Читать книгу Heilpflanzen-Smoothies für Frauen - Andrea Wichterich - Страница 4
ОглавлениеGRUNDLAGEN
„Was die Pflanzenwelt für uns Menschen bedeutet, ist uns wohl so wenig bewusst wie dem Fisch die Bedeutung des Wassers oder dem Regenwurm die Bedeutung der Humuserde.“
Wolf-Dieter Storl
Nun möchtest du vielleicht gleich damit loslegen, dir deinen grünen Zaubertrank zu brauen, und natürlich kannst du auch gleich zum Rezeptteil gehen. Doch wenn du noch ein bisschen mehr zu den Hintergründen wissen möchtest und darüber, was es mit der „grünen Kraft“ und dem Wesen der Pflanzen auf sich hat, dann findest du im Folgenden dazu nähere Informationen. Vielleicht kann ich dir die eine oder andere Frage (z.B. zur Zubereitung, zur Haltbarmachung oder zum Sammeln der Pflanzen) beantworten.
Grünkraft zum Trinken
Viel ist bereits zum Thema Smoothies – und insbesondere zum Thema „grüne Smoothies“ gesagt worden. Und vielleicht hat der Genuss der schmackhaften grünen Kraftpakete auch dir schon zu mehr Vitalität und Gesundheit, zu einer klareren Haut und Ausstrahlung, besserer Verdauung, Lebensfreude und vielem mehr verholfen. In der Farbe der grünen Kraftgetränke liegt ein ganz besonderes Geheimnis:
Grün verkörpert ein Lebensgefühl.
Der Genuss grüner Smoothies, ganz besonders wenn diese aus Wildpflanzen hergestellt werden, ist weniger eine Modeerscheinung als ein Ausdruck eines neuen Gesundheitsbewusstseins, das geprägt ist von einer neu gewonnenen Mündigkeit, der Übernahme von Verantwortung für dich und deinen Körper, die auch die Verantwortung für die uns umgebende Welt und knapper werdenden Ressourcen mit einbezieht. Sie ist Ausdruck eines auf Nachhaltigkeit gründenden Lebensstils, einer (Rück-)Besinnung auf die heilenden Kräfte der Natur und die Verbundenheit allen Lebens, der (Rück-)Verbindung mit deinen Wurzeln. Und sie sind kraftvoll, diese Wurzeln. Möge daraus der Baum der Zukunft wachsen!
Die heilende Kraft des Chlorophylls
Grün ist die Farbe des Lebens und der Fülle, die Farbe der Harmonie und des Einklangs mit der Natur – auch mit deiner eigenen. Diesen Einklang wiederzufinden und zu bewahren, sind wir heute wohl mehr denn je aufgerufen.
Bereits die weise Äbtissin Hildegard von Bingen (1098–1179), die sich im frühen Mittelalter in die uralte Tradition Kräuter kundiger SeherInnen einreihte, beschrieb eine übergeordnete grüne Kraft („Viriditas“), welche die gesamte Schöpfung durchdringe und von der Sonne selbst, von Gott geschenkt werde. Und diese Grünkraft wirke auch in uns, im Menschen. So bezeichnet sie die „Seele als die grünende Kraft des Leibes“.
Anders als in der christlichen Tradition des Mittelalters üblich, sah Hildegard von Bingen die stoffliche Welt und unseren Körper nicht als sündig an, sondern erkannte in allem, was ist, einen Ausdruck göttlicher Liebe, durchdrungen von jener grünen Kraft. Diese sei das Lebensfeuer, der Funken, der das Leben entzündet, sie leuchtet in den Schönheiten der Natur und brennt in den Sternen, der Sonne und dem Mond. Sie ist das Fundament des Universums, auf dem das Leben beruht.
Die grüne Kraft zeigt sich uns ganz besonders offenkundig in den Pflanzen, deren Farbstoff, das Chlorophyll, tatsächlich als Stoff gewordenes Sonnenlicht bezeichnet werden kann. Heute wissen wir, dass das Chlorophyll chemisch beinahe identisch mit unserem roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) ist. Beide unterscheiden sich nur in einem Atom: Magnesium im Blattgrün und Eisen im Hämoglobin. Ansonsten ist ihre Molekülstruktur gleich.
„Wie die sprossende Grüne der Erde will ich wirken. Hildegard von Bingen, Scivias
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Chlorophyll die Blutbildung anregt und Sauerstoff in deine Zellen befördert. Auf diese Weise reguliert Chlorophyll auch deinen Säure-Basen-Haushalt, reinigt das Blut und spült Ablagerungen und Gifte aus den Blutgefäßen und aus dem gesamten Körper hinaus. Zudem verbessert es den Geruch des Körpers.
Es hemmt Entzündungen und fördert die Heilung von Wunden. Es aktiviert die Schilddrüse und reduziert den Insulinbedarf. Obendrein schenkt das Chlorophyll dir eine Fülle an Vitalstoffen, reichlich Vitamine und Folsäure (Quelle: Rose-Marie Nöcker „Das große Buch der Sprossen und Keime“).
Doch die Beschreibungen der Grünkraft Hildegards reichen ja noch sehr viel weiter. Es handelt sich eben nicht einfach um eine Farbe oder ein Gemisch an Vitalstoffen, sondern um ein übergeordnetes Wirkprinzip in allem Lebendigen, welches dem Prana der Inder, der Lebenskraft selbst entspricht.
Eines ist gewiss: Wir brauchen Grün zum Atmen und Leben. Wir brauchen Chlorophyll, und wir brauchen lebendige Nahrung. Beides ist in der allgemein üblichen Ernährung eher Mangelware, was zu einem wahren Heißhunger führt, der viel zu oft und viel zu reichlich mit degenerierten Nahrungsmitteln zu stillen versucht wird. Dabei kann es ganz einfach sein: Im grünen Smoothie liegt dir die grüne Kraft des Chlorophylls in einer Form vor, wie sie besser gar nicht vom Körper aufgenommen werden könnte. Wenn du diesen aus frisch gesammelten Pflanzen zubereitest, schenkt er dir zudem eine Fülle an Biophotonen. So wird jeder grüne Smoothie zu einem wahren Lebenselixier, welches deine Gesundheit und Lebensqualität deutlich verbessern kann.
Phytotherapie und Smoothies
Und doch ist das Potenzial, welches die nahrhaften, grünen Getränke in sich bergen, noch bei Weitem nicht ausgeschöpft. Denn sie helfen dir nicht nur, gesund zu bleiben, deinen Körper kontinuierlich und regelmäßig zu entgiften und mit Vitalstoffen zu versorgen, sondern sie lassen sich auch gezielt einsetzen, wenn dein Gleichgewicht bereits gestört ist und es zu manifesten Erkrankungen kommt.
Dieses Buch ist der Bereitung von schmackhaften Smoothies auf der Basis von Heilkräutern gewidmet, welche auf eine lange Tradition in der Begleitung von Frauen zurückblicken. Hierbei handelt es sich um Pflanzen, die uns an unsere ur-weibliche Kraft erinnern und darin bestärken, diese zum Ausdruck zu bringen. Es handelt sich auch um Pflanzen, die ihre Heilkräfte großzügig zur Behandlung frauenspezifischer Erkrankungen und deren Vorbeugung zur Verfügung stellen, um Pflanzen, die uns durch ein ganzes Frauenleben begleiten.
