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Gott und die Schöpfung
ОглавлениеStellen Sie sich vor, Sie befinden sich draußen in freier Natur, in einem Gebiet, in dem noch nie zuvor jemand gewesen ist - einer Urlandschaft: Es gibt keine Straßen und Wege, keine Häuser, keine Rodungen, keine Stimmen von Menschen und keine Geräusche von Maschinen.
Nur das Säuseln des Windes, das Rauschen eines Baches, dann und wann Vogelkreischen, das Zirpen der Grillen und Tierlaute sind zu hören. Es liegt ein tiefer Friede über dem Land. Alles nimmt seinen Lauf, unauffällig, in einer ganz spezifischen Art und Weise.
Die Luft ist klar, erfüllt von allerlei Düften, die aus den Wiesen strömen. Das Gras wächst hüfthoch – keiner hat es je gemäht. Die Bäume ragen bis zu 30 Meter auf – niemand hat sie je gestutzt.
Sie sitzen an einer Lichtung auf einem umgestürzten Baumstamm und lassen den Blick in die Ferne schweifen; es ist Sommer, warm und freundlich die Stimmung. Sie legen sich auf den Boden und schauen in den Himmel. Bienen summen um Sie herum. Ein Käfer krabbelt auf Ihren Arm.
Da fallen Ihnen plötzlich weit oben Kondensstreifen auf, die das strahlende Blau durchtrennen. – Und Sie erinnern sich, dass die Welt doch von Menschen bevölkert ist …
Die Natur ist etwas Wunderbares. Die Schöpfung ist ein wahres Paradies. - „Und Gott sah, dass es gut war.“ Ja, es ist etwas unfassbar Großes und Schönes. Dies alles hat dem Allmächtigen aber noch nicht genügt. Er wollte dies alles teilen. So hat Er den Menschen erschaffen und ihn hinein gestellt in diese friedvolle Landschaft.
Was danach geschah, wissen wir alle: Über die Jahrtausende hat der Mensch eine Kulturlandschaft geschaffen: gemäht und gestutzt, gepflügt, gebaut, gesät, geerntet, umzäunt und eingeteilt. Und alsbald entstand der Unfriede. Es kam Streit auf über die Frage: Was ist Mein und was ist Dein? Man stritt sich über Grundstücksgrenzen, des Nächsten Hab und Gut. Ja, sogar des Nächsten Frau wurde plötzlich interessant.
Durch Gier und Neid entstanden Auseinandersetzungen, später Kriege, Ausbeutung, Plünderung, Stolz und Hass. Der Fortschritt der Technik wurde dazu genutzt, immer präzisere Waffen mit noch mehr Zerstörungskraft zu entwickeln - einzig zu dem Zweck, um weiter kämpfen und töten zu können.
Heute gibt es viel Leid und Not, Ressourcen werden knapp, die Umwelt ist zerstört und manche Gegenden sind gar nicht mehr bewohnbar.