entgegne ich und radle energisch los. Es sollte mir wenigstens seine Anerkennung einbringen, dass die Arbeit bei ihm mich derart aufreibt.

***

»Du musst die Soße wirklich gut umrühren«, drängt Jason mich knappe zwei Stunden später. Kaum dass ich bei ihm eingetroffen war, hat er mich mit der Ankündigung, Appetit auf sein Lieblingsessen zu haben, zum Einkaufen geschickt.

»Mach ich doch!«, erwidere ich ungehalten. Warum verdammt noch mal muss er mir so auf die Pelle rücken, während er mir die Zubereitungsschritte erklärt? Seine Nähe ist die reinste Qual und ich schaffe es kaum, mich zu konzentrieren. Dabei ist es auch ohne diese Ablenkung schon schwierig genug, seinen Anweisungen zu folgen und mich gleichzeitig um den Spargel, die Soße und das Dessert zu kümmern.

»Nein, du rührst nicht genug. Das kann ich hören.«

Ich verdrehe genervt die Augen, wische mir den Schweiß von der Stirn und rühre laut klappernd die vor sich hinblubbernde Ingwer-Chili-Soße um. Darüber, dass Jasons Lieblingsmenü aus lauter Lebensmitteln besteht, denen eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird, will ich erst gar nicht nachdenken.

Bestimmt kommt July nachher wieder zu ihm, und wenn ich auch nur daran denke, dass ich gerade ein anheizendes Dinner für die beiden zubereite, kann ich kaum dem Drang widerstehen, nach dem Salzspender zu greifen und das mühevoll zubereitete Essen zu versalzen.

»Du kannst jetzt aufhören zu rühren, ehe du noch die ganze Küche einsaust«, meint Jason mitten in meine bissigen Gedanken hinein. Ertappt halte ich inne. Ich habe nicht mal gemerkt, dass ich die Soße mit dem Schneebesen so heftig schlage, dass tatsächlich bereits ein paar Tropfen auf die Glasplatte hinter dem Herd gespritzt sind. Ich schnaube genervt und greife nach dem Wischlappen.

»Bist du sauer?«, fragt Jason unvermittelt. Immer noch steht er hinter mir und scheint meine Stimmung genauestens aufzufangen.

»Nein, bin ich nicht«, entgegne ich, löse mich von ihm und stelle die Mousse für das Granatapfel-Vanille-Dessert in den Kühlschrank. Hoffentlich kühlt sie noch richtig ab, bis es Zeit für den Nachtisch ist.

Mmh, Nachtisch ... Ein erregtes Summen breitet sich in mir aus. Der Verzehr eines derartigen Menüs führt bestimmt zum Genuss einer ganz anderen Art von Nachspeise. Unwillkürlich stelle ich mir vor, wie Jason die Granatapfelsoße, die eigentlich für die Mousse bestimmt ist, von der nackten Haut einer Frau leckt und sein Gesicht zwischen ihren Beinen vergräbt, um auch dort von ihr zu kosten. – July. Wie auch immer sie in Wirklichkeit aussieht, in meiner Vorstellung ist sie hübsch und sieht zusammen mit Jason unglaublich aus. Leise seufzend wende ich mich wieder dem Herd zu.

Shit, jetzt brodle ich nicht mehr nur dank der glühenden Herdplatten vor mich hin. So langsam nervt diese Kocherei mich ganz gewaltig. Es ist an der Zeit, fertig zu werden. Ungehalten hole ich Schüsseln und Schöpfbesteck aus dem Oberschrank und stelle sie eine Spur zu heftig auf der Arbeitsplatte ab.

»Du bist sauer«, stellt Jason augenblicklich fest. Ich knicke ein. Vielleicht erfahre ich ja wenigstens, für wen ich hier koche. »Ich habe alle Hände voll zu tun und schwitze wie verrückt. Ich meine, ist es nötig, dass ich eine derartige Menge zubereite und deshalb so viele Platten anschalten muss?«

Ich kann Jasons Ausdruck nicht sehen, denn er hat sich schon wieder hinter mich gestellt, aber sein leises Lachen macht mir deutlich, dass er sich über mich amüsiert. Das macht mich jetzt wirklich sauer. Wütend pikse ich mit der Gabel in einen Spargel, um seine Bissfestigkeit zu prüfen. Keine Ahnung, ob er durch ist.