Die Phytotherapie, die Therapie mit Heilpflanzen, ist vermutlich schon so alt wie die Menschheit beziehungsweise noch viel älter. Die Pflanzen sind sozusagen die Erstgeborenen von Mutter Erde und Vater Sonne. Sie waren schon lange vor uns hier und haben uns – Geburtshelfern gleich – den Weg in die Existenz bereitet. Das wussten die Alten, wenn sie im Rigveda, dem ältesten indoeuropäischen Schriftstück (welches wahrscheinlich zwischen 1.500 und 2.000 vor Christus niedergeschrieben wurde), die Pflanzen als Urmütter anriefen, die bereits drei Zeitalter vor den Göttern geboren seien.
Da die Pflanzen oft widrigen Überlebensbedingungen ausgesetzt sind und nicht wie wir einfach davonlaufen können, wenn es ihnen zu extrem wird, haben sie eine Vielzahl schützender, heilender Faktoren in ihrem Erdenkörper angereichert, insbesondere wenn es sich um Wildpflanzen handelt. Und damit beschenken sie sich sogar gegenseitig, denn selbst unter den Pflanzen lässt sich beobachten, dass eine Pflanze von den Heilkräften einer anderen profitiert und gehäuft in deren Nähe wächst. Wir können eine regelrechte Solidarität in der Natur beobachten. Mitunter helfen sich Bäume sogar gegenseitig und versorgen sich gezielt mit Nährstoffen. Bäume und Pilze leben in einer Symbiose, die deren Leben erst möglich macht (Quelle: Peter Wohlleben „Das geheime Leben der Bäume“).
Auch im Tierreich ist die gezielte Therapie mit Pflanzen verbreitet: Erkrankte Tiere nehmen oft genau die Heilpflanze zu sich, die sie brauchen, um sich zu kurieren. So entdeckten Forscher beispielsweise, dass manche Affen bitter schmeckende Blätter mit einer Erreger abtötenden Wirkung zu sich nehmen, wenn sie krank sind.
Dieses instinktive Wissen, welche Pflanze uns in einer bestimmten Lebenslage guttut, steckt auch in uns, wenngleich es oft von unserem rationalen Denken überdeckt wird und viele Menschen meinen, den Zugang dazu verloren zu haben.
Die Phytotherapie ist so alt wie die Menschheit.
Pflanzenwissen ist weiblich
Doch nichts ist wirklich verloren. Wir müssen einfach wieder lauschen, schauen und fühlen lernen, denn oft ist es so, dass genau die Pflanzen, die wir genau jetzt brauchen, uns rufen, sich uns regelrecht anbieten. Und diese Gabe, uns fühlend mit den Pflanzenwesen zu verbinden und ihr Heilwissen in die Gemeinschaft der Menschen zu tragen, ist uns Frauen quasi in die Wiege gelegt worden. Es ist unser kulturelles Erbe, an das wieder anzuknüpfen wir aufgerufen sind. Viele Frauen (und auch Männer) wurden für ihr Pflanzenwissen gefoltert und hingerichtet, und die Angst sitzt uns als Kollektiv immer noch im Nacken.
Wir haben in der Folge gelernt, die Verantwortung für unsere Gesundheit abzugeben. Und wir haben gelernt, uns an männlichen Werten und einer männlichen Weltsicht zu orientieren – aktiv, rational und nach außen gerichtet, erfolgreich unseren Weg in einer linear denkenden und handelnden Gesellschaft zu gehen und unseren Platz zu behaupten. Da war es für eine Zeit vielleicht gut und richtig, als Kollektiv der Frauen aufzustehen, unsere Opferrolle abzulegen und uns aktiv und kämpferisch für unsere Rechte einzusetzen, doch kämpften wir dabei nicht selten mit männlichen Methoden gegen „die Männer“.
Das Yin und das Yang aber gehören zusammen, männliche und weibliche Energien ergänzen einander perfekt zu einem Ganzen, und jede Einseitigkeit ist vor allem eins: einseitig. Heute leben wir in einer Zeit des Wandels, in der die Qualität des „Weiblichen“ wieder mehr an die Oberfläche des Seins dringen und sich in der Welt entfalten darf. Die sinnliche Begegnung mit der Pflanze und deren Anwendung vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen Phytotherapie ist ein Ausdruck dieses Prozesses. Uns wieder auf eine weiblich-intuitive Art mit den Pflanzen zu verbinden, bedeutet auch, den Verrat an unseren Schwestern, die der Inquisition zum Opfer fielen, den Verrat an weiblichen Werten und, vor allem, den Verrat an uns selbst zu heilen.
Lass dich rufen von der grünen Welt.
„Kräuterkunde ist kein aktiv erkämpftes Wissen. Es wird empfangen. Es ist eine Gabe, ein Geschenk der Anderswelt. Es kann nicht gegen den Willen der Göttin mit Gewalt erobert und in Besitz genommen werden. (…) Der menschliche Geist muss sich, wie der weibliche Schoß, entspannt und wonnevoll der Eingebung öffnen, um mit Heilintuitionen schwanger zu werden. Kräuterkunde ist feminin, weil das Finden und Sammeln von Nahrungs- und Heilpflanzen während der Steinzeit – die immerhin 98 Prozent unserer Entwicklungsgeschichte als Menschen ausmacht – Frauenangelegenheit war (…)“ (Quelle: Wolf-Dieter Storl „Pflanzen der Kelten“).
Es bedeutet, uns an unsere ur-weibliche Kraft und Macht zu erinnern und diese lebendig und voller Grünkraft in die Welt zu tragen. Und so wussten die Alten auch noch darum, dass die Heilpflanzen, die ein Mensch braucht, meist in dessen Nähe wachsen. Mit feinen Sinnen lauschten sie tief in ihr Herz und vernahmen dort die Geschichten, die die Pflanzen ihnen zuraunten. Mit klarem Verstand integrierten sie dieses Wissen in ihr tägliches Leben. Die Heilkräfte der Pflanzen wurden nicht, wie oft behauptet, nach dem Zufallsprinzip entdeckt. In der Regel brauchen wir gar nicht weit zu gehen, um die Pflanzen, die uns jetzt guttun, zu finden. Lassen wir uns – wie unsere AhnInnen – wieder einladen und rufen von der grünen Welt. Sie hat uns so vieles zu erzählen!
Pflanzenbegegnung als phytotherapeutischer Wirkfaktor
Während die rationale Phytotherapie Heilpflanzen auf ihre Inhaltsstoffe reduziert, einzelne Wirkstoffe aus dem Gesamtverbund der Pflanze löst und im Labor untersucht, geht eine ganzheitliche Pflanzenheilkunde andere Wege. Die Pflanze selbst vermag uns sehr viel mehr zu lehren, als ein einzelner Laborbericht dies kann (wenngleich auch dieser natürlich seine Berechtigung hat und einen Teilbereich einer ganzheitlichen Herangehensweise darstellt, niemals aber die Pflanze als Ganzes erfasst).
