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Weckt den Weihnachtsmann
ОглавлениеEigentlich sollte der Weihnachtsmann etwas mehr als sechs Monate Winterschlaf halten. So war es in all den Jahren zuvor. Doch in diesem Jahr sollte es anders sein. Der Weihnachtsmann konnte nur rund zwei Monate schlafen. Und warum?
Der Weihnachtsmann wurde geweckt. Nicht etwa von den Elfen. Sie besaßen zwar magische Kräfte, diese reichten aber nicht aus, um den Weihnachtsmann zu wecken. Schließlich musste er sich von der Weihnachtszeit erholen und schlief dementsprechend tief und fest. Da musste erst jemand kommen mit viel mehr Magie, um den Weihnachtsmann aufzuwecken.
Dies war der Osterhase. Oder besser gesagt seine Kinder. Ja auch diese hatten mehr Magie als die Elfen. Das liegt aber auch daran, dass die Osterhasenkinder ihre Magie bündeln können. Ein Osterhasenkind allein hätte weniger Magie als ein einzelner Elf gehabt.
Doch warum weckten die Osterhasenkinder den Weihnachtsmann? Normalerweise hätten sie sich doch jetzt – zusammen mit dem Osterhasen – um die Eier für Ostern kümmern müssen.
Es war ganz einfach. Der Osterhase war verschwunden. Die Osterhasenfrau und deren Kinder suchten mehr als einen Tag nach ihm. Doch sie fanden ihn nicht. Da das Osterfest aber kurz bevor stand, musste der Osterhase gefunden werden. Sonst müssten die Kinder dieser Welt ohne bunte Eier das Osterfest feiern.
Die Kinder würden keine Ostereier in der Wohnung suchen. Sie würden keine Ostereier im Garten suchen. Sie würden keine Ostereier trudeln lassen. Ostereier, die bunt sind. Ostereier, die nach dem Trudeln angeschlagen sind. Ostereier, die dann von den Kindern gegessen werden können.
Doch der Osterhase war nicht da. Er konnte sich nicht um die Beschaffung der Eier kümmern. Er konnte die Eier nicht mit seinen Kindern bunt bemalen. Er konnte die Eier nicht im Haus verstecken. Er konnte die Eier nicht draußen verstecken. Er konnte die Eier nicht zu den Kindern bringen.
Doch noch war es nicht zu spät. Noch konnte das Osterfest gerettet werden. Die Zeit war knapp, aber nichts ist unmöglich.
Als die Osterhasenkinder den beschwerlichen Weg zum Nordpol hinter sich hatten, mussten sie erst einmal den Weihnachtsmann finden. Bisher waren die Osterhasenkinder noch nie hier gewesen. Dementsprechend wussten sie nicht, wo der Weihnachtsmann sein Haus hatte. Am Nordpol gab es schließlich einige davon. Irgendwo mussten die Elfen ja leben. Draußen in der Nordpolkälte, ohne Dach über den Ohren, das wäre ein schlechter Wohnort. Auch wenn die Elfen zu dieser Zeit oft draußen waren, um zu rodeln oder eine Schneeballschlacht zu veranstalten.
Als die Osterhasenkinder im Weihnachtsdorf - so wird dieser spezielle weihnachtliche Ort am Nordpol genannt - ankamen, sahen sie viele Elfen. Die Elfen machten ihrem Namen alle Ehre. Als sie die Osterhasenkinder entdeckten, liefen sie gleich zu ihnen. Sie boten sogleich ihre Hilfe an, obwohl sie noch gar nicht wussten, ob diese benötigt wurde. Die Osterhasenkinder nahmen die Hilfe aber gerne in Anspruch. So wurde ihnen von den Elfen der Schlafplatz des Weihnachtsmannes gezeigt.
Dort angekommen rüttelten die Osterhasenkinder mit vereinten Kräften den Weihnachtsmann wach. Es brauchte seine Zeit, ehe der Weihnachtsmann aus seinem tiefen - seinem sehr tiefen - Winterschlaf erwachte. Ehe er vollkommen wach war, dauerte es nochmals einige Zeit. Doch dank der helfenden Elfen war die Zeit nur kurz. Normalerweise hätte es einige Stunden gebraucht, um den Weihnachtsmann vollständig aufzuwecken. Doch dank dem speziellen Kakao, den die Elfen kochen konnten, verkürzte sich die Wachwerden-Zeit um mehr als die Hälfte.
Nachdem der Weihnachtsmann seinen speziellen Kakao getrunken hatte, war er aufnahmefähig. Nun erzählten ihm die Osterhasenkinder, warum sie hier waren. Warum sie den Weihnachtsmann weckten. Warum er ihnen schnellstmöglich helfen müsse. Ob ihnen zusammen es gelingt, das diesjährige Osterfest zu retten?