»Du kannst dir ja gern etwas ausziehen, wenn dir so heiß ist. Ich muss allerdings sagen, dass dein Schweiß nicht unangenehm riecht«, entgegnet Jason. Seine Stimme klingt heiter. Natürlich durchschaut er mich und geht nicht auf meine indirekte Frage ein. Das bringt mich erst recht auf die Palme.

»Das hättest du wohl gern, dass ich mich vor dir ausziehe«, zische ich, hole den Spargel aus dem Wasser und werfe ihn auf die vorbereitete Servierplatte. Er wird schon durch sein, und wenn nicht, ist es mir auch egal.

Jason rückt näher an mich heran, sein Atem streift verheißungsvoll meinen Nacken. Meine Wut verpufft und mein Puls beschleunigt sich. Verflucht, warum kann ich nicht mal richtig böse auf ihn sein?

»Die Vorstellung, dich nackt in meiner Küche stehen zu haben, ist heiß, das gebe ich gern zu. Aber es spielt eigentlich keine Rolle, ob du es wirklich bist oder nicht. Ich kann dich ja ohnehin nicht sehen. Also, nur zu – zieh dich aus. Bestimmt kannst du das Essen nachher auch viel besser genießen, wenn du nicht so überhitzt und gereizt bist.«

Irritiert halte ich inne. Dieses antörnende Menü ist für mich selbst bestimmt? Er hat seine Meinung geändert, schießt mir durch den Kopf. Ein sinnliches Summen breitet sich in mir aus. Er will mit mir essen.

Jason fährt unbekümmert fort: »Ich dachte, wir sollten uns vielleicht ein bisschen besser kennenlernen, wo du ab sofort bei mir ein und aus gehst. Ich meine, es ist ziemlich intim für mich, dich hier zu haben und dabei nicht richtig mitzubekommen, was du in meiner Wohnung machst.«

Oh, mir würde so einiges einfallen – angefangen damit, mich vor seiner Nase splitternackt auszuziehen. In meinen Fingerspitzen juckt es, der Wasserdampf aus dem Kochtopf vor mir kommt mir plötzlich noch viel heißer vor, und dann erst die Aussicht auf seine ungeteilte Aufmerksamkeit ...

»Ich finde, das ist eine gute Idee«, teile ich Jason mit.

»Dann will ich dich jetzt nicht länger stören und decke schon mal den Tisch. Du musst die Soße nur noch einmal kurz aufkochen lassen und Schokoladenstreusel auf das Dessert geben, dann müsste alles fertig sein. Ich hoffe, du sagst auch Ja zu meiner Einladung zum Essen«, antwortet Jason, zupft am Saum meines Shirts und verschwindet.

Ich bleibe nach Atem ringend zurück. Oh mein Gott! Hat er mich wirklich falsch verstanden oder wollte er meine Worte ganz einfach in diese Richtung deuten? So oder so, jetzt stellt er sich bestimmt vor, wie ich mich hier ausziehe!

Ein lustvoller Schauder sickert in meinen Unterkörper. Das ist so was von heiß! – Und es ist so was von egal, ob ich es wirklich wage, wird mir klar. Trotzdem zittern meine Finger, als ich nach dem Saum meines Shirts greife, es mir über den Kopf ziehe und auf den Boden fallen lasse.

Mir ist immer noch warm, aber so ist es schon viel besser. Ich fühle mich befreit und atme durch. Warum sollte ich nicht auch noch die Jeans ausziehen? Heute Morgen sah es nach Regen aus, doch schon seit die Sonne sich am Mittag zwischen den Wolken hervorgekämpft hat, ist mir viel zu warm in dem dicken Stoff.

Entschlossen öffne ich den Knopf und ziehe den Reißverschluss nach unten. Kurz darauf stehe ich nur noch in einem halb durchsichtigen, nachtblauen Spitzenbustier und einem dazu passenden Tanga vor dem Herd. Das ist irgendwie seltsam. Aber noch viel seltsamer ist es, dass sich das so gut anfühlt. Entspannt rolle ich den Kopf in den Nacken und genieße das Gefühl meines langen Haares auf meiner nackten Haut. Wie kann sich eine so simple Berührung nur so sinnlich anfühlen?