So möchte ich dich in diesem Buch dazu einladen, hinauszugehen in die grüne Welt und in weiblich-intuitiver Fühligkeit dem Pflanzenwesen zu begegnen, dich einzulassen auf eine echte Kommunikation. Natürlich ist diese nicht allein den Frauen vorbehalten. Wenn ich von „männlichen Werten und Eigenschaften“ spreche, meine ich damit nicht „die Männer“. Sowohl Männer als auch Frauen verfügen über „männliche“ und „weibliche“ Anteile, linke und rechte Gehirnhälfte, Sympathikus und Parasympathikus. Es ist alles eine Frage des Gleichgewichtes.
Auch möchte ich nicht die rationale Phytotherapie per se schlecht machen, denn sie hat sehr viel Heilwissen zusammengetragen beziehungsweise erklärbar gemacht, welches uns ebenso von Nutzen ist wie die weiblich-intuitive Schau einer Pflanze. In der modernen Phytotherapie arbeiten wir zumeist mit alkoholischen Auszügen von Pflanzen (mit Tinkturen), mit Ölauszügen, getrockneten Pflanzen (Teedrogen, Pulver oder Presslingen), Destillaten oder auch seltener mit Frischpflanzensäften. Wenngleich es hervorragende, dynamisierte Ur-Tinkturen gibt, mit denen ich sehr gerne in meiner Praxis arbeite, die uns sowohl die Wirkstoffe einer Pflanze schenken als auch an deren Wesensqualitäten teilhaben lassen, so ist es doch etwas anderes, eine Pflanze frisch zu ernten.
„Superfoods“ als Ergänzung heimischer Wildpflanzen
Hinauszugehen, sich von einer Pflanze rufen zu lassen, sich mit dieser zu verbinden und sie zu ernten, kann bereits Teil eines therapeutischen Prozesses sein. Diese sogleich zu einem Smoothie zu verarbeiten und als Ganzes zu sich zu nehmen, birgt eine ganz andere Kraft und Lebendigkeit als dies jede noch so gute Tinktur, die ich fertig in der Apotheke gekauft habe, vermag.
Natürlich habe ich in meinem Smoothie keinen standardisierten Wirkstoffgehalt und nehme mitunter sehr viel geringere oder auch höhere Dosierungen zu mir, als dies in einer Fertigarznei der Fall wäre, doch nehme ich sehr viel unmittelbarer Fühlung mit der lebendigen Qualität einer Pflanze und derem Wesen auf. Aus diesem Grund greife ich in meinen Smoothie-Rezepturen so wenig wie möglich auf zusätzliche Ingredienzien zurück, die zugekauft werden müssen – von den Früchten einmal abgesehen, die nicht alle direkt vor unserer Haustür wachsen. Manchmal empfehle ich ein paar Zutaten, die zu Lebensmitteln zählen, die unter der Bezeichnung „Superfood“ (z.B. Moringa, Chia, Acai, Gojibeeren, Chlorella, usw.) derzeit einen reißenden Absatz finden, da sie in sehr geballter Konzentration viele Vitalstoffe enthalten. Deren Verwendung kann in unserem Zeitalter der degenerierten Nahrung und großen Mengen qualitativ minderwertiger, toxisch belasteter und hoch problematischer sogenannter Nahrungsmittel durchaus sinnvoll sein.
Doch auch die als Superfood bezeichneten Lebensmittel wurden in der Regel weiterverarbeitet, mindestens getrocknet und oft über weite Strecken um die halbe Welt transportiert. Mich empört immer wieder, wenn selbst biologisch angebaute Lebensmittel nicht „ganzheitlich ökologisch“ angebaut werden, da weite Transportwege das ökologische Gleichgewicht belasten, zudem in vielen Ländern die Bestrahlung mit Gamma-Strahlen praktiziert wird und die sozialen Bedingungen, unter denen die Lebensmittel angebaut werden, oft sehr zu wünschen übrig lassen – angefangen dabei, dass den Menschen vor Ort, die darauf angewiesen sind, ihre Lebensmittel selbst anzubauen, das Wasser abgegraben wird bis hin zum Landraub und zur Ausbeutung und regelrechten Versklavung regionaler Bauern.
Dass die Anbieter von „Superfood“-Produkten zumeist auf die Wahrung ethischer und ökologischer Richtlinien achten, versteht sich von selbst und soll an dieser Stelle nicht infrage gestellt werden. Doch „ökologischer“ als vor der eigenen Haustüre gepflückt und direkt verarbeitet, geht wohl kaum. Eine Pflanze, die länger gelagert, verarbeitet und transportiert wird, verliert viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. Doch damit nicht genug: Noch mehr verliert sie an der oben beschriebenen Kraft, die die Alten „Prana“ nannten.
Deswegen schätze ich Smoothies, die – wenn möglich – überwiegend aus frisch gesammelten Pflanzen zubereitet werden. Dabei sollen meine Rezepte nicht als feste Vorgaben angesehen werden, die 1:1 nachzumachen sind, sondern wollen vielmehr dazu anstiften, spielerisch in Kontakt zu gehen mit der grünen Welt und eigene Rezepturen zu kreieren. „Spielerisch“ beschreibt in diesem Kontext ein unvoreingenommenes und absichtsloses Tun, in dem du vollkommen gegenwärtig und intuitiv sowie fein und offen in deiner Wahrnehmung bist.
Zum Umgang mit den Rezepten
Es müssen auch nicht immer alle der genannten Pflanzen in den Smoothie wandern, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Du kannst zum Beispiel eine einzige Pflanze aus dem jeweiligen Rezept sammeln, dazu die Pflanzen, die dir gerade begegnen (und die du eindeutig bestimmen kannst). Wenn beispielsweise massig Goldrute vor meiner Türe wächst, doch nicht eine andere der genannten Pflanzen, dann spricht gar nichts dagegen, bei einer Blasenentzündung einen Smoothie zu bereiten, der lediglich Goldrute und eine Frucht meiner Wahl enthält. Ich bin immer wieder erstaunt, wie oft genau die Pflanzen zu einer aktuellen Indikation passen, die ich absichtslos gesammelt habe.
Erinnere dich an Kindertage, in denen du nicht spieltest,
sondern selbst zum Spiel wurdest und vollkommen eintauchtest
in den gegenwärtigen Moment.
Erinnere dich an das Kind, das du einst warst
und das auch jetzt noch lebendig ist in dir.
Ein paar Worte zum Sammeln der Pflanzen
Natürlich solltest du immer nur die Pflanzen sammeln, die dir bekannt sind. Die meisten unserer heimischen Pflanzen sind tatsächlich essbar, doch es gibt einige sehr giftige Pflanzen, deren Genuss fatale, ja sogar tödliche Folgen haben kann. Du solltest also niemals eine Pflanze sammeln, die du nicht hundertprozentig sicher bestimmen kannst! Am besten ist die Teilnahme an entsprechenden Seminaren oder Kräuterwanderungen, dazu findest du Adressen im Anhang.
Im so gesteckten Rahmen möchte ich dich einladen, dich rufen zu lassen von den Pflanzenwesen. Nicht stur nach Rezept zu sammeln, sondern tief zu fühlen, welche Pflanze nun wirklich in welcher Menge gut für dich ist. In spielerisch träumerischer, meditativer Gesinnung hinauszugehen, dir bewusst die Zeit zu nehmen, dich zu verbinden mit dem Pflanzenwesen – mitunter hat es eine wichtige Botschaft, die wesentlich zum Genesungsprozess beiträgt!
