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Der „göttliche Kreis“

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Aus meiner Sicht bildet Gott einen eigenen Kreis. In dem Moment, als Jesus sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“, enttäuscht und brüskiert Er alle weltlichen Kreis-Anhänger.

Pilatus fragt noch etwas genauer nach. – „Ja, ich bin ein König!“, antwortet Jesus.

Der Statthalter, selbst gefangen in seinem Kreis, dem mächtigen Römischen Imperium, erfasst intuitiv, dass es hier um etwas geht, das größer ist als er; größer selbst als der Kaiser. – „Ich finde keine Schuld an Ihm“, bekennt er. – Doch das Schicksal Jesu ist besiegelt. Christus unterwirft sich freiwillig den Regeln, die Seinen Tod bestimmen.

Durch dieses „Ja“ zum Opfer aus freien Stücken durchbricht Er das teuflische System und teilt der Rolle des Opfers eine neue Bedeutung zu. Scheinbar als Verlierer, tritt Er später als der strahlende Sieger hervor.

Der Kreis Gottes entzieht sich allem Irdischen und unterliegt anderen Gesetzmäßigkeiten. Im Verlauf der zweitausendjährigen Geschichte hat sich eine „Amtskirche“ herausgebildet, die sich weitgehend in den Fallstricken weltlicher Kreisbildung verfangen hat.

Der Mittelpunkt des göttlichen Kreises ist nicht Vernichtung und Verderbnis, sondern ein barmherziger und liebender Gott, den wir „Vater“ nennen dürfen.

Der Allmächtige hat seinen Sohn als „Außendienst-Mitarbeiter“ zu den Menschen gesandt. Christus hat aber keine Staubsauger verkauft, als er von Tür zu Tür ging und die Menschen ansprach. Er wollte ihnen den Weg zum ewigen Heil aufzeigen. – Viele haben das leider nicht verstanden.

In der heutigen Kirche wird der Blick auf das Jenseitige, die „ewige Heimat“, immer wieder verstellt oder ganz ausgeblendet. Viel zu sehr ist man auf das vermeintliche irdische „Heil“ konzentriert. Die Seelsorge rückt gerade in den deutschsprachigen Ländern immer mehr in den Hintergrund. – Die Folgen sind erschreckend.

Die tödlichen Kreise

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