»Ist das Essen fertig? Der Tisch ist gedeckt ...«

Ich zucke zusammen und drehe mich erschrocken um. Ohne dass ich es bemerkt habe, ist Jason zurückgekommen und lehnt entspannt im Türrahmen. Hat er gehört, dass ich mich ausgezogen habe? Ich meine, ein Reißverschluss ist beim Öffnen doch ziemlich laut und Jasons Sinne sind hypersensibel ...

Automatisch verschränke ich die Arme vor der Brust und mustere argwöhnisch Jasons Miene. Doch er wirkt viel zu locker, als dass meine Befürchtung wahr sein könnte. Beruhigt nehme ich die Arme herunter. Fast bereue ich es, dass seine Augen blicklos ins Leere starren, anstatt sich an meinem Körper und meiner sexy Wäsche festzusaugen. – Oh mein Gott, wie kann ich mir das nur wünschen? Doch egal, wie sehr mich der Gedanke verwirrt, er törnt mich unglaublich an und ich spüre, dass ich zwischen den Schamlippen feucht werde.

»Ich bin gleich fertig«, antworte ich Jason rau, seufze leise und wende mich wieder den Kochtöpfen zu. Er hat mir gestern eine ziemlich deutliche Ansage gemacht und würde mir vermutlich kündigen, wenn er mich jetzt tatsächlich sehen könnte. Ehe sich dieses erotische Gefühl noch tiefer in mir festsetzen kann, fülle ich die vorbereiteten Schüsseln, stelle alles auf ein Tablett und balanciere es in den Wohnbereich hinüber.

Jason ist mir vorausgegangen und sitzt bereits an dem überdimensionalen Esstisch. Vor ihm steht ein leerer Teller, ein anderer ihm direkt gegenüber. Ich muss schlucken – wie bei einem Date ... Ich korrigiere: wie bei einem mit dieser Speisenauswahl sehr heißen Date, das mit einem Orgasmus zum Dessert endet. Meine Perle pocht verlangend. Hör auf, in diese Richtung zu denken, befehle ich mir und trete auf der für mich vorgesehenen Seite an den Esstisch heran, um das Tablett abzustellen.

»Würdest du mir bitte schöpfen? Ich bin ziemlich ungeschickt ...«, bittet Jason mich. Ein erregtes Zucken fährt mir zwischen die Beine und verstärkt das begehrliche Pochen meiner Klitoris. Er wird bemerken, dass ich fast nackt bin ...

Mit wackeligen Knien gehe ich um den Tisch herum. Einzig das leise Klappern des Bestecks ist zu hören, als ich seinen Teller fülle. Er trägt ein T-Shirt, nur wenige Zentimeter trennen die nackte Haut seines muskulösen Oberarmes von meiner Taille. Ich müsste mich nur ein wenig bewegen ...

Ein wohliger Schauder rieselt durch mich hindurch, auf meinem ganzen Körper breitet sich eine Gänsehaut aus. Ehe ich diesem teuflischen Stimmchen in meinem Kopf nachgebe, das von mir verlangt, Jason meine Nacktheit spüren zu lassen, lade ich schnell seinen Teller voll und fliehe wieder auf meine Seite des Tisches.

Ich sollte vorsichtig sein und dieses Spiel nicht auf die Spitze treiben, wenn ich den Job nicht verlieren will. Und darum geht es hier schließlich: Geld zu verdienen, um die Miete bezahlen zu können, nicht darum, Jasons Willensstärke auf die Probe zu stellen. Ich würde verlieren. Wenn ich mir das nur oft genug in Erinnerung rufe, schaffe ich es vielleicht, mich unter Kontrolle zu halten.

»Also, Lara, erzähl mir doch ein bisschen von dir«, fordert Jason mich auf, als ich mich dennoch vor Erregung zitternd setze und auch meinen eigenen Teller fülle. Bilde ich es mir ein oder fühlt sich der Spargel doch noch etwas hart an? Ich säble den ersten Bissen ab und schiebe ihn mir in den Mund.

»Ich habe bemerkt, dass du sehr schlank bist und gut in Form zu sein scheinst. Treibst du viel Sport?«

Ich verschlucke mich beinahe an dem zum Glück zarten und durchgegarten Spargel und werfe Jason einen prüfenden Blick zu. Ein teuflisch attraktives Lächeln umspielt seine sinnlichen Lippen. – Mistkerl! Es ist Absicht, dass er meine Erinnerung auf die erotische Begegnung mit ihm lenkt. Mir fällt jedenfalls keine andere Situation ein, in der er meinen Körper für diese Feststellung deutlich genug hätte wahrnehmen können. Und ich darf nicht mal zu direkt darauf antworten. Kein Wort mehr über das hier ... Was für ein Spiel spielt er da nur mit mir?