Viele unserer sogenannten Erkrankungen gehen ja gerade darauf zurück, dass wir uns die Zeit nicht mehr nehmen, dass wir glauben, die Zeit nicht mehr zu haben, raus in die Natur zu gehen. Viele Krankheiten beruhen darauf, dass wir uns von der Natur – auch von unserer eigenen – abgeschnitten haben oder glauben, uns abgeschnitten zu haben.
Wir nehmen unsere natürlichen, lebenswichtigen Bedürfnisse oft gar nicht wahr, wenn wir gehetzt in einer Kantine irgendein Fast Food in uns reinstopfen. Dies nun, ebenso gehetzt, mit grünen Smoothies kompensieren zu wollen, ist ein fataler Irrtum, wenngleich dies im Rahmen der aktuellen „Smoothie-Welle“ ja mitunter sogar propagiert wird! Ich kann die Grünkraft der Pflanzen nicht einfach konsumieren wie das abendliche Fernsehprogramm.
Echte Kommunikation mit dem Pflanzenwesen und die Erkenntnis, welche Heilkräfte ich jetzt wirklich brauche, setzt voraus, dass ich innehalte und diese wahrnehme. Und wenn es nur ein paar Minuten sind, die ich mir erlaube, aus meinem Hamsterrad auszusteigen, durchzuatmen und meine Sinne wieder fein werden zu lassen, kann dies das entscheidende Fundament auf meinem Weg zur Heilung sein.
Dabei ist eine Haltung der Dankbarkeit grundlegend. Selbst, wenn du es (noch oder gerade) nicht fühlen kannst, wie reich du beschenkt wirst, aus welch einer Fülle du hier schöpfen darfst, so ist es doch hilfreich, dir dies – zunächst kognitiv – immer wieder bewusst zu machen. Viel zu lange haben wir die Erde ausgebeutet und sind ihren Früchten mit einer Haltung der Gier begegnet, doch Mutter Erde schenkt uns ohne Unterlass, lässt uns weiterhin teilhaben an dieser Fülle. Wir sind ihre Kinder.
Die Natur hält reichhaltige Geschenke für dich bereit.
„Schnell noch ein paar Blätter Löwenzahn, damit meine Leber – ebenfalls schnell – gesund wird“, entspringt einer Haltung des Habenwollens. Davon kann ich mich natürlich selbst auch nicht immer frei machen, und ich möchte hier niemanden (ver-)urteilen. Vielmehr geht es mir um einen Prozess der Bewusstwerdung.
In Kulturen und unter Menschen, die auch heute noch mehr (oder wieder) im Einklang mit der Natur und in tiefer Anbindung leben, ist es bis heute üblich, dem Pflanzenwesen Dank dafür darzubringen, dass es sich schenkt. Dies kann eine kleine Gabe, etwas Kupfer, ein paar Samenkörnchen, das können ein paar deiner Haare, es kann aber auch ein Lied sein, welches du für die Pflanze anstimmst, ein kleines Gebet oder einfach die Schwingung der Dankbarkeit, die du natürlich auch energetisch aussendest.
Selbstverständlich ernten wir nur dort Pflanzen, wo genügend wachsen und niemals ganze Bestände. Wenn wir nicht die gesamte Pflanze ernten, sollten wir pro Pflanze immer nur so viele Blättchen oder Blüten nehmen, dass sie nicht zu sehr geschwächt wird und gut weiter gedeihen kann. Bei vielen Wurzeln ist es gut, jeweils ein Wurzelstückchen in der Erde zu lassen, sodass daraus eine neue Pflanze wachsen kann.
Vor der Ernte verbinde ich mich mit der Pflanze
und bitte um Erlaubnis.
Was mache ich im Winter?
Leider ist auch das Sammeln auf Vorrat für Frischpflanzen-Smoothies schwierig. Den Vorrat für ein paar Tage kann ich mir sammeln – und dann? Wenn ich die Pflanze in irgendeiner Weise „haltbar“ mache, handelt es sich ja nicht mehr um eine frische Pflanze. Doch das ist immer noch besser als gar nichts!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dir bereits im Frühjahr und Sommer einen Vorrat für den Winter anzulegen. Wenn du die Pflanzen auf dem Höhepunkt ihrer Kraft sammelst und haltbar machst, nimmst du dir auf diese Weise ein wenig Licht und Fülle des Sommers mit in die dunkle Jahreszeit. Traditionelle Sammelzeiten findest du im Anschluss an den Sammelkalender am Ende dieses Buches (siehe Seite 150).
Auf welche Weise du deine Smoothie-Pflanzen konservierst, richtet sich nach deinen persönlichen Vorlieben:
Die meisten Vitalstoffe und ein nahezu unveränderter Geschmack bleiben beim Einfrieren erhalten. Der Prozess des Einfrierens ist allerdings ein Kälteprozess, während unsere Verdauung ein Wärmeprozess ist. Das heißt, es ist unserem Verdauungsprozess konträr gegenübergestellt. Aus dem gleichen Grund verwende ich auch kein Eis in meinen Smoothies, wenngleich ich mit gecrushtem Eis die
Einfrieren der Pflanzen
Dazu püriere ich die Pflanzen vorher mit etwas Wasser im Mixer und friere sie portionsweise, zum Beispiel in Eiswürfelformen ein.
Trocknung der Pflanzen
Das machst du am besten in einem Dörrapparat oder im Backofen bei niedriger Temperatur (max. 50°C; da fängt bei den meisten Backöfen erst die Temperaturskala an). Dazu werden die Pflanzen lose auf einem Backblech ausgebreitet und die Klappe etwas geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Auch die Ausbreitung auf einem frei hängenden Baumwoll- oder Seidentuch in einem warmen, gut gelüfteten Raum oder die Trocknung auf einem Holz befeuerten Grundofen ist möglich.
Herstellung von Pflanzenpulvern
Manche Pflanzen lassen sich gut von Hand in einem Mörser pulverisieren. Diese Möglichkeit bevorzuge ich, da ich auf diese Weise in Fühlung mit der Pflanze gehe und dem Pulver meine liebevolle Aufmerksamkeit und die Energie meiner Handarbeit gebe. Das ist allerdings etwas mühsam und braucht Zeit. Einfacher und schneller geht das Pulverisieren im Mixer. Das Pulver wird dann feiner und kratzt später im fertigen Smoothie nicht im Hals. Die meisten Mixer haben einen Aufsatz, der sich besonders zum Pulverisieren von Pflanzen, aber auch von Nüssen und Samen, eignet. Das Pulverisieren in einer Kaffeemühle oder Getreidemühle ist ebenfalls möglich (hier keine ölhaltigen Nüsse oder Samen verwenden, da sie das Mahlwerk mit einer Fettschicht zusetzen).
Auch im Winter können Pflanzen gesammelt werden.
Konsistenz verbessern kann. Smoothies sind an sich leicht verdaulich, doch Eis in jeder Form „löscht“ unser Verdauungsfeuer, was dann in der Folge zu entsprechenden Schwierigkeiten bei der Verdauung bis hin zu Gärungsprozessen führen kann. In der alten indischen Medizin Ayurveda wird die Verdauungskraft als Verdauungsfeuer (Agni) bezeichnet. Eine andere Möglichkeit, die ich eher bevorzuge, ist die Trocknung der Pflanzen und das Herstellen von Pflanzenpulvern (siehe linke Seite). Auf diese Weise kannst du dir einen kleinen Wintervorrat anlegen.
Viele Pflanzen kannst du aber auch im Winter (selbst unter der Schneedecke) frisch sammeln, wie Vogelmiere, Feldsalat oder Kressearten. Ich ergänze sie dann gerne mit Pflanzen- oder Algenpulvern (z.B. Gersten- oder Weizengras, Chlorella- oder Spirulinaalge) oder auch gesammelten und getrockneten Samen (z.B. Brennnesselsamen sind ein hervorragendes Tonikum im Winter und geben eine feine, nussige Note!).
Die Samen enthalten die Essenz einer Pflanze; ihre Reifung bildet den Höhepunkt und die Vollendung des Pflanzenjahres. Viele Samen kann ich auch auf der Fensterbank keimen lassen, um so im Winter frische Keimlinge und Pflanzengrün zu erhalten.
Getrocknete Pflanzen einkaufen
Du kannst für die Smoothie-Herstellung im Winter, wenn keine frischen Wildkräuter zur Verfügung stehen, auf getrocknete Kräuter oder auf diverse Smoothie-Pulver zurückgreifen. Solltest du diese nicht selbst gesammelt und pulverisiert haben, kannst du die benötigten Zutaten auch in Bioläden, Apotheken oder im Kräuterfachhandel beziehen.
▶ Weitere Bezugsquellen findest du im Anhang auf Seite 155.
Was tun, wenn ich in der Stadt wohne?
Dies ist eine Frage, die mir auf meinen Kräuterwanderungen oft gestellt wird. Und sie ist gar nicht leicht zu beantworten. Auch in der Stadt finden sich Plätze, an denen sich die eine oder andere Wildpflanze tapfer in gepflegten Parkanlagen behauptet. Doch die Verwendung dieser Pflanzen ist nicht immer unproblematisch, denn die Pflanzen stellen sich uns nicht nur in unserem Körper hilfreich zur Seite, sondern sie heilen auch den Boden.
Die Gundelrebe ist zum Beispiel eine Pflanze, die uns unterstützt, Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten – doch sie entgiftet auch die Erde, auf der sie wächst. Wenn sie nun an einer mit Schwermetallen verseuchten Stelle wächst, reichern sich diese toxischen Substanzen in der Pflanze an und sie eignet sich nicht mehr für den Verzehr oder einen therapeutischen Einsatz.
Unsere grünen Geschwister in der Stadt verfügen über ein hohes Maß an Grünkraft. Somit kann hier keine pauschale Antwort gegeben werden, sondern hier bist du in deiner „Spürigkeit“ gefragt; in deiner Gabe, dich mit der Pflanze zu verbinden und deine Intuition zu befragen. Besser ist es, der Stadt hin und wieder den Rücken zu kehren und einen Ausflug zum Kräutersammeln aufs Land zu machen. (Vorsicht vor überdüngten Böden und gespritzten Feldern!)
Wildpflanzen behaupten sich sogar an den unwirtlichsten Stellen.
Zur Rohkostfrage
Natürlich handelt es sich bei den grünen Heilkräuter-Smoothies um Rohkost. Für die einen gilt eine Ernährung, die auf Rohkost basiert, als Universalheilmittel. Anders als bei gekochten Lebensmitteln, sind in frisch geernteter Rohkost noch alle Vitamine, Enzyme und andere Vitalstoffe enthalten, die durch den Kochvorgang ganz oder teilweise verloren gehen. Auch energetisch hat die frische Pflanze eine ganz andere Ausstrahlung, als wenn sie weiterverarbeitet und lange gelagert wird und versorgt uns mit reichlich Prana (immer vorausgesetzt, sie durfte unter guten Bedingungen wachsen und gedeihen und wird mit Respekt und Dankbarkeit, am besten von Hand geerntet). Rohkost ist in vielerlei Hinsicht also ein Quell der Gesundheit für uns – wenn wir sie verdauen können!
Da Rohkost generell schwerer zu verdauen ist als gekochte Nahrung, setzt deren Verzehr eine starke Verdauungskraft voraus. Unverdaut gärt sie im Darm vor sich hin, wodurch Fuselalkohole entstehen, die eine erheblich Belastung für die Leber darstellen und zu vielen gesundheitlichen Problemen führen können. Aus diesen Gründen stellt eine reine Rohkosternährung aus der Sicht vieler Gesundheitsexperten sogar ein gesundheitliches Risiko dar.
Bei Hildegard von Bingen gibt es sogar ein „Rohkostverbot“, und auch im Ayurveda wird diese nur bestimmten Konstitutionen beziehungsweise zu bestimmten Jahreszeiten empfohlen. Wieder andere warnen vor der Rohkost, weil aus ihrer Sicht auf jedem frisch geernteten Kräutchen gefährliche Mikroorganismen und Parasiten lauern, die nur darauf warten, uns zahlreiche Krankheiten zu bescheren.
Paradigmenwechsel in der Medizin
Leider hat sich in unserer Zeit eine Angst breitgemacht vor allem, was „wild“ ist. (In vielen anderen Kulturen und Sprachen gibt es gar kein Wort für „Wildnis“.) Wir haben eher Angst vor der „ungezähmten“ Natur als vor degenerierten, toxisch belasteten Nahrungsmitteln aus Alu- und Plastikverpackungen. Viele von uns haben aufgehört, sich als Teil der Natur zu begreifen und betrachten die Natur als irgendetwas Fremdes, Ungezügeltes, Gefährliches „da draußen“. Die Angst versuchen wir zu kompensieren, indem wir vermeintlich die Natur beherrschen anstatt im Einklang mit ihr zu leben.
Dies hat vor vielen Jahren auch in der allopathischen Medizin zu einem Paradigmenwechsel geführt, der den „Feind“ im Außen und mit kriegerischen Mitteln zu bekämpfen sucht. Die „Waffen“ dieses Paradigmas richten sich gegen das Leben (anti-bios) und führen nicht selten zu einem ewig währenden Kampf gegen die sogenannten Erreger, der nicht zuletzt die Kassen der Pharmafirmen klingeln lässt.
In der traditionellen und der modernen Naturheilkunde gehen wir jedoch davon aus, dass nicht der Erreger die Ursache einer Erkrankung ist, sondern ein geschädigtes Milieu. Dahinter kann ein verschobenes Gleichgewicht von Säuren und Basen im Körper stecken. Oft finden wir in der Praxis auch eine Belastung mit Giftstoffen (vor allem Schwermetall- und Aluminiumbelastungen spielen hier eine übergeordnete Rolle), sowie das Fehlen von Nährstoffen und „gesunden“ Symbionten. (Beachte, dass allein die Bakterien unserer physiologischen Darmflora ein Gewicht von 1,5 kg haben!)
Wenn ich also beispielsweise unter einer Infektion leide, arbeite ich aus naturheilkundlicher Sicht daran, ein Milieu zu schaffen, in dem sich pathogene Keime gar nicht wohlfühlen und vermehren können. Damit möchte ich natürlich nicht abstreiten, dass es in Einzelfällen sinnvoll und notwendig sein kann, ein Antibiotikum einzunehmen, sondern auch hier an die Selbstverantwortung eines jeden appellieren, statt als Opfer nach einem Sündenbock, der für unsere Befindlichkeit verantwortlich sein soll, zu suchen.