Obwohl mir klar ist, dass ich mich nicht darauf einlassen sollte, kann ich nicht widerstehen. Ich meine, es scheint für ihn in Ordnung zu sein, sich an diese Grenze heranzutasten, sonst hätte er diese ganze Situation mit dem Essen gar nicht erst inszeniert und würde mir nicht solche Fragen stellen. Er legt es ja geradezu darauf an, dass ich ihm meinen Körper beschreibe und ihm damit ein Bild davon liefere, wie sexy ich bin. Oder?

»Ich erledige so gut es geht alle Gänge zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Darum bin ich gut in Form und habe nicht zu viele Pfunde auf den Hüften«, erwidere ich möglichst neutral. Es ist geradezu eine Katastrophe für mich, in meiner Verfassung darüber nachzudenken, was Jason von mir erwartet. Aus dem leisen Verlangen in mir entflammt jäh heiße Lust. Obwohl ich halb nackt bin, glüht meine Haut. Unauffällig presse ich die Schenkel zusammen, um das gierige Pochen in mir zu besänftigen.

»Du radelst also viel«, meint Jason und nickt nachdenklich. Bedacht schiebt er sich einen Bissen in den Mund.

Ich kann nicht anders, als ihm fasziniert dabei zuzusehen. Diese Lippen ... Ich konnte sie nur für einen kurzen Moment spüren, doch die flüchtige Berührung war so heiß, dass sich mir ganz automatisch die Frage aufdrängt, wie sie sich an meinen intimsten Stellen anfühlen würden. Mir ist beinahe, als könnte ich es tatsächlich fühlen, und ich nehme meinen Körper überdeutlich wahr – wie meine Brüste sich bei jedem Atemzug heben und senken und wie ein lustvoller Schauder durch mich hindurchrieselt, als sich der Druck auf meine Perle durch die Bewegung meiner Beine erhöht. Immer noch kaut Jason auf diesem verfluchten Spargel herum. Ich hänge an seinen Lippen, alles in mir giert nach seinen nächsten Worten.

»Radeln ist gesund, so habe ich mich früher auch in Form gehalten«, meint er schließlich, als er endlich hinunterschluckt. Ein enttäuschtes Ziehen meldet sich in meiner Brust. War meine Antwort so langweilig, dass er jetzt schon genug hat, meine Sehnsucht nach ihm auszureizen?

Schweigend essen wir weiter. Mit jedem Bissen, mit dem wir unsere Teller leeren, wächst meine Verwirrung. Ich dachte, er wollte mich besser kennenlernen. So wird das aber definitiv nichts und die Stille überreizt meine angespannten Nerven. »Gibt es sonst nichts, das du gern über mich wissen würdest? Ich meine, ob ich schon mal beim Kaugummiklauen erwischt worden bin oder so?«, frage ich, als ich es einfach nicht mehr ertrage.

Jasons Mundwinkel zucken. Mein Herz pocht schneller. Ich liebe diesen etwas spöttischen Ausdruck. Er macht mich ganz zittrig und weckt das seltsame Gefühl in mir, dass Jason mich durchschaut. Ganz so, als wisse er ganz genau, welche Beweggründe mich dazu antreiben, ihm diese Frage zu stellen. Ergründe mich, erforsche mich ... Alles in mir sehnt sich danach, dass er es zumindest mit Worten tut.

Jason räuspert sich, legt sein Besteck beiseite und tupft sich seine heißen Lippen mit der bereitliegenden Serviette ab. »Nun, wenn du so fragst, Lara, dann würde ich gern wissen, wie du aussiehst.«

Ich halte gespannt den Atem an. Ich habe mich nicht getäuscht. Er will es wissen, damit er das Bild meiner Nacktheit in seinem Kopf der Realität anpassen kann. Oh mein Gott, warum erregt dieser Gedanke mich nur so sehr? Meine Vagina zieht sich begehrlich zusammen, der glühende Punkt zwischen meinen Schenkeln vibriert vor Verlangen. Egal wie sehr ich sie zusammenpresse, es lässt sich einfach nicht mehr besänftigen. Ich brauche es ...

»Ich bin relativ groß für eine Frau – eins siebzig«, antworte ich möglichst gefasst, spreize die Beine ein wenig und presse meine Finger auf meine Perle. Der Druck sollte das Vibrieren verstummen lassen, doch dafür ist es längst zu spät. Die plötzliche Berührung überfordert meine überreizten Empfindungen. Die Härte fühlt sich verdammt gut an, aber so intensiv, dass ich es kaum aushalte. Ich räuspere mich und verändere unruhig meine Sitzposition. Oh ja ... »Hm!«, hüstle ich, um mein leises Aufkeuchen zu kaschieren.

»Als Frau groß zu sein, ist nicht automatisch schlecht«, meint Jason, der meine Laute anscheinend völlig falsch interpretiert. Er lehnt sich auf seinem Stuhl nach hinten und verschränkt entspannt die Arme vor seinem flachen Bauch.

Oh mein Gott, wie sich die Muskeln in seinen Oberarmen dabei bewegen ... Bestimmt würden sie sich genauso anspannen, wenn er über mir wäre und sich dabei auf seinen Armen abstützte. Verflucht, egal was er tut, ich kann in seiner Gegenwart an nichts anderes als an Sex denken und mein Unterkörper verwandelt sich in glühende Lava. Bestimmt ist mir meine Erregung anzuhören, wenn ich jetzt etwas sage. Also verzichte ich darauf, Jason zu antworten, und beginne, meine Perle mit kreisenden Bewegungen zu reizen. Ich kann nicht anders ... Ganz automatisch passen sich meine Bewegungen der wellenartig in mir aufsteigenden Lust an.

»Große Frauen haben meistens auch lange Beine. Wenn das auch auf dich zutrifft, dann ist es gut, dass du nicht kleiner geraten bist, denn lange Beine sind einfach nur verdammt sexy. Hast du denn lange Beine, Lara?«, fährt Jason fort, der mein Schweigen als Unsicherheit zu werten scheint.

Oh ja, die habe ich, und vom vielen Radeln sind sie auch verdammt gut trainiert. Ich liebe es, sie beim Sex um die Hüften meines Partners zu schlingen, um seinen Schwanz so tief wie nur möglich in mich zu ziehen, würde ich am liebsten antworten. »Ich schätze, meine Beine sind ganz ansehnlich«, sage ich stattdessen. Meine Stimme klingt etwas zittrig, davon abgesehen aber erstaunlich neutral. Das hier funktioniert. Erleichtert schiebe ich mein Höschen beiseite und stoße zwei Finger in meine Vagina. Alles in mir zieht sich zusammen. Ich brauche diese Härte.

»Ganz ansehnlich?«, wiederholt Jason und neigt aufmerksam seinen Kopf nach vorn, als wollte er mir seine volle Aufmerksamkeit schenken.

Oh nein, nicht ansehnlich. Sie sind sexy. Es würde dich um den Verstand bringen, dir vorzustellen, wie ich sie um deine schmalen Hüften schlinge, während du mich fickst!

Mich bringt die Vorstellung jedenfalls beinahe um den Verstand. »Sie sind schlank und lang, also bestimmt auch sexy«, antworte ich hastig. Immer schneller lasse ich meine Finger in meine Vagina zucken, um dieser Gier ein Ende zu bereiten. Jasons entspannte Haltung irritiert mich. Viel lieber will ich mir dieses Bild vorstellen, das dank seiner Fragen in meinem Kopf Form annehmen will. Sehnsüchtig schließe ich die Augen und lege den Kopf in den Nacken.

»Ich habe das Gefühl, dass dir dieses Gespräch nicht sonderlich behagt ...«

Er hat ja keine Ahnung. Mit der Vorstellung seines nackten Körpers zwischen meinen Beinen und seines Schwanzes in mir verwandelt sich meine Lust in einer unglaublichen Geschwindigkeit in erste erlösende Beben. »Ist schon okay«, hauche ich angestrengt. Soll er doch fragen. Mir doch egal, solange er nichts bemerkt und ich das hier unbehelligt beenden kann. Meine Vagina verkrampft sich, doch der Reiz ist noch nicht stark genug. Ich hebe die Hüften an und senke sie wieder. Oh ja, gleich ... Jeder Muskel meines Körpers wird hart. Die Anspannung ist kaum zu ertragen. Unruhig zucken meine Hüften meinen gekrümmten Fingern entgegen und ich öffne die Lippen zu einem lautlosen Stöhnen.