Auf den frischen Pflanzen sitzen in der Tat viele Mikroorganismen, die uns unterstützen und daran mitwirken, ein Milieu zu kreieren, welches unserer Gesundheit dienlich ist; wir brauchen sie sogar zum Leben! Rohkost aus diesem Grund abzulehnen, resultiert aus einer das Leben verneinenden Sichtweise und aus einer Angst, aus einer Illusion, von der Natur getrennt zu sein.
Ebenso wenig, wie es die einzig richtige Lehrmeinung bezüglich der Rohkost geben kann, gibt es eine Ernährungsform, die jede Krankheit bei jedem Menschen zu heilen vermag. Generell gilt auch hier: Jeder Mensch ist anders. Dies wird in der ayurvedischen Medizin und anderen ganzheitlichen, traditionellen Heilsystemen immer auch berücksichtigt. Zudem kann niemand, kein noch so guter Heiler, besser wissen, was für einen anderen Menschen das Beste ist.
Der größte Spezialist für dich und deine Gesundheitbist immer noch du selbst!
Über viele Generationen ist uns nun seitens der allopathischen Medizin eingetrichtert worden, dass wir keine Ahnung haben, weder von Krankheit noch von Gesundheit, geschweige denn von unserem eigenen Körper und dessen Bedürfnissen und dem für uns richtigen Heilmittel.
Doch am Ende des Antibiotikazeitalters, angesichts multiresistenter Keime und des aufgeblasenen Wirtschaftsapparates der Pharmaindustrie sind wir aufgerufen, die Verantwortung für uns und unsere Gesundheit wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Jede Krankheit kann bei jedem Menschen ganz unterschiedliche Ursachen haben – meistens kommen viele verschiedene Faktoren zusammen. Und jeder Mensch ist absolut einzigartig. Ein und dasselbe Rezept kann bei einer Person bahnbrechende Heilungserfolge bringen und bei der nächsten Person absolut wirkungslos sein. So möchte ich auch an dieser Stelle wieder dazu einladen, innezuhalten und fühlen zu lernen:
Es gibt in der Phytotherapie vielfältige Zubereitungsformen.
Was brauchst du jetzt, um voll in deiner Kraft zu sein, um Krankheiten zu heilen und Gesundheit zu kultivieren? Natürlich kann es durchaus ein Ausdruck der Selbstverantwortung sein, sich professionelle Unterstützung bei der Klärung dieser Fragen zu holen.
Im Einklang mit den Jahreszeiten
In der Regel sind die grünen Smoothies leicht verdaulich und bekömmlich. Da sie aufgrund der starken Zerkleinerung der Pflanzen und des damit einhergehenden Aufbrechens ihrer Zellen quasi schon vorverdaut sind, hätte vielleicht selbst Hildegard von Bingen sie gar nicht als Rohkost bezeichnet.
Zudem habe ich den Rezepturen teilweise erwärmende Kräuter und Gewürze hinzugefügt, die den kühlenden Effekt der Rohkost sanft ausbalancieren, zum Teil auch Öle und andere Ingredienzien, die die Aufnahme der Nährstoffe abrunden. Hier sind den eigenen Ideen und Impulsen (fast) keine Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass uns die frischen Kräuter überwiegend in der wärmeren Jahreshälfte begleiten, während der sie auch besser verdaut werden können. In der kälteren Jahreszeit haben wir oft eher das Bedürfnis nach warmen, gekochten Speisen und Kräutern in Form von Tees.
Die Natur schenkt uns meistens genau das, was wir gerade brauchen. Wie bereits erwähnt, gingen die Alten, die weisen Kräuterfrauen und Wurzelsepps, die Pflanzenkundigen unterschiedlicher Epochen, stets davon aus, dass das Kraut, welches ein Mensch braucht, auch in dessen Nähe wächst.
Genauso verhält es sich mit den Jahreszeiten: Dich mit den Kräutern zu verbinden, bedeutet auch, wieder tief einzutauchen in den zyklischen Tanz des Jahreskreises, das Werden, Vergehen und neue Werden, welches die Grundlage des Lebens bildet. So schenkt dir die Natur zum Beispiel im Frühjahr genau die Kräuter, die du brauchst, um die Schlacken und Gifte des Winters loszuwerden und Vitaminmängel auszugleichen, im Herbst die Wurzeln und Früchte, die dich auch im Winter nähren.
Ich habe für die Rezepte bewusst Pflanzen ausgewählt, die sehr häufig und auf unterschiedlichsten Böden vorkommen, in Europa (zumindest seit ein paar Jahren) heimisch und den meisten Menschen bekannt sind. Zugleich handelt es sich um Pflanzen, die du über einen langen Zeitraum im Jahreskreis ernten kannst. Diese werden in der Regel gut vertragen.
Grundsätzlich ist es sinnvoll, die hier beschriebenen Smoothies nicht in großen Mengen und über lange Zeiträume, sondern kurmäßig beispielsweise über 1–2 Wochen zu sich zu nehmen beziehungsweise die Inhaltsstoffe immer mal wieder zu variieren (je nachdem, welche Pflanze dich gerade ruft …).
Wie so oft gilt auch hier der berühmte Ausspruch des Arztes Paracelsus (1493 – 1541): „Alles ist Gift. Alles ist Medizin. Allein die Dosis macht es aus.“
Manche Heilpflanzen enthalten Inhaltsstoffe, die – in großen Mengen und über lange Zeiträume konsumiert – problematisch sein können. So enthält zum Beispiel Beinwell die oft verteufelten und als gefährlich eingestuften Pyrrolizidinalkaloide. Beifuß und Salbei, die in ihrem Gebrauch als Heil- und Gewürzpflanze ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken, enthalten Thujon, welches in größeren Mengen ebenfalls toxisch wird. Wenn die Toxizität von Heilpflanzen untersucht wird, dann werden in der Regel einzelne Inhaltsstoffe (statt der gesamten Pflanze) in ihren Auswirkungen getestet. Diese werden dann in deutlich größeren als den üblicherweise konsumierten Mengen armen Laborratten eingeflößt, die daran schwer erkranken oder zugrunde gehen, womit sich gewisse Lobbyisten einmal mehr darin bestätigt sehen, dass die wilde und uns umgebende Natur gefährlich ist. Trotz meiner kritischen Sicht auf dieses Prozedere und meiner Empörung ob des Umgangs mit unseren tierischen Geschwistern, rate ich ausdrücklich davon ab, große Mengen einzelner Pflanzen über einen längeren Zeitraum zu konsumieren, habe aber selbst gute Erfahrungen damit gemacht, z.B. Beinwell gelegentlich in kleinen Mengen zu mir zu nehmen.
Mögliche Nebenwirkungen
Vorübergehend kann es zu Verdauungsproblemen wie leichten Krämpfen, Flatulenz (Blähungen) und/oder leichten Durchfällen kommen, wenn dein Verdauungssystem noch nicht an den Genuss von grünen Heilkräuter-Smoothies und an die geballte Ladung an Mikroorganismen gewöhnt ist.