»Wenn meine Neugierde okay für dich ist, hätte ich noch eine Frage: Hast du dich nun wirklich ausgezogen oder nicht?«, dringt Jasons Stimme durch den Nebel meines Rausches.

Ich kann ein leises Aufkeuchen nicht unterdrücken und öffne hastig die Augen, um zu sehen, wie er darauf reagiert. Seine Haltung hat sich verändert, ist angespannter. Sind meine Laute zu eindeutig – ahnt er, was ich hier mache? Die Vorstellung ist verdammt heiß, und dass sein Gespräch anscheinend von Anfang an in diese eindeutige Richtung abzielte, macht mich schier wahnsinnig.

»Ja, mir war heiß. Deshalb habe ich mir das Shirt und die Jeans ausgezogen«, antworte ich abgehackt. Jetzt, mit diesem Thema, kann er zumindest erahnen, dass ich erregt bin. Die Unsicherheit, in der ich ihn dennoch lasse, törnt mich weiter an. Meine inneren Muskeln verkrampfen sich und zwingen meine Finger, sich noch tiefer in mich zu schieben.

»Und was trägst du jetzt noch an deinem schlanken Körper mit deinen langen, sexy Beinen?«, hakt Jason dunkel nach. Dass er sich von mir erregen lassen will, macht meine Handlung noch heißer und noch verruchter.

»Ein Spitzenbustier ... es ist nachtblau«, sage ich leise, um meine Atemlosigkeit so gut es geht zu verbergen. Jedes Wort ein Stoß. Es macht mich unsagbar geil, nicht zu wissen, ob er ahnt, dass ich es mir gerade selbst mache. »Dazu trage ich einen passenden Tanga.« Ich weiß, dass ich vielleicht zu weit gehe, dennoch kann ich nicht verhindern, dass die Worte in meinem Rausch aus mir heraussprudeln. Sie beflügeln meine Lust und heben sie auf ihre Spitze. Ein unglaublicher Höhepunkt überrollt mich. Immer wieder verkrampfen sich meine Scheidenmuskeln um meine verkrampften Finger, meine Hüften zucken vor und zurück. Die beinahe lautlosen Bewegungen verstärken die Explosion. Ich halte inne, bohre meine Finger ein letztes Mal tief in mich und seufze leise auf.

»Das klingt ziemlich heiß.«

Wie bitte? Ich blinzle träge, das Blut schießt mir in die Wangen, als ich wieder im Hier und Jetzt ankomme. Beschämt ziehe ich meine Hand zurück und wische meine Finger an meiner Serviette ab. Sie sind ganz nass von meiner Feuchtigkeit.

Jason atmet ein und aus, als könnte er meinen Saft riechen. Mein ganzes Gesicht brennt. »Vielleicht beschreibst du mir deine Unterwäsche nächstes Mal doch lieber nicht«, meint Jason mit einem schmutzigen Grinsen und steht auf. »Würdest du bitte noch aufräumen? Ich gehe dann duschen ...« Unter dem Stoff seiner Jeans zeichnet sich eine deutliche Beule ab.

Ich begreife. »Ich werde mich beim Kochen nicht wieder ausziehen«, verspreche ich. Allein die Beschreibung meiner Wäsche hat genügt, um ihn zu erregen, und das scheint Jason so unangenehm zu sein, dass er lieber vor mir flieht, als noch eine Minute länger mit mir am Tisch zu sitzen. Er wendet sich von mir ab und durchquert mit steifen Schritten das Wohnzimmer.

»Und was ist jetzt mit dem Dessert?«, rufe ich ihm hinterher. Jetzt, wo ich mich so herrlich satt fühle, würde ich mich viel lieber in Ruhe mit ihm unterhalten, als mich mit dem auseinandersetzen zu müssen, was ich da gerade getan habe. Es war geil, doch es ist beschämend und ich fühle mich völlig überfordert.

»Es tut mir leid, aber ich fürchte, wir haben keine Zeit mehr. Ich esse es später und hebe dir etwas für morgen auf. Deinen Lohn für gestern und heute und das Geld für den Einkauf habe ich dir auf das Sideboard an der Wohnungstür gelegt«, antwortet Jason. Für einen Moment hält er am Fuß der Treppe an und dreht sich zu mir herum. »Lass dich von mir nicht irritieren, Lara. Mach dir bei der Arbeit Luft, wenn es dir zu warm wird. Solange ich nichts davon weiß, komme ich schon klar damit.« Er zuckt mit den Schultern und legt verlegen seinen Kopf zur Seite. Er versucht nicht einmal, seine Erregung vor mir zu verbergen.

Unwillkürlich muss ich grinsen, als mein Blick über die Ausbuchtung in seiner Hose gleitet. Es ist erleichternd, dass er so locker ist und mit seiner Sexualität so offen umgeht. »Okay«, lasse ich ihn immer noch grinsend wissen. Die Vorstellung, dass er sich in Zukunft immer wieder fragen wird, ob ich nun angezogen oder halb nackt durch seine Wohnung laufe, ist auf eine seltsame Art und Weise ungemein erhebend.

Jason nickt mir knapp zu und geht nach oben. Wie hypnotisiert folge ich ihm mit meinem Blick, bis er durch die Badezimmertür verschwindet, die ich dank der offenen Galerie von hier aus sehen kann. Macht er es sich jetzt ebenfalls selbst? Mein Mund wird staubtrocken.

Gern würde ich ihn durch die Tür belauschen. Doch mit einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass Jason recht hatte – es ist schon kurz nach halb sechs. Jetzt sollte ich mich ranhalten, wenn ich July nicht begegnen will. Und ich habe so überhaupt keine Lust darauf, dass sie mir dieses versaute kleine Spiel kaputtmacht, indem mir klar wird, dass ich vermutlich so überhaupt nicht mit ihr mithalten kann. Vielleicht liebt Jason sie sogar noch ... Bereits der Gedanke holt mich ein kleines Stück von meinem Höhenrausch herunter.

Ehe sich dieses angenehme Nachsummen in mir ganz verliert, räume ich schnell das Geschirr und die Essensreste zusammen und mache mich an die Arbeit. Ich spüle, reinige die völlig eingesaute Küche und verträume das Geschirr. Doch ich bin so beschäftigt mit mir selbst, dass ich fast nicht bemerke, wie schnell die Arbeit erledigt ist und wie die Zeit vergeht.

Was ist es nur, das mich hier so lebendig fühlen lässt? Natürlich schäme ich mich zutiefst dafür, dass ich mich so habe gehen lassen und Jasons Blindheit für mein Vergnügen ausgenutzt habe. Ich kann aber auch nicht leugnen, dass diese Tatsache sich nicht gerade unangenehm, sondern unglaublich prickelnd anfühlt.

Beschwingt ziehe ich mich an und mache mich auf den Heimweg. Im Vorübergehen schnappe ich mir meine Tasche und meinen Lohn und widerstehe dem Drang, nachzuforschen, ob Jason immer noch unter der Dusche steht. Es ist schon zehn vor sechs ...

»Scheiße«, fluche ich laut, als ich im Flur bemerke, dass ich meine Ringe auf der Ablage in der Küche vergessen habe. Zum Spülen hatte ich sie abgezogen. Genau in diesem Moment öffnen sich die Aufzugstüren. Soll ich noch mal klingeln und mir meinen Schmuck holen?

»Na, solch vulgäre Worte ziemen sich aber überhaupt nicht für eine hübsche junge Frau wie Sie.«

Überrascht drehe ich mich wieder dem Aufzug zu, von dem ich mich in meiner Überlegung abgewandt hatte. Wow! Bewundernd huscht mein Blick über die Frau, die mich angesprochen hat. Sie sieht unglaublich gut aus. Bestimmt einen Meter fünfundsiebzig, ihr Körper ist fraulich gerundet. Dabei hat sie kein Gramm Fett zu viel auf den Hüften, wie ich dank des hautengen Bleistiftrockes und der figurbetonenden Bluse erkennen kann. »Ähm, sorry ... Ich habe was vergessen, darum scheiße«, stammle ich.