Zudem können starke Reinigungs- und Heilungsprozesse angestoßen werden (was sich dann ebenfalls in oben genannten Symptomen, sowie Kopfschmerzen, psychischen Verstimmungen unter anderem zeigen kann).
In diesem Fall empfehle ich, die Kräuter in den Smoothies einfach etwas niedriger zu dosieren (und zum Beispiel einen Teil der Heilpflanzen durch Blattsalat zu ersetzen) und die Menge ganz allmählich zu steigern. Es kann auch manchmal sinnvoll sein, einen solchen Prozess als Ausdruck des Heilungsgeschehens zu akzeptieren oder gar willkommen zu heißen. Im Zweifelsfall ziehe eine erfahrene Heilpraktikerin/einen erfahrenen Heilpraktiker zurate. Unter Umständen macht die Einbindung der Smoothies in ein umfassendes Therapiekonzept Sinn.
Fühle dich verbunden mit der Natur, sie hat dir so vieles zu geben.
Gleiches gilt im Übrigen für unsere Kulturpflanzen. So wird zum Beispiel oft in Rezepten für grüne Smoothies die Verwendung von Spinat empfohlen – in Maßen ist das kein Problem. Doch auch der Babyspinat enthält schon in geringer Menge Oxalsäure (während des Kochvorgangs geht diese in das Kochwasser über, welches weggegossen werden sollte, oder sie bindet sich an die traditionell hinzugefügte Sahne). Oxalsäure, regelmäßig und in hohen Dosen genossen, begünstigt nicht nur die Entstehung von Nierensteinen, sondern kann dazu führen, dass Haare und Nägel brüchig und die Zähne wacklig werden, da das Kalzium sich an die Säure bindet.
Oxalsäure ist beispielsweise auch in Sauerampfer, Sauerklee und Melde in höherer Dosierung enthalten – ein paar Blättchen davon sind jedoch unbedenklich, versorgen uns mit reichlich Vitalstoffen und geben jedem Smoothie eine angenehm frische Geschmacksnote.
Von der Süße des Lebens
Als Süßungsmittel verwende ich in meinen Smoothies bevorzugt (regional produzierten) Honig. Dieser findet schon seit alters her medizinische Verwendung in den Heiltraditionen vieler Völker. In Tibet gilt er als „Medizinpferd“, welches andere Heilmittel transportiert beziehungsweise deren Wirkung verstärkt (Quelle: Margret Madjesky/Olaf Rippe „Heilmittel der Sonne“).
Auch bei unseren germanischen Ahnen war es üblich, Heilpflanzen in Met (Honigwein) zu sieden. Neben verschiedenen Zuckern enthält Honig antibiotische Inhaltsstoffe, Vitamine, Enzyme und Mineralien und diente schon den Göttern als Nahrung, weshalb er auch in vielen Kulturen bis heute als Opfergabe dargebracht wird. Als Inbegriff der sommerlichen Blütenfülle lässt der Genuss dich teilhaben an der Süße des Lebens und schenkt jedem Smoothie eine Extraportion Sonnenschein.
Leider geht es in unserer Zeit den Bienen schlecht. Viele Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden – in welchem Ausmaß, lässt sich kaum erforschen. Noch immer werden wider besseres Wissens viele Pestizide und Herbizide auf unseren Feldern ausgebracht, die den Bienen (und uns natürlich ebenfalls) schaden. Die asiatische Varroamilbe macht den Bienen ebenfalls zu schaffen, und sie sind auf deren Behandlung durch den Imker angewiesen. Wenn das Summen verstummt, bleiben zahlreiche Nahrungs- und Heilpflanzen ohne Bestäubung.
Dem berühmten Physiker Albert Einstein (1879 – 1955) wird die Prophezeiung in den Mund gelegt, dass vier Jahre nach den Bienen der Homo sapiens ebenfalls aussterben würde. Jeder Imker sollte allein für die Bestäubungsleistung seiner Bienen vom Staat Subventionen erhalten. Mit dem Genuss von heimischem Honig unterstützt du die Imker und damit auch unsere geflügelten Gefährten in ihrer Arbeit.
Solltest du eine vegane Ernährung bevorzugen, kannst du alternativ Agavendicksaft, Vollrohrzucker, Ahornsirup oder auch Stevia verwenden – natürlich in Maßen. Unser Empfinden von süß ist sehr stark durch unsere Ernährungsgewohnheiten geprägt, und zumeist nehmen wir viel zu viel Zucker zu uns. Oft kommen die Smoothies ohne zusätzliche Süßungsmittel aus.
Die Bitterstoffe in den Pflanzen sind vielleicht für den Gaumen erst einmal gewöhnungsbedürftig, langfristig reduzieren sie aber sogar das Bedürfnis nach Süßem, welches oft ein Ausdruck davon ist, dass es in unserer Ernährung an Vitalstoffen fehlt, nach denen der Körper nun ruft. Das mitunter diffuse Gefühl, dass „etwas“ fehlt, versuchen wir nur allzu oft mit dem Genuss von Süßem zu kompensieren.
Wasser — das Lebenselixier
Unser Körper besteht – wie übrigens auch der Körper unserer grünen Geschwister – zu circa 75 Prozent aus Wasser. Auch die Erdoberfläche ist fast zu 75 Prozent mit Wasser bedeckt (welches übrigens denselben Gehalt an Kochsalz besitzt wie unsere Körperflüssigkeiten). Ohne Wasser wäre kein Leben auf der Erde und in diesem Körper möglich.
Du bist, was du isst. Dieser Ausspruch ist sicherlich wahr, doch vor dem beschriebenen Hintergrund sollten wir vielleicht eher sagen: Du bist, was du trinkst, da es zum größten Teil das Wasser ist, welches für die Bildung unseres Körpers verantwortlich ist. Dass das Wasser auch Träger von vielen löslichen Stoffen (wie z.B. Mineralien) und zugleich von Informationen ist, wissen wir spätestens seit den Veröffentlichungen des berühmten Wasserforschers Masaru Emoto (1943 – 2014). Der Qualität des Wassers, welches wir zu uns nehmen, kommt also eine große Bedeutung zu – sowohl grobstofflich als auch feinstofflich. Es macht einen Unterschied, ob wir von einer natürlichen Quelle trinken, deren Wasser sich durch viele Schichten mineralischen Gesteins seinen Weg gesucht hat und während seines freien Flusses natürliche Verwirbelungen bildet, oder ob wir Wasser zu uns nehmen, welches mit einem Druck von vier Bar durch statisch geformte Leitungen gepresst wurde, die oft aus problematischen Stoffen (Blei, Kupfer und Kunststoff) bestehen.
Gekaufte Wässer werden zudem häufig entmineralisiert oder enteisent und enthalten mitunter nicht weniger Problemstoffe als das Leitungswasser. Unser Wasser enthält zahlreiche Rückstände von Medikamenten, sowie Nitrat, Hormone, Schwermetalle, Weichmacher (z.B. aus PET-Flaschen, vor allem, wenn diese in der Sonne standen), Chlor und andere, für unsere Gesundheit schädliche Stoffe. Manche dieser Stoffe befinden sich bereits flächendeckend im Grundwasser und werden in den Kläranlagen nicht herausgefiltert. Andere Problemstoffe werden sogar durch die Trinkwasserversorgungsunternehmen noch hinzugefügt, wie beispielsweise Chlor oder Aluminiumsulfat. Daran sollten wir natürlich ursächlich etwas ändern, doch auch im Kleinen können wir schon viel tun, um die Qualität unseres Wassers zu verbessern.