Die Schönheit scheint zu bemerken, dass mich ihre Attraktivität regelrecht umhaut. Ihr gegenüber fühle ich mich wie ein Mauerblümchen. Sie lächelt zufrieden und schreitet aus dem Aufzug. Keine Ahnung, wie sie das mit ihren schwindelerregend hohen High Heels hinbekommt, aber ihr Gang ist geschmeidig und ihre Hüften schwingen verführerisch hin und her. Mit ihren feurig roten Locken und den schräg stehenden, grünen Augen erinnert sie mich an eine Raubkatze. Der Eindruck verstärkt sich, als sie neben mir stehen bliebt und mich kühl mustert. »Wo haben Sie denn etwas vergessen – da drin?« Zu meiner Überraschung deutet sie auf Jasons Wohnungstür und so langsam dämmert mir, wem ich da gegenüberstehe.

»Ja, da drin«, antworte ich gedehnt. July ... Mir wird unwohl. Das ist Jasons Ex-Frau?! Warum ist sie überhaupt schon hier?

»Dann sind sie bestimmt Lara, Jasons neue Putzfrau? Das ist ja eine nette Überraschung. Ich hatte gar nicht erwartet, Ihnen irgendwann mal persönlich zu begegnen. Sie müssen wissen, dass mein Mann ein ziemliches Geheimnis aus Ihnen macht. Ich weiß gar nicht, wieso ...«, plappert July auf mich ein.

Miststück! Ihr Tonfall ist übertrieben freundlich, ihr Lächeln gekünstelt. Sie will mir damit etwas klarmachen: Er ist mein Mann – du bist nur eine unbedeutende Putze. Und es ist bestimmt kein Zufall, dass wir uns treffen. Sie hat es darauf angelegt, um mich gleich zu Beginn auf meinen Platz zu verweisen. Obwohl ich sie durchschaue, muss ich mich unwillkürlich fragen, ob Jason überhaupt Interesse irgendeiner Art an mir hätte, wenn er mich sehen könnte. Ich meine, July ist wunderschön ...

»Wahrscheinlich will er nur nicht, dass ich bei der Arbeit abgelenkt werde, indem ich mich mit seinen Besuchern unterhalte«, gebe ich zurück. Das Lächeln auf Julys Gesicht gefriert. Ich meinerseits grinse sie fröhlich an. Ja, meine Liebe, ich weiß, dass auch du nur zu Gast in seiner Wohnung bist. Für meinen Geschmack viel zu schnell findet July jedoch zu ihrer Selbstsicherheit zurück.

Sie schleudert mir ihre Mähne beinahe ins Gesicht, als sie sie mit einer schwungvollen Bewegung über ihre Schulter wirft und ihr Kinn kampflustig nach vorn reckt. »Ich denke, Sie haben recht. Jason ist sehr froh darüber, dass er so schnell eine neue Putzfrau gefunden hat, nachdem er Miss Miller wegen ihrer ständigen Schnüffeleien in seiner Privatsphäre kündigen musste. Es ist ja so schwer, vertrauenswürdiges Personal für niedrige Arbeiten wie diese zu finden. Für mich wäre das nichts«, meint sie herablassend und stöckelt an mir vorbei.

Heimlich atme ich auf. Was für ein Biest ... Bloß weg von ihr. Leider haben sich die Türen des Lifts in der Zwischenzeit wieder geschlossen. Ungeduldig betätige ich den Knopf, um den Aufzug zurückzuholen.

»Ach ja, Lara. Eines sollten Sie noch wissen«, trifft mich Julys Stimme kalt im Rücken. »Jason liebt mich und wir werden wieder zusammen sein. Sollte ich also erfahren, dass Sie auch nur ein einziges Mal Ihre Kompetenzen überschreiten, bekommen Sie es mit mir zu tun. Und lassen Sie sich gesagt sein: Das wird mehr als nur unangenehm für Sie. «

Oh mein Gott! Wenn sie wüsste ... Sie ist nicht nur ein Biest, sondern eine regelrechte Bestie! Ohne eine Antwort an sie zu verschwenden, schlüpfe ich in den Aufzug und atme auf, als sich die Türen hinter mir schließen und vor Julys herablassendem Blick abschirmen.

Was findet Jason nur an ihr, mal abgesehen von ihrer Schönheit – die er ja nicht mal mehr sehen kann? Liebt er sie wirklich noch, haben sie Sex, und wenn nicht, warum lässt er dann ihre täglichen Besuche zu? Warum haben die beiden sich überhaupt getrennt?

Blinde Lust | Erotischer Roman

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