Wasser ist pure Lebenskraft.
Es gibt inzwischen wirklich gute Trinkwasserfilter bzw. -anlagen für das gesamte Haus. Weiterhin können wir das Wasser energetisieren, zum Beispiel mit Technologien, die das Wasser verwirbeln. Sein eigenes Wasser zu filtern, spart zudem das Schleppen von Kisten, das Herstellen, Recyceln und Entsorgen von Verpackungsmaterialien und damit eine Menge Ressourcen, Energie und Müll.
Edelsteinwasser
Eine weitere, sehr einfach durchzuführende Möglichkeit, unserem Wasser heilsame Inhaltsstoffe wie Mineralien und Spurenelemente sowie harmonisierende Informationen mitzugeben, ist die Herstellung von Edelsteinwässern. Hierzu werden entsprechende Heilsteine in einen Wasserkrug gegeben und einen Tag lang (gegebenenfalls im Sonnenlicht) stehen gelassen. Die entsprechenden Steine können intuitiv oder auch gezielt nach Indikationen und persönlichen Erfahrungen ausgewählt werden. Die in den jeweiligen Smoothie-Rezepten genannten Steine gelten als Anregung, hier spielerisch auszuprobieren.
Die Praxis der Heilkunde mithilfe von Steinen beziehungsweise Edelsteinen ist wahrscheinlich – ähnlich der Phytotherapie – so alt wie die Menschheit. Doch sollten wir auch hier achtsam sein und schauen, aus welchen Quellen die Heilsteine kommen. Unsere heutige Profitgier hat leider dazu geführt, dass die Steine oft im großen Stil maschinell der Erde entrissen werden und tragen somit auch die Energie von Zerstörung in sich. Ich ziehe es manchmal vor, einen Stein, der mich auf einer Wanderung „gerufen“ hat, mitzunehmen und – ungeachtet seiner mir nicht bekannten Inhaltsstoffe – mit diesem Stein und seinen Informationen zu arbeiten.
Allgemein verwende ich in meinen Smoothies als flüssige Ingredienz natürliches, reines und energetisch hochwertiges Wasser, nur in Ausnahmefällen andere Flüssigkeiten. Milch und deren Produkte halte ich für ungeeignet, da wir sie in den seltensten Fällen gut verdauen können. Kuhmilch ist Nahrung für Jungtiere, nicht aber für erwachsene Wesen einer völlig anderen Gattung. Dabei liegt mir jede Form von Dogmatismus fern, und ich möchte niemandem sein heiß geliebtes Käsebrot ausreden. Doch die Smoothies bereiten wir uns schließlich als Lebens- und Heilmittel zu, die der Gesunderhaltung beziehungsweise dem Gesundwerden dienen.
Die Auswahl der Heilsteine
Die jeweils genannten Heilsteine zur Herstellung von Edelsteinwasser für den Smoothie dienen als Anregung. Es können ein einzelner Stein oder auch mehrere verschiedene Steine in Wasser eingelegt werden.
Zur Zubereitung
Die Zubereitung der grünen Kraftgetränke ist, der Technik sei Dank, sehr einfach.
Du brauchst dafür:
▶ einen Mixer,
▶ ein Schneidebrett,
▶ ein scharfes Küchenmesser.
Die Qualität des Mixers ist entscheidend für die Art und Dauer der Zubereitung. Davon hängt ab, wie sehr ich im Vorfeld die Zutaten zerkleinern und wie lange ich diese mixen muss.
Zu den Mengenangaben
Alle Mengenangaben beziehen sich jeweils auf eine Portion. Je nach gewünschter Konsistenz des Smoothies und entsprechend ergänzter Flüssigkeit können dies zwischen 250 und 500 ml sein.
Die Reihenfolge
1 | Bei Smoothies, in denen Nüsse, Samen, Gewürze oder getrocknete Pflanzen enthalten sind (z.B. Cashewnüsse, Chiasamen, Sesamsamen), pulverisiere ich diese als Erstes im Mixer. |
2 | Dann kommen Wurzeln und Rhizome (z.B. Ingwer oder Kurkuma) hinzu, die vorher gesäubert und zerkleinert werden. |
3 | Schließlich füge ich die gesäuberten und gegebenenfalls etwas zerkleinerten Pflanzen mit etwas Flüssigkeit hinzu und mixe diese für ein paar Sekunden. |
4 | Ganz am Schluss gebe ich dann das zerkleinerte Obst dazu. Je nach Mixer können auch alle Zutaten gleichzeitig gemixt werden. |
5 | Gemeinsam mit Wasser wird nun der Smoothie fertig gemixt. Die Dauer variiert je nach Mixer zwischen 15 Sekunden und zwei Minuten. |
Für zweifarbige Smoothies (siehe Seite 72 Am Busen der Natur) mixe ich zuerst die Früchte (hier Aprikosen und Möhre), stelle ein wenig davon auf die Seite und füge dann die übrigen Zutaten hinzu. Über den fertig gemixten Smoothie gebe ich das auf die Seite gestellte Fruchtpüree. Wenn du die Flüssigkeitsmenge reduzierst, kannst du jeden Smoothie auch in ein außergewöhnliches Dessert verwandeln. Mit ein paar Blättern oder Blüten der entsprechenden Pflanzen dekoriert wird dies nicht nur zum Gaumenschmaus, sondern zu einem echten Hingucker.
Nutze die Kraft der Heilkräuter!
Die Flüssigkeiten
Wenn ich statt Wasser andere Flüssigkeiten verwende, bereite ich diese vorab vor. Manchmal wird das Einweichwasser von über Nacht eingeweichten Samen oder Früchten verwendet. Saft von Zitrusfrüchten presse ich frisch aus. Für Kartoffelsaft (siehe Seite 58 Feuerlöscher) reibe ich eine Kartoffel und presse den Saft daraus mit der Hand aus (Kartoffelsaft kann aber auch fertig im Bioladen gekauft werden).
Die Konsistenz des Smoothies richtet sich nach der Menge an Flüssigkeit. Da die Wildkräuter reich an festen Pflanzenfasern sind und sich manchmal nicht so gut mit der Flüssigkeit verbinden, gebe ich für eine angenehm weiche Konsistenz gerne gemahlene Leinsamen dazu; auch Avocados, Bananen oder Mangos, Mandelmus sowie schleimstoffhaltige Heilpflanzen (Malve, Wegerich, Königskerze) sorgen für eine seidige Haptik. Wenn du die Flüssigkeitsmenge reduzierst, kannst du jeden der Smoothies auch als Dessert servieren.
Bewusste Zubereitung
Ein weiterer Faktor, der zur Qualität und Heilkraft deines Smoothies beiträgt, ist deine Gesinnung während der Zubereitung. Das bedeutet nicht, dass du dir selbst und deiner Mitwelt immer gute Laune vorgaukeln musst, während du einen Smoothie bereitest, sondern meint deine Präsenz und Bewusstheit im Umgang mit deinen Lebensmitteln, die aus einer Tiefe rührt, die jenseits deiner Launen liegt.